Albrecht war froh, dass es nun endlich schneller voran ging und man nicht wieder erst 2 Minuten um ein Problem diskutieren musste, bevor man zur Erkenntnis kam, dass alle die Meinung des anderen als vollkommen falsch betrachteten und die Eigene die einzig wahre Lösung war.
Zum ersten Mal schienen die beiden jungen Burschen einer Meinung zu sein und sofort machte sich Ryan mit dem jungen Mädchen im Schlepptau auf ins kalte Nass. In der Zwischenzeit begab sich Fina zu den ohnmächtigen Jungen und hielt besorgt seine Hand. So sehr es ihn auch schmerzte das zugeben zu müssen, wenn dieser Junge weiterhin unfähig war, sich aus eigener Kraft zu bewegen, würden sie ihn wohl oder übel zurücklassen müssen. Es war schon schwierig genug einen alten Mann wie ihn und ein Kleinkind wie Taylee in einer solch gefährlichen Umgebung am Leben zu halten, aber einen Schlafenden konnte man unmöglich heraus schleppen, ohne heftige Rückschläge einzustecken. Er konnte nur hoffen, dass der Schalter am Grund wirklich helfen würde, und nicht wie sein Gefühl ihm sagte, es verschlimmern. Ohne ein Wort zu sagen setzte er sich neben Fina und sah zu den an die Wand projizierten Ziffern, welche auf ihr Ende zuzurasen schienen.
Beiträge von Tsubaron
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Ohne einen Laut fiel der Junge nach vorne weg in Richtung Wasser und wäre Ryan nicht gewesen, wäre es ihm bestimmt auch gelungen dabei zu ertrinken. Es war äußerst seltsam, dass der Junge schon zum zweiten Mal in so kurzer Zeit einer Ohnmacht erlag. Möglicherweise kam er vom Stress durch die Tatsache, das sie eben an diesem gottverlassenen Ort eingesperrt waren. Doch möglicherweise lag es auch an diesen Gerätschaften, an denen sie ihre Code abscannen lassen mussten. Er selbst hatte nichts gespürt, aber das hatte an einem Ort wie diesen wenig Gewicht. Ein flaues Gefühl machte sich in seiner Magengrube breit und er ertappte sich sogar dabei, wie er in Gedanken anfing zu beten.
Mit einem kurzen Kopfschütteln räumte er die Sorgen und Ängste beiseite und konzentrierte sich wieder auf das, was wichtig war.
"Ich denke du, Jack hier und die Kleine solltet als Erste runter, wir anderen kommen nach. Außerdem besteht ja die Möglichkeit, dass der Schalter es uns erleichtert, euch zu folgen."
Die Möglichkeit, dass es genau das Gegenteil von dem bewirkte, was er gerade gesagt hatte, wollte er nicht noch weiter in den Raum stellen als es ohnehin schon bewusst war, aber sie mussten sich sputen und da war es ihm lieber, die geringsten nötigen Verluste zu erleiden. Zwar war es auch nicht richtig das nun über Finas Kopf hinweg zu entscheiden, aber lieber das als gar keine Entscheidung. -
Sonntag hätte ich Zeit, müsste ein bisschen herumschrauben um den ganzen Tag frei zu haben, aber daran sollte es nicht scheitern.
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Ich muss mich ebenfalls abmelden, da ich für einige Wochen ausziehen muss und wir dieses Wochenende alles packen um bei unserer Großmutter einziehen zu können. Werd also wohlmöglich erst am Mittwoch wieder da sein, falls wir das Internet dort zum Laufen bekommen können.
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Hab mir grade eben alles durchgelesen (Sorry, hatte kein Internet seit letztem Freitag und konnte nur über Mundpropaganda von den Besprechungen erfahren T-T)
Das Ibuki den Unterricht verlässt, wenn draußen ein kleines bisschen Randale, wäre vollkommen logisch, nur kennt sie persönlich Kenichi ja nicht und hat ihn nie gesehen, bedeutet sie würde nicht nach unten flitzen sobald sie ihn sieht. Er müsste schon irgendwie interessanter sein
Aber von den Plan bin ich sehr angetan, mal sehen wie es in der Praxis ausschaut.
Möglich ist auch, das sie Leo aufschnappt und mitnimmt, wenn er ihr über den Weg läuft, heißt Natsu hat da ein paar mehr Optionen wie er nach unten kommt. Dann kann er sich die angenehmste Variante aussuchen. Elo sollte ja kein Problem sein, nur bin ich unsicher wie wir das mit Yuki hinbekommen, da ihr Charakter ja mehr oder minder Menschenscheu ist (?) und keinem der anderen Leute wirklich traut. Müsste man am besten mit Yuki besprechen, wie ihr Charakter da am besten mithineingezogen wird.Ich werd aber morgen nochmal mit Elo drüber sprechen, bin grade sehr müde, kann also sein das ich nur Bullshit laber.
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[Ibuki Nukui]
Tag 3 - 8:49 Uhr - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Mädchen (Raum 407)Vollkommen verschlafen stieg, oder treffender formuliert, fiel Ibuki aus ihrem Bett. Unter ihren Augen verliefen tiefe Augenringe und ihr Haar war vollkommen zerzaust. Der Wecker, welcher eigentlich dafür sorgen sollte, sie zu wecken, hatte ihren Zorn schon gespürt als er das erste Mal anfing zu klingeln. Nun lag er mit zersprungenem Glas und einer verbeulten Glocke in der anderen Ecke des Zimmers. Langsam und recht wackelig auf den Beinen machte sie sich ins Bad, um diesen grässlichen Geschmack von getrockneten Speichel aus ihrem Mund zu waschen. Zwar musste sie ihren Tagesablauf an dieses neue Zimmer anpassen, aber da sie sich die letzten Wochen ihres Lebens ohnehin nur sehr selten zu hause aufhielt, fiel es ihr nicht all zu schwer. Während des Zähneputzens ließ sie schon das Wasser in der Dusche heiß laufen. Nachdem sie sich den Mund ausgespült und sich entkleidet hatte, stieg sie in das dampfend heiße Wasser der Dusche.
Sie wusste, das viele andere die Methode von kalten Wasser am Morgen bevorzugten um wach zu werden und konnte diesen Gedankengang nur schwer nachvollziehen. Sie liebte es schlichtweg sich in beißend heißem Wasser zu räkeln. Einige Zeit dachte sie über Leo nach und wie sie ihn sonst noch einsetzen könnte. Es wäre möglich ihn als Mittelsmann zwischen ihr und Hayato fungieren zu lassen, da er ihn etwas näher zu kennen schien. Und früher oder später würde der Perversling auf sie zukommen, das spürte sie einfach. Er würde bestimmt eine starke Hand wie die ihre als Hilfe gebrauchen, wenn er alleine nicht mehr voran kam und das wäre ihr Zeitpunkt um zuzuschlagen. Dann schweiften ihre Gedanken zu der Lesbe ab. Sie hatte das Mädchen schon lange nicht mehr gesehen, was nicht sehr viel bedeutete, wenn man bedachte, dass sie möglicherweise eine hohe Position in der Schule inne hatte. Es lief ihr dennoch kalt den Rücken runter nicht zu wissen, wo sie sich aufhielt, da sie höchst wahrscheinlich ähnliche Fähigkeiten wie Takeshi besaß und nicht wirklich viel von sich preisgegeben hatte.
Ohne weiter über die restlichen 'abnormalen' Schüler von der Treppe nach zu denken, verließ sie dampfend die Dusche, trocknete sich ab und begann sich anzuziehen. Nachdem sie noch ihre Frisur gerichtet hatte, blieb sie an ihrem Schreibtisch kurz stehen.
Sie hatte gestern Abend noch versucht, in die Bibliothek hinein zu gelangen, aber diese war zu ihrem Pech leider verschlossen. Natürlich hätte sie eines der Fenster einschlagen können. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie in ein Gebäude eingebrochen wäre, aber sie wollte nur ungern Takeshi noch mehr auf sich aufmerksam machen. Er würde sie ohnehin sofort verdächtigen, sobald etwas zu Bruch ging, da musste sie es nicht auch noch provozieren. Stattdessen entschied sie sich für den vorerst sichereren Weg, wobei sie sich doch lange darum zu drücken versuchte. Sie würde den Unterricht besuchen. So sehr sie doch bei diesem Gedanken ausspeien wollte, es würde ihr Takeshi effektiv vom Hals halten, da sie ja schließlich seinen Wunsch vom ersten Tag nach kam. Sie würde die Marken zum Essen bekommen und musste sich nicht vollkommen auf Leo verlassen, der wer weiß was anstellen konnte. Und sie hatte im Unterricht selbst auch Zeit die Bücher zu studieren. Die Lehrer würden wahrscheinlich nichts dagegen haben, wenn sie im Unterricht Lektüren der Bibliothek las und selbst wenn es der Fall sein sollte, konnte sie den Unterricht jederzeit verlassen.
Nach diesem fehlgeschlagenen Raubzug war sie noch einmal das Gelände abgelaufen und versuchte dabei sich die Nischen und Ecken so gut es möglich war einzuprägen. Um Mitternacht herum war sie dann wieder in ihrem Zimmer angekommen, ihre Füße von den Wegen schmerzend und ihr Kopf von der gewaltigen Mengen an Informationen pulsierend, weshalb sie nur schlecht einschlief.
Mit einem kurzen Kopfschütteln brachte sie sich wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.
Sie verließ ihr Zimmer, eilte die Treppen bis zum Erdgeschoss herunter und fand sich einige Zeit später vor dem Schulgebäude wieder. Sie atmete kurz durch und schüttelte ihre Verachtung davon. Es war lange her, seitdem sie das letzte Mal eine Schule betreten hatte, um wirklich dort am Unterricht teilzunehmen. Das letzte Mal war, nachdem sie von ihrem Lehrer gesagt bekommen hatte, das sie ein weiteres Mal sitzen bleiben würde, sollte sie noch einmal zu spät zum Unterricht erscheinen.
"Sollte ja nicht allzu schwer werden. Das wird schon." Sie kontrollierte noch einmal, ob Kim an ihrem Platz war, bevor sie durch die Tür schritt. -
Entschuldigung, wenn ich die letzten Tage nicht geschrieben hatte. Aber ich dachte, es wäre sehr seltsam, wenn Ibuki die ganze Nacht aufbleibt, irgendwann um Mitternacht oder später einschläft und dann wieder um halb 7 aufsteht. Daher hatte ich vor sie später aufstehen zu lassen, etwas humanes wie 9 oder 10 Uhr. Und da ich auch nicht vor hatte gleich 3 Stunden zu springen, habe ich vorerst nicht geschrieben.
Weiß nicht, wie es den anderen Schreibern geht, so stehts aber vorerst bei mir. -
[Ibuki Nukui]
Tag 2 - 18:10 Uhr - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Jungen (Raum 117)
"Das Bett mit dir teilen? Nein, an so was würde ich nicht mal im Traum denken, Ibuki-san! Ich war nur immer alleine und bei dir..." erklärte Leo, mit einer immer leiser werdenden Stimme. Er schien sich wieder fangen zu müssen, da er eine Pause machte, tief seufzte um danach wieder fortzufahren: "Egal, ich will dich nicht langweilen mit meinen Gefühlen!"
Ibuki war erleichtert, dass er nun nicht anfing ihr seine Lebensgeschichte vorzutragen und ihr zu erklären, wie schlecht es ihm doch ging und weiß der Teufel was noch. Sie war keines dieser Mädchen, die auf super-sentimentale Kerle standen, wie sie immer in Filmen gezeigt wurden. Sie war eher genervt von diesen Trantüten an Männern.
Als er dann dort stand, mit den Armen geöffnet und eine Umarmung verlangend, verdrehte sie wieder die Augen.
'Ach du Scheiße, was soll der Dreck? Seh ich aus wie ein Kummerkasten?!'
Sie ging an ihm vorbei, wobei sie ihm lediglich ein High-Five gab und sagte: "Alles klar, dann bis morgen nach Schulschluss, bei mir." So sehr er auch um irgendeine kuschelig, weiche Umarmung betteln würde, auf das Niveau würde sie sich nicht herablassen. Ohne zurückzuschauen machte sie sich wieder zu ihrem Zimmer, wo sie erst mal ein paar Schlucke aus dem Wasserhahn nahm. Zwar hatte Leo für Essen gesorgt, aber er schien vergessen zu haben, ihr etwas zu trinken mitzubringen.
Sie ging noch einmal alle Schränke und Schubladen ab, um sich zu vergewissern, dass es nichts gab, was man in ihrem Zimmer versteckt hatte. Schließlich hatte Leo ein solch prunkvoll eingerichtetes Zimmer, da musste es doch einfach etwas geben, was man ihr hier hinterlassen hatte. Aber außer Staub, den Kleidungstücken, welche sie mittlerweile in- und auswendig kannte, und den Schuhen fand sie nichts von Belang. Nach der Untersuchung ihres Zimmers ließ sie sich auf ihr Bett fallen und überlegte sich genau den Ablauf der heutigen Nacht.
'Zuerst werde ich in die Bibliothek gehen, da muss ich bestimmt nur ein Fenster einschlagen oder etwas in der Art um reinzukommen. Und ein Alarm dürften die auch nicht haben, sollte ich aber falsch liegen kann ich ja noch zu Leo und mir damit ein Alibi besorgen. Möglicherweise haben die auch Rechner, wo ein paar pikante Informationen sind, danach sollte ich definitiv Ausschau halten. Und was Hayato und die Lesbe angeht... die müssten schon von sich aus Nachts raus gehen, damit ich die fragen kann, schließlich weiß ich ja nicht wo die Beiden wohnen. Na ja, wird schon klappen.' -
[Ibuki Nukui]
Tag 2 - 18:09 Uhr - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Jungen (Raum 117)Ihr Plan ging auf, er war für den Rest der Strecke ruhig, machte keine Komplimente und ließ Ibuki sich vorerst wieder sammeln. Das endete als sie vor seiner Tür standen, was aber zu erwarten war.
"Möchtest du nicht noch etwas reinkommen? Du wärst überrascht wie anders es aussieht." sagte er mit leichtem Stolz in seiner Stimme. Ibuki verdrehte schon die Augen, als er das sagte. 'Soll ich wirklich beeindruckt davon sein, dass du den Tisch vielleicht ein paar Zentimeter verrückt hast? Oder den Schrank um 180 Grad gedreht und vollkommen unbrauchbar gemacht hast?'Doch diese Gedanken verschwanden schlagartig, als er die Tür zu seinem Refugium öffnete. Dort befand sich ein alt wirkender dunkler Schrank, mit schönen, gotischen Verzierungen und Gravuren in den Pfosten und auf den Türen, ein Glastisch mit geschwungenen, dunklen Holzbeinen, die sich zu ihren Enden hin zusammen zu rollen schienen, und einen farbstarken Teppich direkt darunter, einem recht hohen Bett aus allem Anschein nach demselben Holz, wie alle seine vorherigen Möbelstücke, und ungefähr genauso prunkvoll, einem Schreibtisch mit mehr Schubladen als so manche Aktenschränke und einem Stuhl, der mit glänzenden Messingknöpfen an sein Gestell gepinnt wurde.
"Was zur Hölle soll der Scheiß?" schnauzte sie mehr zu sich selbst als zu irgendjemand sonst und fing an leicht zu kichern. "Ich wohn da oben in so einem kleinen zusammengepferchten Drecksloch und hier unten hast du die Einrichtung des Papst rein gestellt bekommen."
Sie knuffte ihn leicht in die Seite, als sie grinsend fort fuhr:"Warst wohl Messdiener in deinem Leben. Deswegen bekommst du nun von Gott mit diesem Zimmer eine Art Wiedergutmachung, hab ich recht?"
Sie betrat das Zimmer noch bevor sie eine Antwort erhielt. Während sie sich in seinem Kleiderschrank umsah sagte sie: "Und was die Essensmarken betrifft, da kommst du ins Spiel. Ich kann mich nicht so unbehelligt auf dem Pausenhof bewegen wie du, jedenfalls solange keiner der Anderen den Zorn von Takeshi auf sich zieht. Bedeutet... dass du für uns beide vorerst das Essen holen musst. Musst halt nur jeden Tag zwei bis vier Leuten die Marken stehlen und wenn du auffällst wird man dir wahrscheinlich nur auf die Finger hauen und dich gehen lassen. In der Zwischenzeit werd ich versuchen mich in der Bibliothek schlau zu machen und möglicherweise kann ich sogar ein Treffen mit Hayato oder der Lesbe arrangieren. Ich geh außerdem nur nachts raus, wenn es schwieriger ist mich zu sehen und unser feiner Herr Oberschulpräsident wird sich tagsüber ja im Unterricht den Arsch plattsitzen, was bedeutet, dass er nicht auch noch die ganze Nacht patrouillieren wird."
Sie schloss den Schrank und begab sich wieder zu Leo, um in daran zu hindern zu antworten. Sie presste mit ihren Zeigefinger leicht auf seine Lippen und grinste verschmitzt.
"Und denk jetzt nicht, dass ich heute schon mit dir das Bett teilen werde, nur weil es schöner ist als meins. Musst dich in Geduld üben, Junge. Und wenn es wirklich so schlimm für dich ist, mich nachts nicht zu sehen, dann kannst du ja immer noch von mir träumen. Wären damit all deine Fragen beantwortet?" Sie ließ von seinen Lippen ab und stemmte die Hände in ihre Seiten. -
[Ibuki Nukui]
Tag 2 - 18:06 Uhr - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Mädchen (Raum 407)
Ibuki hoffte, dass er keine weiteren Zickereien machen würde und sich einfach ihrem Willen beugen würde. Und als er sagte, dass es ihm Leid tat, dass er eingeschlafen sei und ihr natürlich zeigen würde wo sein Zimmer lag, nahm sie im selben Moment wie er einen sehr tiefen Atemzug, um sich wieder zu sammeln.
Doch als sie ihm nach dem Weg zu seinem Zimmer fragen wollte begann er wieder ihr Komplimente zu machen.
"Ich fühle mich sowohl bei dir, das ich wohl gleich weg geträumt bin."
Innerlich fühlte sie sich wieder geschmeichelt und wunderbar wie sonst, aber ihrem Verstand gingen langsam die Ideen aus, wie sie auf all das reagieren sollte.
'Kannst du nicht einmal deine Klappe halten, du bringst mich noch dazu, meine Meinung zu ändern!', dachte sie, während das Blut ihr wieder in den Kopf schoss.
Sie sah ihn noch einmal kurz in seine Welpenaugen. Und dort war keine Spur von Manipulation oder Hintergedanke zu finden. Entweder war er der beste Lügner, den es gab oder er sagte einfach, was er dachte. In beiden Fällen würde er verdienen, was sie ihm schon angeboten hatte. Aber er musste warten, diese Entscheidung hatte von ihr zu kommen, ansonsten würde er ihr die Zügel aus der Hand reißen und die Kontrolle, die sie über ihn hatte, wäre null und nichtig. Und was dann passieren könnte, hatte sie sich ja schon vorgestellt."Glaub mir, der Tag war nicht nur für dich anstrengend." , sie begab sich, schon mit ihm im Schlepptau, auf dem Weg zum Ausgang des Mädchenwohnheimes.
"Zu einem ist einer meiner ärgsten Feinde gestorben, ich hab eine Yakuza-Tochter getroffen und sie hat sich als absolute Schnepfe herausgestellt und dann", sie sah verstohlen zu einer Seite aus dem Fenster und zur anderen Seite zu den geschlossenen Türen der anderen Räume. "Hab ich einen Jungen getroffen und ich denke er ist gnadenlos in mich verliebt. Er macht mir über und über süße Komplimente und sieht mich so, wie ich wirklich bin. Aber das bleibt unter uns, ich will ihn noch ein bisschen zappeln lassen, bevor er seine Belohnung bekommt. Aber er wird sie bekommen." Sie sah ihn wölfisch grinsend an, das würde ihn vielleicht vorerst beruhigen und wieder in geregelte Bahnen lenken. Und möglicherweise davon abhalten etwas zu sagen, da er zu viel Zeit darauf verwenden könnte, sich seine Belohnung in aller Ausführlichkeit auszumalen. -
[Ibuki Nukui]
Tag 2 - 18:06 Uhr - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Mädchen (Raum 407)"Ich hab sie von zwei Schülern geklaut!", erklärte er, wobei er nicht gerade glücklich über seine Aktion aussah. Ibuki verstand das nicht. Sie wurden gezwungen, nicht in den Unterricht zu gehen, keine Marken zu bekommen und viel Zeit an diesem Ort zu verbringen, also war es nur logisch das Beste aus der Situation zu machen. Und wenn es so leicht war, die Schüler, welche den Unterricht besuchten zu beklauen, waren sie auch selbst daran Schuld wenn man ihnen in die Taschen fingerte.
Zu ihrer Überraschung stand Leo auf, noch bevor er sein Essen auch nur angerührt hatte, jedoch dachte sie sich nicht zu viel dabei, vielleicht wollte er sich noch die Hände waschen, die Zähne putzen oder irgendetwas in der Art, bevor er anfing. Daher aß sie ungestört ihr Essen weiter, bevor es vollkommen kalt wurde.
Ihr schmeckte das Katsudon und stimmte ihren Magen endlich ruhig, doch als Leo sich an ihre Schulter lehnte, verschluckte sie sich an einer großen Portion Reis."W-Was soll das denn nun?"
Doch bevor sie fortfahren konnte, musste sie sich recht kräftig räuspern, um nicht zu ersticken.
"Hab ich gesagt, du sollst heute hier übernachten?"
Ihr Kopf lief rot an. Diese Annäherung ging viel zu weit für die paar Stunden, die sie sich kannten, egal wie sehr er sie liebte, hier musste sie klare Grenzen setzen. Ansonsten würde er noch auf dumme Gedanken kommen, während sie schlief. Und wie sollte sie sich denn gegen einen solchen nächtlichen Annäherungsversuch verteidigen? Oder noch schlimmer, während sie duschen war. Er könnte genüsslich rein schlendern, sich ihre Kleidung schnappen und sie zwingen nackt an ihm vorbei zu huschen. Oder alle Kleidung aus dem Fenster schmeißen und sie zwingen nackt zu bis nach unten zum Fuß des Wohnheims zu laufen. Oder ihre Klamotten aus dem Bad bringen und die Tür zum Bad verschließen. Ibuki stellte sich noch rund 10 weitere ähnlich obszöne und entwürdigende Szenen vor, bevor sie sich losreißen konnte. Ihr Kopf lief in der Zeit noch roter an als je zuvor in ihrem Leben und Nachleben.Mit einem Kopf, der einer Kirsche glich packte sie Leo am Arm.
"Nein, nein, nein, du wirst in dein Zimmer gehen und in deinem Zimmer schlafen und erst morgen nachdem ich geduscht habe wieder zu dieser Tür gehen und klopfen und bloß nicht reinkommen! Und Gnade dir Gott, wenn du dich nicht daran hältst, denn ich werde es nicht!"
Ihr Gesichtsausdruck spiegelte ihre Scham und ihre Angst vor einer unerwarteten Begegnung mit Leo am falschen Ort und zur falschen Zeit wieder. Sie wirkte eher als hätte sie den Geist von Hitler samt Naziarmee gesehen, als einen Annäherungsversuch eines jüngeren Mitschülers überstanden zu haben.
Als sie ihn vor ihrer Tür abstellte, ging sie noch einmal hinein, holte sein Tablett.
"Ich bring dich jetzt noch zu deinem Zimmer, dann weiß ich wo ich dich suchen muss, falls nötig, und danach geh ich wieder in mein Zimmer und werde schlafen. Alleine! Versteh mich nicht falsch, aber ich brauch mehr Zeit bevor ich dich so nah an mich lassen kann." -
[Ibuki Nukui]
Tag 2 - 18:05 Uhr - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Mädchen (Raum 407)
Als Leo anfing rot anzulaufen, als hätte er sie beim Umziehen erwischt, fing Ibuki wieder an wölfisch zu grinsen.
"Kannst du auch etwas anderes sagen außer 'schön', oder ist es dir so wichtig, dass ich es hören soll?" sagte sie, während sie ihm einen Klaps auf die Wange gab und sich zu ihrem Tablett begab. Er hatte ihr Katsudon gebracht, zwar nicht ihre Lieblingsspeise, aber er hat getan was sie verlangt hatte. Sie nahm sich ihre Schüssel, begab sich zu ihrem Bett und erklärte ihren Verehrer währenddessen: "Glaub mir, wenn du nutzlos wärst, dann würde ich mich gar nicht mit dir abgeben. Dann kannst du dir auch zusammenreimen, wie wertvoll du für mich bist."
Sie setzte sich im Schneidersitz auf ihr Bett und nahm schon die ersten Bissen, bevor ihre Mahlzeit vollkommen kalt wurde, als ihr wieder ins Gedächtnis kam, dass er ihre Marke vergessen hatte. Er hatte einen anderen, schnellen Weg gefunden, an Essen oder Marken zu kommen.
"Sag mal", begann sie mit halb vollem Mund. "Wo hast du eigentlich die Marken hierfür bekommen?"
Sie hoffte inständig, das er eine verlässliche Quelle für Marken gefunden hatte, denn es würde die täglichen Strapazen ungemein eindämmen und somit unnötige Risiken für sie beide aus dem Weg räumen, namentlich Takeshi und möglicherweise sogar die Lesbe. Anfangs war sie nur eifersüchtig auf die Tatsache, dass sie eine weitaus besser aussehende, schwarze Uniform hatte, aber mittlerweile befürchtete sie, dass sie aufgrund ihres Rangs so aussah, wie sie es tat. Und wenn schon Takeshi, der widerwärtig rational und klinisch wirkte, imstande war Leute in Sekunden in roten Nebel zu zerstückeln, wozu war sie dann fähig? Möglicherweise war sie ebenfalls ein Dämon wie der Präsident. Logischerweise war es genauso verlockend einen Verbündeten mit solcher Stärke zu haben, aber sie würde die Lesbe nur schwer alleine unter Kontrolle halten können. Doch so sehr sie auch nun grübelte, ein klares Bild wollte einfach nicht zustande kommen. Sie brauchte mehr Informationen über die Anderen, was natürlich wieder zur Folge haben würde, dass sie Takeshi in die Arme laufen könnte.
'Aber von Nichts kommt schließlich Nichts. Ich sollte zuerst mit Hayato sprechen und wenn ich ihn auf meiner Seite habe, kann ich versuchen die Lesbe zu finden. Möglicherweise hilft sie mir dann sogar ohne... lieber nicht nachdenken, was sie mit mir anstellen würde. Jedenfalls würden ich mit einer solchen Mannschaft niemanden mehr fürchten müssen, nicht einmal den Präsidenten.'
Sie grinste wieder bei dem Gedanken Takeshi zu unterwerfen und ihn gefügig zu machen. Es würde so befriedigend sein, ihm seinen Stolz und seine Würde zu nehmen und damit aus diesem Gefängnis zwischen Himmel und Hölle zu entkommen. -
[Ibuki Nukui]
Tag 2 - 18:05 Uhr - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Mädchen (Raum 407)
Ibuki war überrascht wie schnell Leo mit dem Essen wieder da war. Sie hatte erwartet, das er alleine für den Weg zur Cafeteria rund 10 Minuten brauchen würde, vom Rückweg ganz zu schweigen. Doch da stand er schon mit ihrem und seinem Essen. Er musste sich wirklich fürchterlich beeilt haben. Der Gedanke, dass sie ihn vollkommen für sich einahm und er ohne Widerworte alles für sie machen würde, ließ wieder dieses wunderbare Gefühl der Macht in ihr aufsteigen.
"Ibuki-san, du... du bist wunderschön!", erklärte er, während das Essen langsam von den Tabletten zu fallen drohte. Sie war sprachlos. Noch nie hatte jemand außer ihrem Vater so etwas zu ihr gesagt. Sie hatte keine Ahnung, wie sie darauf reagieren sollte, denn dies war mehr als eine einfache Situation von 'Geben-und-Nehmen', mehr als ihr Denken eines Werkzeugs, das sie benutzen konnte, wie es ihr beliebte. Er hat sich wirklich in sie verliebt.
Glücklicherweise bemerkte auch Leo langsam, wie das Essen versuchte, sich vom Tablett zu stehlen, weshalb er es hastig auf den Tisch legte.
"Das Essen ist leider schon etwas kalt geworden, es tut mir schrecklich leid! Ich konnte dir aber etwas Reis und Fleisch bringen!", erläuterte er beschämt, aber wie so oft viel lauter als es eigentlich nötig war. Anfangs ging es Ibuki furchtbar auf die Nerven, aber mittlerweile hat sie sich daran gewöhnt, dass er keine Kontrolle über seine Lautstärke hatte, wenn er eine schöne junge Frau wie sie zu sehen bekam. Sie fand es sogar recht niedlich.
Ibuki suchte noch nach den passenden Worten, während Leo schon die Tür schloss. Sie war sich immer noch sehr unsicher wie sie auf dieses 'Du bist wunderschön' reagieren sollte. Als er sich dann umdrehte konnte sie nicht anders als zu Lächeln.
"Danke. Für das Essen und das Kompliment." Mit langsamen Schritten begab sie sich zu Leo hin.
"Weißt du, du bist der Erste, der mir so etwas gesagt hat.", sagte sie, während sie mit der flachen Hand über die Wange strich, "Denkst du wirklich so? Oder ist das deine Masche, um an schöne Mädchen wie mich zu kommen?"
Ihm diese Frage zu stellen fühlte sich falsch an, aber sie wollte Gewissheit haben. Denn wenn er sich wirklich in sie verliebt haben sollte, musste sie es langsamer angehen. Es war für sie neu, dass ein Junge sich wirklich in sie verguckt hatte und nicht nur darauf aus war, sie auf einer Strichliste aller Mädchen einzutragen, welche er schon beglückt hatte und danach nie wieder sehen zu wollen. Mit der Sorte Junge konnte sie umgehen. Sie wusste wie die redeten und was sie einem erzählten.
Und sie hoffte, das er nicht zu dieser Art gehören würde. -
Als der Junge mit der Riesen-Narbe auf dem Rücken wieder zu der Gruppe dazu stieß erklärte er, dass es unten in der Schleuse nur Platz für 3 Personen auf einmal gab. Albrecht wurde klamm als er das hörte, denn niemand von ihnen wusste, wie lange es dauern würde auch nur 3 Personen in diese Schleuse zu bekommen, von der gesamten Gruppe ganz zu schweigen. Einen Moment lang meinte er, etwas im Wasser aus den Löchern hatte blicken sehen, aber er tat das als ein Gespinst, das seine Fantasie produzierte ab. Als Slice dem Mädchen, was bis vorhin noch recht stumm mitgeschleift worden war, die Situation noch einmal erklärte, hätte Albrecht ihn liebend gern unterbrochen und seinen Standpunkt klargemacht. Wie sollte er denn wissen, das ein Haufen exotischer Ameisen, die er noch nie gesehen hat auf ein Getränk, was er nie trinkt, aggressiv reagieren?
Aber ihm nun die Leviten zu lesen würde nichts bewirken, damit würde er warten, bis sie einen weniger gefährlichen Ort betreten hatten.
Worüber er sich aber Sorgen machte, war die Tatsache, dass das kleine Mädchen und die Stille sofort runter sollten. Was ist, wenn dort unten wirklich ein Gift freigesetzt wird, wie vorhin jemand angedeutet hatte? Doch je länger er überlegte, desto weniger Gefahr sah er darin, sie zuerst loszuschicken. Der Spieler, wer immer es auch war, spielte bis jetzt immer fair. Es gab immer einen Ausweg, bei dem man nicht sein Leben opfern musste. Möglicherweise würden solche Rätsel später kommen, aber bis jetzt konnten sie doch recht einfach die gegebenen Hürden überwinden.
Zu seiner Verwunderung hatten sich zwar die Drei schon bereit erklärt, als erste runter zu tauchen, aber sie alle schienen zu viel Angst zu haben. Keiner wollte den ersten Schritt machen. Auch nach Ryans Befehl schienen sie nicht gehen zu wollen, auch wenn das wahrscheinlich die Sicherste aller Optionen war.
Sie aber noch einmal daran zu erinnern, das sie nun endlich losgehen sollten, würde möglicherweise das Gegenteil bewirken.
Er ging zu Ryan und fragte im Flüsterton :"Denkst du, es ist eine gute Idee, die drei vorzuschicken? Sollten nicht eher Entbehrliche wie ich zuerst gehen?"
Zwar hatte er sich schon ein grobes Bild über die Situation gemacht, aber er fühlte sich sicherer wenn er den Rat einer weiteren Person dazu holen konnte. -
Als der Junge sich entkleidete und von allen Seiten gewarnt wurde, er solle aufpassen und vorsichtig vorgehen, merkte Albrecht wie wenig er hier erreichen konnte. Die Luft in den Räumen oder auch die Anspannung der Situation zerrte an seinem Körper. Er begab sich an den Rand des Gitterrost und saß sich hin, während er in das Wasser stierte. Möglicherweise könnte er sich ja als nützlich erweisen, wenn er in der Dunkelheit etwas zu sehen bekam, was man bei einem zügigen Überschweifen der Szenerie leicht übersieht.
Darüber hinaus versuchte er zu verstehen, wofür die Löcher wohl dienen sollten. Sie waren mit Algen überwachsen und waren so unregelmäßig verteilt, das man meinen könnte, hier hätte ein Tier in Löcher in die Wände geschlagen, um sich darin zu verstecken oder etwas zu finden. Aber im kam auf die Schnelle kein Tier in den Sinn, das solch ein Verhalten an den Tag legen würde. Höchstens vielleicht Aale oder Krebse, aber nichts Bedrohliches.
"Kennt sich einer von euch zufällig mit Fischen und Ähnlichem aus?" fragte er in die Runde.
"Gibt es ein Tier, dass Löcher in Wände beißen würde? Also ein Gefährliches meine ich."
Wieder kam er sich unnütz vor, aber was sollte er machen. Um von seinem alten Haus bis zum Meer zu kommen, dauerte es 7 Stunden Luftlinie. Er hatte schließlich nie ein sonderliches Interesse für das Meer an den Tag gelegt, somit konnte er hier einfach nicht weiterhelfen. -
Als die Gruppe Ryan ausfragte, was zu tun war erklärte er seine Bedenken einen zurück zu lassen, um allen anderen die Möglichkeit zu geben aus diesem Raum zu verschwinden. Schließlich würden die Ameisen nicht einfach stehenbleiben oder wieder in ihr Loch zurückkriechen.
Weiterhin erklärte er, dass er dem wabernden Raum nicht traute und nicht sicher war, wofür der Tauschretter nötig war.
Zu seiner Verwunderung meldete sich die Kleine zu Wort und stammelte vor sich hin, sie würde es gerne versuchen wollen. Grob unterbrach er das Mädchen.
"Nein, nein, nein, nein, nein. Du wirst nicht dein noch so junges Leben für eine Vermutung riskieren. Ich bin zwar kein guter Schwimmer, aber besser als die Kleine bin ich garantiert. Ich suche da unten nach einer Möglichkeit die Tür zu öffnen." Er machte eine Pause, um wieder ausgiebig zu husten. Der Griff an seinem Kragen hat ihn wirklich nicht gut getan.
"Sollte ich in einer halben Minute nicht wieder kommen, dann schickt den nächsten." Albrecht begab sich schon zu der Einstiegshilfe, als er wieder einen Hustenanfall erlitt. Sein Hals fühlte sich trocken und kratzig an und jedes mal Husten schmerzte noch mehr als das Mal davor. -
Im hohen Bogen rannte Ryan um die Ameisengruppe herum und direkt auf ihn zu. Er war noch dabei die Ameisen abzulenken, um sich danach auf den Weg zu den anderen zu machen, als er plötzlich von Ryan gegriffen und aus der Ecke hervorgezogen wurde. Danach zwang Ryan ihn seinen Strichcode zu nutzen, was Albrecht anfangs nicht ganz verstand, aber nach ein paar Sekunden doch durchführte. Als sie dann bei der restlichen Gruppe angekommen waren, fing Albrecht an stark zu husten. Der Junge hatte ihn für seinen Geschmack etwas zu stark am Kragen gezerrt, weshalb es ihm nun schwerer als zuvor fiel, Luft zu bekommen. Nach vorne übergebeugt und mit einem trockenem, kränklich wirkendem Husten versuchte er sich etwas zu erholen, während er sich schon den nächsten Satz zurecht legte.
Zwar wollte erst zuerst dem Gärtner vorhalten, das er selbst auch hätte entkommen können, wären die Ameisen zu nah gekommen und es nicht nötig war in so grob zu behandeln, aber da erinnerte er sich wieder an besagte Ameisen und verlegte die Anschuldigungen und Belehrungen auf später.
"Na schön-", ein starker Hustenanfall unterbrach seinen Satz, "dann können wir weiter, oder?"
Langsam bewegte sich Albrecht zu der Tür, durch die Ryan noch nicht gegangen war und versuchte sie zu öffnen, jedoch verlief das mehr schlecht als recht, da er immer wieder stehen blieb, hustete und wieder nach Luft schnappte. -
[Ibuki Nukui]
Tag 2 - 17:42 Uhr - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Mädchen (Raum 407)
Ohne ein Wort zu sagen und noch viel wichtiger, ohne die nötige Marke mitzunehmen, rannte Leo aus dem Raum hinaus und die Flure des Mädchenwohnheimes hinab.
"Idiot", zischte Ibuki kaum verständlich heraus, jedoch lächelte sie gleich danach wieder auf ihre gewohnte wölfische Art und Weise. Sie hatte viel mehr Kontrolle über diesen Jungen, als sie für möglich gehalten hatte, was sich unbeschreiblich gut anfühlte. Womöglich konnte sie ihn sogar dazu bringen, für sie zu kämpfen, wenn sie ihn richtig ansah. Er war ein zuverlässiges kleines Werkzeug, von dem sie sich nicht scheute es zu benutzen.
Ibuki stand auf, mit dem Gefühl das mächtigste und schönste Wesen in dieser kleinen Welt zu sein und schlenderte gemächlich in ihr Badezimmer. Dort wusch sie sich erst mal das Gesicht, ihre Hände, putze sich die Zähne, überprüfte ihren Körper nach Schnittwunden, Narben und Ähnlichem, fand jedoch keine und begann somit, das Wasser der Dusche aufzudrehen.
Nach einer gründlichen Dusche schnappte sie sich ein Tuch, trocknete sich ab um dann angezogen wieder zum Spiegel zu traben. Es störte sie schon die ganze Zeit, dass ihre Haare schlapp herunter hingen. Das würde nun endlich ein Ende haben. Sie wühlte durch den Schrank unter dem Waschbecken, fand jedoch nichts, wurde aber dann in einem Wandschrank fündig. Etwas Gel half ihr schon diese Frisur hin zu bekommen, welche ihr allein zu gehören schien. Niemand sonst trug seinen Pony wie Antennen eines Insektes nach oben gestylt, was ihr persönlich auch mehr als recht war.
Nachdem sie ihre alte, heiß geliebte Frisur wieder hergestellt hatte, wandte sie sich ihren Klamotten zu. Sie öffnete den Schrank, in voller Erwartung, er würde etwas Anderes als beim letzten Mal beinhalten, dem war jedoch nicht so. Überall nur dieselben, hässlichen Uniformen mit denselben, hässlichen Röcken. Selbst die Schuhe waren dieselben, wobei sie sich nicht wirklich über diese beschweren konnte. Natürlich waren es keine hohen Nietenstiefel, wie sie sie für gewöhnlich trug, oder Sneaker, welche sie trug falls sie mal jemandem auflauern wollte und ihre Stiefel zu laut gewesen wären. Aber es waren auch keine von diesen potthässlichen Pumps oder Ballerinas. Sie zog ein neues Paar an, da sie ihr Letztes in der Nähe der Sporthalle vergessen hatte. Sie überlegte, ob sie irgendetwas aus den restlichen Uniformen hätte zusammenbasteln können, aber sie war keine Schneiderin. Neben der offensichtlichen Tatsache, dass es furchtbar aussehen würde, würden sich darüber hinaus noch überall Ziehfäden bilden und ihre Kleidung würde sich Stück für Stück in Wohlgefallen auflösen. Was praktisch wäre, wenn sie alleine mit Leo wäre. Aber er war ohnehin einfach zu manipulieren, sodass es eine Verschwendung gewesen wäre. Außerdem wäre es in jeder anderen Situation nur peinlich gewesen.
'Hey, mein Name ist Ibuki *Ratsch* alle Kleidung weg, stehst da mit deinem Unterhöschen, BH und nichts anderem. Darauf kann ich verzichten.'
Sie wollte schon zu einem anderen Thema wechseln, als ihr ein Gedanke durch den Kopf schoss, der eine Antwort benötigte.
'Will ich überhaupt mit Leo etwas anfangen? Etwas... Intimeres? Ich meine, was gibt es schon zu verlieren, man kann mich schließlich nicht dafür bestrafen, denk ich. Aber... ich will doch auch nicht nur, weil ich die Möglichkeit hab, oder? Kann ich mich überhaupt auf so etwas einlassen, wenn jeden Moment Takeshi durch diese Tür stürmen könnte, mit einer Axt oder Schwert oder was auch sonst seine Waffe war und er mich samt Leo in Fleischbrocken verwandelt? Wahrscheinlich nicht. Ich muss erst mal Gewissheit haben, dass ich hier die Ranghöchste bin, dann kann ich mir wieder Gedanken darüber machen. Möglicherweise hat sich dann auch schon eine Antwort ergeben, ohne das ich mich extra dafür verstellen muss.
Vielleicht fühle ich ja später etwas für Leo... oder Hayato. Mann, das ist weit aus komplizierter, wenn man einen blutdürstigen Dämonen im Nacken hat. Wer hätte das gedacht.'
Kurz hielt sie inne, um nochmal nach einer klaren Antwort zu suchen, jedoch warfen die Überlegungen nur noch mehr Ideen auf.
'Aber wenn Hayato auch an mir Gefallen findet, könnte ich das ausnutzen, um ihn zu meinem Verbündeten zu machen. Dann wäre es sicher, dass wir diese Welt besiegen können. Aber will ich wirklich, das wir diese Welt besiegen? Was ist, wenn die Belohnung ist, diese Welt zu beherrschen, anstatt sie zu verlassen? Könnte ich dann überhaupt Hayato loswerden?' Sie rieb sich unschlüssig den Kopf.
"Scheiße Mann! Wenn ich doch nur ein paar mehr Informationen hätte, dann wäre das alles so viel einfacher." -
[Ibuki Nukui]
Tag 2 - 17:42 Uhr - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Mädchen (Raum 407)Nachdem Mai mit einem kurzen Lächeln in Schlangenlinien in die Cafeteria gestürmt war, hatte Ibuki beschlossen mit Leo in ihr Zimmer zu gehen. Schließlich wollte sie ihm ja zeigen, wo sie sich treffen konnten, sollte etwas passieren. Der Weg dauerte länger als sonst, da Ibuki bei jedem Busch und hinter jeder Wand sich nur vorsichtig vorbei tastete. Grund dafür war ihre Angst, Takeshi könnte dahinter hervor schießen und sie 'zerhacken' wie auch Hayato davor.
Als sie im Mädchenwohnheim angekommen waren, nahm Ibuki den Zettel, den Leo auf der Brücke in der Hand hielt. Als sie ihn ahnungslos fragte, was dieser kurze Text bewirken sollte, außer Unwissende vollkommen zu verwirren, erklärte er ihr das man diesen Spruch sagen musste, um unbeschädigt in das Büro des Direktors zu kommen. Nach einer kurzen Bedenkpause fiel ihr schmerzhaft wieder ein, was er mit 'unbeschädigt' meinte. Sie war sich zwar nicht sicher, wie ein bisschen Text wie der hier einen gigantischen Hammer davon abhalten sollte, jemandem jeden einzelnen Knochen im Körper zu brechen, aber immerhin war er besser als Nichts. Der Tod brachte hier ohnehin nichts Schlimmes mit sich, von den Schmerzen mal abgesehen, welche sich nach einer Zeit ohnehin wieder legten, da konnte man es auch riskieren dem Hammer mit einem Spruch à la 'Sesam öffne dich' Einhalt zu gebieten.
Nach ein paar Minuten hatte Ibuki auch ihrem Raum erreicht, öffnete ihn und ließ Leo eintreten."Da wären wir." erklärte sie recht erschöpft. Schlapp drängte sie sich an Leo vorbei und ließ sich ohne weitere Umschweife kraftlos aufs Bett fallen.
"Ich glaub, die nächsten paar Tage will ich mich außen vor halten. Takeshi wird in schätzungsweise eineinhalb bis zwei Stunden aufwachen und furchtbar angepisst sein. Hoffen wir, dass er nicht auf die Idee kommt hier nach mir zu suchen." Doch nur ein paar Sekunden nachdem sie den Satz beendet hatte und sich darauf konzentrieren wollte, zur Ruhe zu kommen, fing ihr Magen an wieder zu rebellieren. Man wollte und wollte sie einfach nicht essen lassen, selbst jetzt wo sie doch eine Marke hatte. Da fiel ihr aber wieder ein, dass sie ja gar nicht in der Cafeteria sein musste, um Etwas zu essen. Ibuki drehte sich auf ihren Rücken und stütze sich auf ihren Ellen ab, während sie sagte:
"Leo-chan? Du würdest mir doch liebend gern helfen, oder? Dann sei ein braver Junge und bring mir was zu Essen. Bring mir einfach irgendetwas mit viel Fleisch und Reis. Und wenn du dann mit dem Essen da bist, hab ich mich schon wieder frisch gemacht. Und wer weiß..." Sie wickelte eine ihrer herab fallenden Haarsträhnen um ihren Finger, während sie ihn wölfisch anlächelte.
"Sagen wir einfach, es gibt viel Zeit totzuschlagen und wenig Beschäftigung." Sie ließ ihre Strähne Strähne sein, holte ihre zweite Marke heraus und hielt sie Leo entgegen. Ihr war immer noch unbegreiflich, wieso das Mädchen einfach abgehauen war, nachdem sie ihr doch die Marke und dadurch vermutlich ihr Leben geschenkt hatte. Möglicherweise war sie auch nur von der Situation auf der Brücke verschreckt worden. Wenn man sich vorstellte, dass das Erste, was sie zu sehen bekam, war, wie zuerst ein Mädchen von dem Schülerratspräsidenten zum Weinen gebracht wurde und dieser danach von einer willkürlichen dritten Person erstochen wurde, dann könnte man einen kleinen Nervenzusammenbruch verstehen. Jedoch passte es nicht wirklich ins Bild. Wie ein Puzzlestück eines anderen Puzzle, was in Form gedroschen wurde, bis es stecken blieb. -
[Ibuki Nukui]
Tag 2 - 17:19 Uhr - Gelände der Schule - Brücke BAls Hayato Leo fragte, ob er denn nun mitkomme, ließ sich Ibuki noch einmal die Informationen auf der Zunge zergehen. Zu einem hat er ihr gesagt, dass er von Takeshi getötet worden war. Und das er 'aus dem Nichts' eine Waffe oder ähnliches her gezaubert hatte. Das würde später zu einem Problem werden, da man ihn wahrscheinlich nur schwer entwaffnen kann, wenn er die Macht seine Waffe nach Belieben in seine Hand zu bringen. Außerdem hatte Hayato gesagt, er wurde in kürzester Zeit 'zerhackt', nicht so etwas wie 'niedergestreckt' oder ganz klar 'erstochen'. Die Tatsache, dass Takeshi wahrscheinlich in eine Art Blutrausch verfällt, wenn er denn einmal anfängt anzugreifen und erst aufhört, wenn von seinem Gegner nicht mehr übrig ist als Fleischbrocken, jagte ihr einen kalten Schauer den Rücken hinunter. Er war ein nicht zu unterschätzender Feind. Wahrscheinlich hatte er auch noch mehr auf dem Kasten als das, was sie bis dahin erlebt hatten.
Danach fuhr er weiter fort zu erklären, dass bei ihrem Tod - Ibuki hatte nie mitbekommen, dass es ein Hammer gewesen war, der sie zerquetschte wie eine Fliege - wäre sie innerhalb von kürzester Zeit wieder aufgestanden, aber nun würde es länger dauern. Das machte sie stutzig. Das hörte sich weit weniger wie die Hölle an, wenn einfach solch schwerwiegende Punkte wie der Zeitraum nach dem Tod der Insassen, geändert wurde. Weit mehr wie ein Automat, der nicht richtig funktionierte, oder ein PC der Sperenzchen machte. Mehr wie etwas, was Menschen bauen würden, als etwas, was Götter und Dämonen erschaffen.
Bevor sie zu sehr auf diese Tatsache einging, wollte sie sich den anderen Gedanken zuwenden, aber früher oder später würde sie es auf alle Fälle untersuchen müssen.
Hayato schien keinen Grund zu haben, ihr all das zu erzählen, er tat es einfach. Das bedeutete, dass er sie nicht zum Feind haben wollte, was ein kluger Zug war. Sie hätte ihn auch nicht gerne zum Rivalen, wenn es noch Takeshi gab. Möglicherweise wollte er sogar mit ihr zusammen gegen Takeshi kämpfen, eine Art 'der Feind meines Feindes ist mein Freund'-Situation. Sie war sich sicher, wenn er nach ihrer Hilfe fragen würde, um Takeshi und Alles was es gab auszulöschen, um diese Hölle oder was auch immer es nun war zu verlassen; sie würde zusagen. Außerdem hatte er schließlich auch etwas Gut bei ihr, da er ihr diese Info gegeben hat.Als Ibuki den Gedanken beendete, erklärte Leo: "Akuma-san, ich schulde Nukui-san noch mehr als einen Gefallen. Deshalb bleibe ich bei ihr und helfe ihr mit dem Mädchen! Ich weiß ja wo ihr seid!"
Für einen Moment hatte sie sogar das plärrende Mädchen an ihrer Schulter vergessen. Hayato war wirklich faszinierend und sein Nachname 'Teufel' war auch extrem süß, da hatte sie alles andere ausgeblendet. 'Reiß dich zusammen Mädchen, das ist noch immer der Perverse von der Treppe!' schrie sie sich selbst in Gedanken an. Mittlerweile stand Leo vor ihr und hatte einen leicht zerknüllten Zettel in der Hand, während er fragte: "Und was jetzt?"
"Na, was wohl? Wir bringen sie in mein Zimmer. Dann weißt du, wo du mich finden kannst, wenn wir etwas ausmachen und sie wird da vorerst schlafen können. Und du...", sie stand mit dem Mädchen auf und drückte sie Leo in die Arme, "wirst sie dort hin tragen. Dann kannste mir ja grade zeigen, wie viel dir dieser Gefallen wert ist."
Als sie den letzten Satz beendete, stahl sich ein neckisches Grinsen auf ihr Gesicht.
Kurz danach begab sie sich schon auf den schnellsten Weg zum Mädchenwohnheim, während sie nachdachte, wie man am besten Takeshi beseitigen konnte, oder wenigstens ruhig stellen, um ihn nach Gott oder Luzifer oder wer auch immer den Saftladen hier leitete, zu fragen. Natürlich würde das fürchterliche Folter einbeziehen, aber so liefen die Dinge eben, wenn man einen Feind ausfragen wollte. Er hatte es außerdem nicht besser verdient, schließlich war er ja sozusagen der Wärter dieses Ortes.