'Fliegen...' Das stellte er sich ziemlich aufregend vor! Das mit den roten Augen jedoch schien ihm etwas seltsam.
"Heilen, aber ich glaube das weist du schon. Ansonsten kann ich sozusagen andere Menschen auf eine Art und Weise wahrnehmen, sodass ich auch etwas von ihren Gefühlen spüre."
Er konnte es nicht richtig in Wort fassen. Es war einfach eine Art Sinneswahrnehmung. Genauso gut hätte er versuchen können, einem Blinden das Sehen zu erkläre!

[Geschichte] Abunai-Akademie - Buch 1 "Ankunft"
- Soulshadow
- Geschlossen
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Nachdem Haruka kurz gewartet hatte, leuchtete der Boden und erstaunt sah sie nach unten, während sich das Licht nach oben ausbreitete.
"Einen erstaunlichen Energiehaushalt hast du da, Takahashi-san. Ich wette, du kannst alles essen, ohne je ein Gramm zuzunehmen!"
"Öhm... ja also ich esse schon ziemlich viel und gerne... darüber habe ich noch nie nachgedacht! Was genau ist mit meinem Energiehaushalt?"
Als der Bügel sich automatisch geöffnet hatte, stieg Haruka von der Platte und ging zurück zu Mai, die auch fertig war. -
Tag 2 – 16:20 Uhr – Kontrollraum der Simulationskuppel
„Die GLA hat also unsere Spur aufgenommen und den ersten Versuch gestartet, ihre Leute hier hinein zu bringen!“ sinnierte Hagen. „Sie werden versuchen, ein zweites Yakutat Bay auszulösen!“
Valentina Amasowa blickte ihn erstaunt an.
„Dieser Vorfall ist nur sehr wenigen bekannt!“ erwiderte sie.
Hagen verzog seine Lippen zu einem freudlosen Lächeln.
„Es ist nicht gerade einfach, etwas vor einem Telepathen geheim zu halten! Das amerikanische Akademieexperiment auf einer namenlosen vorgelagerten Insel. Die Anlage war noch nicht einmal komplett errichtet, als die GLA sie bereits aufgespürt hatte. Wenigstens haben sie nur eine kleine Bombe benutzt!“
Die Direktorin musterte die grauen Augen des jungen Mannes. Er sprach bereits jetzt mit einer unbeteiligten Stimme, was viel über sein bisheriges Leben aussagte.
„Dabei wurden 143 Leben ausgelöscht, darunter die meisten noch lebenden PSI-Truppen Angehörigen der USA. Die Mini-A-Bombe hat die Insel von der Landkarte getilgt. Die Stadt Yakutat und deren Flughafen hat ebenfalls was abbekommen. Trotzdem war es den Behörden gelungen, auf der Angelegenheit den Deckel zu halten!“ fuhr Hagen fort.
„Aus diesem Grund sind die Sicherheitsmaßnahmen für die Abunai auch so stark ausgelegt! Etwas wie Yakutat darf nicht noch einmal passieren. Deshalb steht diese Anlage auch nicht unter der Kontrolle einer Regierung!“ stimmt sie ihm zu. „Aber eigentlich wurdest du nicht deshalb hierher gebracht, Ookami. Wir haben im Augenblick kaum Suggestoren hier auf der Insel. Nach den Unterlagen sind gerade noch welche eingetroffen, aber an dem Vorfall gerade lässt sich erkennen, dass wir dort eine offene Flanke haben.“
„Die Heiler waren jedenfalls teilweise zutiefst erschrocken, da ihre Kräfte nichts bewirken konnten!“ stimmte Hagen ihr zu.
„Unser Krankenhaus ist im Augenblick noch unterbesetzt. Außerdem wurden solche geistigen Kontaminationen nicht in die Überlegungen mit einbezogen. Da haben wir wohl selber nicht weit genug gedacht!“ meinte Valentina.
Krankenhaus
Auf die Frage von Haruka musste Dr. van Hooten unwillkürlich grinsen.
„Komm mal hier zu dem Monitor!“ forderte er sie auf. Auch Mai trat mit zu dem Monitor und blickte neugierig auf die Darstellung.
„Innerhalb deines Körpers befinden sich einige Nervenknoten, die normalerweise nicht dort sind. Keine Angst, das hat nichts mit Erkrankung oder sowas zu tun! Es ist eine biologisch nachvollziehbare Änderung, die deine Körperzellen in Reaktion auf den erhöhten Energiebedarf vollzogen haben! Dein Körper hat sich sozusagen eigene Energiespeicher geschaffen, damit deine Energieplasmastrahlen erzeugt werden können!“ erklärte er den beiden, was er aus der Darstellung herauslesen konnte. „Bei der Anzahl der Speicher kann ich zurzeit nur raten, aber ich denke, dass deine Mutter dir bereits gewisse Verbesserungen mitgegeben hat und dein Körper zusätzlich noch eigene geschaffen hat.“
In der Simulationskuppel
Akim Sokolow blickte auf den Energiewürfel. Inzwischen hatten die jungen Leute begriffen, um was es dabei ging, so dass er sich etwas zurückhalten konnte. Sein Blick wanderte etwas umher.
Es waren immer noch Schüler da, die nicht einer Trainingsgruppe zugeteilt waren. Dazu waren wohl auch die Fähigkeiten zu vielfältig! Jede individuelle Fähigkeit ließ sich nicht zusammenfassen, aber es waren andererseits nicht genug Ausbilder auf der Insel, um jeden Einzelnen zu unterrichten!
Seiner Meinung nach würde nur eine entsprechende Aufstockung des Lehrpersonals da Abhilfe schaffen, aber das war nicht ohne weiteres möglich.
Auch wenn die Kunde der Abunai Akademie sich ausbreitete, war ihr genauer Standort noch längst keine öffentliche Information! -
Mittlerweile hatte er schon das Scharfschützentraining beendet. Thoralf musterte ihn nur mit ein paar Blicken, schwieg aber lieber. Er sah Ryu an das dieser wohl nicht darüber reden wollte. Aber das er eine der Zielscheiben in 2500m direkt in die mitte getroffen hatte, hatte der Junge wohl nicht einmal mitbekommen. Er machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Schweigsam und in Gedanken. Als er gerade auf dem Weg war sah er noch die "neuen" ankommen. 'Na herrlich...noch mehr von denen...' Am Ende der Gruppe viel ihm ein kleines, weißhaariges Mädchen auf. Es ging zusammen mit einem größeren Jungen, etwas abseites der Gruppe. Der Junge strahlte selbst für Ryu eine unheimliche Aura aus. Schnell schüttelte er den Gedanken ab.
Schnurrstracks ging er auf sein Zimmer. Heute stand ja eh kein Unterricht mehr an. Das Abendbrot würde er heute ausfallen lassen. Sein Hunger war nicht sonderlich groß. Kurz musste er nochmal an die Situation auf dem Schießplatz denken. Seine Mutter würde ihn diesbezüglich wahrscheinlich noch ansprechen. Er wusste sie hatte Verständniss aber das war selbst für Ryu aussergewöhnlich. Er ging an seinen Schrank und öffnete ihn. Er brauchte ein paar frische Klamotten. Als ihm ein Instrument in seinem Schrank auffiel. Es schossen Erinnerungen in seinen Kopf.
Der kleine Ryu rannte wie Wild durchs Haus. Er wollte Wissen wo der Sound herkam der zu hören war. Schnell nahm er einige Stufen auf einmal und ging zu einer Tür. Vorsichtig öffnete der diese und trat in das Schlafzimmer seiner Eltern. Dort sah er seinen Vater auf der Bettkannte sitzen.
"Papa, Papa! Was ist das da für ein Gerätedings was Musik macht?"
Sein Vater legte die E-Gitarre beiseite und nahm Ryu behutsam auf seinen Schoß.
"Das ist eine E-Gitarre Ryu. Papa übt für seinen Auftritt weißt du?"
"Ich will auch Papa!"
Ryu spielte etwas an den Saiten aber natürlich war es nur geklimper. Doch sein Vater lächelte nur und fuhr ihm durchs Haar.
"Irgendwann wirst du sicherlich mal ein großartiger Gitarrenspieler Ryu."'Ein groß...artiger...' Es war die E-Gitarre seines Vater die damals das Feuer überlebt hatte. Das einzige was ihm geblieben war. Lange Zeit hatte er sie nicht mehr in Händen gehalten. Vorsichtig griff er nach ihr. Doch kurz bevor er sie erfasste zog er die Hand zurück. 'Ich werde niemals so gut wie er...' Er ging an sein Fesnter und zog tief Luft ein.
-
Mai sah gebannt auf den Bildschirm. Das war wirklich erstaunlich, dass Haru so einen enormen Energiehaushalt hatte und irgendwie beneidete Mai sie ein wenig um die Tatsache, dass sie einfach nicht dick wurde.
"...Dann bin ich wohl sowas wie ein Energie saugener Vampir..."
Sagte sie leise zu sich selbst. Irgendwie kam es ihr komisch vor, dass sie Leute 'anzapfte'. -
Haruka folgte Hootens Aufforderung und blickte intressiert auf den Monitor. Gespannt lauschte sie seinen Erklärungen.
"Wow, das ist ja cool. So genau wusste ich das wirklich noch nicht!" kurz stockte sie. "Sie... sie kennen meine Mutter?" -
„Es ist jetzt bestimmt 20 Jahre her, deine Mutter war damals 21 Jahre alt. Sie gehörte zu den Überlebenden von Bystraya, genau wie Direktorin Amasowa, die da in deinem Alter war. Deine Mutter hatte ihre Energieblitze umwandeln und daraus einen Schild erzeugen können, deshalb überlebten in ihrem Abschnitt mehr Leute als anderswo!
Ich war damals als Chirurg in dem Feldlazarett eingesetzt, in das die Überlebenden als erstes gebracht wurden. Über die Hintergründe darf ich nicht weiter sprechen, deshalb fragt bitte nicht danach. Obwohl ich damals schon fast 30 Jahre alt war, hatte ich solche Verletzungen noch nie vorher gesehen!
Deine Mutter war schon damals eine sehr starke Frau, sie hatte zu dem Zeitpunkt bereits zwei Kinder und war trotzdem dem Ruf der PSI-Truppen gefolgt. Sie gehörte zu den wenigen Leichtverletzten!“ erzählte Joost van Hooten mit einem leicht fernen Blick.
Mit einem leichten Ruck zwang er seine Gedanken aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart.
Seine Augen fokussierten auf Mai Tsukamoto, als er auf ihre leise Äußerung reagierte.
„Der Begriff „Vampir“ wäre in diesem Fall in mehrfacher Hinsicht falsch, Tsukamoto-san. Abgesehen davon, dass es keinerlei Beweise für blutsaugende Spezies unter den Humanoiden gibt, ist deine Fähigkeit zur Energieabsorption scheinbar eine biologische Ergänzung. Ohne die Daten ausgewertet zu haben, kann ich dazu nicht viel sagen, aber es sieht danach aus, als hätte dein Körper den immensen Energieverlust dadurch kompensiert, dass du jetzt andere Quellen anzapfen kannst. Nach dem kurzen Blick benötigst du dazu aber Menschen mit besonderen Fähigkeiten… Wie gesagt, ohne eine Auswertung kann ich dazu nicht mehr sagen!“ schloss er seine Ausführungen ab.
Mit dem Hinweis, dass er noch viel zu tun habe, schickte er die beiden Mädchen zurück zur Simulationskuppel.
17:00 Uhr – Gelände der Akademie
Die Führung der neu eingetroffenen Schülerinnen und Schüler wurde pünktlich gestartet und war wegen des nahen Zeitpunktes für das Abendbrot straffer organisiert. Alle Neuzugänge hatten nach der Zimmerzuweisung gleich auch ihre Schuluniformen erhalten, so dass auch diesmal bereits die meisten entsprechend gekleidet waren.
Als Berücksichtigung der Erfahrungen vom Vortag wurden diesmal keine langen Erklärungen abgegeben, sondern immer nur kurz die Funktionen erklärt. Dadurch konnte die Besichtigung doch recht zügig verlaufen, so dass alle pünktlich um 18:00 Uhr wieder am Verwaltungsgebäude ankamen. -
17:50 Uhr ~ Simulationskuppel
Die Lehrer erklärten, dass das Training für diesen Tag zu Ende wäre. Die Schüler hätten nun die Möglichkeit, sich nach dem Abendbrot noch etwas auf dem Gelände frei zu bewegen. Ab 22:00 Uhr herrschte jedoch Nachtruhe.
Mamoru hatte ziemlichen Hunger nach dem anstrengenden Nachmittag.
"Hey Rena, treffen wir uns dann wieder im Speisesaal?"
Er ging zu erst in sein Zimmer, nahm eine kurze Dusche und zog dann wieder seine alltägliche Kleidung an: Eine dunkle Jeans, ein ebenfalls dunkles, leicht lilanes t-Shirt und darüber seine schwarze Jacke mit dem steifen, aufgestellten Kragen.
Hungrig und froh darüber, dass der ereignisreiche Tag nun langsam zu Ende ging, schloss er die Tür und lief zum Speisesaal. Die Schuhe standen immer noch vor der Dusche. -
Auf dem Weg zurück in die Simulationskuppel dachte Haruka über das, was Dr van Hooten gesagt hatte, nach. Sie wusste zwar, dass ihre Mutter früh geheiratet und früh schwanger war, aber über die Zeit, die sie als "Superheldin" verbracht hatte, schwieg Harus Mutter.
"Hihi, dann war sie also eine taffe, coole Frau! So will ich auch werden!"
Als sie mit Mai in der Simulationskuppel angekommen waren, wurden sie auch gleich wieder weggeschickt, da das Training nun zu Ende war.
"Yuhu, bald gibts Abendessen!" freute sich Haruka. "Lass uns schnell fertig machen und dann in den Speisesaal. Die andern sind sicher auch wieder dort... ziehst du die Uniform an oder etwas normales?" fragte sie Mai. -
Mai musste nicht lange für die Antwort überlegen.
"Ich zieh auf jeden Fall was normales an und du?"
Sie dachte dabei an das Kleid, dass sie kurz bevor sie hier her kam noch mit ihrer Mutter gekauft hatte. Es war rosa und mit Rüschen besetzt und sie liebte es einfach. -
"Okay, ich dann auch!"
Inzwischen waren sie im Wohngebäude angekommen und Haruka flitzte in Richtung ihres gemeinsamen Zimmers.
"Wer duscht zu erst?" rief sie zu Mai, während sie schon halb durch die Tür war. -
Nach einer Weile entschied er sich doch zum Essen zu gehen. Er wusste eh nichts mit sich anzufangen und das war allemal besser als hier rumzuhocken. Bis zur Nachtwache war noch etwas Zeit. Er warf sich den Mantel über und ging Richtung Speisesaal.
Schon nach kurzer Zeit hatte er den Speisesaal erreicht. Als es an der Tür etwas enger wurde rempelte ihn jemand an.
"Pass doch auf!"
Schallte es hinter Ryu, der sich daraufhin umdrehte und dem Typen, mit voller Wucht ins Gesicht schlug. Dieser klappte sofort zusammen und rollte noch einige Meter über den Boden in den Speisesaal hinein. Ryu stapfte mit Zornerfülltem Blick hinterher. Gerade als der Typ wieder hochkam Blickte er in den lauf einer Waffe. Der Eiskalte Blick Ryu ließ vieles erahnen. Der Typ bekam es mit der Angst und rutschte etwas zurück, doch ein Tischbein beendete seine Reise.
"Hey komm schon...bitte...das..."
"Pass auf Arschloch...du hast 2 Fehler gemacht...der erste war das du mich angemacht hast...und der 2te...das du mir überhaupt bgegnet bist!"
Mit voller Wucht trat er ihm ins Gesicht und brach ihm den Kiefer. Nun konnte der Kerl nicht einmal mehr vernünftig reden. Ryu kniete sich vor ihn und schaute ihm ins Gesicht. Dabei fuchtelte er immer wieder mit der Waffe vor seiner Nase. Der Kerl fing schon an zu Heulen.
"Und du willst gegen irgendwen kämpfen? Huh? Du könntest nichtmal ne Fliege erledigen..."
Wieder richtete er den lauf der Waffe auf die Stirn seines gegenübers. Dieser zuckte vor Angst zusammen.
"Tz...du bist nichtmal die kugel wert..."
Er schlug ihm mit dem Griff der Waffe ins Gesicht und schlug ihn damit K.O. Einer der Lehrer oder ein schüler würde sich wohl eh um ihn kümmern. Die schockierten Blicke der Schüler und die Angstschreie einiger Leute als sie die Waffe erblickten bemerkte er nicht wirklich. Er stand auf und ging zum Tresen um sich etwas zu Essen zu holen. Das keiner mehr hinterm Tresen stand weil sie Angst vor ihm hatten bemerkte er nicht. Immer wieder schlug er auf die Klingel die am Tresen stand falls mal keiner anwesend sein sollte.
"Bedienung? Ich habe Hunger..." -
"Meinst du immer noch, das alle dir zu Diensten sein müssen, Ryu?" erklang die Stimme von Valentina Amasowa direkt hinter ihm. Und sie klang alles andere als begeistert.
Hanagata Kanazawa hatte sie direkt hierher teleportiert und stand ohne ein Wort neben der Direktorin.
Ohne auf eine Antwort von Ryu zu warten packte sie mit ihren telekinetischen Sinnen zu und hob ihn einfach von der Ausgabe weg.
"Dieses Verhalten nützt mir in keiner Weise, sondern bereitet mir nur noch mehr Arbeit!" fauchte sie ihn an.
Ohne auf die Umstehenden weiter zu achten trug sie ihn eingehüllt in ihre Kraft aus dem Speisesaal hinaus. MIt einer knappen Handbewegung scheuchte sie Rika aus dem Weg, die durch die Schreie aus ihrem Büro gelockt worden war.
"Ryu, ich hatte dir gesagt, dass du die anderen Schüler in Ruhe lassen sollst!" die Stimme der Direktorin war leise und trotzdem überaus deutlich. Der Blick ihres einen Auges verströmte eine arktische Kälte.
"Einmal gegen ihn vorzugehen, weil er dich mißachtet hat, gut... aber dein Verhalten ist mehr als unwürdig gewesen! Wenn er es nicht wert ist, warum schlägst du ihn dann weiter? Gibt es deinem kleinlichen Selbst Befriedigung?"
Sie hatte mit ihm längst das Gebäude verlassen, so dass niemand sonst ihnen zuhören könnte.
"Du wolltest mit doch helfen, oder? So hilfst du mir aber nicht! Willst du, dass ich dich wieder von der Insel bringen lasse? Ist es das?"
Ihre telekinetischen Kräfte pressten stärker zu und nahmen ihm den Atem.
"Du wirst ab sofort nur noch in meinem Haus essen, damit du nicht noch einmal einen solchen unwürdigen Blödsinn durchziehen musst. Du kannst es dir in dieser Zeit ja überlegen, ob du nicht vielleicht doch mit anderen zusammen arbeiten kannst." ihr Auge glühte wie ein Tor zur Hölle.
Ohne eine sichtbare Anstrengung knallte sie ihn auf den Boden, was auch die letzte Luft aus seiner Lunge trieb und löste dann ihren Griff.
"Ich glaube, du brauchst kein Essen. Geh und denk darüber nach, warum du der Meinung bist, besser als diese Schüler zu sein! Und denk auch darüber nach, was heute auf dem Sniper-Stand passiert ist!" Mit diesen Worten wandte sie sich um und ließ ihn dort liegen, wo er war. -
Nur langsam rappelte er sich auf. Er kam noch gerade so auf die Knie und schaute ihr, mit verschwommenem Blick hinterher. Er rang nach Luft und zog sie gierig durch seine Lippen. Dies war wirklich die bisher härteste Strafe die er erhalten hatte. Und er fühlte sich beschissen sie enttäuscht zu haben. Alleine Essen...vielleicht war es wirklich besser so. So machte er seiner Mutter wirklich nur Arbeit. Es wäre ihm wohl das liebste gewesen nicht mehr bei diesen Freaks zu bleiben...aber weg wollte er auch nicht. Er musste lernen seine Aggressionen zu kontrollieren. Verächtlich spuckte er auf den Boden. 'Nett sein zu diesen Freaks? Mir bleibt wohl derzeit nichts anderes übrig...' Langsam kämpfte er sich hoch. Noch immer war ihm etwas schwindelig, aber wenigstens konnte er wieder atmen. Er richtete seine Klamotten und zog von dannen. 'Warum ich besser sein soll als diese Freaks...und was auf dem Sniper stand passiert ist...ich bin doch selber ein verdammter Freak...'
-
Mai kam gar nicht mehr hinter Haru her.
"Wenn du willst kannst du. Ich muss eh noch was ausprobieren."
Sie setzte sich auf ihr Bett und sah in ihren kleinen Handspiegel. Die zweite Augenfarbe sah schon seltsam aus.
'Hmm.....Wie krieg ich die denn jetzt wieder weg....Vieleicht wenn ich mich 'entlade'....'
Suchend sah sie sich um, dann kam ihr eine Idee.
'Ich mach es nacher beim Haare fönen.'
Ihr Blick wanderte zum Kleiderschrank, sie stand auf und zog ihr Kleid heraus. Behutsam legte sie es aufs Bett und setzte sich daneben, während sie wartete, bis Haru wieder herauskam. -
"Okay!" Haruka duschte sich schnell. Schließlich hatte sie nach dem anstrengenden Test riesen Hunger. Sie hätte einen Elefanten verspeisen können! Während sie sich abtrocknene, knurrte ihr Magen.
"Sei still!" sagte sie zu ihm.
Mit einem Handtuch umgewickelt und ihre Haare noch leicht tropfend zu Boden hängend, kam sie aus der Dusche.
"So Mai. Jetzt kannst du!" grinste Haruka.
"Was zieh ich nur an?" Sie guckte ihre Klamotten im Schrank an und entschied sich für Shorts und ein Top. -
Mai war erstaunt, dass Haru so schnell war.
"Alles klar!"
Sie duschte schnell und genoss es diesen engen Anzug nicht mehr tragen zu müssen. Danach zog sie sich schnell an und stellte sich mit ihrem Fön vor den Spiegel. Als sie den Stecker in die Hand nahm, sprang er sofort an.
"Ha! Es klappt."
Beim Fönen konnte sie nun beobachten, wie ihr Auge sich langsam wieder von Blau in Grün verfärbte. Als ihre Haare trocken waren, band sie sie noch zu Zöpfen hoch, sah sich nocheinmal zufrieden im Spiegel an und wandte sich zu Haru.
"Bist du auch so weit?" -
"Okey!"
Speisesaal
Rena suchte nach Mamoru.
Sie lief hin und her, und als sie ihn sah, fasste sie ihn von hinten auf die Schulter.
Buh! -
"Einen Moment noch!" Haruka band sich einen lockeren, seitlichen Zopf und steckte einige Klammern und Spangen in ihre Haare, damit sie hielten. SIe betrachtete sich kurz im Spiegel und meinte dann: "Ja, jetzt können wir gehen."
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Gemeinsam gingen sie in den Speisesaal und gleich zur Essensausgabe.
"Tempura und Ramen bitte."
Sie nahm sich noch etwas zu trinken und wartete dann auf Haru.