[Geschichte] Abunai-Akademie - Buch 2 "Dunkle Wolken"

  • Tag 29 - 07:27 Uhr - Gelände der Akademie – Im Speisesaal


    Ptolemäus sah Metro an, das ihm etwas unangenehm war. Er war bestimmt noch nicht ganz auf dem Damm. "Ja, wir werden zum Unterricht gehen müssen, ich habe keine Lust, das du aus Langeweile aus einer Spüle ein kampfbereites U-Boot baust." Ptolemäus grinste, aber was er meinte, hatte er wohl deutlich genug zum Ausdruck gebracht. Von der Unterhaltung hatte er nicht viel mitbekommen, da das meiste für ihn einfach nicht relevant war. In der Zeit hatte er alles gegessen, was er als wichtiger ansah. Wenn dem nicht so war und er irgendetwas wichtiges überhört haben sollte, würde Metro ihn wohl sowieso darauf aufmerksam machen. "Wir sollten die Tabletts weg stellen und uns für den Unterricht bereit machen." Ptolemäus stand auf und räumte alles vom Tisch, was ihm gehörte.


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  • Tag 29 - 07:27 Uhr - Gelände der Akademie – Im Speisesaal


    Samirall wünschte Metro ebenfalls Viel Glück und verließ den Speisesaal. Er wusste, er würde in seiner momentanen Lage dass letzte Mal diese Gänge durchschreiten. Dieses andere Ich welches in ihm lauerte, würde ihn zwangsläufig verändern. Er hoffe immer noch darauf, dass sich sein Charakter nicht allzu sehr verändern würde. "Ich mag meinen Humor und meine Art. Wäre schlecht, wenn sich das ändern würde." sprach Samirall zu sich selbst, nachdem er sich durch das Krankenpersonal gefragt und vor der Tür zu Lenas Zimmer stand.


    Er zögerte, bevor er die Tür öffnete. Er hatte beschlossen Hagen seine Entscheidung nach der Besprechung heute morgen mitzuteilen. Auch wenn er vermutete, das Lena schlief und hoffentlich bald wieder aufwachen würde, würde er mit ihr reden und ihr seine Entscheidung mitteilen. Er war es ihr schuldig.


    Für ihn selbst, sah es aus als wenn er sich vor der richtigen Auseinandersetzung mit Lena fürchtete... und so war es auch. Er wollte immer noch nicht, das sie herausfand was er vor hatte. Sie würde nicht wollen, dass er sich veränderte. Doch er musste es tun und die Tatsache, dass sie schlief kam ihm, obwohl es makaber klang, gelegen. Mit diesen Worten öffnete Samirall die Tür und sah sie auf dem Bett.

    • Offizieller Beitrag

    Tag 29 – 08:00 Uhr – Vor dem Verwaltungsgebäude – Treppenpodest

    Pünktlich, wie immer trat Valentina an das aufgestellte Mikrofon und blickte über die Menge der Schüler.
    „Guten Morgen!" begrüßte sie die Schülerinnen und Schüler und wartete deren Antwort ab, ehe sie fortfuhr. „Heute in den frühen Morgenstunden wurde ein Schiffbrüchiger an den Strand der Insel gespült. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut, vielleicht haben einige von euch ihn ja beim Frühstück bemerkt. Derzeit wissen wir noch nicht, woher der junge Mann kommt, da er an einer leichten Amnesie leidet."
    Sie ließ diese Information für einen Moment auf die Schülerschaft einwirken.


    „Der eigentliche Punkt der heutigen Versammlung ist eigentlich der, dass die holografischen Informationstafeln jetzt einsatzbereit sind!"
    Kurz über dem Dach erschien bei ihren Worten eine projizierte Lichttafel in der Luft, auf der Bilder und Buchstaben zu sehen waren.
    „Die Technologie ist noch ziemlich neu, aber sie funktioniert, wie man sehen kann. Wir werden diese Art der Informationstafeln ab sofort für die internen Meldungen einsetzen, damit nicht jeder einzeln zum Infoschalter laufen muss. Derzeit sind erst einmal drei Projektionstafeln im Einsatz. Eine hier am Verwaltungsgebäude, eine am Schulgebäude und eine über dem Hauptlager, so dass man es vom Sportplatz aus sehen kann."


    Die Schülerinnen und Schüler waren noch auf die neue Projektionsfläche konzentriert, so dass sie eine etwas längere Pause einlegte. Für das ungeübte Auge schien ein breiter Bildschirm in der Luft zu hängen, auf dem ein Lauftext und ergänzende Bilder abliefen. Durch die Holografietechnik wurde dabei aber keine Leinwand oder ähnliches benötigt, sondern die Darstellung wurde direkt in die Luft gebracht. Durch die Höhe des Gebäudes konnte man sich eine ungefähre Vorstellung von der Größe der Fläche machen, die da in der Luft verwendet wurde.
    Der Plan der Unterrichtsstunden wurde gerade angezeigt, so dass sich ein jeder über das Unterrichtsthema und den Klassenraum informieren konnte. Änderungen der geplanten Unterrichtsabläufe wurden dabei deutlich hervorgehoben.


    „Zusätzlich werden wir ab der Mittagspause auch noch neue Armbandgeräte ausgeben, die wir Holocom genannt haben. Sie sollen für euch als Kommunikationsmittel hier auf der Insel dienen. Es wird dabei eine Technik eingesetzt bei der das Bild auf eine kleine holografische Fläche gebracht wird. Ihr könnt euch also gegenseitig sehen, wenn ihr miteinander sprecht. Wir haben diese Ausrüstung mit aufgenommen, da hier ja keine Mobiltelefone oder andere Möglichkeiten sich kurzfristig zu erreichen gegeben sind!" kam Valentina zu dem nächsten Punkt der heutigen Mitteilungsliste. Diesmal ging ein Raunen durch die Reihen. Einige Schüler waren ganz und gar nicht begeistert gewesen, dass auf der Insel die Mobiltelefone nicht mehr funktioniert hatten. Dass es jetzt einen Ersatz geben sollte, schien ihnen zu gefallen.


    „Die Holocoms werden jedem individuell angepasst und weisen einen besonderen Chip auf, der nur der einen registrierten Person die Benutzung des Gerätes gestattet. Da es sich um neue Technik handelt, ist dieser zusätzliche Schutz ein Muss, um eine Kopierung der Technik zu vermeiden. Weiterhin möchte ich jeden Hobbybastler warnen, sich an dem Gerät zu schaffen zu machen! Der Hersteller hat Vorsorge getroffen, um seine Technik zu schützen!
    Davon mal abgesehen hat somit jeder einen persönlichen Kommunikator, wie es seinesgleichen noch nicht auf dem Weltmarkt gibt. Jeder kann dann, einfach indem er den Namen in das Gerät spricht, sich mit der betreffenden Person verbinden lassen.
    Ähnlich wie die neuen Anzeigetafeln wird ein spezielles Sender zu Empfängerverhältnis benötigt, was den Einsatz der Geräte auf diese Insel vorerst beschränkt. Ansonsten stehen die Geräte ihnen zur Verfügung."


    Wieder ging ein Raunen durch die Reihen. Wahrscheinlich würden einige es kaum erwarten können, diese neuen Kommunikationsgeräte zu erhalten. Ohne eine Möglichkeit der Fernkommunikation fühlten sich viele in der heutigen zeit wohl einfach nicht mehr wohl. Valentina ließ ihren Blick über die Köpfe wandern.
    "Es besteht aber trotzdem die Notwendigkeit, dem Unterricht zu folgen!" schloss sie diesen Punkt ab.

  • Tag 29 – 08:00 Uhr – Vor dem Verwaltungsgebäude – In der Schülermenge


    Metro's Augen verengten sich bei den Worten neue Technik im Bezug auf die Holoprojektoren und die Holocoms.
    "Holographische Projektionen in 2D", dachte Metro, "Und dabei steht ein hocheffizienter 3-Dimensionaler Hologramm-Projektor direkt neben mir. Mit täuschend echten Bildern und Echtzeit-Verarbeitung." Er sah zu Ptolemäus und ein Grinsen schlich sich in seine Mundwinkel.
    "Um wieder auf die Technik zurück zu kommen:", ging er seinen ursprünglichen Gedankengang weiter, "neu ist diese Technik nicht. Ich habe bereits bei meiner transportablen Workstation aus Gewichts- und Platzgründen das Display in ein 3D-Holo umgebaut. Allerdings projiziert dieser auf ein spezielles Plasma, das von Magnetfeldern gehalten wird. Wahrscheinlich ist es hier ähnlich, nur dass ein Energiefeld zur Verdichtung der Luft verwendet wird, die wiederum dann als Leinwand dient. Oder so was in der Art..."
    Metro dachte sehnsüchtig an seine Workstation, seinen Computer, der sich, im Vergleich zur eigentlichen Workstation, die einen ganzen 20m²-Raum belegte und insgesamt vermutlich irgendetwas zwischen 1,5 und 2 Tonnen wog, sehr leicht transportieren lies. Natürlich war die Leistung dieses "kleinen" Gerätes (es wog c.a. 20kg und belegte mehr als ein Drittel der Reisetasche) nicht mit der dieses Supercomputers zu vergleichen, dennoch war diese weit über der von handelsüblichen PC's.
    Er würde mit ihrer Hilfe einen solchen Holocom scannen und so mehr über die Technik und die Funkverbindung, sowie über deren Verschlüsselung erfahren.
    Dieser provokante Aufruf an die "Bastler" wirkt schon fast wie eine Herausforderung, ein Wettbewerb. Dies war sein Gebiet.

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    • Offizieller Beitrag

    Tag 29 – 08:01 Uhr – Vor dem Verwaltungsgebäude - Zwischen den Schülerinnen und Schülern


    Hagen blickte zu dem Jungen, der gestern den Schwertkampf mit Samirall ausgefochten hatte.
    "Ich würde dir raten, die Finger davon zu lassen! Hier gibt es andere Regeln, als die, nach denen du bislang gelebt hast!" sandte er Metro direkt in dessen Kopf während er seine Aufmerksamkeit schon wieder in eine andere Richtung verlegt hatte. Da man Telepathie nicht anpeilen konnte und auch für Nicht-Telepathen keinerlei persönliche Ansatzpunkte hatte, würde er nicht wissen, woher diese Warnung kam.
    Die übrigen Informationen, die er während des Kontaktes aus dem Kopf von Metro gezogen hatte, speicherte er aus alter Gewohnheit in seinem Gedächtnis ab. Man konnte ja nie wissen, ob dieser Mensch einmal lästig werden würde.

    • Offizieller Beitrag

    Tag 29 - 08:02 Uhr - 325 Meilen südöstlich von Kochi


    Der große Marinehubschrauber hatte in einigem Abstand zu dem treibenden Schiff auf dem Wasser aufgesetzt. Eine Suchmannschaft war mit einem motorisierten Schlauchboot hinüber gefahren und hatte die Untersuchungen aufgenommen.
    An Bord befand sich keine lebende Seele mehr!
    Überall verstreut lagen Tote auf und unter Deck. Seltsame eingetrocknete Flecken waren an vielen Stellen zu sehen.


    "Nein, Sir. Keine Überlebenden!" meldete der Anführer des Suchtrupps gerade über Funk weiter. "Es gibt Spuren eines Kampfes, aber die einzigen Waffenspuren, die wir finden können, stammen von den Besatzungsmitgliedern."
    "Können sie am Tatort noch irgendetwas an Indizien finden?" quäkte es aus dem Funkgerät.
    "Wir haben einen Anhänger nahe der Reling gefunden. Er scheint mit so etwas wie Sand gefüllt zu sein" antwortete der Truppführer und blickte auf den Gegenstand in seiner Hand.
    "Sonst nichts?"
    "Nein, Sir! Wer auch immer hierfür verantwortlich ist... außer diesen Flecken hat er keinerlei Spuren hinterlassen!"
    "Flecken?"
    "Ja, Sir. Irgendeine Substanz, die inzwischen eingetrocknet ist."
    "Verlassen sie sofort das Schiff und versenken sie es aus sicherer Entfernung. Achten sie vorher darauf, dass es möglichst vollständig verbrennt!"
    "Verbrennen, Sir?"
    "Jawohl, Verbrennen!"


    Nach diesem Befehl sammelte der Truppführer seine Leute eilig ein und legte nach dem Verlassen ein Feuer mittels Brandbeschleuniger.
    Die Philippine Siren ging in Flammen auf und die Reste versanken auf Nimmerwiedersehen im Meer.

  • Tag 29 – 08:01 Uhr – Vor dem Verwaltungsgebäude


    Samirall vernahm wie alle anderen Schüler die neuen Informationen. Er wusste nicht so recht, wie er das ganze einordnen soll. Technischer Fortschritt hatte ihn nicht wirklich interessiert, aber er wusste auch das diese Technik ihn auf der einen Seite mit den anderen vernetzen würde, auf der anderen Seite sicherlich auch durchschaubarer. Er mochte es nicht wenn man wusste, wo er sich bewegte und was seine Gründe waren.


    "Ich kann mich wohl dagegen nicht wehren." Aber die ganze Sache spielte sich sowieso nur in dem hintersten Teil seines Gehirns ab. Er verarbeitete das Ganze unbewusst, so wie vieles in letzter Zeit.
    Sein Hauptaugenmerk bestand darin Hagen, den er in der Menge nicht ausmachen konnte über seine Entscheidung in Kenntnis zu setzen.


    Lena hatte er bereits alles mitgeteilt. Sie hatte die ganze Sache emotionslos aufgenommen, was in ihrem Zustand auch kein Wunder war, doch selbst in diesem Zustand hatte er ihr nicht alles gebeichtet.
    Er sagte ihr nur, das er für eine Weile weg sein würde, dass sie aber sicherlich in guten Händen wäre.


    Mit diesem letzten Wink in die Vergangenheit, machte er sich wie der Rest der Schüler in alle Himmelsrichtungen davon. Er würde unter Hagen trainieren, so viel war an diesem Tag sicher.

  • Tag 29 - 08:02 - Vor dem Verwaltungsgebäude - in der Schülermenge


    Ptolemäus verarbeitete erst einmal einige Augenblick die Neuigkeiten. "Holo... Dinger. Ich mag keine Technik, ich bin ohne sie aufgewachsen und habe sie nie gebraucht. Aber naja, wird wohl nicht anders gehen." Ptolemäus sah Metro ernst an. Er kannte Metro lange genug, um zu wissen, das er sich wohl trotz des Verbots der Schulleiterin an der Technik zu schaffen machen wollte. "Metro, lass die Holodinger in Ruhe! Ich versteh zwar im Vergleich zu dir wenig von Technik, aber ich glaube, sie finden es schon raus, wenn du daran was anstellst. Also, wenn wir oder eher du keinen Ärger willst, dann lass es lieber sein. Das ist mein voller Ernst, Merriman." Ptolemäus hoffte, das Metro wenigstens darauf achten würde, nicht erwischt zu werden, da er sich so oder so daran zu schaffen machen würde.


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  • Tag 29 – 08:01 Uhr – Vor dem Verwaltungsgebäude - in der Schülermenge


    Metro hörte die Stimme in seinem Kopf und merkte sich die Bewusstseinsebene, Klangfarbe und Tonfall der Stimme, sowie den "attackierten" Bereich des Gehirns. Er sammelte alle Daten, die dieser Mentale Kontakt bot. Wie bei einem Videomitschnitt speicherte er die Daten, die seine Synapsen und Sensoren detektiert hatten und legte sie in einem Teil des Gehirns ab, der von normalen Menschen nicht genutzt werden konnte. Auf diese Gelegenheit hatte er gewartet. Die Auswertung würde zwar erst später durchgeführt, aber dies war der erste Schritt zur mentalen Privatsphäre.
    "Perfekt.", dachte er.
    Ptolemäus' Bemerkung zog ihn aus seinen Gedanken und sorgte dafür, dass sich in seinem Gesicht die Augen verengten und die Gefühlslose Neutralität einer genervten Kälte wich, als er seinen Kopf in dessen Richtung drehte. Er lies den Blick kurz wirken und wandte sich dann wieder der Schulleiterin zu.

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    Tag 29 – 08:02 Uhr – Vor dem Verwaltungsgebäude - Neben der Treppe des Krankenhauses


    "Wenn er denn meint..." dachte Hagen belustigt. Mochte sich Metro doch in alle Fettnäpfchen setzen, die er in näherer und fernerer Reichweite auf dieser Insel fand. Dass er in der Nähe von Valentina Amasowa kleine Tricks spielen wollte, zeigte nur einmal mehr, wie selten dieser Einzelgänger mit Regierungsorganisationen und deren verlängerten Organen zu tun gehabt hatte.
    Hagen selbst juckten die Narben des Spinalnervsprengsatzes jedenfalls oft genug, um seine Karten anders auszuspielen.
    Der Unterricht würde bald beginnen und damit eine Zeit, die er am Tag nicht gerade schätzte.


    Das Samirall ihn irgendwann innerhalb der Zeit nach dem Unterricht aufsuchen würde, stand für ihn außer Frage. Aber gerade jetzt hatte er noch etwas anderes zu tun.

    • Offizieller Beitrag

    Tag 29 – 13:35 Uhr – Speisesaal im Verwaltungsgebäude

    Hagen hatte sich heute mit dem Essen beeilt und nahm nun abschließend die Obsttüte vom Tablett, die er sich zusammengestellt hatte. Wenn nichts dazwischen kam, würde genug Zeit für die heiße Quelle bleiben.
    Die Verteilung der Holocoms würde erst mit dem Beginn des Trainings ab 14:30 Uhr anlaufen und er würde schon noch eines dieser Geräte bekommen. Nicht das er unbedingt eines gebraucht hätte…
    Seit sie hier auf der Insel von Rundfunk und Fernsehen losgelöst worden waren, hatten sich andere Hobbys wieder in den Vordergrund geschoben.
    Abgesehen von den Unterrichts- und Trainingseinheiten war es schon mehr wie ein Urlaub für ihn gewesen. Aber er hatte auch ohne Telepathie gelernt, die Körpersprache der Menschen zu deuten. Angefangen mit dem spektakulären Auftauchen einer zweiten YY waren Dinge in Bewegung geraten, deren Auswirkungen man als umfassend bezeichnen konnte. Die Übermittlung, die er zu dem Zeitpunkt erhalten hatte, war scheinbar stark gerafft gewesen, so dass er Zeit brauchte, sie in seinem Kopf wieder auf eine verständliche Form zu bringen.
    Dazu musste er in einen meditativen Zustand eintreten, um nicht Gefahr zu laufen, die Informationen aus dieser Übermittlung zu verlieren. Milena passte in dieser Zeit auf ihn auf, dass niemand ihn störte oder unterbrach.

    Die Situation umfasste aber nicht nur das, sondern auch den Schiffbrüchigen und den wahrscheinlichen Überfall auf einen weiteren Transport von Schülern der Akademie. Die Lage außerhalb der Insel war keineswegs besser geworden!
    Hätte er eine Vermutung anstellen sollen, dann wäre das Erste, das ihm einfiel, dass die Geheimdienste in alte Verhaltensweisen zurückfielen, nachdem die GLA ihre bisherigen Planungen über den Haufen geworfen hatte.
    Seine Erfahrungen ließen dabei äußerst unschöne Schlüsse zu.
    Leider waren alle anderen auf der Insel mit ihren eigenen Problemen viel zu sehr beschäftigt, als das sich vorbereitende Maßnahmen realisieren ließen.
    Der Schwertkämpfer Samirall wollte jetzt ein Training, um seine Fähigkeiten richtig einsetzen zu können. Nachdem er sie anfangs verleugnet hatte und dann in Zusammenhang mit seiner Freundin etwas entwickelt hatte, würde als Ansatz da wohl genügen müssen. Doch auch Samiralls Sichtweise war mehr auf seine eigenen Ansprüche ausgerichtet.
    Hagen ging mit dem Beutel voller Obst durch die Doppeltür des Speisesaales und sah durch die großen Glastüren des Haupteinganges bereits Milena auf der Haupttreppe warten.

  • Tag 29 – 13:35 Uhr – Speisesaal im Verwaltungsgebäude


    Den Unterricht hatte Samirall nur nebenbei verfolgt. Nicht das er ihm jemals wirklich gefolgt wäre, aber dieses Mal schaltete er viel schneller ab als sonst. Hagen hatte er bei der Versammlung nicht gesehen und auf Gängen ebenfalls nicht. Da fiel Samirall auf, dass er noch nicht mal wusste in welcher Klasse sich Hagen aufhielt oder ob er überhaupt in irgendeine Klasse ging.
    Hatte Samirall vielleicht zu vorschnell reagiert und sich in die Hände eines Mannes begeben wollen, der nichts gutes im Schilde führte?
    Samirall gefiel das nicht. Wenn er zu viel Zeit hatte nachzudenken, zweifelte er gerne an sich selbst und an seinen Entscheidungen. Das war etwas, was man als Schwertkämpfer niemals machen sollte.


    Man sollte zu seiner Entscheidung stehen egal ob sie gut oder schlecht war.
    Der Gong zum Schulende weckte ihn aus der Gedankenstarre in der er sich befand. Er wusste noch nicht mal welcher Unterricht gerade stattgefunden hatte. "Geografie oder so etwas." ging es ihm durch den Kopf als er sich aufmachte Richtung Speisesaal, um vor der Entscheidung noch einmal etwas zu sich zu nehmen.


    Er bog um die Ecke und erblickte seinen neuen Meister mit einer Tüte voller Obst Richtung Ausgang schlendern.
    Samirall erschrak sich und wollte schon zu seinem Schwert greifen, welches sich normalerweise an seinem Gürtel befand. Doch er hatte es wieder in seinem Zimmer verstaut und so wirkte seine Pose sehr eigensinnig.
    Er räusperte sich und ging dann zu Hagen.
    "Ich bin soweit! Ich bin bereit in mich zu blicken!" Samirall verbeugte sich zum Schluss und blieb auch in dieser Position wartend, was sein Gegenüber sagen würde.

    • Offizieller Beitrag

    Tag 29 – 13:36 Uhr – Eingangshalle des Verwaltungsgebäudes


    Hagen sah Samirall auf sich zukommen, nachdem er kurz vorher gedanklich zu seinem Schwert hatte greifen wollen.
    Nachdem er seine Entscheidung kund getan hatte, verbeugte er sich in klassischer Schwertkämpferart und verharrte, während er auf eine Antwort wartete.
    Milena blickte durch das Glas der Türen überrascht zu ihm hinüber, so dass Hagen in ihre Richtung eine beruhigende Gedankennachricht sandte.
    "Er wollte mich nicht angreifen!"
    "Nun, dann werde ich zu meinem Angebot und Wort stehen, Schwertkämpfer! Wir werden uns zur Zeit des Trainings treffen, damit dein inneres Auge die Kraft auch sehen kann, die sich mit dem Wind zeigt. Falls du zum Erreichen eines meditativen Zustandes der vollen Konzentration vorher eines physischen Kampftrainings bedarfst, so solltest du es vorher absolvieren."
    Hagen machte ebenfalls eine kurze höfliche Verbeugung, ohne die Augen von seinem Gegenüber zu nehmen.

  • Tag 29 – 13:37 Uhr – Eingangshalle des Verwaltungsgebäudes


    Samirall war verwundert. Er hatte viel mehr Ablehnung oder wenigstens eine Aufgabe erwartet. Nun erhielt er eine einfache Frage.
    "Es wäre mir eine Ehre gegen dich zu kämpfen." Samirall hatte immer noch nicht aufgeblickt. Er war verwundert was ihn bei diesem Gegner erwarten würde. Er war so unnahbar. Samirall hatte keinerlei Informationen, was sein Gegenüber war und was er für Fähigkeiten besaß. Er hatte ihn Feuer generieren sehen, dies war aber nicht seine Hauptfähigkeit.
    Wegen seiner Gedankenkraft war Samirall auf ihn zugekommen und soviel wusste er, wenn beide gegeneinander kämpfen würden, war der Erfahrungsunterschied immens.
    "Ich schätze du bist einer der Erfahrensten auf der Insel und es wird mich auf jeden Fall bereichern" schloss Samirall seine Antwort ab.

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    Tag 29 - 13:37 Uhr - Empfangshalle des Verwaltungsgebäudes


    "Ich schätze du bist einer der Erfahrensten auf der Insel und es wird mich auf jeden Fall bereichern"
    Hagen hörte die Worte und wurde sich einmal mehr der unterschiedlichen Denkweisen bewusst, die unter den Bewohnern dieser Insel herrschten.
    Aus einem Kampf etwas über seinen Gegner zu lernen war einer der ersten Punkte seiner Ausbildung gewesen. Danach war es dann darum gegangen, niemals einen festen Rhythmus, ein bestimmtes Vorgehen oder einen Kampfstil anzunehmen.
    "Meine Aufgabe war es stets, den Gegner zu töten. Es bis zu einem direkten Kontakt kommen zu lassen, steht dabei sehr weit hinten. Wenn du meinst, etwas aus einem Kampf lernen zu können, dann werde ich sehen, was sich arrangieren lässt. Aber ich kämpfe niemals ohne Fähigkeiten, deshalb muss ich die Möglichkeiten prüfen. Wenn du in einem Kampf ein Schwert einsetzen möchtest, dann solltest du nicht dein eigenes Schwert nehmen, da es Schaden nehmen könnte", Hagen unterbrach sich kurz. "Es gibt da eine andere Möglichkeit..."
    Wieder ließ er die Worte ausklingen und ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen.
    "Bereite dich vor, wir treffen uns zum Ende der Trainingszeit!" forderte er ihn dann auf.
    "Und nun muss ich anderen Aufgaben nachgehen. Gib deinem Körper ausreichend Nahrung und nimm zusätzlich was zu trinken mit. Du wirst es brauchen!"
    Mit diesen Worten verabschiedete er sich und schritt durch die Glastüren nach draußen.
    Gegenüber auf dem Dach des Schulgebäudes war das Hologrammplakat bereits aktiv und in seinem Text konnte man die Veranstaltungsorte der verschiedenen Trainingsgruppen lesen, die an diesem Nachmittag stattfinden würden.
    Hagen fragte sich, was er sich unter "Mikrozellulärer Stimulanz" vorzustellen hatte, was eine der Heilergruppen auf dem Programm stehen hatten.

  • Tag 29 ~ 13:38 Uhr ~ Lenas Gedankenwelt



    Seufzend und keuchend ging Lena weiter den Gang ohne Ende entlang. Wie lange sie schon da war, wusste sie nicht. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.



    Erfasst von einer Idee in ihrem Kopf blieb sie stehen. Ihre rechte Hand fing an blau zu leuchten und verwandelte sich in ein Schwert aus Eis. 'Vielleicht komm ich durch die Mauer hindurch', dachte sie und stieß mit voller Kraft zu. Dochdas Schwert prallte einfach ab und zersprang in tausend kleine Eissplitter.
    „Verdammt..“, fluchte sie und lehnte sich an die Wand. „Woraus ist die Wand bloß?“. Sie legte die Hände an die Wand und versuchte sie zu vereisen. Keine Veränderung.



    „Hmpf.. wie komme ich hier bloßraus?“ Sie setzte sich dann hin und seufzte erneut. 'Ob Samirall weiß, wo ich bin? Ich hoffe, es geht ihm gut...'
    Dass er an ihrem Krankenbett erzählte,was er vorhatte, davon ahnte sie nichts. Woher auch? Beide konnten nur von ihrem aktiven Fähigkeiten Gebrauch nehmen.



    So saß sie da, zusammengekauert undwartend an der endlosen Wand in völliger Dunkelheit.


    ~ Наверное, это мой рай - Искать его отражение В предметах черного цвета, И слышать в голосе май. ~

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    Tag 29 - 13:40 Uhr - Verwaltungsgebäude - Büro der Direktorin


    Nachdenklich blickte Valentina Amasowa auf den gefüllten Anhänger, der vor ihr auf dem Schreibtisch lag. Wenn dieses Utensil zu dem angetriebenen Jungen gehörte, dann war dieser auch von dem Schiff gekommen. Wie er von der Position des Schiffes zu der Insel gelangt war, wurde damit leider nicht geklärt...
    "Was geht da draußen nur vor sich?" murmelte sie beinahe lautlos vor sich hin.
    Die Bilder, die der Aufklärungstrupp an Bord des Schiffes geschossen hatte, waren ihr auf elektronischem Weg zugespielt worden. Daraus ließen sich kaum Schlüsse über die Geschehnisse an Bord gewinnen. Eines der Bilder zeigte den Fundort mit dem Anhänger nahe der Reling auf der Steuerbordseite. Möglicherweise war der Junge bei den Kämpfen über Bord gefallen?
    Mit Sicherheit würde nur er selbst dazu etwas sagen können, wenn er sich wieder erinnern sollte. Aber alleine die Tatsache, dass neben dem Sammellager auch noch ein weiterer Transport angegriffen worden war, zeigte den Ernst der Lage. Die koordinierenden Stellen außerhalb der Insel schienen nicht mehr so richtig zusammen zu arbeiten. Möglicherweise kochten da auch schon einzelne Gruppierungen ihr eigenes Süppchen.


    Wie lange sie die vorhandenen Informationen auch durch ihren Kopf wandern ließ, es kam einfach kein schlüssiges Bild dabei raus. Da die einzelnen Elemente sich nicht schlüssig verbinden ließen, deutete das auf verschiedene Gruppen hin, deren Ziele ihr noch nicht bekannt waren.
    Die Tatsache, dass der Drohnenangriff auf der Vulkaninsel mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mit der GLA zu tun hatte, war während der letzten Stunden nur noch deutlicher hervor getreten. Valentina befürchtete, dass bedeutend weniger Zeit für die Vorbereitungen blieben, als sie bislang gehofft hatte.
    "Du kannst bitten um was du willst, nur nicht um mehr Zeit!" Dieser Satz verlor in seinen Variationen einfach nie seinen Realitätsbezug.
    Mit einem bitteren Zug um ihre Mundwinkel begann sie, die Maßnahmen auf die neuen Erfordernisse umzustellen.

  • Tag 29 – 13:38 Uhr – Empfangshalle des Verwaltungsgebäudes


    Samirall verabschiedete sich von Hagen, verharrte aber immer noch in seiner Position und wartete bis sein neuer, undurchschaubarer Meister die Glastür durchschritt.
    Es schockierte ihn, das Hagen vom Töten sprach. Erneut fragte sich Samirall, ob seine Entscheidung richtig war. Er spürte keinerlei Kampfeswillen in seinem Gegenüber, doch Samirall ahnte, dass wenn er seinen Kampfes- oder Todeswillen spüren würde, er nicht lange Überleben könnte.
    Samirall richtete sich auf und ließ immer wieder einen Luftzug um ihn herum schwirren.
    "Damit dein inneres Auge die Kraft auch sehen kann, die sich mit dem Wind zeigt." hallte in Samiralls Gedanken wieder.
    Er wusste das seine jetzigen Fähigkeiten sehr beschränkt waren. Alleine das Kontrollieren größerer Windmassen erforderte seine komplette Konzentration und war in einer echten Kampfsituation nicht einsetzbar.
    Glücklich war er dennoch. Die Kontrolle über ein elementares Element zu erhalten, erfüllte ihn mit einer Art stolz und half ihm durchaus bei der Meditation.


    Der Wind half ihm abzuschalten, doch nun erinnerte er sich auch jedes Mal an das Training mit Lena und die schöne Kunst erhielt einen traurigen Beigeschmack.
    "Was redest du da Samirall. Das klingt fast so als wäre sie tod." ermahnte sich Samirall selbst.
    Er stand noch eine Weile an der gleichen Stelle und blickte ins Nichts.
    "Ich mache es für dich, Lena." mit diesem Gedanken schritt er wieder durch die Tür des Speisesaals und orderte alle möglichen Sachen, bis sich sein Tablett schon leicht verbog.

  • Tag 29 – 13:50 Uhr – Gelände der Akademie ~ Waldstück


    Ptolemäus trainierte seine Illusionen. Er stand kurz davor, das merkte er. Wieder ließ er einige Bäume erscheinen, welche sich äußerlich nicht von denen in seiner Nähe befindlichen unterschieden. Dennoch konnte er sehen, das er es wieder nicht geschafft hatte, über das Aussehen heraus zu kommen.
    "Es muss doch klappen! Vielleicht sollte ich erst einmal etwas probieren, das nicht lebt, wie die Bäume." sprach Ptolemäus halb nuschelnd zu sich selbst. Wieder blickte er sich um. Noch war ihm niemand gefolgt und wo Metro war, wusste Ptolemäus auch nicht.
    "Sicher versucht er sich wieder an diesen Holodingern." Ptolemäus ließ einen Bilderrahmen erscheinen. Darin kamen nach und nach Striche, Formen, Farben. Das einzige Bild, dass Ptolemäus von seinem Bruder im Kopf hatte.
    "Wie gehts dir?" fragte Ptolemäus geistesgegenwärtig. Das er natürlich keine Antwort bekam hatte er sich gedacht. Und dann verschwand das Bild und er erschuf weitere Illusionen, generell gefolgt von einem Fluch an sich selbst.


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    Tag 29 - 14:30 Uhr - Verwaltungsgebäude - Vorplatz


    Mit dem Abschluss der Mittagspause waren auf dem Vorplatz einige Stände aufgebaut worden, an denen jetzt die neuen Kommunikationsgeräte an die Schüler ausgegeben wurden. Außer dem Personal waren an den Ständen auch immer ein paar Spezialisten, die jedem neuen Besitzer die einfachen Kontrollen erklärten.
    Eigentlich gab es nur einen Knopf an jedem der beiden Modelle, der die jeweilige Projektionsfläche aktivierte. Die Anwahl der Person mit der man sprechen wollte, erfolgte über Sprachbefehl, der über ein Hardwaresystem auf der Insel bearbeitet und durchgestellt wurde.


    Auf dem Vorplatz wurden die neuen Geräte von ihren neuen Besitzern eifrig ausprobiert.