[Geschichte] Angel Beats! Again

  • 15:05 Uhr - Schulgebäude - Gebäude B, am seitlichen Eingang


    Leo war die ganze Zeit über ruhig und reagierte auf nichts mehr, er war so in Gedanken versunken dass er auch nicht bemerkte wohin er Hayato gefolgt war. Als er sah, wie Yukiko diesem Typen folgte, wurde er irgendwie eifersüchtig und wütend.
    ''Wer ist der Typ und was will Yukiko-san von ihm?''
    dachte Leo sich. Er drehte sich zu Hayato um und fragte ''Hayato-san, wenn ich das richtig verstanden habe, könnte ich falls meine Erinnerungen stark genug sind, mein Japanisch-Lehrbuch aus Dreck erschaffen? Ich habe zwar erst das erste Buch komplett durch aber na ja. Denkst du ich sollte es versuchen?''
    Leo war immer noch ziemlich wütend und das hörte man auch.

    Even if I cant see you... no matter how far away you may be...



    I will always be watching you.

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    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    15:05 Uhr - Schulgebäude - Gebäude B, am seitlichen Eingang


    Alleine schon seine Tonlage verriet eine Menge über Leo-sans inneren Zustand.
    "Hayato-san, wenn ich das richtig verstanden habe, könnte ich falls meine Erinnerungen stark genug sind, mein Japanisch-Lehrbuch aus Dreck erschaffen? Ich habe zwar erst das erste Buch komplett durch aber na ja. Denkst du ich sollte es versuchen?"
    Offenbar hatte Leo auch bei den Erklärungen vom Rotschopf nicht wirklich zugehört.
    "Leo-san, so lange du dieses Buch nicht analysiert und in Einzelteile zerlegt untersucht hast, kannst du dir den Versuch sparen!" antwortete er trotzdem ruhig. Diese Fähigkeit, wie Sumiyoshi-san sie demonstriert hatte, setzte eine außerordentliches Verständnis voraus. Man brauchte wohl einen besonderen Bezug zu dem jeweils zu erschaffenden Gegenstand, um diesen überhaupt entstehen zu lassen. Die bloße Kenntnis vom Aussehen reichte nicht einmal annähernd aus.


    [Takeshi Okamura]
    "Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Kaichou. Schließlich wissen wir noch viel zu wenig über diese Welt und ihr System... Aber trotzdem danke, dass Sie ihn mir verraten haben. Das saß mir die ganze Zeit im Hinterkopf." antwortete sie mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln.
    Takeshi nickte leicht.
    Sie hatte scheinbar schon etwas mehr inneren Halt gewonnen, nachdem er sie in der Krankenstation verlassen hatte. Aber ihre gerade noch gleichbleibende Geschwindigkeit nahm plötzlich ab, so als würden ihre Gedanken wegen etwas stocken.
    "I-ich glaub ich sollte dann wieder zurück zu den anderen", vernahm er ihre leise Bemerkung, obwohl sie schon etwas zurück geblieben war.
    "Es ist doch ein Anfang", erwiderte er, ohne wieder zurück zu gehen.
    Seine Gedanken waren bereits auf andere Fragen ausgerichtet, die ebenfalls im Zusammenhang mit dieser Welt standen. Und sie würde Zeit brauchen!

  • 15:05 Uhr - Schulgebäude - Gebäude B, am seitlichen Eingang


    "Leo-san, so lange du dieses Buch nicht analysiert und in Einzelteile zerlegt untersucht hast, kannst du dir den Versuch sparen!" antwortete Hayato ihm. Leo beruhigte sich wieder ein wenig, nachdem er Hayato's Stimme wahrnahm. Er antwortete nun etwas entspannter ''Okee, Hayato-san!''
    Leo zögerte ein wenig und fragte dann ganz schüchtern ''Wie soll ich Yukiko-chan denn beeindrucken, dieser Schnösel...''
    Auf einmal wurde Leo wieder richtig wütend und starrte zu Boden.

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  • [Yukiko Sakamato]
    15:06 Uhr - Schulgebäude - Gebäude B, Erdgeschoss


    "Es ist doch ein Anfang", sagte Takeshi, was dazu führte, dass Yukiko für einen kurzen Augenblick verstummte. Sie blinzelte Takeshis Rücken an, während er weiter Abstand zwischen sie und ihn brachte.
    'Er hat mich gelobt?', fragte sie sich verblüfft. Ihre Wangen glühten und ein fluffiges Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Nicht aus Scham, sondern weil sie sich freute. Irgendwo regte sich Widerstand. Ihre Reaktion sei übertrieben. Die Lehrer hatten sie ständig gelobt und Komplimente hatte sie ständig an den Kopf geworfen bekommen. Warum also wurde sie plötzlich wegen einem einzigen Satz so glücklich? Ohne weiter darüber nachzudenken, legte sie die Hände zusammen und verbeugte sich leicht hinter Takeshi.
    "Hai! Ich werde weiterhin mein Bestes geben."


    Für eine Sekunde verharrte sie noch in ihrer gebeugten Haltung, richtete sich dann aber wieder auf und ging motiviert zurück zu den anderen Beiden. Das Getuschel und die Blicke der anderen Schülerinnen, denen Yukiko die Haarklammern verkauft hatte und die diese kurze Unterhaltung aufmerksam verfolgt hatten, bemerkte sie gar nicht.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    15:42 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Mit einem zufriedenen Seufzen schob Rika die jetzt leere Schüssel Katsudon beiseite. Die Aktion mit den Haarklammern hatte sich wirklich gelohnt! Sie waren noch einige zeit beschäftigt gewesen, allen Mädchen, die welche haben wollten, diese einzutauschen. Somit hatten sie einen mehr als ausreichenden Vorrat an Essensmarken zusammen bekommen.
    Die beiden Jungs waren auch zur Schule rüber gekommen. Hatten es wohl nicht mehr ausgehalten im Büro des Direktors. Obwohl Honoka auch während dieser Aktion nicht viel gesprochen hatte, war sie trotzdem eine große Hilfe beim Einsammeln der getauschten Essensmarken. Am Ende der Tauschaktion, als die Schülerinnen sich anderen Dingen zu wandten, hatte Rika die beiden Mädchen aufgefordert, sie beim Vornamen zu nennen. Sie saßen in einem Boot und hatten gut zusammen gearbeitet.
    Leo-san hatte wieder diesen wütenden Ausdruck im Gesicht gehabt, als sie zu den beiden gingen.
    Rika vermutete, dass er wegen Yukiko-san und ihrem Gespräch mit dem Schülerratspräsidenten schlechte Laune schob. Sie hatte sich vorerst vorgenommen die überdeutlichen Gefühlsäußerungen von Leo zu ignorieren.
    Ohne noch lange Reden zu schwingen, hatten sie sich in Richtung der Cafeteria aufgemacht. Mit den Essensmarken hatte sich erst einmal jeder etwas zu essen aus den Automaten besorgt, um wenigstens den gröbsten Hunger zu besänftigen, bevor sie weiter Pläne schmiedeten.
    Die Gruppe hatte sich zusammen an einen Tisch im hinteren rechten Eck des Speisesaals nieder gelassen.
    Bei den Menüs war sogar grüner Tee dabei, wie er sonst auch in vielen Restaurants in Japan angeboten wurde. Rika nahm einen weiteren Schluck aus dem Tonbecher und fühlte sich schon viel lebendiger.

  • [Yukiko Sakamato]
    15:42 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Yukiko hatte nur zögerlich, fast schon widerwillig zugestimmt. In ihren Augen war Rika eine Respektsperson, nicht nur weil sie älter war als sie selbst, sondern auch wegen ihrer Gabe Dinge erschaffen zu können. Da Rika allerdings darauf bestand und sie sie nicht kränken wollte, behielt sie ihr Zögern für sich und beschwerte sich nicht. Nicht nur das, sie fühlte sich dadurch dazu gezwungen gleichzuziehen und bot den Mädchen sowohl den Vornamen, wie auch den Kosenamen "Yuki" an.


    Als die Jungen wieder zu ihnen stießen, glitt Yukikos Blick über Leo. Besorgt sah sie seine Wut. Mit einem weiteren Blick zu Hayato versicherte sie sich, dass es zwischen den beiden kein böses Blut gegeben hat. Trotzdem ließ das die Frage übrig, was denn geschehen war. Sie wollte sich nichts anmaßen und schwieg daher. Vielleicht war sie auch nur zu erschöpft, um seine Emotionen richtig zu deuten.


    Während sie aßen, machte sich die Müdigkeit immer weiter bemerkbar. Zwar war es noch früh am Tag, doch die warme Mahlzeit und der Tee entspannten sie, was sie schläfrig machte. Und sie genoss es. Es war anders, als die Erschöpfung vom Mittag. Sie war nicht ihren überstrapazierten Nerven zu verdanken, sondern einem kurzweiligen Gefühl von Frieden und Normalität. Auch wenn sie im Vergleich zu den anderen ein wenig auffiel, auch wenn sie das nicht bemerkte. Die Regeln der Etikette, die Teil ihrer Erziehung gewesen waren, befolgte sie unbewusst, was für eine ganz normale Schulkantine ein wenig fehl am Platz wirkte.


    Sie nahm einen kleinen Schluck von ihrem, genoss ihn mit geschlossenen Augen und stellte die Tontasse mit beiden Händen gefasst anmutig auf den Tisch zurück. Währenddessen hob sie ihre Lider wieder an und gestand lächelnd:
    "Ich fühle mich wie neugeboren... Irgendwie ironisch."
    Nach einer Pause fügte sie hinzu:
    "Und was machen wir, wenn wir hier fertig sind?"

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    15:43 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Hayato hatte sich noch zwei Onigiri mitgenommen, die er als kleine Reserve gedacht hatte. Nachdem er während der Wartezeit im Büro schon hatte nachdenken können, waren ihm die immer noch sehr begrenzten Möglichkeiten sehr deutlich geworden.
    Ausgerechnet Sakamato-san stellte dann die Frage: "Und was machen wir, wenn wir hier fertig sind?"
    Woher sollte er das wissen?
    Er war eigentlich immer für sich geblieben, da gab es immer genug zu tun. Aber in einer Gruppe fragte ständig jemand "Und was machen wir jetzt?"
    Mit seinen Versuchen, die anderen ebenfalls zum Widerstand aufzurufen, hatte er wohl nur erreicht, dass sie ihn als Anführer sahen. Hayato hatte mehr an eine Zweckgemeinschaft gedacht, um aus dieser Nur-Schule-Hölle zu entkommen! Nur leider war das wohl nicht so einfach.
    Ein ganzer Schultag war bereits vergangen und sie hatten gerade mal ihre Ernährungsprobleme gelöst... Zumindest für heute.
    Ihm wollte einfach nichts sinnvolles einfallen, was die ganze Gruppe noch machen könnte.
    Das einzige was ihm derzeit durch den Kopf ging war, dass diese Welt doch eigentlich eine komplett ausgestattete Schule sein müsste. Ein Ort, an dem es bedeutend mehr Dinge geben sollte!
    Obwohl sehr viele Schüler in der Cafeteria ihr Essen zu sich nahmen, war der Raum nicht überfüllt. Viele Schüler schienen noch irgendwelche Klubaktivitäten am Nachmittag zu haben. Bislang wussten sie hier am Tisch ja nicht einmal, welche Klubs auf dieser Schule aktiv waren.


    "Als Gruppe gibt es wohl nicht viel zu tun. Aber wir sollten unbedingt mehr über die Aktivitäten auf dieser Schule heraus bekommen. Bislang wissen nur noch viel zu wenig über die Möglichkeiten dieses Geländes!" antwortete er mit ruhiger Stimme und legte Überzeugung in seine Stimme.


    [Rika Sumiyoshi]
    Das eingelegte Gemüse war gar nicht mal so schlecht, fand Rika und nahm einen Schluck Tee. Überhaupt waren die Automaten hier in diesem Gebäude kleine Wunderautomaten. Was aus denen an kompletten Menüs heraus kam, konnte in den schmalen Automaten gar nicht drin sein. War das möglicherweise der Grund, warum sie hier auch Dinge erschaffen konnte?
    Hatte der Erschaffer dieser Welt sozusagen Cheats eingebaut, die man unter bestimmten Umständen nutzen konnte?
    Bei Yuki war ihr aufgefallen, dass sie ausgezeichnete Tischmanieren an den Tag legte. Sie musste wohl aus einem hohen Haus stammen.
    Überhaupt... Niemand hatte bislang näher nach den Hintergründen der einzelnen Personen an diesem Tisch gefragt. Rika würde es in dieser Runde auch nicht tun!
    Akuma-san verhielt sich zwar ruhig, aber seine Körperhaltung war nicht ganz so entspannt, wie er sich gab. Leo-san schien selbst beim Essen vor sich hin zu brüten. Seine Gefühlsausbrüche waren noch immer schwer zu ertragen.
    Dieser Wechsel von interessiertem Lernwillen zu Wut waren auf seinem Gesicht zu deutlich zu sehen, auch wenn er selbst vermutlich meinte, dass er es gut verstecken konnte.
    Honoka-san war wieder in ihre Nachdenklichkeit versunken, die sie heute bereits öfters gezeigt hatte. Wahrscheinlich hing sie Erinnerungen an irgendein wichtiges Ereignis nach. Sie wirkte immer wieder unzufrieden, als würde ihr etwas fehlen.
    Als Akuma-san auf Yukis Frage antwortete, musste Rika sich ein Lächeln verkneifen. Derzeit gab es für eine Gruppe ohne weitere Bindungen nichts zu tun, deshalb war ihm bestimmt auch nichts eingefallen. Aber eine weitere Erkundung des Geländes gehörte sowieso zu ihren geplanten Vorhaben, also hatte sie auch nichts einzuwenden.

  • [Yukiko Sakamato]
    15:44 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal

    Yukiko ahnte worauf Hayatos Vorschlag hinauslaufen würde. Die Gruppe würde sich wohl wieder trennen und jeder würde sich entsprechend nach seinen Interessen in den Clubs einfinden. Oder halt auch nicht. Das änderte nichts daran, dass sie in absehbarer Zeit wieder alleine sein würde. Und davor hatte sie Angst. Zwar war ihr bewusst, dass spätestens in der Nacht alle voneinander getrennt sein würden, trotzdem wollte sie es nicht. Die Gruppe hatte sie stehts abgelenkt und verhindert, dass die Erinnerungen zurückkehrten, die sie so sehr fürchtete. Ihr Nervenzusammenbruch in der ersten Pause hatte ihr gereicht, obwohl es höchst wahrscheinlich nur ein Vorgeschmack gewesen ist, auf das was noch kommen würde, wenn Takeshi mal nicht in der Nähe sein sollte. Oh ja sie fürchtete sich vor der Nacht und vor dem Alleinsein.
    Und das aus dem gleichen Grund, warum sie die anderen bis jetzt nicht gefragt hatte, wer sie eigentlich waren und was ihnen widerfahren ist. Da war ihre Angst sich dadurch zu erinnern größer als ihre Neugierde, die von Augenblick zu Augenblick zu wachsen schien.


    Sie verkrampfte sich unmerklich, zwang sich zu einem aufgesetzten Lächeln und sagte:
    "Stimmt... Mit den Clubs kann man bestimmt Zeit totschlagen, wenn man möchte. Und vielleicht erfährt man von den anderen Schülern auch noch etwas, das wir nicht wissen. Wobei ich das nicht glaube... Als wir heute die Haarklammern getauscht haben, hatte ich das Gefühl bekommen, dass sie... in ihrer eigenen Welt leben würden. So als wäre ihre Wahrnehmung anders als unsere, als wäre ihnen nicht bewusst, dass sie im Grunde wandelnde Tote sind!"
    Dann verstummte sie und ihr Blick senkte sich. Ihre Hände vergruben sich in den Falten ihres Rocks. Eine plötzlich Kälte fuhr ihr den Rücken herab. Ihre Gedanken setzten aus. Ohne sich davon abhalten zu können, flüsterte so leise, dass, wenn überhaupt jemand, nur Rika und Honoko sie verstehen konnten.
    "Vielleicht geht es ihnen ähnlich wie mir. Vielleicht wollen sie nicht mehr wandeln..."

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    15:44 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    "Was für Clubs meinst du, Yuki?" fragte Rika erstaunt, als sie ihre laute Bemerkung hörte. Die Mimik von Yukikos Gesicht wirkte plötzlich aufgesetzt. Ein Mechanismus, den man in der Gesellschaft wohl erlernen musste, um jedem ein freundliches Gesicht zu zeigen. Nur wenige Leute achteten auf die Anzeichen, die eine solche Maske erkennen ließen.
    Rika hatte sich aus mehreren Gründen diese Fähigkeiten angeeignet...
    "Nach den Regeln müsste man ja erst einmal einem solchen Club beitreten, um überhaupt an Tätigkeiten teilnehmen zu können. Ob die noch Schnupperkurse anbieten wage ich zu bezweifeln", ging sie dann weiter auf die Aussage ein. "Allerdings glaube ich nicht, dass sie wandelnde Tote sind. Nach dem was ich in der letzten Pause so mitbekommen habe, gehen sie nur vollkommen im Schulleben auf. So als hätten sie bereits ein erfülltes Leben geführt und wollten die Sorglosigkeit der Schule noch einmal erleben. Sie machen es dabei eben wie viele Menschen, die einfach nur sehen, was sie sehen wollen!"
    Rika glaubte nicht, dass die anderen Schüler geistlose Hüllen waren. Eigentlich schienen sie ihr, zugegebenermaßen begrenztes, Umfeld durchaus zu genießen.
    Diese Welt hatte natürlich auch ihre Schwächen, aber die bemerkten natürlich nur diejenigen, die sich zu anderen Dingen entschlossen. Wie eben die Leute in dieser Gruppe.
    Die Ausstrahlung von Yukiko veränderte sich und nahm eine kalte Düsternis an, die auf Angst und Resignation schließen ließ.
    "Ich werd mir erst einmal die Bibliothek ansehen, um mal zu testen, ob man von dort auch Lesestoff bekommt. Wenn jemand Lust hat, kann er ja gerne mitkommen!"

  • 15:44 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Leo lief immer brav hinter Hayato her und war wie immer total abwesend, seine Wut war genau so verschwunden wie seine Aufmerksamkeit.

    "Ich werd mir erst einmal die Bibliothek ansehen, um mal zu testen, ob man von dort auch Lesestoff bekommt. Wenn jemand Lust hat, kann er ja gerne mitkommen!"
    dieser Satz riss Leo aus seiner Trance. ''Ein Buch um besser in Japanisch zu werden, das brauch ich jetzt!'' dachte er sich und sagte ''Su-Sumiyoshi-san, dürfte ich mitkommen?'' nach seinen zittrigen Worten sah Leo beschämt auf den Tisch, denn er wusste genau dass Rika Sumiyoshi ihn nicht leiden konnte.

  • 15:44 Uhr - Schulgelände


    Jester hatte sich, wie auch an ihrer alten Schule, an keinerlei Clubaktivitäten beteiligt. Seit der Aufteilung von ihr und Ibuki war sie nur noch mehr in Gedanken versunken als ohnehin schon. Wo sollte sie dieses Mädchen finden? Hatte Ibuki sie vielleicht schon abgefangen und das ganze mit ihr geklärt? Irgendwann hatte Jester bemerkt, dass sie vollkommen kopflos umhergeirrt war und machte sich auf den Weg in die Cafeteria, vor allem, weil ihr Magen grummelte wie ein alter Bär. Sie hatte gerade den gefüllten, viel zu großen Saal betreten, als sie eine kleine Gruppe von Menschen entdeckte.
    'Das sind doch... die Treppenlieger! Und das Mädchen ist auch dabei!'
    Jester hatte sich wieder gefasst und freute sich, die kleine Gruppe so zu überraschen. Nach außen hin entspannt, erwartete sie alles Mögliche.
    "Ich sehe, ihr wollt aufbrechen. Lasst mich euch doch ein Stück begleiten!" Dann wandte sie sich zu dem Mädchen, welches sie so lange gesucht hatte und setzte einen Ton auf, der alles bedeuten könnte, von Boshaftigkeit bis Herzenswärme. "Und, konnten du und Ibuki eure Angelegenheit klären?"


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    • Offizieller Beitrag

    [Kouta Nemura]
    15:44 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Nachdem die Gruppe in dem Lehrerwohnheim verschwunden war, hatte sich Kouta erst einmal wieder zur Schule begeben. Im Lehrerzimmer fand er einen der Lehrer vor, dem er eine Geschichte wegen seiner Kopfschmerzen, die er tatsächlich noch immer hatte, im Krankenzimmer gewesen war. Daraufhin hatte dieser ihm dann noch ein paar Essensmarken gegeben, bevor er ihn wieder zum Unterricht geschickt hatte.
    Die beinahe noch zwei Unterrichtsfächer hatte er irgendwie überstanden, ohne das seine Kopfschmerzen wieder schlimmer geworden waren. Trotzdem war das Ende des Nachmittagsunterrichts ihm fast wie ein Segen vorgekommen.
    Da er seine Brötchen von der ersten Pause ja irgendwie verloren hatte, machte sich der Hunger nun doch ziemlich bemerkbar, so dass er auf direktem Weg zur Cafeteria marschiert war, um erst einmal dagegen etwas zu unternehmen.
    Beim Essen wunderte er sich über die Themen der anderen Schüler, die etwas von Fernsehserien erzählten, oder von neuen Songs schwärmten. Kouta konnte sich nicht an den letzten Abend erinnern. Überhaupt... immer wenn er versuchte sich an seine Vergangenheit zu erinnern, dann wurden seine Kopfschmerzen schlimmer.


    Nachdem der gröbste Hunger überwunden war, hatte er sich noch einen Nachtisch geholt. Auf dem Weg zurück fiel ihm die Gruppe von Schülern ins Auge, von denen er die meisten bereits am Mittag hier gesehen hatte.
    "Ich werd mir erst einmal die Bibliothek ansehen, um mal zu testen, ob man von dort auch Lesestoff bekommt. Wenn jemand Lust hat, kann er ja gerne mitkommen!" hörte er gerade noch das rothaarige Mädchen sagen, die er Mittags bereits von der Bibliothek aus gesehen hatte.
    ''Su-Sumiyoshi-san, dürfte ich mitkommen?'' fragte ein ausländisch wirkender Junge, den er ebenfalls schon gesehen hatte, daraufhin zurück.
    "Ich sehe, ihr wollt aufbrechen. Lasst mich euch doch ein Stück begleiten!" sprach ein ihm unbekanntes Mädchen die Gruppe an, um dann eine sonderbare Frage an das schwarzhaarige Mädchen mit den grünen Augen zu stellen: "Und, konnten du und Ibuki eure Angelegenheit klären?"
    Kouta hielt sich im Sichtschatten von ein paar Schülern, die gerade aufstanden, und zog sich erst einmal zurück. Er wollte nicht in Dinge verwickelt werden, die er nicht überschauen konnte.


    [Rika Sumiyoshi]
    Die Situation am Tisch war plötzlich umgesprungen. Noch ehe sie auf die Anfrage von Leo-san etwas erwidern konnte, trat das Mädchen mit den blonden Zöpfen an den Tisch. Rika erinnerte sich, dass sie am Morgen mit dem silberhaarigen Jungen, der sich als Schülerratspräsident Takeshi Okamura inzwischen vorgestellt hatte, die Treppe hoch gekommen war.
    Die Ohrringe waren ziemlich auffällig, wie auch ihre Ausstrahlung etwas merkwürdig rüber kam. Nach ihrem Spruch zum Offensichtlichen wandte sie sich an Yuki, die plötzlich aschfahl wurde. Schlagartig fiel Rika wieder die Szene vom Morgen ein, als ein gerade noch totes Mädchen sich bewegte und Yuki das Genick gebrochen hatte. Sie war daraufhin sofort von dort verschwunden. Das Mädchen war wohl dazu gekommen.

  • [Yukiko Sakamato]
    15:44 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Eben hatte Rika noch ihre Aussage kommentiert, als plötzlich jene Person zu ihnen trat. Yukiko erinnerte sich wage daran, das Mädchen am Morgen zusammen mit Takeshi gesehen zu haben. Hieß das sie gehörte auch zum Schülerrat? Oder war es nur Zufall gewesen?
    Ihr wurde jedoch keine Zeit gelassen darüber zu grübeln, denn diese Person sagte etwas, das ihr mehr als einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
    "Und, konnten du und Ibuki eure Angelegenheit klären?" fragte das Mädchen, wobei sie sich direkt an Yukiko richtete. Zuerst wusste sie nicht, wen sie damit meinte. Trotzdem blieb ihr die Äußerung ihres Wunsches, Rika und Leo in die Bibliothek zu begleiten, im Hals stecken. Dann kam ihr langsam die Erkenntnis. Es gab nur eine Person in dieser Welt mit der sie so etwas wie eine offene Rechnung hatte.
    Auch wenn das aus ihrer Sicht nicht wirklich zutreffend war.
    Das braunhaarige Mädchen, das ihr heute das Genick gebrochen hatte und danach einfach verschwunden war. Glücklicherweise verschwunden war.
    Yukiko hatte nicht den geringsten Wunsch diese Person noch ein einziges Mal in ihrem Nachleben zu sehen. Ihr war bewusst, dass es sich in dieser begrenzten Welt wohl kaum vermeiden lassen würde, aber trotzdem sträubte sich alles in ihr gegen den Kontakt zu diesem Mädchen.
    Ihr Körper wurde von einem Zittern erfasst und die Farbe wich aus ihrem Gesicht. Ihre Intuition sagte ihr, dass ein Treffen nur Geschehenes wiederholen würde. Wahrscheinlich würde sie erneut sterben.
    Vielleicht diesmal nicht so schnell, sondern langsamer. Und qualvoller. Sie wollte nicht sterben. Nicht schon wieder.
    Sie verkrampfte sich noch stärker als sie es ohnehin schon war, krallte sich in den Stoff ihres Rocks und erwiderte mit piepsiger Stimme:
    "Ich habe nicht vor mich freiwillig mit... mit... dieser Mör... dieser Person zu treffen. Nicht jetzt und auch nicht in Zukunft!"

  • [Honoka Kaminari]
    15:44 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Es war ein Samstag morgen. Etwa 10:00 Uhr irgendwo in Amerika. Der Tourbus fuhr durch ein Gebirge und das Wetter war sehr regnerisch. Honoka war die Leadsängerin einer Rock/Metal - Band. Die Band hieß Deathfire und war vor allem in Amerika bekannt. Sie waren schon 2 Wochen unterwegs mit 3 weiteren Bands. Honoka dachte immer noch an den gestrigen Abend, als nach dem Konzert Jururi und Maoba auf sie zu kamen. Sie wollten ihr Geld haben, das sich Honoka einst von ihnen geliehen hatte, da sie es für ihr erstes Album benötigte. Honoka wollte es ihnen allerdings nicht wiedergeben, da die beiden ihre Beziehung zerstört hatten. Jururi und Maoba drohten ihr, dass am nächsten Tag etwas passieren würde, wenn sie jetzt ihr Geld nicht bekommen würden. Honoka machte sich echt sorgen, wollte es aber den anderen nicht sagen, da es sie eigentlich nichts angeht was damals passiert ist. Sie wusste, dass heute etwas passieren würde.
    Plötzlich riss eine Stimme sie aus ihren Gedanken "Ich werd mir erst einmal die Bibliothek ansehen, um mal zu testen, ob man von dort auch Lesestoff bekommt. Wenn jemand Lust hat, kann er ja gerne mitkommen!"
    Honoka blickte plötzlich auf und dann ging alles ganz schnell ''Su-Sumiyoshi-san, dürfte ich mitkommen?'' kam von Leo.
    "Ich sehe, ihr wollt aufbrechen. Lasst mich euch doch ein Stück begleiten!" "Und, konnten du und Ibuki eure Angelegenheit klären?"
    "Ich habe nicht vor mich freiwillig mit... mit... dieser Mör... dieser Person zu treffen. Nicht jetzt und auch nicht in Zukunft!"
    Honoka selbst interessiert sich auch für die Bibliothek, aber irgendwie passte dies im Moment nicht. Sie schien die jetzige Situation sehr zu interessieren. Es würde bestimmt noch interessant werden, das wusste sie.

  • 15:44 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Jester blickte das schwarzhaarige Mädchen an. Sie war nicht sehr selbstbewusst und sprach auch nicht wirklich sicher, wenn jemand in ihrer Nähe war, den sie nicht gut kannte.
    "Ich habe nicht vor mich freiwillig mit... mit... dieser Mör... dieser Person zu treffen. Nicht jetzt und auch nicht in Zukunft!", sagte sie, doch es zu verstehen war bei ihrer Stimmlage sehr schwierig. Sie sprach hoch, unsicher und verängstigt, hatte den Kopf gesenkt und blickte zu ihrer Linken weg. Ihre Hände krallten sich förmlich in den Saum ihres Rockes, und ihr stark verkrampfter Körper zitterte wie Espenlaub. Kleine Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn. Sie hatte Angst, als wäre sie auf der Flucht und es ginge um ihr Leben. Sie atmete unregelmäßig, und wenn sie zu lange in dieser Situation war, konnte es sein, dass sie hyperventilieren würde. Die dünnen Beine waren leicht gekreuzt, eine deutliche Abwehrhaltung. Sie wollte dieses Thema nicht besprechen. Sie wollte mit Ibuki nichts zu tun haben. Ihre grünen Augen schienen, als wären sie aus trübem Glas, als würden sie versuchen, dass Mädchen, welches sich dahinter befand, zu schützen vor dem Übel dort draußen. So saß sie da, wie eine schutzlose Maus vor einer Schlange. Sie hoffte auf Gnade.
    Erst als Jester hörte, wie das Mädchen sprach und sah, wie sie sich verhielt, wurde ihr das Gewicht ihrer Worte klar. Sie hatte das Mädchen ohne mit der Wimper zu zucken gefragt, ob sie ihren eigenen Mord mit ihrer Mörderin besprochen hatte.
    'Wie zur Hölle habe ich mich dazu bringen lassen, das zu verdrängen? Klar, ich will, dass diese Ibuki wieder zur Ruhe kommt, da sie mehr als aufgelöst schien. Aber ich möchte dafür nicht, dass jemand anderes mich deshalb als böse sieht. Ich möchte, dass alle sich verstehen...'
    Sie blickte auf, legte ihre Arme um das Mädchen und sprach zu ihr, wie zu einer Schwester. "Tut mir leid. Ich... habe das Falsche gesagt, ohne darauf zu achten, was es für eine Wirkung hat. Lass mich mein Handeln kurz erläutern..." Jester griff sie nun an den Schultern, freundschaftlich und ohne Druck. "Ich hatte mitbekommen, was vorgefallen war. Ich hatte bei Ibuki dementsprechende Maßnahmen ergriffen, um ein erneutes Verhalten in der Richtung zu unterbinden." Je länger sie zu dem schwarzhaarigen Mädchen sprach, desto wärmer und liebevoller wurde ihre Stimme.
    "Ibuki hat... ein komisches Erlebnis gehabt, sagte, sie habe dich gesehen. Was sie damit meinte, weiß ich leider nicht genau. Was ich aber weiß ist, dass sie jetzt wie eine Besessene nach dir sucht, um sich bei dir zu entschuldigen."

    Es war nicht zu erwarten, dass das Mädchen davon umgestimmt werden würde, also setzte Jester alles daran, sie zu überzeugen.
    "Ich kann Menschen recht gut einschätzen und glaub mir, ich weiß, wann jemand lügt. Ansonsten wäre ich nicht stellvertretende Schülerratspräsidentin."
    sagte Jester mit einem hörbaren, warmen Lächeln in der Stimme. "Ich verbürge mich dafür, dass Ibuki es ernst meint und wirklich möchte, dass du es ihr vergibst. Dass das sehr viel von dir verlangt, ist mir klar. Mir ginge es nicht anders. Doch wo wir nun hier sind, weder wissen, wie und ob wir je wieder hier weg kommen, was wir zu tun haben und was weiterhin mit uns passiert..."
    Sie merkte, dass ihre Argumente nicht ganz dahin führten, wo Jester hin wollte.
    "Was ich sagen möchte, ist, dass mir jeder hier am Herzen liegt und dass es mir auch wichtig ist, solche Dinge aus der Welt zu schaffen, damit wir in Frieden gemeinsam hier sein können."
    Das Mädchen schien deutlich entspannter, doch die Wahrscheinlichkeit, dass sie überzeugt war, tendierte gegen Null. Ibuki hatte dieses Mädchen umgebracht, so etwas war nicht einfach zu verdauen.
    Jester fiel etwas ein. "Lass uns doch irgendwo hin gehen, etwas reden und ein wenig zur Ruhe kommen. Wir alle sind in einer Situation, die neu für uns ist, wir müssen alle lernen, damit umzugehen. Ich denke, wenn wir etwas spazieren gehen und die Dinge in anderem Licht betrachten, dann kann das nur hilfreich sein. Ihr scheint auch nicht wirklich einen ruhigen Tag gehabt zu haben, also gönne dir die Pause."
    Nun wendete sie sich zu den Anderen und hob leicht ihre Stimme, damit alle sie verstehen konnten, ohne dabei aus dem beruhigenden 'große-Schwester' Ton heraus zu kommen.
    "Es tut mir Leid, wenn ich euch eben so überrascht habe und euch vielleicht ein wenig verschreckt habe. Das war nicht meine Absicht. Ich möchte, dass wir eine zweite Möglichkeit bekommen, einen Eindruck zu bekommen. Bitte seht mich nicht als die Böse, hai?"
    Jester lächelte ihr süßestes und wärmstes Lächeln. Dann wandte sie sich wieder dem Mädchen zu. "Ich weiß, dass ich es eigentlich nicht erwarten darf. Ich möchte dich aber bitten, mir mein Auftreten zu vergeben und mir und vor allem Ibuki eine Chance zu geben, dir zu zeigen, dass wir nicht so sind, wie es scheinen könnte." Dann blickte Jester dem Mädchen in die Augen. "Du kannst mich Jester nennen, ja?" Der Blick war entspannend. Um genau zu sein, war er wirklich, sehr entspannend. Es wirkte, als würde es nur Vertrauen in dieses Augenpaar von Jester brauchen, um sich gut und entspannt zu fühlen. Jester merkte, wie ihre Möglichkeiten, die sie vor ihrem Tod hatte, wieder aufbauten. Ja, wenn man es so sehen möchte, konnte Jester jeden umstimmen, wenn sie den Fehler machten, in Jesters Augen zu schauen. Innerlich lächelte Jester vor sich hin und ließ die Wirkung wachsen.


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  • [Yukiko Sakamato]
    15:46 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Yukiko warf einen hilfesuchenden Blick in die Runde. Sie konnte die Fremde nicht einschätzen und wusste nicht wie sie reagieren sollte.
    Erst als sie von der Fremden in die Arme genommen wurde, erstarrte sie förmlich und war unfähig sich zu bewegen, geschweige denn den Monolog der Fremden zu unterbrechen.
    Als sie erwähnte stellvertretende Schülerpräsidentin zu sein, entspannte sie sich ein wenig, was aber an der Gesamtsituation nicht viel änderte. Die Nähe der Unbekannten war ihr mehr als nur unangenehm und auch wenn sie ihr gut zuredete, fühlte sie sich kein Stück wohler oder sicherer. Egal in was für Worte sie es kleidete, die Bedeutung änderte sich nicht.
    Sie wollte, dass Yukiko ihrer Mörderin vergab. So unlogisch das auch war. Immerhin ist sie es gewesen, die diese Ibuki zuerst ein zweites Mal ins Reich der Toten befördert hatte. Zwar war es ein Unfall gewesen, aber trotzdem war es ihre Schuld gewesen. Nach dem sie sich nun an ihr gerächt hatte, waren sie quitt. Sie hatte nicht entfernt daran gedacht, dass es nötig wäre ihr zu vergeben. Sie wurde für ihren Fehler bestraft und damit war die Angelegenheit für Yukiko erledigt gewesen. Würde sie ihr jetzt von Angesicht zu Angesicht eine Vergebung aussprechen, wäre es eine glatte Lüge gewesen.
    Das änderte nichts daran, dass sie mit Ibuki nichts mehr zu tun haben wollte. Bevor sie ihr das Genick gebrochen hatte, strahlte sie solch einen Hass aus, dass es Yukiko noch immer kalt den Rücken hinunter lief.
    Vielleicht wurde Ibuki von ihrem Gewissen geplagt und vielleicht könnte Yukiko diese Last von ihr nehmen. Doch was war danach? Niemals würde diese Person ihren Charakter ändern. Sie hatte die Gewalt genossen. Und die Macht, die diese ihr gewährte. Was hätte Yukiko dem entgegenzusetzen? Nichts. Rein gar nichts. Sie würde nur wieder ihr Opfer werden. Ibuki war solch eine Person. Würde sie ihr jetzt vergeben, würde alles nur von vorne beginnen. Das wollte sie sich unter keinen Umständen antun.


    "Lass uns doch irgendwo hin gehen, etwas reden und ein wenig zur Ruhe kommen." Sie war doch überhaupt erst dafür verantwortlich, dass sich Yukikos Innerstes verkrampfte!

    "Ihr scheint auch nicht wirklich einen ruhigen Tag gehabt zu haben, also gönne dir die Pause." Sie waren gerade dabei gewesen, als sie dazwischen platzte und für Unruhe sorgte!
    Wie viel musste heute denn noch passieren? Sie verkrampfte sich erneut, hob schützend die Schultern und zog den Kopf ein. Sie spürte wie ihre Nerven wieder kurz davor waren sich zum zweiten Mal an diesem Tag zu verabschieden. Yukiko schloss ihre Augen, atmete einmal tief durch und öffnete sie wieder. Dann begegnete sie Jesters sanftem Blick mit widerspenstiger Entschlossenheit. Ihre Nähe schüchterte sie nach wie vor ein, aber trotzdem erwiderte sie:
    "Ich werde diese Ibuki nicht anlügen. Ich werde ihr nicht vergeben, weil es nichts zu verzeihen gibt. Ich habe sie umgebracht und sie mich. Ich brauche keine Entschuldigung und will sie auch nicht. Wenn sie wirklich fühlt, als müsse sie etwas tun, dann soll sie sich von mir fernhalten. Das können Sie ihr ausrichten, wenn Sie unbedingt wollen, Jester-sempai."
    Nach einer kurzen Pause, die Yukiko benötigte um ihre Gedanken zu ordnen und sich weiter zu beruhigen, fuhr sie fort:
    "Ich möchte Ihre Einschätzung nicht anzweifeln Sempai, aber diese Ibuki wird nicht durch erlogene Vergebung aufhören so zu sein, wie sie ist. Es braucht mehr als einen Tag, damit sich ein Mensch ändern kann...
    Und deswegen halte ich es auch nicht für sinnvoll Ihrem Vorschlag nachzukommen... Außerdem würde ich Sie bitten mich los zulassen."

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    15:46 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Hayato spürte seinen Zorn von heute Morgen wieder in sich aufsteigen, als diese Stellvertreterin den Namen Ibuki aussprach. Seine Augen verdunkelten sich, als die Gefühle eines gebrochenen Versprechens und der Sinnlosigkeit der Tat wieder hoch kochten. Der Rotschopf war da ja weggelaufen, was er ihr nicht verübeln konnte, aber auch sie schien diesen Namen zu kennen.
    Als dann auch noch ein Vortrag von Verständnis und Einhelligkeit von diesem Weibstück vorgetragen wurde, dass ihm bei dem eindringlichen Friedenston schon fast schlecht wurde. Seine Augen wurden schmal, als er das Drängen der Augen bei diesem Mädchen bemerkte. Solche manipulativen Gestalten waren ihm schon öfter begegnet, die mit Hilfe von Stimme und Blick die leicht beeinflussbaren in eine bestimmte Richtung drängen wollten.
    "Ich werde diese Ibuki nicht anlügen. Ich werde ihr nicht vergeben, weil es nichts zu verzeihen gibt. Ich habe sie umgebracht und sie mich. Ich brauche keine Entschuldigung und will sie auch nicht. Wenn sie wirklich fühlt, als müsse sie etwas tun, dann soll sie sich von mir fernhalten. Das können Sie ihr ausrichten, wenn Sie unbedingt wollen, Jester-sempai." brachte Yukiko schließlich hervor. Hayato hielt sich zurück, obwohl diese joviale Art ihn ankotzte. Yukiko sammelte sich, um dann noch etwas zu sagen:
    "Ich möchte Ihre Einschätzung nicht anzweifeln Sempai, aber diese Ibuki wird nicht durch erlogene Vergebung aufhören so zu sein, wie sie ist. Es braucht mehr als einen Tag, damit sich ein Mensch ändern kann... Und deswegen halte ich es auch nicht für sinnvoll Ihrem Vorschlag nachzukommen... Außerdem würde ich Sie bitten mich los zulassen."
    Ihre letzten Worte waren dann wohl sein Stichwort!
    Ohne seinen Zorn nach außen hin zu zeigen stand er langsam auf.
    "Ihre Worte wurden vernommen, Jester-san. Und sie haben auch ihre Antwort bekommen. Nun möchte ich sie bitten, uns unseren Freizeitbeschäftigungen zu überlassen, da die Schule für heute beendet ist!"


    [Rika Sumiyoshi]
    Irgendwie war sich Rika nicht sicher, was sie da eben gehört hatte. Meinte diese Jester tatsächlich, dass man einen Mord in einem friedlichen Gespräch klären konnte?
    Als sie dann aber den Wechsel von Stimmlage und Betonung bemerkte, wurde ihr sofort deren manipulativer Charakter deutlich. Diese Jester versuchte Yuki zu beeinflussen!
    Was war das denn für eine Schülervertretung? Dieses Mädchen schien viel mehr ihren eigenen inneren Antrieben nachzugehen, als sich an die Schulagenda zu halten.
    Sicher, sie hatte das heulende Häufchen Elend im Keller mit eigenen Augen gesehen, aber warum sollte hier nun ein Gespräch notwendig sein?
    Das ganze erinnerte sie eher an ihre Großmutter, die auch immer versucht hatte, alle Streitigkeiten in der Familie durch Gespräche zu klären. Aber im Endeffekt war es darauf hinaus gelaufen, dass die Jüngeren klein beigeben mussten und ihren brennenden Zorn runter schluckten! Es hatte schlussendlich nur noch mehr Unstimmigkeiten herauf beschworen.
    Rika fragte sich, wieso dieses Mädchen meinte, dass alle Schüler hier gut miteinander auskommen mussten. War sie auf einer Schule gewesen, wo man so etwas oberflächlich erzwungen hatte? Ihr selbst war nur zu gut bewusst, dass sich auf der Schule niemals alle einig waren. Zu viele Interessengruppen, die ihre Reviere verteidigten, führten schon von ganz alleine zu Unstimmigkeiten. Sicher, den Lehrern wurde davon nichts mitgeteilt, aber der Schülerrat konnte doch nicht so blind sein.
    Als Akuma-san aufstand und das Wort ergriff, bemerkte Rika den interessierten Blick bei Honoka. Scheinbar genoss sie die gerade bestehende Situation.

  • 15:46 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    [Jester]
    "Wenn sie wirklich fühlt, als müsse sie etwas tun, dann soll sie sich von mir fernhalten. Das können Sie ihr ausrichten, wenn Sie unbedingt wollen, Jester-sempai."Jester stockte.
    "Und deswegen halte ich es auch nicht für sinnvoll Ihrem Vorschlag nachzukommen... Außerdem würde ich Sie bitten mich los zulassen."
    'Wa-'
    "Ihre Worte wurden vernommen, Jester-san. Und sie haben auch ihre Antwort bekommen. Nun möchte ich sie bitten, uns unseren Freizeitbeschäftigungen zu überlassen, da die Schule für heute beendet ist!"
    Jester ließ das Mädchen los. Ihr Gesicht zeigte ein verständnisvolles Lächeln. Es war eine Maske, doch niemand würde es merken.
    "Ihr scheint Recht zu haben. Entschuldigt mein komisches Auftreten. Ich wünsche noch einen schönen Tag." Sie verbeugte sich, kam wieder hoch und drehte sich um. Zehn Schritte Entfernung zu dem Platz, an dem sie eben war.
    Zwanzig.
    Jester schob sich durch die Halle, in der andere Schüler waren. Doch sie achteten nicht auf Jester.
    Dreißig.
    Jester hatte sich nicht in eine bestimmte Richtung bewegt, jedoch suchte sie jetzt einen Ausgang. Ihre Maske hatte sich nicht verändert. Sie hatte lange Zeit gehabt, es sich anzutrainieren. Zu lernen, wie man Emomtion verbarg, die einen angreifbar machten.
    'Guck mal, sie weint! Ha! Du glaubst doch nicht wirklich, dass er den Brief geschrieben hat?'
    Nun stand sie außerhalb des Gebäudes. Sie rief die Informationen ab, blickte dann zur Seite und ging zu ihrem Zimmer. Es war in dem obersten Stockwerk. Das letzte Zimmer am Ende des Ganges. Langsam stieg Jester die Treppen empor. Eine nach der anderen. Die Maskerade war inzwischen verflogen. Es war lange her, seitdem sie das letzte Mal so abgewiesen worden war. Sie hatte gelernt, jeden in ihrer Umgebung zu manipulieren. Sie hatte keine andere Wahl gehabt.
    'Victoria! Victoria! Hey, Lacrime! Warum bist du immer so ernst und kleinkariert? So was will doch kein Kerl haben!'
    Niemand hatte ihr die Möglichkeit gegeben, sie selbst zu sein. Also hatte sie gelernt, es diesen Leuten heimzuzahlen. Nach außen hin das lächelnde Mädchen, innen...
    Sie erreichte das oberste Stockwerk. Sie lief den Gang entlang und erspähte eine Tür, die nicht geschlossen war, sondern einen Spalt offen stand. Sie blieb stehen, lauschte kurz. Kein vernehmbares Geräusch. Sie drückte die Tür ein wenig weiter auf und spähte hinein. Was sie sah, überraschte sie aus irgendeinem Grund nicht wirklich.
    Ibuki lag auf ihrem Bett unter ihr ein Handtuch, die Decke auf dem Boden. Der Raum selbst war spartanisch eingerichtet. Ein simpler Kleiderschrank befand sich rechts, zur linken Seite war ein kleiner Schreibtisch, an dem ein einfacher Stuhl stand. Die Tür, welche zur Dusche führte, war ebenfalls offen. Das Bett, auf dem Ibuki lag, nahm seinen Platz unter dem Fenster ein, das nur mit leichten Gardinen versehen war und das Licht des Tages auf Ibuki fallen ließ.
    Sie war splitterfasernackt. Dem Handtuch nach zu urteilen, hatte sie vorher geduscht und war entweder zu faul oder zu müde gewesen, sich wenigstens Unterwäsche anzuziehen. Ibukis rechte Hand lag auf ihrem Kopf, welcher nach links geneigt war. Ihre Augen waren geschlossen, wie auch der Mund, der sich mit seinen lebendigen roten Lippen von dem Gesicht abhob, das jetzt so zierlich schien. Die linke Hand hing zur Seite hinunter, schlaff über der Kante des Bettes. Der Hals, wie auch der Rest des frei liegenden Körpers wies kleine feuchte Perlen auf. Dass sie noch von der Dusche stammten, war höchstwahrscheinlich nicht der Fall. Der zerbrechliche, verwundbare Hals schloss an einen ebenso ungeschützten Körper an. Der Brustkorb hob und senkte sich leicht, die Brüste, die minimal kleiner waren als Jesters, glänzten ein wenig und schienen das Licht, welches bar auf sie fiel ein wenig zu reflektieren. Den Kurven folgend, mündete der flache Bauch in einer doch etwas größeren Hüfte und langen, glatten Beinen.
    Perplex, wie Jester zu diesem Moment war, merkte sie nicht, wie sie schon einige Zeit auf diesen hellen Körper gesehen hatte. Ibuki schien schlecht zu träumen, denn sie sprach im Schlaf. Sie bewegte sich, ihre Rechte glitt an ihrem Körper hinunter und stoppte auf ihrem Bauch. Jester konnte im Nachhinein nicht sagen, warum. Ob es war, um Ibuki zu ärgern, sollte sie doch wach werden, oder aus anderen, unempfindlichen Gründen. Sie beugte sich zu Ibuki hinab, brachte ihren Mund an das zarte Ohr des Mädchens und flüsterte
    "Mach dir keine Sorgen. Hier bist du gut aufgehoben." Ibuki's linker Arm wanderte hoch, umschlang Jester's Hals und zog Jester an sich. Plötzlich realisierte Jester die Situation überhaupt. Sie lag nun halb auf einem nackten Mädchen, welches schon dachte, dass sie lesbisch sei, war im Griff dieses schlafenden Mädchens und hing nun mit ihrem Gesicht knapp unter dem Kopf der Unwissenden. Der Hals war so nah, dass Jester ihren eigenen Atem spüren konnte, während sie sich überlegte, wie sie aus dieser Situation wieder herauskommen sollte. Doch auf der anderen Seite...
    Ibuki hatte sowieso schon das falsche angenommen, Jester hatte dies bisher genutzt, um dieses Bild zu stärken, was hauptsächlich zur Unterhaltung Jester's gedient hatte. Also warum sollte sie nicht mal etwas ausprobieren? Der Hals des Mädchens war kaum ein fingerbreit von ihrem Mund entfernt und durch das Licht schien es etwas Verbotenes an sich zu haben. Es wirkte einfach unrealistisch, als wäre es ein Traum. Also näherte Jester sich kurzerhand dem wehrlosen, ihr vollkommen ausgelieferten Teil des schlafenden Mädchens, brachte ihren Mund an und begann, zaghaft und darauf bedacht, Ibuki nicht zu wecken, einen Knutschfleck zu hinterlassen. Ein leises "Ah!" entkam Ibuki. Sie war zwar nicht wach, würde wohl aber bald wach werden. Nach getaner Arbeit und nachdem sich Jester vergewissert hatte, dass Ibuki nicht erwacht war, sowie dass der Knutschfleck noch mindestens ein paar Tage halten sollte, deckte Jester Ibuki zu und schloss beim Verlassen des Raumes die Tür hinter sich, um nun etwas Zeit für sich in ihrem Zimmer zu verbringen.
    Jester konnte gerade nicht wirklich viel realisieren. Nur, dass diese Welt definitiv noch Überraschungen beinhalten würde.


    Gewappnet gegen Rechtschreibfehler!
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    Einmal editiert, zuletzt von Soulshadow () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    15:47 Uhr - Cafeteria (2) - Speisesaal


    Rika blickte Jester hinterher. Äußerlich schien alles in bester Ordnung zu sein, aber sie erkannte eine Fassade, wenn sie eine sah!
    So etwas hatte sie ihrer Mutter gegenüber auch immer gemacht. Egal, was in der Schule auch passiert war, ihr gegenüber lächelte sie.
    Wie wohl alle anderen auch, gehörte dieses Mädchen, dass sich "Jester" nennen ließ, auch zu den "Kaputten".
    Rika hatte zwar keine Ahnung, was Jester mit ihrem Auftritt hatte bezwecken wollen, aber es war ihr offensichtlich voll ins Gesicht explodiert!


    "Na, wenn das nicht Shred ist!" rief Nibutani laut aus, als er Rika unter dem Nissan in der Werkstatt entdeckte. Sie hatte wegen der hohen Temperaturen nur ein T-Shirt an, dass während der Schrauberei am Motor inzwischen ziemlich durchgeschwitzt war. Der Besitzer der Werkstatt Takamita-san war schon ziemlich alt und starrte deswegen nicht ständig hinter ihr her, aber Nibutanis Blicke konnte sie fast körperlich spüren.
    "Hentai!" rief sie wütend unter dem Auto hervor, da sie die Zentrierschraube gerade nicht loslassen konnte, ohne ihre Arbeit der letzten halben Stunde zunichte zu machen.
    Nubutani hatte sich vorne vor den Kühlergrill gehockt und starrte auf sie herab.
    "Wenn du nur nicht so eine Furie wärst...", meinte er unbeeindruckt. "...wärst du zum Anbeißen!"
    Rika hielt die Zentrierschraube mit einer Hand fest, während sie Nibutani den Schraubenschlüssel gegen das Knie schlug. Dieser heulte auf und fiel schreiend auf den Rücken.
    Takamita-san wurde von dem Lärm angelockt und kam aus seinem Büro. Da Rika nicht mit aller Kraft zugeschlagen hatte, war Nibutani in der Lage aus der Werkstatt zu humpeln.
    "Glaub nur nicht, dass es damit vorbei ist!" zischte er gerade noch in Hörweite.


    Warum sie sich gerade an diesen Vorfall erinnert hatte, wusste Rika auch nicht zu sagen. Jedenfalls galt es wohl erst einmal, der grdrückten Stimmung zu entkommen.
    Da Yuki für Leo-san gesprochen hatte, benutzte sie erst einmal ihre Fassade, während sie sprach:
    "Warum nicht, Leo-san?!"
    Auch wenn er unheimlich war, so starrte er sie zumindest nicht an!

  • [Ibuki Nukui]
    15:52 - Gelände der Schule - Schülerwohnheim der Mädchen


    Ibuki würde am liebsten behaupten, dass es ihr nun blendend ging und sie Bäume ausreißen könnte, dem war jedoch nicht so. Sie fühlte sich sogar noch schlechter als vor ihrem Schlaf. Sie hatte das Gefühl als würden ihr Gewichte auf der Brust die Luft abschnüren und ein kalter Angstschauer lief ihren Rücken herunter, während sie sich an ihren Alptraum erinnerte. Das kleine Mädchen war wieder da gewesen in diesem ausweglosen, dunklen Raum. Nirgendwo war eine Lichtquelle zu sehen, keine Farben, keine Schattierungen nur sie und das Mädchen, welches zusammen gekauert auf dem Boden saß. Ibuki machte ein paar Schritte auf die Gestalt zu, woraufhin diese aufsprang und sie durch die Gegend schmiss. Ihr fehlten die smaragdgrünen Augen, nur Blut verströmende Löcher klafften an der Stelle, wo sie eigentlich sein mussten. Es sah aus als hätte sie sich die Augen selbst mit einem scharfen Gegenstand entfernt und tatsächlich lag Kim hinten in einer roten Pfütze, trocknete langsam und hielt einen der Augäpfel noch fest in ihrem Griff. Das Blut rann der Gestalt in absurder Geschwindigkeit das Gesicht hinunter und ließ grotesk große Blutlachen entstehen, wenn sie stehen blieb. Doch trotz der Schmerzen, die sie hätte leiden sollen, grinste das Mädchen so breit sie konnte, während ihr Blut in den Mund lief und ihre Zähne dunkelrot färbte. Noch immer auf dem Boden liegend krabbelte Ibuki instinktiv nach hinten. Sie wusste das es kein Entkommen gab, aber sie würde nicht aufgeben, nicht sie.
    "Zuerst siehst du nichts." erklang es aus jeder Ecke, die Lippen des Mädchens bewegten sich nicht und bildeten noch immer das immer widerwärtiger wirkende Grinsen.
    "Danach spürst du nichts." langsam richtete sich Ibuki auf. Sie würde sich diesem Alptraum stellen müssen, ob sie nun gewinnen konnte oder nicht spielte keine Rolle.
    "Anschließend denkst du nicht und wenn alle dich hassen, jeder Mensch, jedes Tier, jeder Tote, dann..." rasend ging Ibuki zum Angriff über. Sie musste das Mädchen töten, bevor es sie tötete. Das war das Gesetz der Natur und niemand war eine Ausnahme. Kein Mensch, kein Tier, kein Toter, niemand!
    Wer der Stärkste ist überlebt, wer Schwäche zeigt stirbt. Wer weiter kämpft siegt, wer trauert stirbt. Wer sich selbst besser kennt als jeden anderen wird überleben, wer sich auf andere verlässt wird untergehen, wird getreten, bespuckt, verachtet, ausgestoßen und vergessen. Niemand wird Ibuki vergessen, niemand. Jeder wird sie fürchten, jeder wird sie hassen, aber niemand wird sie vergessen.
    Sie wird nie vergessen werden.
    "...dann wirst du endlich so sein wie ich." Die Fratze des Mädchens starrte sie weiter an, hatte sich nie abgewandt. Ibuki schlug mit all ihrer Kraft in ihr Gesicht, zielte auf das Kinn, wie sie es immer bei einem solchen wuchtigen Schlag tat. Eine Person, die sie so angriff, zog den Kopf ein und richtete das Gesicht nach unten, weshalb sie statt dem Kinn die Nase erwischen würde und einen direkten Treffer landete. Doch als der Schlag traf erkannte sie wieder, das dies kein Mädchen war, was sie bekämpfte, denn der Schlag erwischte direkt das Kinn des Mädchens und ließ es nach hinten sausen. Doch statt zu fallen nutze sie den Schwung des plötzlich nach hinten gerissenen Kopfes und schlug ihr in einem großen Bogen die blutgetränkten Zähne links in den Hals.
    Dann wachte sie auf.
    Sie rieb sich noch immer die Stelle wo der Biss sein sollte. Doch es war nur ein Alptraum. Das hoffte sie jedenfalls. Sie ging ins Badezimmer um sich ihren Hals anzusehen, oder generell nach Schrammen oder ähnlichem zu suchen. Sie kam sich lächerlich vor das untersuchen zu müssen, aber vielleicht hatten Träume hier in der Hölle eine größere Macht als in der normalen Welt. Möglicherweise gab es dort auch ein paar Medikamente gegen ihre fürchterlichen Kopfschmerzen.


    Sie ging in das Bad, und betrachtete ihren Körper. Weder an ihren für eine Frau muskulösen Armen und Beinen hatte sie Schrammen, sie war etwas verschwitzt, was aber wahrscheinlich daran lag das sie unter für diese Jahreszeit sehr dicken Decke lag. Stutzig hielt sie inne.
    'Warum zum Teufel lag ich unter diesen beschissenen Decke? Ich lag doch drauf, als ich einschlief.' Nun untersuchte sie sich so schnell es ihr mit ihrem mangelnden Schlaf und den schlimmen Kopfschmerzen möglich war, und plötzlich fand sie etwas. An ihrem Hals, an der ihr das Mädchen in den Hals gebissen hatte, war ein riesiger bläulich-roter Kreis zu sehen. Doch dies war kein Biss, nein, so etwas hatte sie schon oft genug bei irgendwelchen dummen Mädchen in ihrer Stadt gesehen. Hier war eindeutig ein Verehrer am Werk und er wusste nicht seine Spuren zu verwischen, oder es war ihm einfach egal gewesen das sie es mitbekam. Möglicherweise hatte er auch einfach gedacht, dass seine restliche Tarnung so perfekt war, dass eine solche Brandmarke sie nur noch eher an ihn denken lassen würde.
    'Oder sie... Oh diese Lesbe hat es doch tatsächlich gewagt mir im Schlaf einen Besuch abzustatten.' Natürlich war das nur eine Vermutung aber wer sonst bitteschön hätte genug Mumm in den Knochen solch einen Mist mit ihr abzuziehen. Auch wenn der Perverse von heute - möglicherweise auch gestern? - Mittag eine Möglichkeit wäre, die auszuschließen sie sich noch nicht vollends entschieden hatte, so stand sie mit ihm doch auf Kriegsfuß und ganz ehrlich gesagt hatte er viel mehr Augen für die Brüste der Rothaarigen. Möglicherweise auch für den Rest von ihr.
    'Naja, da hast du wenigstens einen wunderbaren Fang gemacht, Lesbe. Du wirst dennoch Höllenqualen hierfür erdulden.'
    Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, so war sie momentan auf einem Tiefpunkt ihrer physischen und psychischen Kräfte. Doch sie konnte aus dieser Situation wenigstens noch etwas herausschlagen, möglicherweise sogar später davon profitieren. Sie ging noch kurz zu einem der kleinen Wandschränke, fand jedoch keinerlei Medikamente, nicht einmal Pflaster.


    Schnell zog sie sich ein neues Paar der noch immer grauenhaften Klamotten an, riss jedoch die Ärmel und rund 4 Zentimeter des unteren Rand des Hemdes ab. Es war heiß und diese Stücke würden sie nur unnötig aufhalten. Außerdem sah dieses nun Ärmellose und bauchfreie Hemd jetzt wenigstens akzeptabel aus.
    Mit großen Schritten machte sie sich auf dem Weg zur Erste-Hilfe-Station der Schule, dort musste es einfach Medikamente geben. Plötzlich merke sie eine kleine Gruppe Schüler aus einem großen Gebäude gehen, welches sich dank des hilfreichen Service, den sie in der Hölle genoss als Kantine entpuppte. Ihr Magen fing an zu rebellieren und Hunger machte sich in ihr breit. Nach einem kleinen Richtungswechsel steuerte sie die Cafeteria an.
    Noch immer leicht benommen öffnete sie die Flügeltür der Cafeteria und begab sich zu einem der vielen Automaten. Doch dieser akzeptierte kein Geld - welches sie nicht besaß - und nicht umsonst. Stattdessen verlangte es nach einer Art Schein oder Coupon, was Ibuki nicht im entferntesten weiterhalf. Sie trat und schlug ein paar Mal wild gegen den Apparat und beendete es ein paar Sekunden später mit den lauthals geschrienen Worten :"Gottloser Mistladen!"
    Sie spähte kurz über die Köpfe der noch essenden Schüler, welche mit jedem Moment weniger wurden.
    'Irgendwo muss es doch ein paar picklige Nerds geben, denen ich ihr Essen nehmen kann.'