[FONT="]19:30 // Verruchte Wohngegend
[/FONT] [FONT="]Mit guter Laune und vollbepackt mit Essen für ihre kleinen geht 38 die Straße entlang. Heute ist ein guter Tag gewesen. Irgendein Idiot hatte neben seiner EC Karte seinen Pin-Code liegen und bis zur Sperrung hatte sie zwei Stunden sein Geld ausgegeben.
[/FONT] [FONT="]Ein einzelner Polizist kommt aus dem Gebäude. Er sieht genervt aus und packt seine Waffe weg.
[/FONT] [FONT="]Mit den schlimmsten Gedanken schmeißt 38 ihre Beute hin und rennt auf den Mann zu.
[/FONT] [FONT="]"Was haben Sie hier gemacht?!"
[/FONT] [FONT="]"Hier waren solche kleinen Mistviecher." Mit seiner Hand Formt er eine Pistole und tut dann so, als ob er schießen würde. "Sie verstehen?"
[/FONT] [FONT="]"Nur zu gut." 38 presst ihn mit einer Hand gegen die Wand. Mit der anderen zieht sie sich die Kapuze vom Kopf. "Sie verstehen?"
[/FONT] [FONT="]"Sie sind ja ein …" Er wollte wahrscheinlich Sklave oder so brüllen, doch 38 hat ihm schon das Genick gebrochen.
[/FONT] [FONT="]Erst jetzt realisiert sie richtig, dass ihre Kinder tot sind. Die Tränen fangen an zu laufen, als sie den Mann wieder loslässt.
[/FONT] [FONT="]Verstohlen sieht sie sich um, zieht ihre Kapuze wieder auf, überprüft noch ein letztes Mal, ob ihr Stummelschwanz auch immer noch in die Hose gestopft ist und begibt sich dann in Richtung Marktplatz. Dort kann man wenigstens in Ruhe weinen.
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[FONT="]Gegen Abend tummeln sich nicht mehr so viele Erwachsene hier herum, dafür umso mehr Technotics, oder eben ‚Techno-Freaks‘, wie 38 die total verkabelte Mode der Jugendlichen nennt. Mit einem finsterem Blick und Tränen in den Augen setzt 38 sich auf eine leere Bank.
[/FONT] [FONT="]Ihre Hoffnung, allein zu bleiben, wird leider nicht erfüllt.
[/FONT] [FONT="]"'arter Tag, 'abe isch recht?" Der Mann hat einen stark französischen Akzent. "'hör mir su. Isch weiß, was du bist. Also … kommst du freiwillig mit, oder muss isch disch swingen?"
[/FONT] [FONT="]Das lässt 38 sich nicht zweimal sagen. Sie steht auf und rennt los, aber der Mann hat sie sofort eingeholt. Noch während sie versucht, ihn runter zu werfen, spürt sie einen Stich im Nacken. Danach schmerzt jede ihrer Bewegungen wie der Tod. Der Franzose hält ihr eine leere Spritze vor die Nase.
[/FONT] [FONT="]"Meine Spesialmischung … 'aut rein, 'abe isch recht? In swei Stunden ist es aber weg." Mit einem gekonnten Griff zerrt er 38 mit zu seinem Wagen.
[/FONT] [FONT="]"Und was bist du?" Sie antwortet nicht. Da schlägt der Franzose ihr leicht in die Seite, was durch die höhere Empfindlichkeit sehr wehtut.
[/FONT] [FONT="]"Luchs", stöhnt sie.
[/FONT] [FONT="]Sie kommen an einen Kleinlaster mit fetten ‚Béllisent‘ aufdruck. Der Franzose sperrt die hintere Tür auf. "Rein da."
[/FONT] [FONT="]38 weigert sich zuerst, befindet sich letztendlich aber doch im Wagen.
[/FONT] [FONT="]Nachdem Béllisent losgefahren ist, fängt er an, sich zu unterhalten. "Falls es disch interessiert … du wirst ein Geschenk an meine Freundin."
[/FONT] [FONT="]"Ich bin bisher überall rausgekommen."
[/FONT] [FONT="]"Sie ist reich. 'abe isch dir deine 'offnungen zerstört?"
[/FONT] [FONT="]Ja[FONT="], denkt 38, sagt aber nichts. Die Wirkung der Spritze scheint nicht wegzugehen, sondern sogar stärker zu werden.[/FONT][/FONT]
Irgendwann hält der Wagen dann auch an. Béllisent lächelt leicht, als er 38 rauszieht und mit ihr zur Tür pilgert. Er klingelt und scheint dann auf das Öffnen zu warten.