Beiträge von Tsubaron

    Gruppe: Mensch


    Name: Ayamaru
    Vorname: Lyn
    Geschichte: Lyn lebte bis zu ihren 16.Lebensjahr mit ihrer Mutter und ihrem Vater in Amerika. Doch nach einem Streit zwischen ihrer Mutter und ihrem Vater kam kurz darauf die Trennung und schließlich die Scheidung. Doch ihre Mutter lernte 1 Jahr darauf, bei einem Urlaub in Japan einen Mann namens Akigo Ayamaru kennen. Sie verstanden sich sehr schnell sehr gut und am Ende des Jahres fand schon die Hochzeit statt. Sie behielten den Namen des Bräutegams bei und zogen schnell in Akigos Wohnung in Kochi ein. Zwar verlief alles sehr schnell, jedoch fühlte sich Lyn von alle dem nicht überrumpelt. Sie mochte ihren neuen Stiefvater sehr und hatte keine Probleme mit ihm.
    Ihre Eltern beschlossen sogar ein Kind zu bekommen, was Lyn zwar nicht unterstütze, aber tolerierte. Als Lyn ungefähr 18 war, kam das Kind zur Welt war jedoch sehr schmächtig, laut den Ärzten, keine Chance zu überleben und wenn, dann mit beträchtlichen Störungen der Motorik und auch danach wäre das Kind nicht außer Lebensgefahr. Aber ihre Eltern wollten davon nichts hören, bekamen jedoch zu früh mit, was die Ärzte meinten. Das alles ist zwar erst ein Jahr her, jedoch haben laut eines örtlichen Psychologen alle das Ereigniss ohne größere psychische Probleme überstanden.


    Aussehen: blondes langes Haar, welches hinten zu einem Zopf geflochten ist. Sie trägt gerne, wenn es das Wetter zulässt, Sommerkleider, sonst jedoch sehr legere Klamotten. Sie hat braun-gräuliche Augen.
    Alter: 19 Jahre
    Gewicht: 63 kg
    Größe: 1,76 m

    Charakter:
    Lyn ist ein sehr fröhliches Mädchen und kann es überhaupt nicht leiden, wenn andere Leute mssmutig oder depressiv sind. Das macht sie aggressiv, was sie, so sagt ihre Mutter, von ihrem leiblichen Vater hat. Sie kommt nicht wirklich gut mit Männern klar. Sei liebt Liebesgeschichten und ließt sehr gerne. Sie versucht sich sogar selbst als Schriftstellerin, jedoch ist das mehr ein Hobby als eine berufliche Neigung. Momentan studiert sie Musik an einer Hochschule in Kochi. Sie spricht zwar japanisch, jedoch nicht so gut wie ihre Muttersprache Englisch, außerdem versucht sie immer, wenn sich die Gelegenheit bietet, sich in Englisch zu unterhalten.
    Stärken: Sie spielt seit vielen Jahren Klavier und Violine, aber auch das Cello hat sie letztens für sich entdeckt. Jedoch versucht sie jedes Instrument, was ihr zwischen die Finger kommt, aus und lernt sehr schnell. Sie ist zwar keine begnadete Schreiberin, aber ihre Freundinnen freuen sich immer, sollten sie die Hauptfigur in einer ihrer Liebesgeschichten sein.
    Schwächen: Was man bei ihrem fröhlichen Gemüt schnell übersieht ist die Tatsache, dass ihre Stimmung sofort umschlagen kann und sie wutentbrannt auf Leute zugeht und diese zusammenschreit. Sie hat auch keine Hemmungen Leute zu schlagen und beweist das immerwieder an ihrem Stiefvater ( Er nimmt es gelassen)

    10. Oktober – 07:57 Uhr - Kōchi-shi – Hotel 'Shiro'


    Solon wurde noch nie so brutal geweckt. Cale sprang aus heiterem Himmel auf ihn zu und schlug ihn ohne jeden Grund.
    "Au, au, au, au, au, bist du bekloppt, wieso tust du so etwas, ich hab doch nur friedlich geschlafen, Auuu...." Egal wann Solon Sympathie für diese Person hatte, mindestens jetzt hatte sie sich in Wohlgefallen aufgelöst. Was hatte diesen Kerl nur geritten? Tat er das immer, wenn jemand schlief? Oder hatte Cale vielleicht doch ein Aggressionsproblem? Das würde jedenfalls erklären, weshalb er gestern Lardo-san so attackiert hatte.
    Aber Solon war noch immer müde. Es war ja auch gerade erst Morgen. Er war sogar so müde, dass er gleich wieder einschlief. Dass er wieder auf die selbe, brutale Art von Cale angegriffen wurde, war nicht sehr verwunderlich. Er hatte mittlerweile den kläglichen Versuch, 8 Stunden am Tag schlafen zu wollen, aufgegeben, als Cale ihn am Bein packte und einfach aus dem Zimmer zog. 'Cale hat anscheinend eine Menge Probleme. Und ich bin natürlich das Ventil dafür. Kann es sein, dass er keine Freundin hat und deshalb so garstig ist? Oder hat er wieder Glücksspiele gespielt und alles verloren?'


    "Sag mal, was willst du eigentlich ..*gähn*.. von mir? Wieso müssen wir denn so früh raus?" Solon war trotz Cales unmenschlichen Aktionen noch immer müde, jedoch wurde er jetzt wenigstens nicht dafür verprügelt.
    "Warst du es nicht der gestern so schnell wie möglich in die Bibliothek wollte und am liebsten die ganze Nacht dort verbracht hätte?" Cale hielt es anscheinend nicht einmal nötig ihn anzusehen.
    "Natürlich, aber es gibt zwei gute Gründe, weshalb ich jetzt nicht gehen will! Erstens: Die Bibliothek hat gestern Feuer gefangen. Feuer! Du verstehen? Wir werden nicht reinkommen. Sie wird bestimmt noch geschlossen sein, weil die Polizisten den Tatort untersuchen werden. Das geht nicht so schnell wie du denkst! Und zweitens und das ist für mich viel wichtiger: Es war abends! Dunkel! Nacht! Die einzige Zeit in der ich wirklich wach... wach *gähn* bin." Langsam hatte Solon sich wieder beruhigt. Er hatte auch keine Lust mehr zu diskutieren, geschweige denn über den Boden geschleift zu werden. Er versuchte sich aufzurichten und zog an Cales Arm um seinen Griff zu lockern. Es war aber ergebnislos,Solon war einfach zu müde um wirklich viel Kraft einzusetzen. Aber Cale lief seit ein paar Sekunden eh nicht mehr weiter, zum Glück. Wie das alles auf Lardo-san wirken musste?

    09. Oktober – 20:09 Uhr - Kōchi-shi – Hotel 'Shiro'


    Solon hatte es anscheinend geschafft, dass Cale sein Versprechen hielt. Zwar wusste er nicht, ob er vor hatte es zu brechen, aber Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Er ging in das Zimmer, zwischen Cale und Lardo, und begann es sich gemütlich zu machen. 'Wie spät ist es eigentlich?' Statt auf die Uhr im Zimmer zu gucken ging er gradewegs zum Fenster.


    'Anscheinend noch nicht wirklich spät. Der Mond steigt grade erst auf. Na, das wird ja lustig. Und womit soll ich mir nun die Zeit vertreiben?' Er blickte sich im Zimmer um. Dort stand ein großer Schrank, dessen Türen weiß gestrichen wurden, vielleicht um Reispapieroptik zu erzielen, ein Bett, welches eindeutig aus Europa kam, und diverse traditionell, japanische Gemälde die entweder mytische Bleistiftzeichnungen waren oder Aquarelle die die Landschaft zeigten. Alles in allem ein schönes Zimmer. Solon setzte sich vorsichtig auf das Bett, welches leise anfing zu quitschen. Kurz darauf lag er sich auf das Bett hin und starrte die Decke an. 'Ganz anders als draußen zu schlafen. Mir ist überhaupt nich kalt. Mir ist sogar sehr warm.'
    Den Gedanken verwarf er sofort; er war sich sicher, dass er genau das selbe machte wie sonst, wenn er schlafen wollte. Er starrte die Decke noch länger an und begann den Tag Revou passieren zu lassen. Doch mit der Zeit wurde er langsam müde und schließlich schlief er ein.

    09. Oktober – 20:01 Uhr - Kōchi-shi – Hotel 'Shiro'


    Solon stand wieder hinter Lardo und Cale. Sie hatten sich, seit sie sich gepiesackt hatten, nicht einmal mehr angesehen. Um dem Blödsinn ein Ende zu machen, nahm Solon Cale am Ärmel und zog ihn mit sich, nur um ihn kurz vor den Tresen wieder los zulassen.


    "Du wolltest uns doch ein Zimmer bezahlen oder hast du deine Meinung wieder geändert wie ein Fähnchen im Wind?" Das war ihm gut gelungen. Sollte er in Erwägung gezogen haben, Lardo kein Zimmer zu geben, würde er sich nur als unzuverlässig und emotional outen. Damit würde er jegliche Möglichkeit, der Anführer der Truppe zu werden, was er anscheinend wollte, zunichte machen. Außerdem würde er sich schließlich nicht den Umstand machen, sie einzuladen oder Geld für sie auszugeben, wenn er sie nicht brauchte.
    "Ich habe es dir schon gesagt, dass ich nur dann hier schlafe, wenn Lardo hier schläft, also musst du ihn mit einladen, wenn du willst das ich mit dir komme."
    Zwar wollte er wieder grinsen, aber er konnte es unterdrücken. So spontan war er sonst nie und auch nicht so manipulierend. Er war sehr stolz auf sich und die augenscheinlichen Fortschritte die er gemacht hatte, seit Ixie ihn übernehmen wollte. In diesen paar Stunden hatte ihn Cale anscheinend auch etwas gelehrt. Wenn du von jemanden etwas willst, dann gib ihm nur Möglichkeiten, die er später bereut.

    Solon war entsetzt über die Situation. Nicht etwa das Feuer, so etwas passierte immer mal wieder. Bei so vielen leicht entzündlichen Objekten war das auch nicht weiter verwunderlich. Bestimmt hatte jemand während des Lesens eine Zigarette geraucht und die Glut hatte alles in Gang gesetzt. Das Schlimme war Lardos Reaktion. Solon fürchtete sich sogar leicht vor ihm. War ihm das Feuer total egal gewesen? Dort würden vielleicht Menschen verletzt und er tat als wäre nichts.
    Solon war so in Gedanken vertieft, dass er Cale nur sprechen hörte, jedoch nichts von dem was er sagte verstand. Es war höchstwahrscheinlich auch etwas, was er nicht wissen musste. "Also kommt jetzt, ich glaube , ich habe auf dem Weg ein Hotel gesehen. Nun komm, auch du musst schlafen. Sei mein Gast, und nicht der Gast der Straßen und Brücken!" Hatte Cale vorgehabt poetisch zu sprechen? Die Beiden verhielten sich zu später Stunde seltsamer als sonst schon.


    Auch wenn es ihm zuwider war genau jetzt gehen zu müssen, so hatte er ihnen doch versprochen mitzugehen, sollte Lardo dafür sein. Also tat er genau das und folgte ihnen, wenn auch schweigend und die Bibliothek betrachtend, und stand kurze Zeit danach mit ihnen vor besagten Hotel. Es war ein relativ altmodisch gehaltenes Gebäude. Außerdem war es typisch japanisch gebaut und beinahe schon klischeehaft an alles gehalten, was Touristen sehen wollten.

    'Ich glaube die Beiden haben es viel nötiger als ich zu schlafen, so wie sie sich verhalten. Menschen verhalten sich nun einmal seltsam, wenn sie übermüdet sind.'
    Solon musste sogar leicht grinsen, er war nicht ein bisschen müde. Sein früherer Lebensstil hatte seinen Biorhythmus vollkommen aus der Bahn geworfen. Seit längerer Zeit war er Nachts immer aktiver und fing Mittags an zu schlafen. Nachts konnte man nun einmal besser Essen stehlen.

    Gut, dann währe das ja wenigstens geklärt.
    Was den Menschencharakteren angeht habe ich schon einen, werde jedoch warten bis sich der richtige Zeitpunkt ergibt, um ihn auf die wütende Meute loszulassen.
    Mal sehen ob er gelungen ist oder zu einem zweiten Solon veranwächst. ( Sollte das passieren, bitte sofort sagen, ich werde ihn dann beseitigen)

    Solon war erstaunt darüber, dass Cale sie erst jetzt ansprach. Den ganzen Weg über hatte er geschwiegen und war ihm und Lardo hinterher gelaufen. Aber als Solon die große Bibliothek mit den riesigen Fenstern sah, hatte er ganz andere Sorgen. Würde dieses Gebäude irgendwo in seinem gigantischen Innern, vielleicht in einen kleinen Umschlag, ihre Antworten enthalten? Ihm wurde schon allein vom Gedanken an die rastlose Suche, die ihnen bevor stand, schwindelig.
    Cale brach schließlich sein Schweigen und lud sie ein in einem Hotel zu übernachten und sich erst am darauf folgenden Morgen der Recherche zu widmen. Zwar hätte er liebend gern in einem der weichen Betten, die eigentlich für zahlende Touristen gedacht waren, entspannt jedoch zögerte er eine Antwort zu geben.


    An sich wollte er nicht, dass er sein wahrscheinlich hart erarbeitetes Geld für alle ausgab, abbringen konnte er ihn aber bestimmt nicht von der Idee. Er hatte es ja nicht einmal geschafft seinen Gefährten, wie Lardo sie nannte, etwas zu befehlen, wie sollte er es dann bei Cale hinbekommen. Für sie stellte es ja anscheinend kein Problem dar anderen Leuten etwas zu befehlen, aber er wollte das nicht. Wenn er es versuchte, kam er sich immer wie ein zorniger Tyrann vor, auch wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelte, und ließ es bleiben. Rückblickend betrachtet eine furchtbare Angewohnheit, die er bis jetzt noch nicht seien ließ.


    "Ich weiß nicht.. wenn Lardo geht, dann gehe ich auch." So war es für ihn um einiges leichter. Andere Leute konnten sich so viel besser über so was unterhalten, also sollten sie genau das auch machen. Er schätzte, dass Lardo zu denen gehörte, die sich gut mit Worten ausdrücken konnten. Im Präsidium hatte er mehr als einmal diese Eigenschaft bei ihm feststellen können. Zwar wusste er nicht, was nun geschehen würde, aber er war zuversichtlich das Lardo das Richtige sagen würde.

    [Solon]


    Lardo wollte sie wohl auf den Arm nehmen. Weshalb dachte er aufgerechnet in einer Situation wie dieser ans Trainieren? Aber vielleicht wollte er einfach nur die angespannte Stimmung etwas auflockern. 'Es wäre ihm zuzutrauen. Er macht sich augenscheinlich Sorgen über uns.' Um ehrlich zu sein, sein Plan hatte auch wunderbar funktioniert, Solon fand ihn gleich viel sympathischer. Er war ein aufrichtiger und anscheinend nicht zu ernster junger Mann. So wie ein normaler Junge in seinem Alter sein sollte.
    Solon lächelte breiter als er eigentlich wollte, blickte auf Lardo und rief : "Machen wir es so. Wenn wir etwas gefunden haben werde ich mit dir trainieren. Ok, Lardo-san? " Er war diesmal wirklich fröhlich und das ihm sonst unbekannte Gefühl wurde immer stärker. Er wurde auch lauter und schrie beinahe vor Freude. Sein Grinsen wurde ebenfalls immer breiter. Ohne auf seine Antwort zu warten, bestätigte er selbst seine Aussage. "Alles klar, dann komm mit Lardo!" Er griff ihm am Ärmel und rannte mit ihm zu den Beamten, welche sie zur Bibliothek bringen sollten.

    Solon fühlte sich sehr unnütz. Bis jetzt sprachen alle über Dinge, von denen er noch nie gehört hatte. Über 'Bluträuber' und 'Das Böse'. Auch von den Splittern, zu denen er anscheinend zählte, hatte er bis jetzt noch nie gehört, geschweige den von den Personen aus den Geschichten der Anderen. Alles was er hörte war ihm fremd, wie Cale das Essen dieses Landes.
    Aber er wollte sich nützlich machen und den Leuten helfen, die ihn hier umgaben. Als Lardo vorschlug, die Bibliothek aufzusuchen und Informationen zu sammeln, witterte er seine Chance. Aber er ließ ihn aussprechen. 'Das gehört sich so' dachte er zu sich selbst. Der eigentliche Grund war aber, dass er Angst hatte zurückgewiesen zu werden. Er hätte es auch verstanden, weil er ihm bestimmt keine große Hilfe seien würde, vielleicht sogar eine Belastung. Lardo müsste dann ja schließlich auf die Informationen und einen kleinen Dreikäsehoch aufpassen.


    Plötzlich sah Lardo ihn an, nicht tadelnd oder belehrend wie vorhin, sondern überprüfend, als würde er eine große Gefahr für alle darstellen. 'Natürlich bin ich eine Gefahr für sie. Wenn alles so eintrifft wie Cale es erzählt hatte, wäre das nur eine Frage der Zeit, wann ich Ixie unterliege und anfange meine Freunde zu töten' Und wieder machte sich Solon Sorgen über alles und jeden, der ihn in dieser Form treffen könnte und was er denn tun sollte, um alle vor sich selbst zu schützen. Das Suizid eine Möglichkeit war wollte er nichteinmal bestreiten, jedoch würde er nur im allerschlimmsten Notfall darauf zugreifen. Er hatte ein Versprechen zu halten und das war ihm beinahe wichtiger als der Verlust seines Verstandes oder seines Körpers oder wie Cale das auch immer aufgedrückt hatte.
    Als Solon nach einiger Zeit aufblickte und den Komissaren über Lardos Frage nachdenken sah, wollte er keine Zeit mehr verlieren.
    "Ähm.. Lardo da-...entschuldige Lardo-san darf ich mitkommen und dir bei der Suche helfen? Ich verspreche dir, ich werde versuchen dir nicht zur Last zu fallen. Versprochen."

    Cale hat ihm wirklich geholfen. Er wäre kolabiert, hätte er ihn nicht kurz in die Realität zurückgeholt. Solon hat nicht bemerkt wer das war, bis Cale Ixie ansprach. Das Ixie einen bösen Charakter hatte, wusste er schon längst wie auch die Tatsache, dass er ihn nicht unter Kontrolle hatte. Langsam verschwanden die Bilder seiner Kindheit, bis er sich vollkommen auf die jetztigen Geschehnisse konzentrieren konnte. Im Raum standen noch immer der Polizist, der noch immer kein Wort rausbringen konnte, Cale unter dessen Arm er sich befand und Lardo, der anfing mit Ixie zu sprechen. Eine sinnlose Aktion.


    "Das bringt nichts Lardo. Ixie ist stumm, er versteht keine Worte und weiß nichts über die Welt der Menschen." Da hatte er teilweise Recht. Die Kreatur wusste wirklich nichts, aber sein Teil der Seele ist schon so alt wie Solons Stammbaum und hat mehr Wissen angeheuft als Solon. Aber er wollte niemanden davon erzählen. Das war nicht der richtige Zeitpunkt dafür, dachte er sich.


    Er löste sich langsam aus Cales Griff. Er taumelte zwar noch ein bisschen, aber alles in allem ging es ihm wieder gut. Den Umständen entsprechend gut sollte man sagen. Als er sich auf einen Stuhl fallen ließ, began Ixie wieder zu verschwinden. Er beschwor sich selbst viel öfter als früher. Nachdem er saß, kam Cale zu ihm rüber, um ihn noch einmal zu erzählen, was denn nun grade vorgefallen war und was sich Solon für die Zukunft fest vornehmen musste. Er erzählte ihm das Ixie wohl versucht hatte, seinen Körper zu übernehmen. "Jetzt versteh ich was Vater damals gemeint hatte." Solon merkte nicht, dass er laut sprach.
    "Ich muss... also Ixie befehle erteilen können, so wie ihr beide? Aber.. ehmm.. gl- glaubst du wirklich das ich das kann? Mir hat noch nie jemand gehorcht." Er holte kurz Luft, um weitersprechen zu können. "Du, Cale..? Du hast mir doch von dem erzählt, was dir passiert ist. I.. Ich will, dass du meine Spieluhr nimmst. Vielleicht macht sie dich ja auch fröhlich."
    Er holte die Schatulle, die er auf dem Tisch hat stehen lassen und hielt sie Cale vor die Nase. 'Zwar würde ich sie liebend gern selbst behalten, aber er braucht sie dringender, er hat seine gesamte Familie verloren und tut die ganze Zeit, als seie er glücklich. Außerdem hat er mich vor dem Wahnsinn bewahrt, darum muss er sie bekommen.' Auf eine Antwort ließ er Solon aber noch ein paar Momente warten.

    Mittlerweile war auch der Polizist wieder eingetrudelt. Nun waren alle, die von der Existenz des Bösen wussten an einen Platz versammelt.
    Als Lardo jedoch fragte, wie wir denn nun weiter vorgehen wollen, konnte niemand ihm eine Erklärung geben. Wie sollten sie das auch über einen Mörder oder mehrere Mörder, die töteten ohne gesehen zu werden und über die nichts bekannt war. Einzig der Kommissar wäre wohl in der Lage gewesen eine Planung zusammen zustellen, aber auch ihm fehlte es an Informationen. Plötzlich bemerkte Solon das Ixie erschienen war. Er hatte nichts mitbekommen, aber er stand eindeutig neber ihm. Wäre es eine andere Situation, hätte er das näher untersucht, aber er musste nachdenken. Was sollten sie nur tun? Wo sollten sie nur anfangen?


    'Es wird Zeit Solon...' Er erschrak. Wo kam diese Stimme her? Es war niemand der anderen gewesen und anscheinend hatte niemand der anderen es gehört.
    'Es wird Zeit.... Hör auf mit deinem albernen Versteckspiel!' Schon wieder! Solon verfiel innerlich in Panik, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. ob es ihm das gelang, wusste er nicht. Solon flüsterte so leise, das es selbst für ihn selbst schwierig wurde sich zu verstehen.
    'Wer bist du? Was willst du von mir?'
    'Erkennst du mich nicht? Das hättest du nicht sagen sollen, das verletzt Menschen, weißt du das?
    Solon kam sich verarscht vor. Hatte ihn eine Stimme in seinem Kopf zur Höflichkeit aufgefordert? Er wurde verrückt, das war seine einzig logische Erklärung!
    'Weshalb versteckst du deine Kräfte? Bin ich dir peinlich? Ohh... das tut mir aber leid!' Man brauchte keine Augen um den Sarkasmus zu sehen.


    'Was zur Hölle willst du von mir? Werd ich etwa verrückt?'
    'Natürlich wirst du das, aber das hat nichts hiermit zu tun. Du sollst endlich diese Mörder suchen. Suche sie! Töte sie! Lass mich dir meine Kraft schenken und du wirst alle beschützen können, die dir lieb und teuer sind. Du willst doch nicht, das sie wie dein Vater enden, diese Menschen hier oder? Oder sollen sie dasselbe wie deine Mutter durchmachen? Das kannst du doch nicht tun. Das wäre ja fast schon unmenschlich!' Verdammte Scheiße, wer war das? Jemand in seinem Inneren? Jemand der gerne tötet und sich nicht als Mensch fühlt? Sein zweites Ich? Egal wer er war, er hatte zu viele schmerzhafte Erinnerungen angekratzt. Solon krümmte sich vor Schmerzen, er hatte all das eigentlich schon längst vergessen wollen. Alles war wieder so nah, so real.
    'Du brauchst mich Solon! Ich werde dich befreien, ich werde dir alles zurückgeben, was sie dir damals genommen haben.' Das war zuviel für den kleinen, obdachlosen Jungen. Er schrie vor Schmerz und hockte sich auf den Boden, flüsterte leise Sachen vor sich hin und hielt sich den Kopf, als würde er explodieren, sollte er es nicht tun. Während all das geschah, lachte die Stimme in seinem Inneren nur noch lauter.

    Genau das war es, was Solon hören wollte. Er war so froh wie seit Jahren nicht mehr. Er beugte sich rasch zur Spieluhr rüber und sah sie sich gründlich an. Es war eindeutig seine Spieluhr, denn die obere rechte Ecke war abgebrochen, genau da wo er sie in Erinnerung hatte. Nun fand er auch endlich das kleine, sechseckige Loch nach dem er gesucht hatte. Er versuchte die Kurbel reinzustecken, aber die Zeit hatte auch hier seine Spuren gezeigt. Man konnte kaum noch in das Loch hineingucken, weil es so sehr mit Holzsplittern und anderen Kleinteilen verstopft war. Dennoch versuchte er es wieder, diesmal mit sehr viel mehr Kraft. Er kam sich vor als würde er mit der Kurbel auf die Schatulle einschlagen. Ein alberner Gedanke, doch plötzlich hatte das Holz nachgegeben und die Kurbel war wieder an dem Ort, wo sie hingehörte. Er drehte sie einige Male. Das Rattern des alten Geräts machte ihn nur noch nervöser als er eigentlich war. Als er die Kurbel los ließ, sprang eine der Klappen im Inneren auf. Jedoch war er momentan zu sehr auf die Musik fixiert, als das er es wirklich mitbekam.


    Als er früher die Nachbarn und deren Kinder auf die Musik ansprach, sagten sie das die Musik sehr traurig war. Er konnte sie nie verstehen, er versteht sie noch heute nicht. In seiner Sicht war es das schönste Lied, dass er je gehört hatte. Und er konnte sich nicht vorstellen eine Schönere zu hören. Als Cale langsam aufmerksam auf das Innenleben der Spieluhr wurde, kam auch Solon wieder zu sich. Er öffnete den Deckel und sah schon eine Klappe nach oben schnellen, die vorhin noch durch den schweren Deckel aufgehalten wurde. Beide, Cale und Solon, sahen gespannt in die Schatulle und sahen nun die Mechanik. Ein, dem Staub im Inneren zum Trotz, glänzendes, messingfarbenes Laufwerk, dass auf einer der glatteren Ebenen das Porträt seiner Mutter, die ihn als Säugling in Armen hielt, eigraviert hatte.
    'Es ist lange her seit ich sie das letzte Mal gesehen habe, außerdem ist das ein Porträt aus den Zeiten, in denen Mutter noch lachte. Nach dem T...Nach dem Tag tat sie das nicht mehr.' Aber er konnte diesmal nicht weinen, nicht zu der Musik. Sie machte ihn immer wieder fröhlich, weil er an bessere Zeiten dachte. Er war sogar so abgelenkt gewesen das er nicht bemerkte, wie viel Zeit er damit verbrachte nur dieses Bild anzusehen und der Musik aus ihrem Inneren zu lauschen. Als er die Beiden ansah, waren sie leicht überfordert mit der Situation. Solon schätzte, dass er ungefähr eine halbe Minute die Spieluhr betrachtete. Die Gesichter von Lardo und Cale sagten etwas komplett anderes. Es mussten mindestens 3-5 Minuten gewesen seien.
    "Ähmm... Es tut mir Leid. Ich war kurz abgelenkt" Er ertappte sich, wie er wieder began die Spieluhr zu betrachten. Die Musik war längst verstummt.
    "Weißt du eigentlich.... wie viel mir diese Spieluhr bedeutet, Cale? Es ist alles was mir von damals geblieben ist.", er schaute wieder zu ihm hoch," Ich danke dir vielmals."
    Nun machte er endlich auch die Spieluhr wieder zu. Doch als er sie ansah, war die Stimmung wieder nachdenklicher geworden. Hatte sie die ganze Situation an ihre Kindheit errinnert oder hatte er in der Zeit etwas wichtiges verpasst?

    Solon war schockiert. Gerade bei ihm ist er davon ausgegangen, dass er ein schönes Leben hatte. Aber etwas Derartiges hatte er nie erwartet. Jedoch schien jeder, der mit Splittern in Verbindung stand früher oder später etwas Schlimmes zu erleben. Aber als er von einer Schatulle sprach waren Solons Gedanken wieder ganz bei der Sache.
    'Schatulle? Moment woran erinnert mich das? Hatte ich nicht mal selbst ei...' In dem Moment hatte er auch schon die Schatulle rausgeholt, einen recht klobigen aber schön verzierten Kasten. Als er ihn sah war jeder seiner Zweifel wie weggeblasen. Das war seine Spieluhr. Er fing sogar wieder an zu weinen, aber diesmal sogar aus Freude. Es war so lange her das er sie das letzte Mal gesehen hatte.
    "D-... Das.. Das ist meine Spieluhr. Cale das ist sie! Du hast sie gefunden." Er kniete sich auf den Boden um seinen Schuh ausziehen zu können, in dem er seit Jahren die Kurbel aufbewahrte. Er grinste seit ein paar Minuten überfröhlich. Er holte die Kurbel und zeigte sie nur kurz den Beteiligten.
    "Bitte. Darf ich kurz etwas versuchen?"

    "Du bist von Zuhause weggelaufen? Ich hätte sogar gedacht, dass du hier in Japan lebst." Solon war sichtlich erstaunt, nicht wirklich über diese Information, aber er wollte nicht wieder über die Morde reden. Das würden sie bestimmt oft genug mit den Polizisten besprechen.


    "Sag mal weiß jemand von euch ob wir hier ein Zuhause bekommen werden, jetzt wo uns die Polizei länger hier behalten wird."
    Solon würde sich sehr über etwas in der Art freuen, aber mit der Zeit hat er die Hoffnung auf ein neues Zuhause aufgegeben. Er stellte es sich jedoch sehr schön vor, wieder in einer Wohnung zu leben und in einem Bett zu schlafen. Nachts nicht frieren zu müssen und essen zu können was man wollte. All die kleinen Kleinigkeiten, die ein normales Leben mit sich brachte. Wieder grinste er als er sich gedankenverloren das Szenario vorstellte.


    Als er wieder die Augen öffnete sah er Cale. Er hatte sehr viele schwarze Kleidungsstücke an und sah aus als käme er aus einem reichen Elternhaus.
    "Wie sieht es mit dir aus Cale. Hast du hier Familie oder warum bist du hierher gekommen? Sind deine Eltern noch am Leben?" Wieder eine taktlose Frage, aber er sah aus als wäre alles in seinem Leben glatt gelaufen.

    "Da hast du Recht, Lardo. Mit Menschlichkeit hat all das wirklich nichts mehr zu tun. Aber es muss doch einen Grund geben, weshalb wir mit diesen Kräften aufgewachsen sind. Ich verstehe das alles nicht im Geringsten. Diese Morde.... was hat es mit diesen Morden auf sich? Du weißt doch bestimmt irgendetwas über all das was passiert ist."
    Er hatte bei den Gesprächen zwar über einige Morde gehört, jedoch war sich nicht sicher ob es mit der Frau, die er gesehen hatte, zusammenhing. Vielleicht war eine andere Fraktion im Spiel, die sie besiegen sollten. Es würde erklären, warum sie ihn nicht gehen ließen und mit den anderen Jungen unter einen Hut steckten.


    "Sag mal Lardo... seit wann hast du denn dein Tier? Hast du es auch von deinem Vater bekommen? Oder von jemand anderen?" Das war in seinen Augen eine taktlose Frage, wenn sein Vater nicht mehr war. Aber er musste irgendetwas tun, bis der Polizist wieder kam und wieso nicht mit den Leuten hier sprechen. Vielleicht plauderten sie Informationen aus, die ihm weiterhelfen würden.

    "Ihr liegt beide falsch." sagte Solon. "Es gibt so was wie 'Gute Menschen' und 'Böse Menschen' nicht, es gibt nur gute und böse Taten.Es kommt einzig auf den Blickwinkel an, ob man einen Menschen als 'gut' oder 'böse' bezeichnet." Im Gegensatz zu sonst fühlte Solon sich diesmal wirklich klug, weil er ihnen seine Weltansicht nahelegen konnte. Er musste sogar leicht grinsen.


    "Auch ein 'Guter Mensch' kann schlechte Sachen tun um Gutes zu bewirken. Wenn wir als Beispiel nehmen das der Präsident veranlasst Menschen zu töten, dann ist das was schlechtes, aber wenn sie uns davor schon angegriffen haben, dann ist das wieder was Gutes. Oder wenn jemand lügt um einer dritten Person zur Flucht zu verhelfen, dann ist das auch was Gutes, obwohl man etwas schlechtes wie lügen getan hat. Deshalb mag ich die Begriffe gut sein und böse sein nicht"
    Nach diesem Satz sah er auch endlich wieder auf, so das er die Gesichter der einzelnen sahen konnte. Sie waren leider nicht so überrascht wie er es sich erhofft hatte.
    "Aber was ist nun unser Feind, was sollen wir mit unseren Kräften anstellen?" Wieder guckte er die beiden an. Ob sie es wussten?

    Jetzt, wo der Polizist ihnen Zeit gab sich zu unterhalten, konnte Solon endlich all die Sachen fragen, die ihm auf der Zunge brannten.
    Er richtete sich auf und zog Cale am Ärmel, während der noch dem Polizisten nachschaute. Vielleicht wollte er auch nur weg von hier. Aber bevor er das fragte, gab es für ihn eine Frage, die sehr viel wichtiger war als alle anderen die ihm im Kopf rumschwirrten.


    Als sich Cale langsam zu ihn umdrehte, fragte Solon mit seiner leisen Stimme:"Cale? Du weißt doch über uns Splitter Bescheid oder? Kannst du mir sagen, ob wir Menschen sind oder Monster?"


    Noch während er das fragte, überkam ihm das mittlerweile gewohnte Unwohlsein, das er immer bei solchen Fragen bekam. Doch gegen seine Befürchtung weinen zu müssen, spürte er außer der Unwohlsein nichts. Nicht ein Gefühl war da. Er war leer. Würde sich seine Befürchtung bewahrheiten, so würden ihm einige Sachen klar werden, aber es würde auch genauso viele Fragen aufwerfen. Er sah Cale schon seit der Frage nicht mehr ins Gesicht.
    Was würde er ihm antworten?

    Als der Junge seine Hand auf Solons Schulter legte, hatte er zwar im ersten Moment Angst, jedoch hatte er keinerlei Aggression in seinem Gesicht. Er mochte anscheinend nicht das man Angst vor ihn hatte, vielleicht mochte er es auch einfach nur bei ihm nicht. Aber der Skorpion den er beschworen hatte, war komplett anders als alle anderen die er gesehen hatte. Er war ruhig, obwohl so viele Menschen in der Nähe waren. Lag es daran das er von Cale beschworen wurde?
    Aber als Cale ihn beschworen hatte, war da wieder diese Hitze die er auch bei dem Anderen gespürt hatte. War er wirklich ein "Splitter"? Und was war ein Splitter überhaupt? Ein Mensch?


    Nach allem was er erlebt hatte konnte er sich denken das Splitter die Nähe anderer Splitter spüren konnten und auch das sie Tiere beschwören konnten. Aber warum gab es Splitter? Er hätte die Beiden die ganze Zeit fragen können und er hatte viele Fragen.
    "Mein Name.. Mein Name ist Solon" Beinahe hatte er ihn wieder vergessen. Es war lange her das ihn jemand nach seinen Namen fragte. Danach tat er es Cale gleich und zeigte seinen Anhänger. Es war ein Varan, der sich wie eine Kugel zusammenrollte und seinen Körper umfasste.

    "Ich habe diesen Anhänger schon seit langen, aber... Ixie ist erst vor ein paar Monaten erschienen. Ich habe das Teil von meinem Papa geschenkt bekommen, da war ich 6 Jahre alt glaube ich. Er wollte, das ich ihn immer bei mir habe und deshalb habe ich ihn noch immer."
    Er wollte soviel gar nicht erzählen, es war einfach über ihn gekommen. Er zog sich wieder in sich zurück. Er wollte nur weg. Er kannte zwar den Namen von Cale, aber er war ihm immer noch ein bisschen unheimlich, vorwiegend wegen des Skorpions.

    Wie ich dir versprochen habe Kitsuu, ganz viele tolle Leute sind hier am rumwuseln. Werd mir ausserdem mal gleich ein paar deiner Lieblinge angucken, vielleicht ist etwas dabei, was mir gefällt.
    Ich lass dich dann mal wieder alleine mit denen.
    Viel Spaß ^^!