Beiträge von Tsubaron

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 11:01 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) – Agrargebäude


    Ibuki seufzte lautstark. Momentan konnte sie es keinem Recht machen, selbst jetzt, wo sie es doch schon nach besten Wissen und Gewissen versuchte. 'Weshalb sollte ich mir dann überhaupt die Mühe machen? Das alte Ehepaar wird mich ohnehin nie akzeptieren. Und je länger ich nicht aufgenommen werde, desto mehr werde ich die Rolle des Antichristen geschoben. Kann ich wohl nur hoffen, dass Kenichi ernst meint was er sagte, dann besteht möglicherweise doch noch ein bisschen Hoffnung.' Mittlerweile merkte Leo an, dass er hungrig war, was wahrscheinlich eine Kettenreaktion auslösen würde. Ibuki vermutete, dass daraufhin Rika und Yukiko sich unterhalten würden, um zu entscheiden ob sie Leo etwas zu Essen geben wollten und möglicherweise, ob sie dem Rest der Gruppe auch etwas holen sollten, wobei Ibuki hundertprozentig ausgeschlossen werden würde. Sie sah niedergeschlagen zu den kurzen Jungen vor ihr, wobei sie eher an im vorbei sah.


    "Ich kann dich verstehen Kenichi, ich würde mir wahrscheinlich selbst nicht trauen." Sie biss sich auf ihre Unterlippe, während sie überlegte, was sie nun sagen konnte. Sie musste einen Seiltanz zwischen Kraftvoll und Ergeben durchführen, ohne dabei dem Wachhund eine Unmenge an Gründen zu geben misstrauisch zu werden.


    "Wie wäre es damit? Wenn es dir klug erscheint, mit mir zu sprechen, kannst du mich in meinem Zimmer besuchen kommen. Leo wird dir schon sagen, wo du es finden kannst. Kannst auch gerne Yukiko mitnehmen, wenn sie nichts dagegen hat. Ich werd für euch beide die Tür offen halten." Sie sah aus den Augenwinkel Rika und Hayato an.


    "Momentan würde ich aber lieber allein gelassen werden. In der Zeit kannst du dich ja mit den anderen unterhalten und die etwas besser kennen lernen."
    Es quälte sie zwar, ihm gerade geraten zu haben erst mit den anderen über deren Meinung zu ihr zu reden, aber er hätte unmöglich irgend einem anderen Vorschlag zugestimmt. Der einzige Vorteil an diesem Schachzug war, dass er, falls er überhaupt kommen sollte, aus eigener Überzeugung kommen würde. Wahrscheinlich würden dabei dann Sachen aufkommen wie 'Ich hab gehört, du hast nach deinem ersten Tod Yukiko umgebracht, weshalb sollte ich dir trauen?'. Wie sollte sie so etwas beantworten? Schließlich konnte sie ihm doch nicht einfach die Wahrheit sagen, er würde sie entweder für Verrückt oder eine schlechte Lügnerin halten. Sie würde sich wohl oder übel auf solche Fragen vorbereiten müssen, für einen Rückzieher war es jetzt ohnehin zu spät.


    Nachdem sie Kenichi ihren Vorschlag gemacht hatte, ging sie, ohne auf eine Antwort oder einen Einwand zu warten. Sie wartete auch nicht auf Leo, denn sie wollte vorerst nur für sich sein. Momentan wäre es ohnehin für sie besser, wenn Leo sich eher mit den anderen anfreunden würde, da er möglicherweise herausfinden konnte, was sie tun musste um bei den wenigen, bei denen sie noch eine Chance hatte, gut zu stehen.

    Ich stimme vollkommen mit den anderen überein, es fehlt mir vorerst an Input. Ich brauche hier:


    A) mehr Informationen, da ich persönlich noch nichts mit Fairy Tail angefangen habe und dementsprechend Hintergrundgeschichte der Serie an sich brauche wie auch Informationen über deine alternative Timeline. Den momentan weiß ich nicht, wie weit die Forschung vorangeschritten ist (ein Jump wie in Legend of Aang zu Legend of Kora, oder mehr? Oder weniger? Who knows?)


    B)Die 'Fallen' sind mittlerweile Teenager. Das ist schön und gut, aber Teenager reichen von 11-18 Jahre. Was ist die ungefähre Altersgrenze, die wir haben? Können auch Charaktere erstellt werden, welche nicht zu den 'Fallen' gehören und wenn ja, wie wird es dann mit den anderen ausgebalanced? Gibt es darüber hinaus verschiedene Wesen, welche menschenähnlich agieren (0815 Sachen wie Elfen, Zwerge, Robonazis etc. oder kreativeres wie anthropromophische Kreaturen ala Kahjit aus der Elder Scrolls Serie)?


    C)Welche Rolle spielen die Drachen in dieser Geschichte? Sie sind anscheinend bereits besiegt worden, dass kann ich aus den Kontext heraus hören, doch was ist ihre Motivation sich 'die Welt untertan zu machen'? Und welche Fähigkeiten werden ihnen zuteil um dies zu bewerkstelligen/ was unterscheided sie von ihren alten Verhalten/Fähigkeiten.


    D)Welche Rolle spielt Magie? Wie weit kann der Begriff gedehnt werden, was ist möglich und was unmöglich? Ist es Element basiert (Legend of Aang), Familiar basiert (Shin Megami Tensei - Persona), Kategorie basiert (Final Fantasy Series), Speziallisierungs basiert (Dota2/League of Legends) etc. Und durch den Zeitsprung, welche Rolle hat Magie in der Gesellschaft eingenommen?


    E)Weshalb wurde das Projekt eingestellt? Ist etwas fehlgeschlagen? Gab es eine Malfunction oder Proteste? Was war oder ist die Alternative, wenn nicht magieverbesserte Kinder? Und weshalb wird gerade jetzt wieder den Kindern klar, was damals vorgefallen ist?


    F)Du sagtest, dass die Kinder in unterschiedlichen Städten aufgewachsen sind. Wäre nun die Frage, wer oder was treibt sie alle zusammen, so dass nicht jeder Spieler seitenlang erklären muss wie er seinen Weg nach Stadt XY findet, nur damit es wirklich los gehen kann.


    G)Was ist das gemeinsame Ziel der Gruppe? Jedes RPG hat irgendwo ein Ziel und wenn das nicht klar gegeben ist, ist es meist zum Scheitern verurteilt.


    Ich denke etwas in der Richtung kann äußerst interessant sein, doch eine lose Grundstruktur muss schon gegeben sein um den Spielern einen roten Faden zu geben an dem sie sich entlang hangeln können. Es wäre daher schön zu sehen, was es für weitere Informationen gibt. Je mehr du uns erzählen kannst, desto wahrscheinlicher ist es, dass man mitmachen wird, da man sieht wie viel Arbeit von einem schon in dieses Projekt gesteckt wurde.


    Mfg


    Tsubaron

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:59 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) – Agrargebäude


    "Wir hatten die Diskussion doch schon das letzte Mal!", erwiderte Ibuki zornig, "Richtig, bis jetzt stellen wir keine Gefahr für ihn da, da er uns mit Leichtigkeit töten kann. Außerdem wissen wir, dass er nicht rachsüchtig ist, da er dich nicht abgestochen hat. Deswegen stimme ich in diesem einen Punkt ja auch vollkommen mit Rika überein. Wir, die Barrikadenstaffel, müssen nur dann den Präsidenten ablenken, wenn Rikas und Yukikos Aktionen gegen seine Regeln gehen. Denn das ist alles was wir bewerkstelligen müssen,", sie schaute kurz zu den Jungen neben Yukiko-kun, "wir müssen nur Zeit gewinnen, bis genug Marken gesammelt wurden. Ihn zu töten wäre ganz klar der Idealfall, von dem können wir aber nicht immer ausgehen. Daher brauchen wir auch Pläne, in denen wir nicht nur Kopf-voran auf ihn rennen, sondern ihn vielleicht einfach weg vom Geschehen locken oder ähnliches."
    Sie massierte sich einen Moment lang den Nasenrücken. Kenichi-kun stellte viel zu viele Fragen auf einmal, was es ihr unmöglich machte alle zu beantworten. Rika schien immer noch auf ihren Trip zu sein, jeden ihrer Vorschläge in den Wind zu schießen, einzig und allein weil sie von ihr kamen, Hayato hielt eine Predigt, in der er quasi alles was Rika gesagt hat noch einmal wiederholte und von Leo auch noch Zustimmung erhielt. Sie blies sich kurz die Frustration, die sich die ganze Zeit über in ihr angestaut hatte aus und führte ihre Erklärung fort, wobei sie schnell wieder in ihre alte, genervte Stimmlage kam.
    "Und da hier anscheinend keiner auch nur einen Funken Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten legt, sollten wir vielleicht an einem anderen Punkt arbeiten."
    Mit verschränkten Armen drehte sie sich zu Hayato hinüber, wobei ihr Blick immer wieder zwischen seiner neuen Jacke mit der Pistole und seinen Augen wechselte.
    "Hayato, was kannst du überhaupt beitragen? Schließlich hast du dich nie geäußert, was deine Spezialitäten sind, geschweige denn angemerkt wem du hier besser helfen kannst oder willst. Selbst Kenichi-kun, der vor ein paar Minuten erst aufgewacht ist, hat schon eine mehr oder minder feste Rolle. Willst du dich etwa vollkommen raushalten und dein eigenes Ding durchziehen?"

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:57 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Yukiko hatte sich gar nicht mal einen schlechten Jungen geangelt. Er schien stark und selbstbewusst, was sie selbst immer gern sah. Doch was ihn in ihrer Sicht weit interessanter erscheinen ließ, war, dass er es anscheinend vorzog sehr direkt zu antworten. Eine Haltung, mit der sie weit besser klar kam als sich ständig über jedes Wort und jede Geste zu sorgen zu müssen. Doch leider schien er über beide Ohren in Yukiko verschossen zu sein und jemanden wie ihn von seinem Schwarm los zu kriegen, war beinah unmöglich.
    Er und Yukiko unterhielten sich eine Weile, wobei Leo ab und an dazwischen funkte; sie würde ihn später deswegen zur Rechenschaft ziehen; und ihm die meisten seiner Fragen beantwortete. Kurz darauf wurden einige Blicke ausgetauscht, wobei sich bei ihr eine Mischung aus Verwirrung und Eitelkeit breit machte als Kenichi sie für eine geraume Zeit anstarrte. Rika und Hayato hielten sich aus dem Gemenge heraus, wobei sie eher wie ein altes, verbittertes Ehepaar wirkten, die sich Sorgen über die Entscheidungen ihres Nachwuchs und deren Freunde machten. Man hätte meinen können, dass Rika dazwischen gehen und Leo einen Denkzettel verpassen würde eine solche Drohung auszusprechen, nur um kurz darauf Yukiko den Umgang mit ihm zu verbieten. Natürlich war Ibuki klar, dass sie sich nicht dazu verleiten lassen würde so einzuschreiten, doch Gedanken um ihren 'Nachwuchs' machte sie sich bestimmt schon.


    Ibuki räusperte sich um die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich zu ziehen, "Ich störe euch beiden Turteltäubchen nur zu gern, aber du hattest eine Frage, wenn ich mich recht entsinne. Über den Plan." Sie deute mit dem Kinn auf Yukiko bevor sie fortfuhr, "Yukiko-kun hat gemeint du würdest dich am besten schlagen, wenn du aktiv gegen den Präsidenten kämpfen könntest. Die frühere Gruppe, die hier überlebt hatte, nannte diese die 'Barikadenstaffel'. Und wenn ich mich nicht verhört habe, dann bin ich wohl der Leiter dieser Staffel." Sie legte eine handvoll Sekunden eine Pause ein, damit sich jeder hier dieser Tatsache bewusste werden konnte, oder ansehen musste wie sie sich selbst gerade in diesen Rang ernannte. Ein schmales, selbstgefälliges Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit.

    'Fest eingesessene, unverzichtbare Position in der Machthierarchie, hier komme ich.'

    "Der Plan ist, dass ich euch die nächsten paar Tage und Wochen alles beibringe, was ich weiß und verschiedene Pläne mit euch durchspiele, um es für die anderen hier einfacher zu machen Essensmarken für uns alle hier zu beschaffen. Dazu werden sie wahrscheinlich auf Wege zurückgreifen müssen, die dem Präsidenten nicht ganz gefallen, ich möchte hier aber keine falschen Anschuldigungen machen. Noch Fragen?"

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:31 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Das der Junge neben den Tischen anscheinend auch gestorben war, konnte Ibuki kaum weniger berühren. Schließlich hatte er sich mehrfach über sie lustig gemacht und da sie beschlossen hatte das er einen Gefallen nicht wert war, musste sie auch nicht mehr auf ihn achten. Die schon vorher Verstorbenen lagen ebenfalls noch auf ihren Plätzen, doch die Wunden sahen weit besser aus, nur noch das Blut zeugte von ihrem schnellen Ableben. Ibuki wollte sich unbedingt bei Leo wegen der letzten Ereignisse auskotzen.
    So sehr sie es auch versuchte, sie verstand nicht wirklich wie die Situation nun ausgegangen war. War sie einen Trick auf dem Leim gegangen, als sie sich freiwillig dazu angeboten hatte die Ablenkungsmanöver zu leiten oder war es ein schlauer Zug ihrerseits, um die anderen an sie zu binden? Welche Bedeutung hatte die komische Frage von Rika, von woher sie stammte? Und was sollte die Aktion von Yukiko? Sie hatte vermutet, dass sie wenigstens etwas Aggressivität zeigen würde, einzig und allein damit sie ihre Position in dieser doch winzigen Machthierarchie beibehielt. Doch nichts, nur diese verachtenswerte Ruhe und Emotionslosigkeit. Noch schlimmer als das, sie wurde mehr oder weniger gezwungen ebenfalls so wie die feine Miss Yakuza-Tochter zu reagieren, damit sie nicht sofort wieder unten durch war.


    Das Rauschen der Gedanken verursachte bei ihr so langsam Kopfschmerzen. Der einzige Gedanke, den sie richtig fassen konnte war, dass sie sich bei der Gruppe irgendwie unverzichtbar machen musste, um sich um ein paar weniger Dolche in ihrem Rücken sorgen zu müssen. Und ein gemeinsamer Feind wirkte bei solchen Situationen immer Wunder.
    "Möglicherweise wäre es klug, ihn woanders unterzubringen. Vielleicht denkt er dann, dass er sich alles, was hier passiert ist, einfach nur eingebildet hat. Ging mir jedenfalls so, als ich das erste Mal verreckt bin." Sie sah den Jungen vor Yukiko noch einmal verachtend an.
    "Ich trau der kleinen Ratte nicht. Sie stellt zu viele Fragen."

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:19 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Sie funkelte Yukiko wütend an, doch sie behielt bei ihren folgenden Worten einen ruhigen Ton bei :"Es ist mir neu, dass ich dir erzählt habe wie es zwischen mir und Leo-kun steht oder das es dich oder sonst jemanden hier auch nur im entferntesten irgend etwas angehen würde." Es gefiel ihr nicht dass sie sich aufführte, als würde sie schon alles über sie und ihren kleinen Wegbegleiter wissen. Und es machte sie wütend wie sie Leo für sich beanspruchte, indem sie ihn völlig ohne Anrede ließ. Nicht nur das, es war auch nicht das erste Mal, dass sie versuchte ihr Leo streitig zu machen. Schon kurz nachdem sie und Leo sich das erste Mal getroffen haben, kam das Püppchen hier an gewatschelt und hat sofort versucht Leo und sie auseinander zu treiben.
    'Was denkt sie überhaupt wer sie ist!? Nur weil sie ein feiner Yakuza ist, dem alles in den Arsch geschoben wird, denkt sie, dass sie sich nehmen kann, was sie will?
    Oder ist sie neidisch? Neidisch, dass er trotz alle ihrer Bemühung doch lieber bei mir blieb? Das muss es sein! Sie ist neidisch, das ein nutzloser, gewöhnlicher Bürger wie ich es mit ihr aufnehmen kann.'

    Ihre wütenden Gesichtszüge verschwanden langsam und wichen einer leicht missbilligenden Maske. "Aber ja, es wäre wunderbar wenn du mir den das Passwort sagen könntest, Yukiko-kun." Es fühlte sich seltsam an so förmlich zu reden, doch sie wollte dem Mädchen klar machen, wer hier stärker und höher gestellt war. Und das war am besten zu erreichen, indem sie sie gar nicht erst als ebenbürtig ansah.

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:19 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Rika schlug vor wieder zurück zum Gewächshaus zu gehen. Entweder hatte sie alles gehört, was sie wollte, oder die Hoffnung vorerst etwas aus ihr herauszubekommen aufgegeben. Doch so sehr Ibuki auch versuchte herauszufinden, was davon denn nun stimmen könnte, aus dem rothaarigen Mädchen war nichts herauszukriegen. Sie überlegte, ob es für sie irgendwelche Sachen in diesem Zimmer gab, die von Interesse waren, doch wie zuvor, als sie sich umgesehen hatte, gab es nichts auffälliges.
    Als sie schon aufstehen wollte, um los zu gehen, kam ihr ein Gedanke.
    "Wenn wir uns schon in bestimmte Gruppen einteilen, dann sollten wir auch einen gemeinsamen Treffpunkt haben. Und dieser Raum hier wurde ja anscheinend auch schon von der früheren Gruppe genutzt."
    Sie sah kurz Richtung Tür. Sie kannte zwar das Passwort, aber das wollte sie den anderen ja nicht auf die Nase binden. Und ganz nebenbei war es auch ein netter Versuch um zu sehen, wie sehr sie ihr misstrauten.
    "Sicher ist es ja auch, aber ich denke nicht das jeder hier das Passwort kennt. Wäre schließlich ein recht nutzloser Treffpunkt wenn nicht jeder kommen könnte, meint ihr nicht?"
    Ihr war klar, dass sich die drei sträuben würden es ihr zu sagen, doch sie mussten auch wissen, dass sie ihnen dann wahrscheinlich nicht helfen würde ihre komischen Aktionen zu starten und den Präsidenten abzulenken, wenn sie ihr nicht einmal so etwas anvertrauten.

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:18 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    "Es gibt da tatsächlich etwas… Wo hast du vorher gelebt? Deine Verhaltensweise lässt zwar ein paar Rückschlüsse zu, aber wenn schon mal eine Frage gestattet ist…", sagte Rika, wobei ihre Wortwahl furchtbar stark an einen Wissenschaftler erinnerte, der eine Theorie untermauern wollte. Langsam schob Ibuki sich zurück in das Sofa um Abstand von Rika zu gewinnen; diese Ausdrucksweise ließ in ihr eine gewisse Unbehaglichkeit aus. Darüber hinaus fragte sie sich, weshalb die erste Frage, die ihr in den Sinn kam etwas so... banales war.
    Ibuki räusperte sich kurz und begann dann, "Ich habe die größte Zeit meines Lebens in Koshigaya, Saitama verbracht. Das liegt ungefähr 30 Kilometer nördlich von Tokio entfernt. Hab in der Nähe des Bahnhofes gewohnt." Sie überlegte, ob es noch irgend etwas gab, was diese Frage beinhalten könnte, was ihr jedoch schwer fiel herauszufinden. Schließlich machte in ihren Augen die Frage selbst keinen Sinn.
    "Davor hab ich am Rande Tokios gelebt, denke das waren ungefähr die erste vier bis fünf Jahre meines Lebens." Beklommen schob sie sich auf dem Sofa herum, wobei sie versuchte irgend etwas in der Mimik des rothaarigen Mädchens zu finden. Doch so sehr sie sich anstrengte, außer einem neutral-kühlen Gesichtsausdruck konnte sie nicht mehr an ihr erkennen. Es wäre für sie weit einfacher, wenn Rika sie einfach belügen würde, schließlich hatte sie in dieser Hinsicht äußerst viel Erfahrung, aber so?
    Sie seufzte resigniert, bevor sie ihre Erklärung beendete :"Ist das genau genug für deine... 'Rückschlüsse'?"

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:16 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Rika erklärte Ibuki, woher sie die Tauschgüter bekommen hatte und dass quasi jeder, der einen Gegenstand lange genug studiert und gut genug kennt, diesen Gegenstand in endloser Anzahl reproduzieren kann. All das einzig und allein durch Dreck, welcher überall zu finden. Sie machte noch einen Kommentar darüber, dass es nicht möglich ist einfach Essen herzustellen, wobei das Lächeln am Ende sie verwirrte.
    Sie lehnte sich wieder etwas weiter nach hinten, wobei sie an die Stelle sah, an der sie Kim wieder verstaut hatte.
    "Interessant...", murmelte sie, die Faust nachdenklich an ihre Lippen gestützt.


    'Doch das wirft nur noch mehr Fragen auf als es Antworten gibt. Hat die Lesbe mir da ausgeholfen?', dachte sie, wobei sie den Blick nicht abwand.
    Ein Punkt der dafür sprach, war, dass sie eindeutig etwas von ihr wollte, sei das nun schlicht und ergreifend Sex oder etwas anderes, was ihr momentan aber nicht klar war. Doch dann hätte sie sie doch gar nicht erst einsperren müssen, oder sollte sie irgend etwas dadurch beweisen? Wollte sie nur wissen, wie sie reagieren würde, wenn man sie einsperrt? Bei diesem Gedanken sprang ihr wieder das Bild des folternden Schulratspräsidenten, des 'Tenchi', in den Kopf, wobei diesmal auch die Lesbe mitmachte.
    Vielleicht war es auch einfach nur zur ihrer Belustigung gewesen, wer weiß wie viele Kameras in diesem Raum gewesen sein könnten.


    Ein paar Augenblicke verharrte die Situation, Ibuki schüttelte jedoch nach einer Weile den Kopf, ohne eine richtige Antwort gefunden zu haben. Sie würde sich später an dieses 'Erschaffen' versuchen und wahrscheinlich wieder die Lesbe treffen müssen, aber das alles hatte vorerst Zeit.
    "Gut, danke. Der Fairness halber..", sie lehnte sich wieder etwas weiter nach vorne und sah Rika direkt in die Augen, "Der Fairness halber frag mich etwas, wenn es da denn überhaupt etwas gibt, was dich an mir interessiert."
    'Geb den Leuten etwas, was nur ein Idiot ablehnen würde und man frisst dir aus der Hand.' hatte ihr Vater ihr einmal gesagt. Bis dahin hatte es sich stets bewahrheitet.

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:14 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Rika warf ihre Aussage gleich wieder zurück, wobei Ibuki erst jetzt wieder bewusst an Kim dachte. Tatsächlich hatte sie sich nur Anfangs ein bisschen gewundert, dass ihr herzallerliebstes Messer wieder in ihren Händen lag, doch sie hatte sich so schnell wieder daran gewöhnt, als hätte sie es nie abgelegt.
    "Was? Meinst du das freche Mädchen hier?", fragte sie perplex während sie es zum Vorschein holte. Wie immer lag Kim wunderbar in ihrer Hand und gab ihr diese gewisse Sicherheit, die ein alter Freund einem gab. Sie sah mit leicht zusammengekniffenen Augen die Klinge an und versuchte sich zu erinnern ob sie irgendetwas besonderes getan hatte damit es hier erschien, doch nichts wollte ihr einfallen.
    "Keine Ahnung weshalb ich sie wieder hab."
    Sie steckte Kim wieder in ihren Halter zurück und sagte nebenher: "Ist ja aber auch nicht so wichtig."
    Sie wand sich wieder Rika zu und beäugte sie kurz nachdenklich.
    "Bedeutet also, dass du nichts mehr hast, was du gegen Marken eintauschen könntest?

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:14 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenzimmer

    "Ich denke nicht das Leo sich wirklich gut im Ablenkungsmanövern schlagen würde.", begann Ibuki. Die Diskussion hatte beinahe wieder einen Schlenker in das übliche Gefasel hinein zu driften, aber zu ihrer Überraschung machte man nun konkrete Vorschläge und Überlegungen. Und von allen Anwesenden erwägt ausgerechnet Yukiko es, sie ebenfalls effektiv einzusetzen. Doch ihre Freude ließ sie sich nicht anmerken, da dies noch lange nicht bedeutete, dass sie ihr nicht misstraute.
    "Jedenfalls jetzt noch nicht.", fuhr sie fort. "Er hat, denke ich zumindest, noch nicht sehr oft gekämpft und hat bestimmt keine Ahnung wie man seinen Gegenüber hinhalten kann ohne ihn zu verletzen oder zu töten und es trotzdem nach einen erbitterten Kampf wirken zu lassen. Aber das sollte alles nur eine Frage von ein paar Wochen harten Trainings sein."
    Sie lehnte sich weit in ihr Sofa zurück und sah Yukiko mit einen wölfischen Blick an.
    "Und ja, ich würde mich freuen der Barrikadenstaffel beizutreten. Natürlich nur, wenn dein Wachhund nichts dagegen hat." Sie ließ den Satz etwas einsickern bevor sie Rika die Frage stellte, die ihr schon seit einer ganzen Zeit auf den Lippen gebrannt hat.
    "Sag, du hast vorhin etwas von einer Tauschaktion gesagt. Hab ich wohl geschlafen als das passiert ist, aber was könnt ihr denn bitte gegen Marken eintauschen? Schließlich sind wir hier alle ohne persönliches Hab und Gut hergekommen." Sie sah noch einmal kurz an dem rothaarigen Mädchen herunter und ließ ihren Blick kurz auf den Handschuhen ruhen.
    "Nun ja, fast alle."

    Wäre für mich persönlich kein Problem, müsste eben auf meinem alten Sack einen richtigen Charakter machen (hab bis dato nur mit ihm getan was ich selbst gemacht hätte)
    Wäre also auch dabei.

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:08 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenbüro


    Als Rika sich am Laptop zu schaffen machte schien sie ein Signal losgeschickt zu haben, das Geräte im gesamten Raum zum Laufen brachte. Während Vorhänge sich schlossen, eine Leinwand herunterfuhr und ein Projektor sich einschaltete, kam Ibuki nicht umhin einen beeindruckten Pfiff von sich zu geben. Dieser galt jedoch weniger Rika als der Person, die dieses System entwickelt hatte. Doch ihre paranoide Ader sagte ihr, dass sie nicht alle Mechanismen sah, die ausgelöst worden waren. Im speziellen die Falle vor der Tür machte ihr Sorgen.
    Auch Yukiko wieselte zum Laptop, wahrscheinlich um mit Rika einen Plan auszuhecken wie sie diesen Raum für sich benutzen konnten. Sie selbst hatte zwar gelernt mit einem Computer umzugehen und sie hatte sogar Basiswissen über das Durchsuchen von verdächtigen Material und Manipulieren von Daten, dies würde ihr in der jetzigen Situation jedoch nicht helfen, solange sie nicht sehr viel Zeit in Anspruch nehmen konnte.
    In ihrem Leben hatte sie ab und zu auf dieses Wissen zurückgreifen müssen und war froh, dass ihr Vater ihr das ein oder andere beigebracht hatte, aber ihr hatte es nie gefallen so vorzugehen. Größenteils lag es daran, dass sie eine Falle nicht so einfach bemerken und umgehen konnte wie im echten Leben.
    Während die Mädchen sich hinter die Tastatur klemmten ließ sich Ibuki in die Couch zur rechten der Tür fallen, kreuzte ihre Beine und legte dann leger ihre Füße auf den kleinen Tisch ab. Momentan konnte sie ohnehin nicht viel machen, also ließ sie ihren Blick über die Wände gleiten und suchte nach möglichen Fallen oder sonstig interessanten Gegenständen.

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:00 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude

    Es überraschte Ibuki, dass Rika nun auf eine so klare Erniedrigung über ging, doch ihre Freude darüber hielt sich stark in Grenzen. Wahrscheinlich war ihr mittlerweile egal, was die anderen von ihrer Meinung zu ihr hielten, da diese eine sehr ähnliche wenn nicht identische hatten. Es wunderte sie jedoch, dass die Rothaarige sie weiterhin in Beobachtung halten wollte. Zuerst dachte Ibuki, dass Rika nur auf Yukiko aufpassen und sie vor ihr beschützen wollte, aber mittlerweile machte sich in ihr das ungute Gefühl breit, dass sie sie schlicht und ergreifend in Grund und Boden stampfen wollte.
    Sie sah für einen Moment zu Leo. Wenn es so weiter gehen würde, musst sie unbedingt die Lesbe aufsuchen. Auch wenn ihr dieser Gedanke nicht gefiel mit ihr zusammen aus dieser Welt zu fliehen, es war immer noch weit wahrscheinlicher als von irgend jemanden in diesem Raum akzeptiert zu werden. Und wenn sie Glück hatte, dann hatte sie auch noch ähnliche Fähigkeiten wie der Präsident, womit es ein Leichtes sein würde die Gruppe von sich fern zu halten, sollte es nötig sein. Ibuki sah von dem Jungen auf in die Gesichter der anderen, die auf eine Antwort warteten.
    "Tsk! Fein. Aber einer von euch geht vor." So wenig sie weg sein wollte, wenn die Beiden aufwachten, genau so wenig wollte sie den Anderen einen weiteren Grund geben ihr zu misstrauen. Außerdem war die Möglichkeit in das Zimmer zu gehen, welches durch eine solch brutale Falle gesichert war, äußerst verlockend. Und wenn sie dabei auch noch den anderen vorgaukeln konnte, dass sie das Passwort für die Falle nicht kannte, umso besser.

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 09:59 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Die Antwort der Rothaarigen sagte ihr so gut wie nichts, wie Ibuki es befürchtet hatte. Sie überlegte, ob es etwas gab, womit sie Rika festnageln konnte, doch dafür kannte sie weder das Mädchen noch die Umgebung gut genug. Und selbst wenn sie etwas gefunden hätte, so wäre Rika dem Gespräch eher ausgewichen; sie war genauso erpicht auf eine Diskussion wie Ibuki selbst.
    Ihr Blick glitt zu dem Püppchen, die gerade den Toten gedankenverloren ansah. Dass sie ihn kannte und mochte war wahrscheinlich allen hier bereits klar geworden, aber ihr Blick deutete auf noch etwas anderes, was Ibuki momentan nicht entziffern konnte.
    Immer wieder überlegte sie hin und her, wie sie die anderen dazu bringen konnte, ihr zu helfen aus dieser Welt zu entkommen. Doch solange niemand den ersten Schritt wagte, würde sich daran nichts ändern. Vielleicht wenn sie etwas unternahm, aber selbst dann würden die anderen ihr kein Glauben schenken und sich wahrscheinlich noch paranoider über die Schulter schauen. Ibuki wäre sogar bereit Yukiko zu helfen ihre Angst los zu werden, aber solange ihr rothaariger Wachhund um sie herumschwirrte, würde aus diesem Deal nichts werden.
    Niedergeschlagen und ohne Optionen nahm sich Ibuki einen der noch vorhandenen Stühle und setzte sich seitlich an Leos Tisch. Sobald er wieder aufstand, würde sie ihn sich krallen und in ihr Zimmer verfrachten. Viel länger hielt sie es mit den beiden Mädchen nicht aus.

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 09:58 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude

    Während Rika anfing das Geschehene zu erklären musste Ibuki sich immens zusammenreißen, um ihr nicht eine Standpauke zu halten. Die Rothaarige schien jede Gelegenheit zu nutzen um ihr eins auszuwischen oder sie grundsätzlich zu schikanieren. Nicht so offensichtlich wie der nun bewusstlose Junge, welchen sie nach seinem kleinen Rundumschlag gegen jeden in diesem Raum keines Blickes mehr würdigen wollte, doch genau das machte es so schlimm für sie. Denn im Gegensatz zu ihr konnte Ibuki den Jungen einschätzen. Was er wollte und was er von ihr hielt. Doch auch wenn Rika ihr eine Kleinigkeit in Form von Informationen gab, so waren diese immer mit einer Art von Beleidigung verbunden. Sei es, das sie ihr klar machte, wie viel klüger sie doch war, weil sie so viele unnötig komplizierte Begriffe nutzen konnte oder dass sie sich für stärker als Ibuki hielt, jedoch nie einen Kampf anfangen würde, um sie dann als gewalttätige Schlägerin darzustellen.
    'Natürlich bin ich nicht die schlauste Person auf der Welt, aber deshalb musste man es mir doch nicht jedes Mal unter die Nase reiben.' surrte es ihr wiederholt durch den Kopf.


    Personen wie die Rothaarige waren ihr oft genug über den Weg gelaufen. Wenn sie eine solche Person traf sahen diese zuallererst ein rebellisches Mädchen, wie es sie zuhauf an jeder Schule gab. Beim zweiten Blick erkannten sie meist ihre grimmige, ungezügelte Natur, ihre Abscheu gegenüber anderen Menschen, ihr Desinteresse an ihrem Umfeld und vor allem ihre Schlauheit, oder besser gesagt das Fehlen besagter. Sobald sie das erkannt hatten versuchten sie auf sie einzureden, ihr die Worte im Mund herum zu drehen, ihr zu erklären wie sie sich doch wirklich fühlte, was sie doch eigentlich wollte und was das Beste für sie wäre. Natürlich waren das Lügen, um sie für sich zu gewinnen, sie zu verbiegen, bis sie ihnen nützlich war. Ihre Lehrer, ihre Mitschüler, die Freunde ihres Vaters, Bekannte, Fremde, alle versuchten sie zu brechen.
    Allen voraus ihre Mutter.


    Erst jetzt bemerkte Ibuki, dass sie sich ihre kurzen, kantigen Fingernägel in ihre Oberarme bohrte. Sie atmete kurz ein und versuchte ihr rasendes Herz etwas zu beruhigen, bevor sie fort fuhr:
    "Dann willst du uns damit sagen, wir sollen uns wie Buddha unter einen Baum setzen und uns die Scheiße aus dem Leib meditieren?"
    Das Ganze kam weit forscher heraus, als geplant. Doch sie wusste jetzt schon wie Rikas Ton ausfallen würde und es ärgerte sie bis ins Unermessliche nichts dagegen tun zu können.

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 09:58 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Die tänzelnde Gestalt verschwand so schnell wie sie gekommen war, wobei Ibuki sich nicht sicher war, ob er irgend etwas Hilfreiches von sich gegeben hatte. Die Anderen hatten wahrscheinlich verstanden, was er sagte, aber für sie hörte er sich nur wie eine kläffende Bulldogge an. Deswegen hatte sie sich auch aus dem Gespräch herausgehalten, selbst als Rika einen Satz für sie übersetzte. Sie hatte nicht vor, alle aus dem Gespräch zu reißen indem sie nachfragte, was er denn gesagt hatte oder wie sie die Aussagen, die sie verstand, hätte ausnehmen sollen. Stattdessen passte sie lieber auf, was für Fragen gestellt wurden und versuchte sich zusammen zu reimen was der Kerl möglicherweise gesagt hatte.


    Nachdem Hayato kurz in der Jacke des Jungen wühlte holte er eine Pistole aus einer der Innentaschen, wobei er nicht all zu überrascht zu sein schien. Ihr Kopf sagte ihr, dass sie von nun an einen großen Bogen um ihn machen sollte. Ibuki konnte sich nicht vorstellen sich so sehr mit ihm in die Wolle zu kriegen, dass er wirklich versuchen würde sie zu erschießen. Sie atmete kurz durch, verschränkte die Arme vor der Brust und suchte sich zusammen, was sie am besten fragen oder feststellen konnte, damit man nicht annahm, sie würde sich zu sehr von der Gruppe absplittern wollen.


    "Und? Hat der Widerstand damals versagt?" Sie überlegte, ob sie noch was dranhängen sollte. Einfach um ein bisschen mehr Eindruck bei ihnen zu schinden, dass sie selbst ohne die Sprache zu verstehen das Gespräch aus den Fragen und Statements rekonstruieren konnte, aber sie war sich nicht einmal mehr sicher, ob ihre Frage schon gefallen war.

    [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 09:57 Uhr – Gelände der Schule - Gemüsegarten (14) - Agrargebäude


    Ibuki war sich sicher, dass je länger die Diskussionen zwischen Yukiko und Yoshio dauern würde, desto unwahrscheinlicher war es das sie einander vertrauen würden. Ihr war schon klar, dass sie nicht ohne weiteres 'best buddy' mit dem Püppchen werden könnte, aber sie hatte gehofft, dass der Tod von zwei Mitschülern vielleicht etwas half sie zusammen zu treiben. Und trotz dem ständigen Wiederholen, dass sie ohne Essen am Arsch waren und am besten irgendeine Möglichkeit finden sollten, war bis dato nicht mehr herausgekommen als mehr Misstrauen und Angst vor den Plänen der anderen.
    Hayato schien mehr eine leitende Rolle einnehmen zu wollen, wenn man bedachte in welchem Ton er hier mit der Gruppe gesprochen hatte. Rika und Yukiko wollten mit dem Rest nichts zu tun haben und blieben stets in sich, wobei Yukiko immer wieder zu Rika schielte um wortlos mit ihr etwas abzusprechen. Yoshio wollte von allen alles wissen und sah sich wie das Zentrum einer Gruppe, die sich noch nicht einmal gebildet hatte. Sie selbst wollte schon seit dem ersten Tag diese Welt wieder verlassen, um ihr Leben wieder aufzunehmen. Zu viel gab es was sie noch zu erledigen hatte und zu groß war ihr Drang sich dem Willen eines unsichtbaren Mannes in den Wolken zu widersetzen.
    Das Schlimmste an ihrer momentanen Situation war, dass sie keine Möglichkeit hatte den Rest zu Kooperation zu zwingen wie sonst, da sie bei weitem nicht so gefährlich war wie der Präsident.
    Stillschweigend beobachtete sie weiterhin die Diskussion, in der sie nichts hätte sagen können, was ihre Position auch nur im entferntesten verbessern würde.
    Plötzlich fiel ohne Vorwarnung etwas auf Yoshio hinunter und begrub ihn unter sich. Noch bevor sie zu ihm hinunter schielen konnte, stand der Typ auf seltsame Art und Weise auf und begann irritierend auf der Stelle zu tapsen. Ebenfalls störte sie, das er die Tatsache, dass er gerade auf jemanden gelandet war, nachdem er aus weiß der Teufel welchen Ort fiel, und es ihn so sehr interessierte als würde man ihm sagen, er habe Dreck unter dem Daumennagel.
    Yukiko nahm jedem die Worte aus dem Mund als sie die tänzelnde Figur fragte.
    "Wer bist und was willst du hier?"
    Dieser ignorierte, wie jeder hier es bisher zu tun pflegte, die Frage die man ihm stellte und kam auf Yukiko mit einem Fingerschnippen zu und forderte sie auf mit ihm zu tanzen.
    Das war der Moment, an dem sich Ibuki sicher war, dass er vollkommen verrückt war. Als das Püppchen zurück zuckte nahm auch er Abstand von ihr und schien doch etwas gekränkt zu sein, nicht mit ihr das Tanzbein schwingen zu können.
    Nachdem Rika ihm einen strengen Blick zuwarf schien er erklären zu wollen, dass er nicht böses wollte, wobei sie bei ihren paar Brocken Englisch, die sie beherrschte, sich nicht sicher sein konnte. Danach mimte er eine schnelle Verbeugung und tänzelte genauso schnell wieder auf der Stelle.
    Ibuki sah verwirrt zu den anderen, da sie nicht sicher war ob er japanisch sprach oder überhaupt verstand.