10. Oktober – 09:46 Uhr - Kochi Asakura - Universitätscampus
Unbemerkt waren einige Puppen den drei entdeckten Splittern gefolgt und hatten sie auf ihrem Weg nicht aus den Augen gelassen. Durch die Koordination von verschiedenen Puppenspielern waren immer wieder andere Leute als Beobachter eingesetzt worden.
Noch hatten die drei nichts unternommen. Sie waren recht ziellos durch die Stadt gelaufen und hatten sich verschiedene Häuser, Tempelanlagen und Geschäftsauslagen angesehen, ganz so, als wären sie Touristen.
Die Puppenspieler hatten an der ganzen Sache Gefallen gefunden. Es war ein Spiel, wie sie es gerne trieben!
Ohne durch ihre Sphären die Opfer aufmerksam zu machen, wichen sie ihnen nicht von der Fährte.
Als sie auf dem Gelände der Universität plötzlich mit einer weiteren Person Kontakt aufnahmen, ließen sie das Gespräch mit den Mitteln der Menschen belauschen. Und ein Verdacht keimte in ihnen auf. Diese junge Frau war ebenfalls eine dieser verfluchten Geteilten!
Mindestens einer aus der Gruppe kannte sie schon viel länger.
Aber gegen vier von den Verfluchten wollten sie nicht auf einmal kämpfen, deshalb machten sie erneut ein Spiel daraus...
"Diesen Fremden dort... Sie haben gestern meine Schwester angegriffen!" schrie ein junger Mann und deutete auf die kleine Gruppe.
Die umstehenden Menschen blieben alle stehen. Viele hatten gerade die letzten Nachrichten gehört oder gelesen und wussten von den Fällen der letzten Nacht.
Ihre Angst, ihre Hilflosigkeit, bekam plötzlich ein bestimmtes Ziel.
"Ja, ich habe sie auch gesehen!" rief eine ältere Dame auf der anderen Seite.
Ein Raunen ging durch die Menge. Weitere Personen blieben stehen und die Wachleute vom Tor kamen langsam näher.
Weitere Stimmen bezichtigten die kleine Gruppe vieler Dinge, die in den letzten Tagen die Einwohner geängstigt hatten.
Das Raunen wurden zu einem Brüllen, als die Angst der Menschen plötzlich auf ein sichtbares Ziel gerichtet war. Und diese Angst war die Zündflamme eines rasenden Zorns, der genährt von der Hilflosigkeit, sengend in den Menschen entflammte.
Die Puppenspieler waren entzückt. Die Kontrolle von größeren Menschengruppen erwies sich einmal mehr als einfach, wenn man ihnen ein gemeinsames Ziel gab.
Fäuste wurden geballt und Zähne gefletscht.
"Sie sind Schuld!" peitschte eine weitere Stimme die Menge noch mehr an.
Wut und Zorn spülten das rationale denken der Leute fort und ließen nur noch Platz für Rachedurst!
Wie eine Wand schloss sich die Menge um die kleine Gruppe...