Thoralf hob eine Augenbraue:
"Das Scharfschützengewehr? Hab ich auch ein paar von auf Lager!" antwortete er dem Jungen. "Warte einen Moment."
Er ging durch die Sicherheitstür hinter dem Ausgabeschalter, hinter der sich der eigentliche Lagerraum für Waffen befand. Zielstrebig lief er auf eines der Regale zu und griff sich die Heckler & Koch heraus. Auf dem Rückweg nahm er ein Magazin aus einem Munitionsregal und zwei Packungen Munition mit.
Wieder im Gitterkäfig der Waffenausgabe angekommen, schob er alles zu Ryu durch.
"Sollte für ein Gewöhnungstraining reichen. Wenn du dir sicher bist, dann komm wieder und ich bringe dich oben auf die Felswand zur Sniperbahn. Bei den Seitenwinden dort oben kannst du dann weiter üben!"

[Geschichte] Abunai-Akademie - Buch 1 "Ankunft"
- Soulshadow
- Geschlossen
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Nachdem Hagen den Anzug vorgeführt hatte, zog Mai die Augenbrauen hoch. Der Blitz hätte ihr wohl auch ohne dieses Ding nicht viel ausgemacht, aber es gab ja auch noch andere Gefahren vor denen er sie schützen könnte.
'...Elementarbeherrschung wird in Luft und Wasser aufgeteilt...und was ist mit Elektrizität?'
Sie seufzte und gesellte sich zu den Aktiven, da sie nicht wusste wo sie sonst hingehen sollte und wartete auf weitere Anweisungen. Irgendwie kitztelte es ihr in den Fingern ihre Fähigkeiten nocheinmal unter Beweis stellen zu können, ohne einzuschlafen. -
Mamoru gesellte sich zu der ziemlich kleinen Gruppe von Heilern. In diesem komischen Aufzug fühlte er sich nicht sehr wohl, aber wenn es zum Schutz war... 'Ob dieser Anzug auch die Schmerzen beim Heilen verhindern kann?'
Dann fiel ihm wieder ein, was die Lehrerin bei seinem Test gesagt hatte: Er würde auf eine ganz andere, neue, Art heilen, als sie. Wie hätten sie denn hier den Anzug auf etwas auslegen können, das sie noch nicht kannten? -
"Ach dazu ist dieses Teil gut... egal ich finds trotzdem hässlich." dachte sich Haru, als Hagen seine Funktion vorgeführt hatte.
Als die Aufteilungsvorgaben bekanntgegeben wurden, war Haruka verwirrt.
"Wo soll ich den hin?" rief sie laut zum Sensei hinüber. "Ich bin doch aktiv und passiv?!" Einige Schüler drehten sich zu ihr um, als sie die "Stille" so plötzlich unterbrach.
"Du gehst vorerst zu den Aktiven Leuten, wie alle anderen gelben auch." beantwortete er ihre Frage.
"Okaaay!" Haruka hoppste fröhlich zu den rot gekleideten Kollegen und sah sich um, ob sie jemanden kannte. -
Genug über die Waffe hatte er ja schon gelesen. Schnell zerlegte er sie und überprüfte jedes Teil. Dann baute er sie wieder zusammen und lies das Magazin in der Waffe verschwinden. 'Im liegen abzufeuern...' Er legte sich flach auf den Bauch und schaute über die Schießbahn. Die Entfernung war eine echte Herausforderung. Schnell schossen ihm zahlen durch den Kopf. Das erste Ziel. Er peilte es an. 'Halt nein...weiter rechts.' Er drückte den Abzug und streifte das Ziel am Kopf. Diesmal ärgerte er sich allerdings nicht! Er fand es fantastisch diese Waffe abzufeuern. Er wollte sie beherrschen...mit ihr eins werden. Ein tödliches Werkzeug. Oder eine tödliche Einheit in Symbiose. Von Schuss zu Schuss wurde er immer besser. Doch wollte er das Handycap steigern. Er stand auf und ging zu Thoralf.
"Ich denke ich bin bereit..." -
Tag 2 - 16:07 Uhr - In der Simulationskuppel
Akim Sokolow trat jetzt vor die Gruppe der Aktivkräfte. Hier waren die meisten roten und gelben Farben vertreten.
"Ich bin als Ausbilder für die aktiven Fähigkeiten eingeteilt worden, weil meine eigenen Fähigkeiten mich vor den meisten Gefahren schützen können! Alle die unter euch, die ihre aktiven Fähigkeiten schon etwas beherrschen, wissen auch, was sie damit anrichten können! Einige unter euch wissen es sogar zu gut!" begann er seine Rede. "Das führt oft dazu, dass diese Fähigkeiten unterdrückt werden! Eine Teilaufgabe dieser Tranings ist, dass diese Ängste überwunden werden."Sein Körper begann sich vor den Augen der Anwesenden zu verändern. Die Haut nahm eine leicht gräuliche Färbung an und schien ihre Flexibilität zu verlieren.
"Ich kann meinen Körper superhart verdichten, so dass Kugeln und Geschosse davon abprallen. Auch einige Energieformen kann ich so absorbieren, ohne Schaden zu nehmen!" sprach er weiter. "Jetzt werden wir sehen, was eure Fähigkeiten, die ihr zum Teil ja schon bei den Einstufungstests gezeigt habt, wirklich anrichten können!"In dem Teil der Kuppel hinter Akim begann sich ein leuchtender Würfel zu bilden.
"Das ist ein Energiekäfig, in dem wir die derzeit mögliche Maximalleistung eurer Kräfte testen wollen! Um euch die Art des Vorgehens zu demonstrieren, wird euer Mitschüler Hagen Kosaka eine Kostprobe der Pyrokinese geben!" Akim deutete auf Hagen, dessen Anzug als einzige vollkommen schwarz war.Hagen horchte auf, als schon wieder sein Name fiel.
"Bin ich hier jetzt Hilfsausbilder, oder was?" fragte er sich in Gedanken.
"Das nicht, aber die absichtliche Beschädigung einer so teuren Schutzbekleidung muss ja irgendwie geahndet werden!" erklang eine andere Stimme in seinem Kopf.
Hagen sah Senri Tsukamoto in einiger Entfernung stehen und ihn anblicken.
"Was im Leben hat keinen Preis?" sandte Hagen zurück und trat an den Energiekubus heran.Er konzentrierte sich kurz, als er durch die kleine Öffnung getreten war, und seine Arme standen bis zu den Schultern in Flammen.
"Eine kleine Vorführung... kommt sofort!" murmelte er und hob die brennenden Arme. Diese Art des Angriffs hatte er noch nie an einem lebenden Objekt angewandt.
Mit einem Mal schossen meterlange Flammenlohen aus seinen ausgestreckten Armen und brandeten gegen die Energiemauern des Würfels. Nach wenigen Sekunden ließ er seine Arme kreisen und schleuderte dabei brennende Kugeln in die selbe Ecke des Würfels. Dann senkte er seine Arme ruckartig, wobei die Flammen wieder erloschen. Die Panzerung zischte etwas.
"Das sollte wohl genügen, oder?" fragte er Akim Sokolow, nachdem er den Würfel wieder verlassen hatte."Na ja, etwas dürftig, aber zur Ansicht geeignet!" stimmte Akim zögerlich zu.
"Nachdem wir euch so gezeigt haben, das der Würfel nichts heraus lässt, möchte ich als nächstes Haruka Takahashi bitten, ihn zu betreten. So können wir jetzt deine Energieblitze testen!" forderte er dann das braunhaarige Mädchen auf.Oberhalb des Schießstandes
Thoralf führte Ryu über einen schmalen Pfad auf die Felswand herauf. Oben gab es ein kleines Plateau auf dem drei nebeneinander liegende Schießplätze lagen.
"Dort drüben sind sieben kleine Felsspitzen im Wasser. Unterschiedliche Entfernungen und jedes hat an die zwanzig verschiedene Ziele. Hier oben herrschen teilweise starke Seitenwinde, also kannst du in Ruhe sehen, wie du es am Besten anstellst, die kleinen Dinger zu treffen!" erklärte er dem Jungen während er auf die kleinen Felsnadeln deutete, die weitab vom Ufer aus dem Wasser ragten. -
Als Haruka ihren Namen hörte, zuckte sie zusammen.
"Was? Ich als erstes? Ich bin doch eh schon verwirrt und weiß nicht wirklich was ich machen soll... aber okay..." dachte sie sich, während sie sich langsam ihren Weg durch die Schülermenge hin zum Würfel bahnte. Einige Schüler sahen sie an. Sie waren sicher gespannt, was es mit diesen Energieblitzen auf sich hatte. Ihre Haare waren nun schon getrocknet und bevor sie den Würfel betrat, band sie sie zu einem schnellen Dutt hinten zusammen.
"Okay, dann wollen wir mal!" sprach Haruka zu sich selbst.
Sie betrat den Würfel. Kurz sah sie sich um, dann schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich.
"Eigentlich habe ich nie wirklich etwas mit dieser Fähigkeit gemacht... ob ich sie beherrschen und irgendetwas nützliches daraus hervorbringen kann? Die Energieschicht war ja vorhin schon mal nicht schlecht... aber..."
Haruka begann sich zu erinnern.Die Fähigkeit, kosmische Energie zu benutzen hat sie von ihrer Mutter geerbt. Sie hatte einst gegen die alte Bedrohung gekämpft. Da in ihrer Familie alle offen über alles sprachen, wusste Klein-Haru schon früh, was sie konnte. Aber ihre Mutter warnte sie auch, vorsichtig damit umzugehen, denn es sei verherender, als man vielleicht denken mochte. Man musste nur wissen, wie!
Als sie erst 6 Jahre alt war, hatten sie und ihre Familie mal einen Ausflug in den Wald gemacht. So aufgedreht, wie sie schon immer war, lief Haruka durch den Wald ohne darauf zu achten, wo sie sich befand. Irgendwann bemerkte sie, dass sie sich verlaufen hatte und bekam Panik. Als sie versuchte, den Weg zurückzufinden, fiel sie in ein tiefes, dunkles und enges Erdloch. Sie hatte schreckliche Angst und konnte sich kaum bewegen. Aus Nervosität schnippste sie mit ihren Fingern, als plötzlich an ihren Fingerspitzen kleine Energiekugeln erschienen und ein wenig Licht ins Dunkle brachten. Haruka war sehr überrascht und verwundert, dass ihr so etwas gelungen war. Vorher hatte sie noch nie versucht, ihre Fähigkeit zu benutzen. Dann hatte Haruka eine Idee. Sie sendete die Energiekugeln schwebend nach oben. Dadurch konnten sie ihre Eltern, die sie natürlich schon lange verzweifelt suchten, aus weiter Entfernung erkennen und eilten zu ihr und retteten sie aus der Grube.
Ein andern mal, Haruka war bereits 13 und sie war in ihrem Garten. Ihre gerade schwer pubatierenden Brüder Shinichi und Kenjiro ärgerten sie beide. Zu Mama und Papa konnte sie nicht petzen gehen, die waren mit ihren andern 3 Schwestern unterwegs. Shinichi und Kenjiro pieksten sie, zogen ihr an den Haaren, zerissen die Poster ihrer Teenie-Schwärme, zerstörten ihre Lieblingspuppe und das alles nur zum Spaß. "Du bist viel zu alt für sowas, werd mal erwachsen!" hatten sie sie ausgelacht! Irgendwann war Haru so genervt, dass sie Shinichi in die Hand gebissen hatte und als dieser davonrannte, war sie ihm auf dem Sprung! Kurz vor einem Baum blieb er stehen und versuchte die zornige Haruka noch mit erhobenen Händen zu beruhigen, doch es half alles nichts.
"Du doofer Idioit!!!" schrie Haruka ihn an und zeigte mit ihren Fingern auf ihn. Und dann geschah es. In ihrer Handfläche kribbelte es und sie öffnete sie verwundert. Kaum hatte sie geblinzelt, schoss ein gewaltiger Energiestrahl nach vorne, Richtung Shinichi. Gerade noch konnte er diesem ausweichen. Der Baum allerdings hatte sich in 2 Hälften gespalten. "Spinnst du?!" hatte ihr Bruder noch zurückgeschrieen. "Oh..." mehr brachte sie nicht raus.Seitdem hatte Haruka ihre kosmische Energie nur noch angewandt, wenn sie alleine war. Sie hatte zwar nicht direkt Angst vor dieser Fähigkeit, da sie ziemlich optimistisch war und solche Vorfälle als Ausnahme betrachtete, doch ihre Kontrolle war mal besser mal schlechter. Ihre Familie wollte sie sicher nicht gefährden. Aber hier sah das definitiv anders aus. Jetzt könnte sie alles zeigen, was sie so drauf hatte, ohne sich fürchten zu müssen, es könnte außer Kontrolle geraten.
Ihre Gliedmaßen spannten sich an und dann riss Haru die Augen auf.
"HIYAAAH" Haruka ließ einen Schrei heraus.
Aus ihren Handflächen strömte massig Energie in alle Richtungen, die von den Gittern des Würfels quasi verschluckt wurden - zum Glück. Als Haruka merkte, wie viel Energie das war, erschrak sie vor sich selbst und der Energiefluss brach abrupt ab. Das war wohl ihre ganze Energie der letzten 5 Jahre gewesen! So sah es jedenfalls aus. Aber sie fühlte sich nicht irgendwie leer, wie sie es vermutet hatte. Ob sie eine Art Energiekraftwerk in sich hatte? Wie gut wohl ihre Mutter damals gewesen war...? Ob die Lehrer hier alle wussten wer sie war? Irgendwie war es ihr peinlich und schnell verließ sie den Würfel und rannte in die teils staunende Menge. -
Ryu legte sich flach auf den Bauch. Die ersten Schüsse gingen vollkommen ins leere. Das ließ Ryu nur noch mehr an sich arbeiten. Langsam bekam er es hin die Koordinaten perfekt zu errechnen. Er schoß auf die Ziele in 500m. Steigerte sich bis 1000m und schliesslich auf 1500m. Was eigentlich schon nicht mehr möglich war. Schliesslich besaß diese Waffe eine Kampfentfernung von 1600m doch kein normaler Schütze würde auf diese Distanz auch nur ein Ziel treffen. Da fielen ihm die weit entferntesten Schützenscheiben auf. Kampfentfernung 2500m. Für diese Waffe unmöglich. Ryu versuchte es dennoch. Das er nicht traf war kein wunder. Starker Seitenwind zog auf. Ryu wollte die Scheiben treffen. 'Konzentrieren...das Ziel vor Augen...innere Ruhe...eins werden mit der Umgebung. Eins werden mit der Waffe...' Er schloss die Augen.
Es war als würde er dem Wind lauschen. Der Wind der hier alles berührte. Er beruhigte sich und versuchte seine innere Mitte zu finden. Was er nicht bemerkte war das seine Hände leicht zu glühen begannen. Alles war schwarz. Stille...
Plötzlich tauchte vor seinem inneren Auge ein gräßliche Fratze auf. Es war das vezerrte Gesicht des Bösen Ryu. Er riss die Augen auf und drückte den Abzug. Es klang jedoch nicht so als würde eine normale Kugel den Lauf verlassen. Ein lauter Knall ertönte. Es war als hätte eine Panzerhaubitze geschossen. Ein Glück hatte Ryu die Ohrenschützer auf sonst wäre er wohl jetzt taub gewesen. Er hatte nicht einmal gemerkt das er seine Kugel mit seiner Kraft verstärkt hatte. Es sah auch nur so aus als ein irre schneller Lichtblitz losgeschossen und durch den Fels geflogen auf den er gezielt hatte. Plötzlich fing es hinter der Felsspitze an zu blubbern und zu kochen. Die Spitze in der Entfernung bewegte sich auf einmal und versank krachend im Meer.
"Was...zum Teufel...war das?"
Thoralf hatte bestimmt den Knall gehört. Ryu stand nur verwirrt da und sah die Steinspitze in 2500m Entfernung ins Meer sinken. -
Tag 2 - 16:08 Uhr - In der Simulationskuppel
Heitani Ichiru hatte nach seiner kleinen Ansprache die Gruppe der Elementarfähigkeiten übernommen. Innerhalb dieser Fähigkeiten hatten sie nach Wasser und Luft aufgeteilt.
Während er die Gruppe Luft übernahm, war Ricarda Montenegro mit der Gruppe Wasser weiter nach hinten in die Kuppelhalle gegangen, wo der kleine See war.Heitani hatte einen Jungen, der nach seinen Daten Robert Craven hieß gleich als erstes zur Vorführung herausgenommen. Dieser hatte innerhalb der Gruppe recht laut von seinem "Windy Punch" gesprochen, so dass Heitani ihm gerne die Gelegenheit gab, diesen Vorzuführen. Yamiro Takashi, der ebenfalls Winde in Stürme verwandeln konnte, wurde von Heitani als Trainingspartner ausgewählt.
Der Name, den dieser Craven für seine Attacke ausgewählt hatte, war durchaus zutreffend, denn der sich bildende Windstoß wirkte tatsächlich wie eine Faust.
Aber auch Yamiros Gegenreaktion konnte sich sehen lassen, denn er ließ eine Windhose entstehen, die einen Richtungswechsel des "Windy Punch" bewirkte.
Ein Mädchen, das nicht zu seiner Gruppe gehörte, und sich scheinbar etwas gelangweilt durch die Kuppel bewegte, geriet so in den Pfad der Attacke.Heitani erkannte in dem Mädchen Rena Murasaki, die scheinbar nicht so recht wusste, was sie hier sollte. Aber sie wusste sich durchaus zu helfen! Ihre Gestalt wurde plötzlich unscharf, als sie ihre Körperdichte änderte. Die Windattacke glitt harmlos durch ihren Körper hindurch.
"Damit haben wir auch gleich eindrucksvoll demonstriert bekommen, das wir hier keine Spielchen betreiben! Passt bitte auf, was ihr anstellt! Beide Auswirkungen waren gut, aber ihr müsst sie besser beherrschen! Robert, du hättest deine Attacke auflösen können, anstatt ihr hinterher zu starren!" sprach er seine Gruppe und besonders die beiden Trainingspartner an.Ricarda Montenegro hatte mit ihrer Gruppe den See erreicht und deshalb nichts von dem kleinen Vorfall mitbekommen.
"Wir werden hier auch immer zu zweit mit den Fähigkeiten trainieren, die ihr beherrscht. In dieser Anfangsphase geht es, wie man euch schon mehrmals gesagt hat, um die bessere Kontrolle eurer Kräfte! Wenn dann zwei von euch einmal anfangen wollen? Wir üben erst einmal Angriff und Verteidigung!" erklärte sie ihrer Gruppe noch einnmal und bat dann die ersten Trainingspartner nach vorne.Kayalyn Rivet hatte die bislang wenigen Eis-Fähigkeiten übernommen und war ebenfalls ein gutes Stück von den anderen Gruppen weggegangen.
"Ok, Leute. Die heutige Aufgabe besteht darin, dass ihr eure Fähigkeiten manifestiert und dann zu Angriff oder Verteidigung umfunktioniert. Damit ihr untereinander die Fähigkeiten des anderen besser einschätzen könnte, solltet ihr vielleicht Einzeln eure Kräfte demonstrieren!" forderte sie ihre Gruppe auf.Senri Tsukamoto hatte die Gruppe der Telepathen übernommen, da er durch spezielle Ausbildungen den anderen Telepathen noch ein paar Tricks beibringen konnte. Aber er war nicht ganz bei der Sache...
Mai hatte sich am Vormittag bereits verausgabt und war ohnmächtig geworden! Sie wollte unbedingt mit allen anderen mithalten und bedachte dabei niemals, das sie ihre Körperenergie rapide abbaute!
Die anderen Schüler blickten ihn an, denn er hatte seinen Gedankenschirm nicht voll ausgebildet.Kontrollraum über der Simulationskuppel
Valentina blickte auf den Monitor, auf dem Ryyu auf dem Sniper-Plateau zu sehen war. Ein Guardian hatte die fließende Kraft bemerkt und sie informiert, so dass sie den unglaublichen Schuss auf dem Monitor gesehen hatte.
"Er kann seine Fähigkeit offenbar auch noch anders nutzen!" dachte sie überrascht. -
Mai sah gebannt auf den Würfel. Haru hatte schier unglaubliche Kräfte entfesselt.
"Wow."
War das einzige was sie dazu hervorbrachte und jetzt juckte es sie noch mehr, selbst wieder zu dürfen. Wie auf Komando ertönte die dröhnende Stimme des Senseis.
"Mai Tsukamoto als nächstes!"
"Okay!"
Sie ging grinsend in den Würfel und schloss die Augen. Langsam find die Luft um sie herum an sich aufzuladen und auch die entfernter stehenden Schüler der Gruppe dürften davon etwas spüren. Kleine Blitze zuckten um sie herum als sie ihre rechte Hand ausstreckte. In diesem Stadium nahm Mai ihre Umgebung nicht mehr war, all ihre Konzentration ruhte auf die Elektrizität die durch ihren Körper floss und sich langsam in ihrer Hand sammelte.
Dann schoss ein Kugelblitz aus ihrer Hand, der die Kuppel kurz in grelles Licht tauchte und dann mit einem gewaltigem Donnerschlag von dem Würfel einfach so absorbiert wurde, als währe nichts gewesen.
Mai öffnete die Augen und ging breit grinsend aus dem Würfel.
'Und cih schlaf noch nicht einmal....' Plötzlich drehte sich alles um sie herum und sie sackte ohnmächtig zusammen. -
Als Haruka hörte, dass Mai an der Reihe war, blieb sie stehen um sie zu beobachten.
"Wow, sie ist gut!" dachte sie noch begeistert von ihrer neuen Freundin.
Doch als diese vor dem Würfel zusammenbrach sprintete Haru los und war sofort bei ihr.
"Mai, Mai! Was ist mit dir? Wach auf!" Haruka fasste sie vorsichtig an den Schultern an und rüttelte sie ein bisschen. Ihr Blick war sehr besorgt. -
Ryu konnte nicht fassen was er da gerade tat. War das seine gebündelte Kraft oder nur ein Teil dessen was in ihm schlummerte? Instinktiv schaute er nach der Waffe. Sie schien unbeschädigt. Verdutzt blieb er stehen und schaute aufs Meer. 'Schon wieder er...'
Robert und Kazumi
Robert fasste sich verlegen an den Hinterkopf. Damit hatte er eigentlich nicht gerechnet.
"'Tschuldigung Ichiru-Sensei..."Ob noch ein Lehrer kommen würde fragte Kazumi sich kurz. Und vor allem was würde sie machen müssen? Ganz bestimmt nicht gegenseitig ritzen um sich zu verarzten.
-
Plötzlich spürte Mai wie eine menge neuer Energie sie wieder durchfloss und spürte Hände an ihren Schultern. Sie öffnete die Augen, von denen sich eines blau gefärbt hatte, was sie aber nicht merkte, und sah in Harus besorgtes Gesicht.
"Haru? Ist es schon wieder passiert? So ein mist..."
Sie rappelte sich auf und sah in teilweise schockierte Gesichter als ihr Blick auf die anderen Schüler glitt. Der Schlaf schien seltsamerweise nur kurz gewesen zu sein, ihren Blicken nach zu urteilen. Jetzt sah sie zum Sensei.
"Verzeihung, ich hab mich übernommen." -
Franka Milagrosso trat zu der Gruppe der Heiler. Von gelangweilt bis hin zu angesspannt war eigentlich jeder Gesichtsausdruck vertreten.
Diejemigen unter ihnen, die gleich wieder mit dem Schlimmsten rechnen, darf ich zuerst beruhigen. Es ist nicht vorgesehen, hier Blut zu vergießen, nur um ihre Kräfte in Aktion zu sehen!" sprach sie die Gruppe an."Eines der Hauptprobleme bei der Zellenregeneration und der Biogruppierung ist der unterschiedliche Ansatz ihrer Kräfte an sich! Einige Heiler unter ihnen können direkt auf Verletzungen einwirken und diese mit Hilfe ihrer Kraft heilen, andere übertragen die Verletzungen auf sich selbst, da sie nur ihren eigenen Körper heilen können. Es ist daher nicht möglich, das diese Unterschiede auf die gleiche Art trainieren können!" Franka blickte in die Runde und sah eine Menge Verwirrung.
"Diejenigen unter ihnen, die direkt auf einen anderen Organismus einwirken können, folgen bitte Tanabe Asuno. Sie werden ihre Kräfte an Pflanzen trainieren. Es wurden dafür extra Pflanzen ausgewählt, die auch über ein Gefäßsystem verfügen, damit sie entsprechend üben können. Die anderen folgen mir bitte zum Strand. Wir werden dort einige Versuche starten, wie wir ihre Kräfte aktivieren ohne gleich den Übertragungsprozess auszulösen!" führte sie weiter aus.
Akim Sokolow hatte gesehen, wie Mai wieder bewusstlos wurde. Noch ehe er bei dem Mädchen ankam, war ein anderes Mädchen hinzugesprungen.
"Nicht anfassen!" erklang eine scharfe Warnung in seinem Kopf. Akim bremste seinen Lauf ab und blieb überrascht stehen.
Hagen stand in einiger Entfernung und sah ihn an.
"Sie hat gerade einen direkten Energietransfer ausgeführt, Sergeant Major!" informierten Hagens Gedanken weiter. "Deshalb könnte es im Augenblick ungesund sein, sie anzufassen! Dieses andere Mädchen, Haruka, kommt damit klar, keine Angst. Sie verfügt über eine andere Quelle in ihrem Körper!"
Schon rappelte sich Mai wieder auf und blickte überrascht in die betretenen Gesichter einiger Gruppenmitglieder. Als sie Akim entdeckte entschuldigte sie sich sofort dafür, dass sie sich übernommen hätte.
"Es ist ja nichts weiter passiert!" antwortete Akim automatisch.Senri musste schwer an sich halten, nicht loszulaufen, als Mai in dem Energiekubus zusammenbrach. Alles in ihm drängte danach an ihre Seite zu eilen! Als das andere Mädchen gleich bei ihr war und Mai wieder auf die Beine half, beruhigte ihn ein wenig. Er wusste, wie müde Mai nach einer solchen Energieabgabe sein würde. Um so erstaunter war er, als sie gleich wieder zum Ausbilder lief und sich bei diesem entschuldigte.
"Wollen wir dann vielleicht auch einmal anfangen?" erkundigte sich jemand aus der Telepathengruppe bei ihm.
Senri musste sich zusammenreißen und konzentrierte sich auf seine Aufgabe hier.Heitani hatte zwei andere Schüler für eine Traningsrunde eingeteilt. Jetzt vor den anderen hier große Reden zu schwingen, würde nicht viel bringen! Deshalb ließ er den Vorfall an sich auf die anderen einwirken, die bei der nächsten Runde auch gleich vorsichter agierten.
Da einige in der Gruppe einen allzu gelangweilten Eindruck machten, teilte er gleich weitere zu Übungen ein, so dass seine Gruppe dann in der Mitte von vier Übungskämpfen stand. -
Mai nickte leicht nach den Worten des Senseis, doch dann fiel es ihr auf.
"...Warum bin ich eigentlich schon wieder wach?"
Ein wenig verwirrt sah sie den Sensei an.
'Normalerweise schlafe ich doch mindestens eine Stunde.....aber heute morgen, als Hagen mich zur Krankenstation bringen wollte, bin ich auch früher aufgewacht....ob ich wohl langsam stärker werde?' -
Hagen fing die Gedanken von Mai deutlich auf. Außerdem bekam er eine gewisse Aufregung aus dem Kontrollraum mit, wo man wohl gerade die Meßwerte aus ihrem Anzug empfangen hatte.
"Es liegt nicht daran, dass du stärker geworden bist, Mai Tsukamoto! Deine Fähigkeit hat sich nur ein wenig weiter entwickelt. Dein Körper kann bedeutend mehr Energie kanalisieren, als du sie darin erzeugen kannst!" sandte Hagen seeine Gedanken aus. Da ihr Bruder ja ebenfalls ein Telepath war, dürfte sie damit keine Probleme haben.
"Du nimmst aus anderen Quellen verbrauchte Energie wieder auf, wie jetzt gerade eben aus Haruka Takahasi. Heute morgen hast du wohl mich angezapft. Deine Freundin scheint aber eine bedeutend bessere Energiequelle zu sein!"Direkt neben Mai flimmerte kurz die Luft, dann entstand ein Hologramm der Direktorin.
"Ich muss diese kleine Vorführung kurz unterbrechen!" kam dazu ihre Stimme wieder aus den versteckten Lautsprechern. "Die letzten Datensätze aus den Anzügen von Mai Tsukamoto und Haruka Takahashi haben eine ungewöhnliche Entwicklung gezeigt! Daher möchte ich die beiden jungen Damen bitten, sich zur Hauptschleuse zu begeben. Dort wird ein Lehrer sie erwarten und zu einem kurzen Check zum Krankenhaus begleiten!"
Ohne weitere Erklärungen verblasste das Hologramm wieder. -
Tag 2 ~ 17:58 Scharfschützenplateau
Ryu:
Den Rest der Zeit hatte Ryu damit verbracht nachzudenken. Hier oben hatte er ein wenig Zeit sich mit sich selbst zu beschäftigen. Was für eine gewaltige Kraft. Eigentlich hasste er es sie zu benutzen. Warum passierte es jetzt immer öfter? Diese unkontrollierten Ausbrüche. Ob seine Mutter es gesehen hatte?Kazumi:
Sie schaute etwas verdutzt. 'An Pflanzen üben? Das ist doch nicht das selbe! Naja besser als das wir uns gegenseitig verletzen.' Bei ihrem Einstellungstest war man ja schon von ihren Heilkünsten begeistert. Mal sehen wie sie sich an den Pflanzen so machte. -
Yuna ging mit ein paar Schülern und Ricarda Montenegro zu dem kleinen See, bei dem sie ihren Test absoviert hatte. Sie gehörte zu der ersten Zweier Gruppe, die ihre Fähigkeit im Angriff und der Verteidigung zeigen sollte.
"Wer soll was machen?", fragte Yuna die Lehrerin.
-
Tag 2 - 16:10 Uhr - In der Simulationskuppel
Ricarda blickte verdutzt auf Yuna Sakeiba. Manchmal fragte sie sich, wie alt die Schüler hier waren.
"Äh, fang du doch einfach mit einem Angriff an und dein Gegenüber versucht zu kontern. Und dann lasst euch auf das Spiel ein und seht zu, ob ihr den jeweils anderen überraschen könnt!" sagte sie langsam. "Und denkt dabei daran, dass es hier nicht um Verletzung des Anderen geht, nur um die Beherrschung!"In einem Privatjet über dem Pazifik
"Meldung von der Insel. Ein Agent der GLA hatte sich bei der letzten Schiffsladung eingeschlichen. Die Direktorin hat den Transportweg dicht gemacht!" sagte der uniformierte Stabsoffizier, der gerade aus dem Nachrichtenraum des Flugzeuges gekommen war.
"Verdammt! Schon wieder die GLA!" Der Mann in dem gut sitzenden Anzug mit dem unauffälligen Allerweltsgesicht war alles andere als erfreut.
"Da hat doch bestimmt einer lauthals damit geprahlt, das er zur Abunai geht! Und den haben die sich gegriffen! Das mit der plastischen Anpassung des Aussehens ist heutzutage ja kein Problem mehr.""Meldung an alle Sammelstellen! Vorerst werden keine Transporte zur Insel vorgenommen. Die Suchtrupps bleiben im Einsatz, aber die gefundenen Mutanten bleiben vorerst in ihrem Umfeld. Bis auf weiteres dürfen auch keine Extraktionen durch andere Geheimdienste vorgenommen werden!" ordnete der Mann dann an.
"Wir müssen einen komplett neuen Weg zusammenstellen und dabei auch gleich die Kontrollen verstärken!"
Auf dem Gelände der Akademie
Marcella Cardellini lauschte, wie wohl auch die meisten anderen in der Gruppe, nur mit einem halben Ohr den Ausführungen zu ihrem Schulbeginn hier auf der Abunai Akademie. Es war nicht einmal die Direktorin, die die Einführungsrede hielt. Sie wurde, wie man es ausgedrückt hatte, zur Zeit an anderer Stelle gebraucht. Da sie dem Wortlaut der Rede auch nur zum teil ffolgen konnte, schaute sie sich etwas um. Im Anschluß an die Rede würden sie im Wohnheim ihre Zimmer beziehen, dann sollte noch eine Führung erfolgen, das hatte sie zumindest mitbekommen.Victor hatte wohl gleich noch Bekanntschaft mit einem anderen Mädchen geschlossen, die er ihr als Cuja Mari vorgestellt hatte.
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"Ok", Yuna bückte sich wieder, um dem Wasser "Hallo" zu sagen. Dann nahm sie eine Fontäne mit hoch und bildete die Wasserpeitsche. Damit schlug sie spielerisch auf ihren Gegenüber ein, der darauf noch nicht gefasst war. "Hey, ich bin noch nicht soweit. Aua, hör auf damit!", schrie er aus vollem Halse. Yuna hörte auf. Aus ihrer Peitsche wurde ihr Schwert, sie hielt aber nich inne. "Es tut mir Leid. Ich dachte, du wärst auch schon soweit. Hab ich dir Wehgetan?", Yuna schaute besogt. "Ich kann das wieder heilen, wenn dir etwas fehlt." "Nein, nein. Jetzt kann es losgehen", meinte der Junge grinsend.
Yuna holte erneut aus, dieses Mal aber mit dem Schwert. Ihr Partner bildete eine Art Schild und konnte somit einige ihrer Schläge parieren, den anderen ist er mit Mühe und Not ausgewischen.