[Leo Leopold]
16:10 Uhr - Bibliothek (13) - Empfangshalle
Als Leo seine Lehrbücher gefunden und eingescannt hatte, bewegte er sich in Richtung der Mädchen. Aus einigen Metern Abstand konnte er wahrnehmen, dass die Beiden ein wohl wichtiges Gespräch führten. Leo dachte kurz nach was er tun sollte,''hin gehen und sie unterbrechen? Nein!''. Seine zweite Idee war einfach zu warten, welche er als sinnvoller betrachtete. Während Leo an ein Regal angelehnt saß, hörte er plötzlich Yukikos Stimme "Ne? Das bleibt doch unter uns, oder? Selbst Okamura-sama habe ich nicht so viel erzählt, als ich den Zusammenbruch hatte...". Leo sah dies als sein Stichwort und lief auf die Mädchen zu. Kurz bevor er bei ihnen war, sagte Sumiyoshi "Wir sollten runter in den Park gehen, damit du dich wieder sammeln kannst."
"Entschuldigt bitte meine Verspätung... aber ich konnte mich nicht entscheiden, welche Bücher ich nehmen soll", sagte Leo mit einem freundlichen Lächeln, welches nicht aufgesetzt war sondern echt. Leo fuhr fort ''Der Park klingt super, es sei denn ihr möchtet unter euch Mädchen sein, dann lasse ich euch natürlich alleine." Er selbst bemerkte, wie gut gelaunt er auf einmal war. Nach kurzem Nachdenken fiel ihm ein, dass er vor seinem Tod immer in der Bibliothek seiner Schule gewesen war und alle möglichen Bücher gelesen hatte.
Auf einmal begann er sich zu verändern. Am Anfang verhielt er sich wie in zu Lebzeiten in England, doch das war einmal. Als er die Japanisch-Lehrbücher in den Händen hielt schnallte, Leo es endlich.
"Mein neues Leben in Japan'' Nicht seine Eltern suchten sich das Ziel, Japan, aus. Nein, Leo ganz alleine wollte nach Japan umziehen. Ihm wurde nun endlich klar, auch wenn es nicht genau das war, was er sich vorgestellt hatte, lebte er nun in einem Land welches er immer schon besuchen und kennenlernen wollte. Leo konnte sich nicht mehr zurückhalten und sagte bevor jemand auf seine Frage antworten konnte ''Ich möchte mich bei euch Beiden entschuldigen! Bei dir Sumiyoshi-san, weil ich immer so nerviges und kleinkindliches Verhalten an den Tag legte, und bei dir Sakamato-san für mein sehr aufdringliches Verhalten!'' Bei seinen Worten wandte er sein gerade neu gelerntes an und verbeugte sich. Als er wieder hoch sah strahlten seine Augen vor Freude und Demut in einem. Ihm war es ernst, diese Freundschaft zu pflegen und wachsen zu lassen.
Nachdem die Drei im Park waren wollte Leo noch nicht nach Hause gehn. Die Mädchen verabschiedeten sich und Leo ging wieder zum Sportplatz, bei welchem er zu Beginn schon war. Er sass auf der Bank und stöberte durch seine Lehrbücher. Seinem Gesicht sah man an wie konzentriert er war, ja sogar schon fast überfordert.
22:00 - Wohnheime der Schüler (4) - Jungenwohnheim
Am Abend begab sich Leo in sein Zimmer im Wohnheim. Aus für ihn unerklärlichen Gründen wusste er wo es sich befand. Im Zimmer angekommen war er sichtlich erstaunt darüber, dass sein Zimmer in Englischen Nobel-Stil eingerichtet war. Ein Teppich der fast den ganzen Boden abdeckte, Ein Glastisch der mit Holz dekoriert war und ein Teeset als Dekoration welches er noch nie gesehen hatte. Einige Sekunden nach dem er sein neues Zimmer erkundet hatte, wurde ihm klar, dass dieses Zimmer so aussah wie sein Zimmer bei seiner Grossmutter. Klar die Möbel waren anders, aber es war eindeutig der selbe Stil. Kurz darauf legte er seine Uniform schön gefaltet auf den Sessel und legte sich in sein Bett.
Als er am Morgen aufwachte, befand er sich nicht mehr in diesem Zimmer, sonder bei seiner Grossmutter. In dem Moment, in dem Leo sich umdrehte um das Bett zu machen, bemerkte er dass er selbst noch im Bett lag, nur im Alter von 12 Jahren. ''Träume ich?'' dachte er sich. Leo erinnerte sich wie viel es ihm bedeutet hatte, wenn er zu seiner Grandma gehen durfte. An den einzigen Ort an dem er sich wohl fühlte. Ein ganzer Tag verstrich bei seiner Oma, obwohl er nur zusehen konnte. Er sagte zu sich ''Meine Grandma ist mein Vorbild, so nett und liebevoll wie sie, will ich auch sein!''.
Nach diesen Worten wachte Leo auf. Ziemlich erleichtert sagte er ''Danke Grandma'', und sah aus dem Fenster. Irgendwie wusste er das sie ihn hören konnte, auch wenn er tot war und sie nicht. Einige Minuten später schlief er wieder ein.