Beiträge von Ryoki

    Perfektes Timing... Genau an dem Wochenende ziehe ich nach Bonn. ^^'
    Nun gut dann komme ich wenigstens nicht in Versuchung mein eh schon knappes Geld weiter zu dezimieren.

    Keine Sorge, deswegen habe ich es auch versucht allgemein zu halten. ^^


    Allerdings werde ich deswegen meinen Charakter noch einmal überdenken müssen. Der hat bei der Erstellung ein Eigenleben entwickelt und passt nun nicht mehr so wirklich zu dem RPG Universum fürchte ich...
    Naja... Ich guck mal, ob ich da noch was drehen kann.

    Soulshadow


    Erneut danke für die Info. ^^
    Aber selbst zeichnen... Ha... Ha.... Ha... Frühstens in 2 Jahren. Dann habe ich vielleicht die Übung, die ich als völlig talentfreier Grobmotoriker brauche, um eine halbwegs erkennbare menschliche Figur zu Papier zu bringen. xD


    Hab aber noch eine Frage zur Story/zum Universum von Angel Beats. Bei mir ists auch schon was länger her und nach deiner Erklärung ist mir eingefallen, dass die Betroffenen im Original stets "Probleme"/Wünsche/Sehnsüchte hatten, die auch in der 2. Welt erfüllt/gelöst werden konnten. Die Suche nach einer Liebe, Bestätigung, innerer Frieden durch das Erreichen eines Ziels etc.


    Angenommen auf einen Charakter würde das nicht zutreffen, weil sein Wunsch an eine spezielle, noch lebendige, Person gekoppelt ist. Vom Prinzip her würden da Rache oder oder die nie gestandene erste Liebe als gute Beispiele dienen.


    Wäre es für so eine Person überhaupt möglich in dem Angel Beats Universum wiedergeboren zu werden? Nach dem Motto, dass sie sich damit abfinden müssen niemals eine Lösung für ihr Problem finden zu können? Oder einen neuen Traum zu finden?

    Ehhm, kurze wahrscheinlich überflüssige Fragen. Bei der Charaktererstellung ist man frei, was Nationalität angeht? Oder begrenzen wird das auf Japan? Die Info bräuchte ich für die Namensvergabe. ^^
    Abgesehen davon und dem Bild (ich hasse es passende Bilder zu finden... Wo sucht ihr? Google? Deviantart?) fehlt mir nämlich nichts mehr. Heiße, schlaflose Nächte sind für sowas wirklich praktisch.


    Und wäre es möglich dem Charakter bei der ersten "Wiedergeburt" mit einem leichten, temporären Gedächtnisverlust auszustatten? So wie bei Otonashi im Original?

    Von meinem Charakter habe ich eine grobe Vorstellung. Ich guck mal ob ich den Charaktersteckbrief demnächst abgetippt bekomme. Ich schein ja nicht der einzige zu sein, der ein bisschen Zeit benötigt.

    Sehr cool, dass noch ein paar Leute dazugestoßen sind. ^^


    Allerdings möchte ich hier eben anmerken, dass ich die kommenden 3 - 4 Tage noch mit den Vorbereitungen für einen Umzug zu tun habe und dementsprechend wenig Zeit und Lust zum Schreiben haben werde.
    Wenn das den Anfang des RPGs aufhalten sollte, könnt ihr auch ruhig schon mal ohne mich beginnen. Sobald ich kann, werde ich definitiv dazustoßen.

    Kapitel 3 – Die Schwelle der Göttin


    Unsichtbare Kräfte ließen Joys Körper durch das Meer aus Licht schwimmen, ohne dass sie etwas am Kurs ändern konnte. Es war eine vorbestimmte Route durch einen widerstandslosen Raum, in dem es nichts außer Licht gab. Minutenlang schwebte sie, die Panik ergriff sie und ihr Atem beschleunigte sich. Immer wieder flüsterte sie ein fragendes „Kyrill“ in den Raum, ohne eine Antwort zu erhalten. Doch plötzlich innerhalb eines einzigen Wimpernschlags veränderte sich ihre Umgebung. Die unsichtbaren Kräfte hatten sie in eine Kuppel gezogen, die das Licht mit unsichtbaren Wänden abzuschirmen schien. In der Mitte der etwa drei Meter großen Kuppel stoppte schließlich auch Joys Bewegung. Hektisch sah sie sich um. Doch sie konnte nichts erkennen, was ihr helfen konnte. Ihr Puls stieg. Das Pochen ihres Herzens und ihr schneller Atem waren die einzigen Geräusche, die sie vernahm. Immer wieder glitten ihre Augen über die Wände aus Licht. Sie fröstelte. Das Licht war kalt.
    „Hallo Mädchen.“
    Joy zuckte zusammen. Sie hielt ihren Atem an und schaute panisch umher, ohne etwas zu entdecken.
    „Ich kann verstehen, dass du hier bist“, fuhr die Stimme weiter fort. Währenddessen waren vor Joy unzählige kleine Lichtkugeln aus dem Nichts aufgetaucht, die immer mehr wurden und dabei immer weiter aneinander rückten. Sprachlos beobachtete sie, wie die Kugeln eine menschliche Gestalt bildeten. Zuerst war nur die verschwommene Silhouette zu erkennen, die jedoch mit jeder verstrichenen Sekunde schärfer wurde, bis sie erkannte, dass sie eine Frauengestalt erschufen. Gesichtslos und nackt. Dann tat die Gestalt ihren ersten Schritt auf Joy zu und die Stimme ertönte erneut:
    „Jeder will seine Wünsche erfüllt haben. Es ist so menschlich, wie das Essen, Atmen und Denken.“
    Die melodische Stimme riss Joy aus ihrer Schockstarre. Sie atmete einmal tief durch und führte ihre Hände zueinander. Die Linke hielt sie zur Faust geballt, während sie mit der Rechten anfing den Katzenanhänger ihres Lederarmbändchens hin und her zu drehen.
    „Ich bin hier, um jemanden zurückzuholen“, erwiderte Joy dann und sah die Lichtfrau möglichst selbstbewusst an. Bedächtig legte diese darauf ihren Kopf auf die Seite und fragte:
    „Warum solltest du das wollen?“
    „Weil ich ihm das schuldig bin. Und weil ich nicht möchte, dass er sich verändert, weil der Preis zu hoch ist.“
    „Er? Der Preis?“, wiederholte sie fragend. Dann aber hob sie wieder ihren Kopf, fuhr mit ihrer Hand zu der Stelle, wo ihr Mund gewesen wäre und kicherte.
    „Desidera hat dir wohl ganz schön etwas vom Pferd erzählt. Oder du hast einfach nicht mehr weiter nachgefragt. Es gibt keinen Preis im normalen Sinne.“ Verblüfft blinzelte Joy, rang einen Moment um ihre Fassung und schaffte es trotz aufkeimender Unsicherheit diese zu bewahren.
    „Aber die Geschichte…“, setzte Joy an, wurde jedoch sanft unterbrochen,
    „Die Geschichte sagt, dass die Menschen sich verändern. Wodurch legt sie nicht fest. Vielleicht ist sie deswegen so beliebt bei den Menschen? Vielleicht bekomme ich deswegen bei jedem neuen Besucher eine neue Form?“
    „Aber… Aber…“
    „Du willst wissen, wo das Problem liegt?“, damit schwebte die Lichtfrau bis auf wenige Zentimeter an Joy heran, die zurückweichen wollte, aber nach wie vor bewegungsunfähig war.
    „Warum sich die Menschen trotzdem verändern?“ Joy zögerte. Dann schüttelte sie den Kopf und meinte entschlossen, aber brüchig:
    „Ich will nur wissen, wie ich Kyrill wieder nach Hause holen kann!“
    Joy meinte von der Gestalt ein enttäuschtes Schnauben zu vernehmen, bevor sie einen Schritt zurückwich und erwiderte:
    „Kyrill? Diesen unausstehlichen Jungen, der vor dir kam?“
    Diesmal nickte Joy. Hoffnung keimte in ihr auf und trieb sie an.
    „Genau ihn. Bitte lass uns gehen.“
    Doch die Lichtfrau schüttelte den Kopf und erwiderte:
    „Das kann ich leider nicht tun. Er hat bereits mein Reich verlassen und hat die Welt hinter der Türangel betreten.“
    „Das Reich hinter der Türangel?“, wiederholte Joy, wobei sie in eine höhere Stimmlage rutschte.
    Die Frau breitete darauf ihre Hände aus, als wolle sie das Licht umschlingen und erklärte:
    „Das hier ist mein Reich. Die Schwelle von einem Raum zum anderen, wo die Gesetze der Welten aufgehoben werden und mich befähigen die Wünsche zu erfüllen. So euch den, deines Freunds. Doch hat er bereits die Schwelle überschritten und ist in einer Welt gelandet, die nicht mehr die eurige ist. Meine Macht habe ich nur in diesem Raum. Also selbst wenn ich wollte, könnte ich deinem Freund nicht helfen.“
    Verzweifelt biss sich Joy auf die Lippen. Ihre Finger spielten immer nervöser mit dem Anhänger ihres Armbandes, während sie sich innerlich den Konsequenzen ihrer Aussage stellte. Doch bevor sie einen Entschluss fassen konnte, befand sich die Lichtfrau plötzlich genau vor ihr. Joy stieß einen spitzen Schrei aus, der sofort wieder verstummte. Die Gestalt hatte ihre leuchtende Hand auf ihren Mund gelegt, wodurch auch der kleinste Ansatz jedes Lauts erstickt wurde.
    „Dieser Kyrill war ein unangenehmer Zeitgenosse. Irgendwie hat er mich dazu gebracht seine Wünsche genau so zu erfüllen, wie er es wollte“, flüsterte das mundlose Gesicht in Joys Ohr, „Es ist das erste Mal… Und es macht mich wütend. Mit mir, der Götting der Schwellenwelt, wurde gespielt, ohne dass ich es gemerkt habe…“
    Mit diesen Worten entfernte sich die Göttin wieder von Joy. Diese versuchte etwas zu erwidern, doch es kam kein Laut über ihre Lippen. Kalter Angstschweiß lief ihr den Rücken herab, ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Die Göttin interessierte sich nicht für ihre Reaktion. Mit dem Zeigefinger deutete sie auf Joys Kopf. Ohne jegliche Vorwarnung schoss ein Lichtstrahl aus ihrer Fingerspitze, der geradewegs in der Mitte ihrer Stirn auftraf. Ein innerliches Schaudern durchlief Joy. Sie spürte, wie die Göttin ihre Gedanken zur Seite schob und einen Kern freilegte, den sie schon längst vergessen hatte. Sofort ertönte ein amüsiertes Lachen. Die Lichtfrau warf ihren Kopf in den Nacken und ließ ihren Brustkorb lautstark auf und ab tanzen.
    „Unglaublich…“, flüsterte sie darauf, „Ihr seid die beiden seltsamsten Menschen, die mir je begegnet sind.“
    Dann schwebte sie wieder näher heran und meinte:
    „Aber gut, dann fangen wir doch mal vorne an. Normalerweise tu ich das nicht, aber da es für deinen schwarzen Freund ist, werde ich mich nicht zurückhalten.“ Mit diesen Worten strich sie Joy zuerst über den Kopf. Sofort fingen ihre Haare an zu wachsen. In irrer Geschwindigkeit fielen sie über ihre Schulter, wanderten ihren Rücken entlang und endeten erst auf der Höhe ihres Hinterns. Mit dem nächsten Streicheln ihrer Hand verloren sie ihren Spliss, fingen an sich leicht zu wellen und änderten ihre Farbe in goldenes Blond.
    „Nummer eins“, meinte die Göttin amüsiert im Anblick Joys absoluter Fassungslosigkeit. Dann klatschte sie einmal in die Hände, wodurch sich Joys Kleider in Licht auflösten. Genüsslich schritt die Göttin um ihre Gefangene herum und betrachtete sie eingehend von allen Seiten. Dann berührte sie Joy an drei Stellen ihres Körpers. Die erste war ihre flache Brust, die zweite ihre schmale Hüfte und die dritte ihre Beine.
    „Er mag es wirklich kontrastreich, nicht wahr?“, kicherte die Göttin und schnippte dann mit ihren Fingern. Sofort spürte Joy, die Veränderungen, die mit ihrem Körper abliefen. Ihre Brust wurde deutlich schwerer, ihre Hüftknochen knackten, als sie sich in die Breite schoben, genau wie ihre Beine, die in die Länge schossen und sie größer werden ließen. Tränen der Hilflosigkeit flossen ihre Wangen herunter, doch die Göttin dachte noch nicht daran zu stoppen. Sie beugte sich zu ihr vor und legte ihr die Hand auf die Wange.
    „Warum weinst du denn? Ich kann dir garantieren, dass es in deinem Sinne ist. Immerhin habe ich ihn vorhin vollständig gelesen. Du kannst mir vertrauen“, flötete sie gehässig. Dabei ließ sie ihre Hand auf die Seite ihres Kopfs gleiten und steckte Joys neues Haar hinter ihr Ohr, damit es nicht im Weg hing.
    „Du magst doch Katzen, nicht wahr?“, flüsterte sie, während sie mit sanften Berührungen Joys Ohrmuschel folgte. Die Tränen flossen immer stärker, sie wollte den Kopf schütteln, doch sie war nicht einmal mehr in der Lage zu zittern. Der Bann der Göttin hatte völlig unter Kontrolle.
    Dann legte sich die Handfläche aus Licht auf ihr Ohr und im nächsten Moment hörte Joy ein schrilles Piepen, das ihr komplettes Gehirn durchdrang, ihr unbeschreibliche Schmerzen verursachte und ihre Sicht raubte. Sie wollte schreien, um sich schlagen, doch dann war es auch schon wieder vorbei. Sie atmete heftig. Die Tränen flossen weiter und vermischten sich mit ihrem kalten Schweiß. Im nächsten Moment kehrte ihr Sehvermögen zurück und sie sah die verschwommenen Konturen der Göttin vor sich, die ihr einen Spiegel aus Licht vors Gesicht hielt. Ungläubig weiteten sich Joys Augen vor Schreck, als sie langsam ihr Spiegelbild abtastete. Ihre normalen Ohren waren verschwunden. Alles, was an ihren Stellen übrig war, war glatte Haut. Dann wanderte ihr Blick nach oben und traf auf ihre neuen, getigerten Katzenohren, die keck oben aus ihrem Kopf wuchsen. Wieder kicherte die Göttin.
    „Schick, nicht wahr? Die können sogar alles, was die richtigen Katzenohren können. Immerhin sollst du deinen geliebten Tieren so nahe sein, wie nie zuvor…“ Doch da verstummte sie nachdenklich. Sie kratzte sich am Kinn und Joy vernahm erneut ein boshaftes Kichern. Laut und deutlich. Es war als würden sich die Laute durch ihre Gehörgänge geradewegs in ihr Gehirn zwängen.
    „Aber das ist noch nicht genug. Du bist noch nicht kratzig genug.“
    Damit nahm die Göttin Joys Hand und führte sie in ihr Blickfeld. Dann tippte sie nacheinander jede einzelne Fingerspitze an. Nach der letzten Berührung schoss ein dumpfer Schmerz durch Joys Hände, der sich bis zu ihren Armen hochzog. Als er sich wieder verflüchtigte drückte die Göttin ein letztes Mal sanft auf Joys Handflächen, wodurch sich unterhalb ihrer Fingernägel Öffnungen auftaten, aus denen sich spitze Krallen hervorschoben. Ohne einen weiteren Kommentar wiederholte die Göttin diese Prozedur bei Joys Füßen, während dieser weiterhin stumme Tränen der Resignation die Wangen herunterliefen.
    „So und jetzt fehlt noch der letzte Schliff…“
    Die Götting umrundete Joy, legte ihre Haare zur Seite, um einen klaren Blick auf ihren Rücken zu bekommen und legte einen Finger zwischen ihre Schulterblätter. Sofort schoss ein Kribbeln unter ihre Haut, das sich bis zu ihrer Wirbelsäule erstreckte. Dann zog die Göttin langsam ihren Finger nach unten, folgte ihrem Rückgrat und verteilte damit das Kribbeln auf Joys gesamter Wirbelsäule. Kurz über ihrem Steißbein ließ die Göttin ihren Finger dann verweilen. Ein letztes leises Kichern entschlüpfte ihr und dann wurde Joy schwarz vor Augen, noch bevor sie die Welle des Schmerzes spüren konnte, die durch ihren Körper jagte.


    Als sie langsam wieder zu sich kam, lag sie am Boden der Kuppel. Vor ihr schwebte in wenigen Schritten Entfernung die Gestalt der Göttin, die sie verächtlich anlächelte. Zumindest hatte sie das Gefühl, dass sie es tun würde, wenn sie einen Mund gehabt hätte. Stöhnend setzte sich Joy darauf auf. Für einen flüchtigen Moment verschaffte ihr das Gefühl sich wieder bewegen zu können einen Funken der Hoffnung, doch dann sah sie ihre Klauen, die bedrohlich im Licht der Kuppel schimmerten. Nach wie vor ungläubig starrte sie sie an.
    „Das kann nicht sein…“, murmelte sie. Doch auch, als sie ihre Füße betrachtete, zeigte sich das gleiche Bild. Sie hatte die Klauen einer Katze. Und dann bemerkte sie eine Bewegung auf ihrem Kopf. Sie registrierte sie nur am Rande ihres Bewusstseins, doch sie war da. Langsam wanderten ihre Hände nach oben und fanden etwas Weiches. Auch spürte sie den Druck, den ihre Hände ausübten. Und sie hörte die Berührung. Dann ertönte ein Kichern der Göttin und sofort zuckte ein Ohr in die Richtung der Geräuschquelle. Fassungslos ließ Joy die Hände wieder sinken und versuchte sie zu Fäusten zu ballen. Doch bevor sie sich mit ihren eigenen Krallen ins Fleisch schnitt, fuhren sie ruckartig zurück unter ihre Haut. Erschrocken stieß sie einen spitzen Schrei aus, was die Göttin mit einem schadenfrohen Lachen quittierte.
    „Dabei hast du noch nicht alles gesehen“, merkte sie an und deutete mit einer Geste auf Joys Rücken. Diese Schluckte und drehte widerwillig den Kopf. Tränen schossen ihr in die Augen, als sie einen flauschigen, ebenfalls getigerten Schwanz entdeckte, dessen Spitze immer wieder hin und her zuckte. Erst beobachtete sie ihn eine Zeit lang fasziniert, bis es zu ihr durchsickerte, dass es ihr Schwanz war, der eine Verlängerung ihrer Wirbelsäule darstellte. Ungläubig klappte ihr Kinn herunter und die Tränen traten ihr in die Augen. Doch ein rebellischer Geist regte sich in ihr, mit dem nackten Handrücken wischte sie sich über die Augen, sprang auf und wandte sich zu der Göttin. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie im nächsten Moment genau vor ihr stehen würde. Erschrocken stoppte sie ihre Bewegung und wollte sich zurückziehen. Obwohl ihr Körper erstaunlich schnell reagierte, schaffte sie es nicht rechtzeitig von der Göttin Abstand zu gewinnen. Der Finger aus Licht berührte sie genau in der Mitte ihrer Brust. Sofort wurde ihr Brustkorb von dem gleichen Kribbeln durchdrungen, wie auch zuvor ihre Hände und Füße. Joy wollte die Göttin anschreien, doch alles, was aus ihrem Mund kam, war ein animalisches Fauchen. Noch bevor sie darauf erschrocken die Hand vor den Mund schlagen konnte, berührte die Göttin ihre Zähne mit einem amüsierten Lachen. Augenblicklich spürte Joy, wie sich ihre Eckzähne verlängerten und dolchartig nach innen verbogen. Mit einem überraschten Satz rückwärts, brachte sie Distanz zwischen sich und der Göttin und tastete vorsichtig mit ihrer Zunge ihr neues Gebiss ab. Dann ließ sie die Hände sinken, wartete bis das Kribbeln ihren Brustkorb verlassen hatte und versuchte zu sprechen. Zuerst lispelte sie, stieß mit ihrer Zunge immer wieder gegen die ungewohnten Zähne, gewöhnte sich dann aber dran und verlangte fauchend:
    „Verwandle mich sofort wieder zurück!“
    „Oder was sonst? Außerdem habe ich dir damit deine Wünsche erfüllt. Du wolltest den Katzen doch näher sein, oder nicht?“
    Noch ehe Joy etwas erwidern konnte, schlug die Göttin die Hände zusammen und meinte überrascht:
    „Da hab ich doch glatt etwas vergessen.“
    Sofort wich Joy weiter zurück. Ein weiteres Fauchen entglitt ihr und das Fell ihres Schwanzes sträubte sich widerwillig. Unbeeindruckt zuckte die Göttin mit den Schultern und forderte Joy auf:
    „Guck dich doch mal an. Wenn du so in die Welt willst, kannst du das gerne tun.“
    Zuerst zögerte sie, senkte dann aber den Blick und sah an sich herab, um festzustellen, dass sie nach wie vor unbekleidet war. Sofort entglitt ihr ein beschämtes Quietschen und sie versuchte ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. Wieder kicherte die Göttin und schnippte dann mit den Fingern. Lichtkügelchen schwebten zu Joy, schmiegten sich an ihren Körper und verdichteten sich, so wie sie es auch bei der Gestalt der Göttin gemacht hatten. Im nächsten Moment spürte Joy den Stoff an ihrem Körper. Doch, was sie dort sah, trieb ihr die Röte weiter ins Gesicht. Alles, was ihr die Göttin gegeben hatte, war ein Neckholder Bikini und ein sehr enger Slip. Beide in passendem Tigermuster.
    „D-das ist doch nicht dein Ernst?“, fragte Joy zu fassungslos, um wütend zu werden. Doch die Antwort war bestand nur aus einem weiteren Kichern und plötzlich verloren die Umgebung an Helligkeit.
    „W-was geht hier vor?“, fragte Joy stotternd.
    „Ich habe dir deine Wünsche erfüllt und nun übertrittst du die Schwelle in die nächste Welt. So ist es, wie die Geschichte verläuft“, erklärte die Göttin und Joy konnte ihre sadistische Freude aus der sonst so ruhigen Stimme heraushören. Dann erlosch das Licht und sie stand inmitten der Schwärze.

    Meine Schmerzgrenze liegt relativ hoch, deswegen habe ich es auch fast, aber auch nur fast, geschafft folgenden Anime zu beenden.


    "The Qwaser of Stigmata" find ich unglaublich schlecht. Er besteht eigentlich nur aus nervigen 13 bis 14 Jährigen, die alle einen unglaublich überzogenen Brustfetisch haben und sich deswegen die magische Muttermilch "Soma" aus den Brüsten fast aller weiblichen Charaktere (70 % der ganzen Besatzung) saugen...
    Die Animationen sind in Ordnung, auch die Kämpfe, sogar die Story, ignoriert man die total überzogenen Ecchi Elemente, hat einen gewissen Charm. Das Storytelling ist auch in Ordnung.
    Aber 60 % der Charaktere sind einfach nervig³ und zerstören damit einfach alles, was ich an diesem Anime hätte gut finden können.

    Kapitel 2 - Das Tor der Wünsche


    „Noch nie von gehört“, gestand Joy schniefend. Kyrill reichte ihr ein Taschentuch und begann seine Erklärung.
    „Angeblich soll an jedem 31. Tag des Monats um genau 06:13 ein Tor erscheinen, das einen in eine andere Welt bringt, wo einem die unbewussten Wünsche erfüllt werden.“
    „Was für ein Müll“, platzte es förmlich aus Joy heraus. Sie putzte sich kräftig die Nase und meinte:
    „Ein Tor, das einem Wünsche erfüllt? Hört sich an wie vorpubertäres Geschwätz.“
    „Sagt gerade die Richtige…“, murmelte Kyrill und atmete erleichtert, als sein Geflüster in ihrem Niesen unterging.
    „Hast du was gesagt?“
    „Die Sache hat einen Haken. Man bleibt für genau 12 Minuten in der anderen Welt… Doch erstens kehren nicht alle zurück. Und jene, dich es geschafft haben zurückzukehren, sind verändert. Teils völlig neue Personen, die zugeben, dass ihre Wünsche erfüllt wurden, sich aber im gleichen Atemzug wünschen, dass sie das Tor nie betreten hätten.“
    „Ein Tor, das einen dazu bringt, seine Wünsche zu bereuen?“
    „Scheint so.“
    „Hmm…“
    „Interessiert?“
    „Als ob. Aber das ist eine gute Gelegenheit dir zu beweisen, dass das alles nur Mist ist. Wenn du das alleine machst, trau ich dir noch zu, dass du mir was vorschwindelst, um mir einen auszuwischen.“
    „Ist das wirklich so?“, Kyrill sah sie mit einem wissenden Ausdruck von der Seite an. Fast augenblicklich plusterte sich Joy auf und meckerte:
    „Natürlich! Ich glaube nicht an so einen Unsinn. Das ist Kinderkram!“
    „Sonderlich erwachsen hast du dich vorhin nicht verhalten.“
    „Kyrill“, ihr Blick und Stimme waren drohend, „Katzen sind etwas anderes. Die sind einfach zu süß!“
    Dann nieste sie wieder heftig und Kyrill meinte ungerührt, noch immer mit jenem wissenden Lächeln:
    „Also dann treffen wir uns übermorgen um 6 Uhr am Spielplatz beim alten Wald? Da soll das Tor angeblich erscheinen.“
    Joy sah ihn noch einmal kritisch an, schloss dann die Augen und nickte.
    „Du wirst schon sehen was du davon hast. Nämlich nur meinen Zorn so früh aufstehen zu müssen.“
    „Das werden wir sehen. Und wenn ja, dann kann ich damit leben. Von dir bin ich schlimmeres gewohnt.“


    Mit schwarzen Stiefeln, die ihr bis zu den Waden reichten, einer dunkelblauen Jeans und einer dicken Winterjacke kämpfte sich Joy ihren Weg durch die Felder zu dem alten Spielplatz, der schon lange von niemanden mehr benutzt wurde. Die Holzgestelle der Schaukeln und Rutschen waren verwittert und drohten bei der kleinsten Belastung in einander zu fallen, die Wippen existierten bereits nur noch in Form von zwei durchgebrochenen Holzstücken und die Fläche des Sandkasten wurde bereits von den kniehohen Gräsern der Umgebung zurückgefordert. Die Sonne war gerade erst dabei aufzugehen und tauchte damit den gesamten Spielplatz in ein rötliches Zwielicht, das nur durch den Wald im Hintergrund, ein einnehmendes schwarzes Monster, unterbrochen wurde.
    Kyrill lehnte bereits an dem Gestell der Schaukel und wartete auf sie. Als er sie entdeckte, breitete sich ein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht aus.
    „Du bist fünf Minuten zu früh“, begrüßte er sie.
    „Leider. Ich konnt die ganze Nacht nicht schlafen und bin jetzt nur hier, weil ich mich auf diesen Blödsinn eingelassen habe.“
    „Du hättest auch noch versuchen können zu schlafen. Gestört hätte es mich nicht.“
    „Hmpf! Versprochen ist versprochen.“
    „So so…“
    „Was so so?“
    „Du bist nicht ehrlich.“
    „Was? Wieso sollte ich das nicht sein? Glaubst du etwa, ich würde doch an den Kram glauben? Das kann doch nicht dein Ernst sein! Ich bin nur hier, damit du mir keinen Mist erzählst. Nichts weiter… Mehr nicht, hast du gehört! Und wisch dir das doofe Grinsen aus dem Gesicht!“
    „Immer wenn du lügst, um etwas zu vertuschen, fängst du an zu puffeln“, schmunzelte Kyrill und ließ Joy damit verdattert blinzeln, bis sie ihm energisch entgegensetzte:
    „Puffeln? Was soll das denn bitte sein? Ich glaub nicht an den Kram. Ich bin nur hier, damit du mir nichts vormachen kannst!“ Dann glitt Kyrills Blick über ihre geröteten Wangen und roten Ohrläppchen, was sein Grinsen nur noch weiter vergrößerte. Joy bemerkte seinen Blick und wollte gerade anfangen sich zu rechtfertigen, als Kyrill ihr zuvorkam und meinte:
    „Es ist gleich Zeit. Irgendwo hier sollte das Tor erscheinen. Und zwar ziemlich genau in einer Minute.“
    Joy stemmte ihre Hände in die schmalen Hüften, bestrafte ihn noch mit einem Blick und betrachtete dann angestrengt das offene Gelände. Kyrill ging darauf auf die Schaukeln zu und erklärte:
    „Angeblich solls hier hinter den Gestellen auftauchen… Noch 30 Sekunden. Ich bin mal gespannt.“
    Schweigend folgte Joy ihm und griff nach seiner Hand, sobald sie ihn erreicht hatte. Über die Schulter warf Kyrill einen ruhigen Blick auf ihr blasses Gesicht, dessen Augen beschämt auf den Boden gerichtet waren. Für einen kurzen Moment betrachtete er sie eingehend und sah dann wieder nach vorne. Dabei umschloss er ihre zerbrechlichen Finger mit einem sanften, aber festen Griff. Dicht hinter ihm folgte Joy und erst als ein dunkles Licht auf dem Feld auftauchte, blieb er stehen. Mit versteinerten Gesichtszügen beobachtete er, wie sich eine Kugel aus dunkelbraunem Licht aus der Erde herausschälte. Sie wirkte dabei wie ein Wassertropfen, zerbrechlich und empfindlich. Die Oberfläche wellte sich, wie ein kleiner See und doch wusste Kyrill, dass sie massiv und hart wie Stein war. Joy zog scharf die Luft ein und versteckte sich dicht hinter seinem Rücken. Ihre Augen waren weit aufgerissen und fest auf die Lichtkugel gerichtet. Dann spürte er ein leichtes Zittern, das ihren Körper erfasste. Sanft drückte er ihre Hand, wartete einen Augenblick und ging dann weiter auf die Kugel zu. Joy klammerte sich darauf mit beiden Händen an seine Hand und folgte ihm widerwillig.
    „Neh Kyrill, lass uns abhauen. Das ist unheimlich. Auch wenn es ein Trick ist, ich hab Angst“, flüsterte sie panisch gegen seinen Rücken. Doch gerade als er antworten wollte, veränderte sich die Kugel. Es schien als würde sie platzen. In Zeitlupe löste sich die Spannung der Oberfläche und das Licht rauschte in die Breite. Dann ging es alles ganz schnell. Die braune Masse erstrahlte plötzlich in einem grellen Gelb. Joy stieß einen spitzen Schrei aus und drückte sich gegen Kyrill, der die Augen zusammenkniff, um etwas erkennen zu können. Einen Wimpernschlag später erlosch das Licht fast vollständig. Alles, was übrig blieb, war ein schwach glimmendes Gebilde von zwei Metern Höhe und etwa einem Meter Breite. Die Spitze der Tür, war es, die Kyrills Aufmerksamkeit zuerst fesselte. Es hatte die Form einer altertümlichen Sanduhr. Doch anstelle von Sand schwebte im oberen Behälter ein einziger Augapfel, während die zweite Kammer einen knochigen Kiefer enthielt, der ebenfalls der Schwerkraft trotzte. Kyrill brauchte einige Augenblicke, um sich von dem Anblick loszureißen und zu erkennen, dass der Rest des Gebildes eine Tür darstellte. In der Mitte, etwa auf seiner Augenhöhe, war ein Fenster aus milchigem Eingelassen, hinter dem hektisches Spiel bunter Farben stattfand. Darunter befand sich eine Klinke, die mit einem sanften, blauen Glimmen lockte.
    „Was zum…“, stieß Lyra schockiert hervor, als sie über Kyrills Schulter lugte und ihn damit aus seiner Starre riss. Sein Blick wanderte zu ihr und er meinte mit rauer Stimme:
    „Sieht so aus, als hätte ich Recht gehabt.“
    „Dann lass uns gehen. Bitte Kyrill, ich hab ein ganz schlechtes Gefühl“, flehte ihn Joy an. Doch dann ertönte eine tiefe, hallende Stimme:
    „Das ist eine dumme Idee, Mädchen. Ergreif die Chance und deine Wünsche werden dir erfüllt. Willst du diese Gelegenheit wirklich verstreichen lassen?“
    Erschrocken schrie Joy auf, zuckte hinter Kyrills breitem Rücken zusammen. Dann lugte sie wieder vorsichtig, am ganzen Leib zitternd, über seine Schulter und suchte nach der Quelle der Stimme. Als ihr Blick auf die Sanduhr fiel, ergriff die Leichenblässe Besitz von ihrem Gesicht. Der Augapfel war geradewegs auf sie gerichtet und der fleischlose Kiefer vollführte den makabren Tanz eines lautlosen Lachens. Unbewusst stützte sie sich an Kyrill ab, damit ihre Beine nicht unter ihr nachgaben. Dieser merkte es, schluckte einmal, ballte die Fäuste und fragte:
    „Bist du das Tor der Wünsche?“
    Mit einer ruckartigen Bewegung fokussierte der Augapfel Kyrill.
    „So ist es. Man nennt mich auch Desidera. Soll ich dir deine Wünsche erfüllen, Junge?“ Passend zu den Worten veränderte der Kiefer die Abfolge und Geschwindigkeit seines Tanzes. Und trotzdem hatte Kyrill das unwirkliche Gefühl, dass die Knochen nicht die Quelle der Stimme waren.
    „Was passiert, wenn ich ja sage?“, bohrte Kyrill weiter, ohne die gesamte Tür aus den Augen zu lassen. Seine Muskeln waren bis zum Zerreißen angespannt.
    „Ich erlaube dir zu passieren, in die Welt, wo das Unmögliche wahr werden kann. Deine tiefsten Wünsche werden dort erfüllt.“
    „Meine Tiefsten, sagst du? Woher weiß ich, was das für welche sind?“
    Plötzlich stoppten die Bewegungen des Kiefers. Kyrills Augenbraunen zuckten, als er das bemerkte. Doch so schnell, wie die Knochen aufgehört hatten, fingen sie auch wieder an zu tanzen.
    „Das kann ich dir nicht sagen. Kennst du dich nicht gut genug, um dir diese Frage beantworten zu können?“, erwiderte das Tor. Kyrills Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und dann entspannten sich seine Muskeln. Sofort warf Joy ihm einen besorgten Blick zu.
    „Du willst doch nicht etwa…?“, flüsterte sie fragend und noch immer blass. Darauf drehte sich Kyrill komplett zu ihr um und löste langsam den Klammergriff ihrer Hände. Damit gaben Joys Knie endgültig nach. Doch Kyrill reagierte, fing ihren Sturz ab und ließ sie langsam auf ihre Knie sinken. Dann legte er ihr ihre Hände in den Schoss und legte seine beruhigend darauf.
    „Vertrau mir. Warte hier. Wenn die Geschichte wahr ist, und alles sieht danach aus, als wäre sie es, bin ich in genau 12 Minuten wieder hier und trage dich wie eine Prinzessin nach Hause.“
    Fassungslos starrte Joy ihn an. Tränen traten in ihre Augenwinkel, ihre Lippen formten stumm Worte und sie schüttelte nur hilflos den Kopf. Kyrill lachte leise, fuhr ihr einmal zärtlich durch die kurzen Haare und drehte sich dann um. Doch dann gewann sie ihre Fassung zurück und rief verzweifelt:
    „Du weißt nicht, was passieren wird! Ich will nicht, dass du dich veränderst! Ich will nicht, dass du vielleicht gar nicht mehr zurückkommst! Bleib gefälligst hier!“
    Ihre Worte erreichten Kyrill. Er biss sich auf die Lippe, zögerte, entschied sich dann aber doch dafür die Klinke herunter zu drücken. Ein Schwall aus Licht strömte ihm entgegen, umschmeichelte ihn liebevoll und verschluckte ihn im nächsten Moment vollständig.
    „Kyrill!“, schrie Joy, doch die Tür fiel nur lautlos in Schloss und ließ sie alleine im Zwielicht zurück. Fassungslos, schluchzend und zitternd starrte sie die Klinke.
    „Mädchen“, ertönte dann wieder die Stimme, „Willst du wirklich nur warten?“
    Joy schaute auf und begegnete dem Blick des Augapfels. Ein Schauer durchfuhr sie und ließ sie frösteln. Dennoch schwieg sie.
    „Wünschst du dir nicht, ihm zu folgen? Ihn zurückzuholen?“
    Zuerst zögerte sie, doch dann wandte sie ihren Blick ab und flüsterte:
    „Natürlich will ich das… Aber…“
    „Warum sitzt du dann dort?“
    „Weil… Weil… Er hat gesagt ich solle warten…“
    „Er bedeutet dir viel, nicht wahr?“
    „Ich… will nicht, dass er sich verändert.“
    „Dann geh ihm nach.“
    „Aber…“
    „Deine Wünsche sind auch wichtig. Willst du wirklich dein Verlangen unter seine Forderungen stellen?“
    Diesmal schwieg Joy.
    „Dabei wusste er nichts, als er seine Forderung an dich gestellt hat…“
    „Was meinst du?“, fragte sie sofort und blickte wieder auf, nur um den Kiefer wieder tanzen zu sehen.
    „Die Leute kommen nicht zurück aus einem Grund… Sie bestehen die Herausforderung nicht. Niemand hat jemals gesagt, dass die Erfüllung der Wünsche keinen Preis hätte.“
    Joy blinzelte, bis die Bedeutung der Worte zu ihr durchdrang. Dann stand sie langsam auf und näherte sich mit zitternden Beinen der Tür. Die Stimme lachte. Der Kiefer tanzte. Der Augapfel, drehte sich um sich selbst und tanzte dabei auf und ab. Joy griff nach der Klinke. Das Lachen wurde lauter. Ihr Herz zog sich zusammen. Doch ehe sie zögern konnte hatte sie die Tür bereits geöffnet und wurde von einem Schwall aus Licht in das Tor hineingezogen.

    Meine aktuelle Seite für Animes: AnimeFTW.TV
    DiVx Qualität und zu einem großen Teil sehr gute Subs, soweit ich das beurteilen kann. Allerdings nur auf Englisch und ab und zu gibts mal schwarze Schafe bei denen ich nicht weiß, ob der Typsetter (nennt man diejenigen, die für Farbe und Font der Untertitel zuständig sind so?) bei der Arbeit überhaupt gedacht hat. ^^

    Kann ich mich anschließen. Der Anime ist gut gemacht und nicht nur pure "Comedy", sondern hat darüber hinaus auch Tiefgang (nicht mit anderen zu vergleichen, aber immerhin kann man ihn erkennen), wenn man aufmerksam bleibt. Soulshadow hat das wunderbar dargelegt.


    Das Ende fand ich dagegen, naja, bescheiden. Gehörte dazu, passte auch rein, aber als ein Abschluss der Serie fand ichs trotzdem unbefriedigend. Hatte so den Beigeschmack von "Toll, jetzt ist ja doch nichts dabei rumgekommen..."
    Eine zweite Staffel fänd ich also gar nicht schlecht.

    Hmm solche Listen find ich immer schwer... Egal, ich versuchs einfach mal.


    1. Code Geass - Der Charakter von Lelouche ist einfach unglaublich... Das Ende hätte für diesen Anime perfekter nicht sein können.
    2. Fairy Tail - Epischer Natsu ist einfach episch.


    Ab hier wirds schwer. xD


    3. Angel Beats - War mal Top 1, aber mittlerweile gibts mir einfach zu viele ungeklärte Dinge, wie z.B. die Hintergrundgeschichten der Nebencharaktere.
    4. Ranma 1/2 - Kindheitserinnerungen und einfach super lustig. Lacht mich aus, ich mag den Gender Bender - Kram. ^^
    5. My little sister can´t be this cute! - Eine sehr geniale Story basierend auf sozialen Problemen, liebenswürdige Charaktere und solch ein dezenter Hauch von Romance + Ecchi, dass der ernste Hintergrund zwar aufgelockert wird, aber niemals vergessen wird.
    6. Rurouni Kenshin - Bester Samurai Anime mit genialer Story, Liebesgeschichte und einem ausgearbeiteten Protagonisten.
    7. Fate/Stay Nigth + Fate/Stay Night: Unlimited Blade Works + Fate/Zero - Fasse ich zusammen, weil alle Animes eine Geschichte erzählen. Unglaublich gute Charaktere, gute Story, sehr gute Action und Dialoge, die es in sich haben. Leider ist der Prota von Fate/Stay Night ein wenig ins Klischee abgedriftet. Leider, leider. (Tipp: Fate/Zero ist das Prequell, dass aber erst NACH der ursprünglichen Story gesehen werden sollte.)
    8. Bakuman - Zwei Jungs, die Mangaka werden wollen. Unglaublich inspirierend und mitreißend, weil die Charaktere einfach klasse sind.
    9. Full Metal Alchemist: Brotherhood - 1 zu 1 Umsetzung des Mangas, philosophische Story mit starken Comedyelementen.
    10. Mirai Nikki: The Future Dairy und Deadman Wonderland teilen sich den 10. Platz. Beides Geschichten von Menschen, die alles verlieren und für die es trotzdem immer schlimmer wird.


    Verdammt ich wollte irgendwo noch "Kaichou wa maid-sama" einbringen... Wohl die beste Liebesgeschichte, die ich in Animes bis jetzt gesehen habe, mit klasse Comedyelementen und tollen Charakteren. Naja wird als "off the charts" verzeichnet. :P

    Qualitativ hochwertige deutsche Untertitel? Wäre mein erstes Mal, habe allerdings, soweit ich weiß, noch keinen von Taiyo-Subs gesubbten Anime gesehen. Von daher glaub ich dir einfach mal und warte, bis die Subber fertig sind. :)


    Hast du ungefähr eine Ahnung wie lange das dauern wird? Dann könnte ich vielleicht noch einen anderen Anime dazwischen schieben. ^^

    Rollen wir das mal von vorne auf. Was sind Animes eigentlich? In diesem Forum wohl eher eine dumme Frage, deren Antwort aber durchaus Relevanz besitzt.
    Es sind animierte Zeichentrickfilme aus Japan mit meist typischem Zeichenstil (ganz grob gesagt).


    Konsequenzen daraus sind, wie bereits erwähnt, "Nichtexistenz" der Charaktere und die damit ausbleibende Entblößung einer realen Person.
    Eine Abstraktion der Inhalte, da sie sich fürs erste auf einer erfundenen Ebene bewegen, die man als Zuschauer nicht sofort mit der Realität verknüpft.
    Der Ursprung liegt nicht bei uns im Westen. Dass diese Darstellungen in Japan so beliebt sind, dass viele Animes nicht darauf verzichten wollen, deutet ganz gewaltig auf einen anderen Umgang mit diesem Thema hin. Vielleicht sogar auf eine stark abweichende Einstellung. Das kann ich allerdings nicht beurteilen, da ich leider keine japanischen Kontakte habe.
    Abgesehen davon gibt es noch einen sehr wichtigen Punkt, der meiner Meinung nach bei westlichen Filmproduktionen viel zu wenig beachtet wird. Es ist Kunst. Animes sind in jeder Hinsicht Kunst. Weil es Zeichentrickfilme sind, weil sie animiert sind und zu guter letzt, weil sie eine Geschichte erzählen, weil sie etwas aussagen wollen. Wie gut das jeder Anime macht, sei mal dahingestellt. Es gibt immer Ausnahmen.


    Animes sind völlig objektiv gesehen Kunst, auch wenn sie oft der Unterhaltung dienen. Und meines Empfindens nach ist Kunst unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass man "machen kann, was man will". Kunst ist frei in seiner Gestaltung und in seiner Intention. Ein Künstler, egal welcher Art, ist frei zu entscheiden, ob er in seinem Werk eine Szene mit nichtexistenten Charakteren, die eventuell gegen Gesellschaftsnormen/Gesetze/Ethische Grundsätze verstoßen, darstellt, solange diese Szene einen Zweck für das Gesamtwerk hat. Geschieht dies dagegen ohne konkreten, übergeordneten Zweck, sondern nur für den Akt selbst, ist es ein grober Fehltritt. Ein Fehler, der korrigiert werden sollte, am besten von Schaffer selbst.


    Um dies endlich konkret aufs Thema zu bringen:
    Nacktdarstellung Minderjähriger sind meines Erachtens nach völlig in Ordnung, wenn es das genannte Kriterium namens "Zweck" erfüllt. Ein gutes Beispiel bietet da der Manga von Fairy Tail.


    *Achtung Spoiler!!!*



    Hier erfüllt es einen konkreten Zweck. Die Charakterisierung der Gilde und Polarisierung der Leser zu einem "Die sind böse!!! Zerquetscht sie!" Gedanken. Der Fanservice ist da, hat aber nicht den üblichen Effekt, wirkt gar als krasser Gegensatz, da diese Art von "Fanservice" nicht mehr "harmlos" ist und somit eigentlich gar nicht mehr als solcher gelten kann.
    Um es konkret auszudrücken: Hier wurde ein weiblicher, wahrscheinlich minderjähriger Charakter völlig erniedrigt und dabei emotional zerschmettert. Doch aus der "künstlerischen" Perspektive ist dies ein sehr gelungener Streich des Autors, gerade weil dieser Akt gegen Gesellschaftsnormen verstößt und damit ebefalls Abscheu beim Leser hervorruft.
    Es ist nötig für die Geschichte, gerade weil es abscheulich ist. Das ist für mich eine ziemlich eindeutige Geschichte. Hat die Darstellung einen Sinn im Gesamtkonzept, ist sie gerechtfertigt, hat sie den nicht, sollte man sie streichen.


    Knifflig wirds bei den üblichen Ecchi Animes, die dann die Mädels unter der Dusche, im Frauenbad oder sonstwo unbekleidet oder nur sehr spärlich bekleidet, darstellen. Besonder jene Szenen, in denen die Charaktere alleine, oder zusammen mit völlig unwichtigen Charaktere sind, sind für mich fragwürdig.
    Sie haben keinen Sinn, außer die Haut der Figur zu zeigen. Je nach Detailreiche der Darstellung kann man schon fast allein daran ablesen an welches Publikum diese Animes gerichtet sind...
    Das ist es dann aber auch wieder, was die Mangaka beabsichtigen. Adressatenbezug durch "Fanservice" (natürlich nicht nur).
    "Sex sells" ist auch bei uns hier im Westen ein alltägliches Geschäftsmodell. Guckt sich nur mal einer verschiedene Rollenspiele, Filme, Werbungen oder Zeitschriften an, die uns im alltäglichen Leben begegnen. Diese sind meist deutlich sexueller als der normale Anime, der im Gegenzug jedoch oft auch Minderjährige darstellt.
    Hier greift meiner Meinung nach wieder das Prinzip der Freiheit des Schaffers. Sind die Nacktszenen essentiell für den Comedyfaktor? Akzeptiert. Sind die Mädchen nackt, allein damit die männlichen Zuschauer ihren Spaß haben können? Schrott.


    Um eine Geschichte zu erzählen, braucht man alle Mittel, die dieser Geschichte zugrunde liegen. Will ein Schriftsteller die Geschichte eines Vergewaltigungsopfers, das in Afrika als Kindersoldat "erzogen" wurde, darlegen, um die westliche Gesellschaft aufzurütteln, reicht es schließlich auch nicht nur zu sagen "Dann kamen die Männer. Drei Stunden später gingen zu wieder und nahmen die erschöpfte Kara mit zum Schießstand." Unsere Gesellschaft ist so abgestumpft, dass sowas nicht mehr bei der Mehrheit der Leute zieht. Die brauchen Bilder, die sie zum Kotzen bringen, damit sie was merken. Hart, aber ist so. Und wenn es der Künstler nicht sagen darf, wer dann? Nur noch der Irre in der Psychatrie... Ach ja Dürrenmatt würd sich bestimmt einen ablachen, wenns so weit kommt.


    Aber mal ne ganz dumme Frage: Kann man die "Nacktheit" der Kinder nicht als "modernen Versuch der sexuellen Erziehung" verstehen? Ernsthaft, früher gab es in verschiedenen Kulturen Kinderspiele, die einen engen Körperkontakt förderten, um die Kinder spielerisch mit dem anderen Geschlecht und den damit verbundenen Bedürfnissen vertraut zu machen. Jetzt gibts in Japan solche Animes, weil die Gesellschaft (ich geh jetzt einfach so davon aus, wenn es falsch ist, bitte korrigieren) sich im Gegensatz zu früher eher zurückentwickelt hat, was sexuelle Offenheit angeht. In der Öffentlichkeit sind solche Äußerungen verpöhnt, also wie bitte soll man dem Kind diese Tatsachen nahe bringen?
    "Das ist nur für Erwachsene! Kinder wisssen..." Bitte nicht. Kinder haben ein Recht darauf sich entwickeln zu dürfen. Sex unter Minderjährigen ist völlig normal. Es liegt einfach in der Natur des Menschen. Oft setzt der Geschlechtstrieb schon mit 13 oder 14 Jahren, wenn nicht sogar noch früher, ein. (Wer das jetzt falsch auslegt, wird von mir persönlich geköpft.)
    Unter diesem Aspekt empfinde ich Animes mit "Nacktheit" durchaus akzeptabel, solange sie sich dessen auch bewusst sind und es irgendwie vermitteln wollen.



    Und jetzt habe ich wieder mehr geschrieben, als ich wollte... Naja dann kann ich auch noch kurz was zu der Sache mit den Pädophilen sagen.
    Ich hab kein Problem damit, wenn sich Pädophile an den üblichen Ecchi Animes erfreuen können. Zumindest solange sie sich damit zufrieden geben und die richtigen Kinder in Ruhe lassen. Jegliche Darstellungen von Kindern in Animes, die als Zweck hat Pädophilie in gutes Licht zu rücken, gehört verbrannt. Und die Macher gleich mit.
    Hier kommt es immer auf den Anime an sich an und wie genau die Darstellungen aussehen. Sprechen wir hier aber von dem 0815 Ecchi Streifen, empfinde ich es als Bullshit (entschuldigt für diesen Ausdruck, aber es ist das selbe Prinzip, wie bei den Killerspielen... Schwachsinn hoch³), diese als "verdecktes Feld für Pädophile" auszulegen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie daraus Schaden entstehen könnte. Die sind im Allgemeinen so harmlos, dass die Hemmschwelle von potentiellen Tätern irgendwie gesenkt werden könnte.



    Hmm, wahrscheinlich mehr als nur 2 cents... Ich bin wirklich grottig, wenns darum geht mich kurz zu halten. :XD:

    Ist der sehenswert? Hört sich so ein bissel nach Matrix an und anhand der Längen scheint da auch einiges an Story zu sein. Hoffentlich. ^^
    Nicht so wie bei Karas, wo 60 % Kampfszenen sind, 20 % unlogisch und die restlichen 20 % sehr interessant sind.

    Kapitel 1


    „Es ist eine Geschichte. Und jede Geschichte braucht Protagonisten“, äffte Joy den alten Mann mit gerümpfter Nase nach. Währenddessen balancierte sie mühelos auf einem Steinzaun, der die angrenzenden Vorgärten von der Straße trennte. Jeder ihrer Schritte ließ ihre roten Haare, die ihr bis zum Hintern reichten, zu einer Seite wippen. Nach einem kurzen Schweigen, in dem sie das Gesicht ihres Begleiters musterte, fragte sie:
    „Glaubst du den Mist etwa?“
    Kyrill ließ sich mit seiner Antwort Zeit, worauf sie eine ahnende Grimasse zog. Zuerst sah er nur zu Joy hoch, kratzte sich dann am Kopf und betrachtete gedankenverloren den Himmel. Dann schnaubte er amüsiert, zuckte mit den Schultern und meinte:
    „Warum nicht? Der alte Mann schien sich seiner Sache ganz sicher zu sein.“
    „Kyrill!“, stieß Joy darauf vorwurfsvoll aus und sprang von dem Zaun herunter, weil sie die Straße überqueren mussten. Dabei achtete sie sorgfältig darauf, dass ihr Begleiter nichts von dem sah, das sich unter dem Faltenrock ihrer Schuluniform befand. Ihr Blick kehrte in die Waagerechte zurück und traf somit geradewegs auf Kyrills Brust.
    „Das ist doch nicht dein ernst? Dass du dich für diesen Hokuspokus interessierst, kann ich ja noch nachvollziehen. Aber das kann doch gar nicht wahr sein! Dämonen, die sich aus Ideen entwickeln? Unsinn!“
    „Gott ist auch nur eine Idee. Und trotzdem töten, klagen, freuen und fürchten die Menschen sich in seinem Namen. Seine Gestalt ist real in den Ideen der Leute. Und das obwohl er auch nur eine Idee, eine Geschichte ist“, hielt Kyrill gut gelaunt dagegen. Trotzig schob Joy ihre Unterlippe vor und erwiderte:
    „Seit wann bist du bitte ein Gottesanhänger? Selbst wenn es viele Gläubige gibt, die seine Existenz für bewiesen halten, warum gibt es dann keine konkreten Beweise? Richtig. Weil es ihn nicht gibt! Das sind alles Hirngespinste.“
    Kyrill schmunzelte, sah zu Joy herab, musterte sie einen Moment eindringlich, sodass ihr ein fragendes „Was?“ entschlüpfte. Doch er schmunzelte nur wieder, lenkte seinen Blick nach vorne und ging schweigend neben ihr her. Eingeschnappt senkte sie ihren Kopf und schaute ihn schmollend an.
    „Jetzt ignorierst du mich? Bist du am Ende deiner Weisheit angelangt?“ Doch alles er ihr gab, war ein amüsierter Blick. Sein Schweigen hielt an.
    „Jetzt kommt schon! Kyrill!“, forderte sie ihn auf. Darauf schmunzelte er nur wieder und lächelte schweigen.
    „Du weißt genau, dass ich es hasse, wenn du das machst!“, beschwerte sich Joy. Nach einem weiteren Schweigen, meinte Kyrill schließlich, noch immer lächelnd:
    „Die Auswirkungen sind real. Was auch immer der Grund ist. Die Dämonen, wie auch immer du sie definierst, sind real. Zumindest im Kopf und Herzen der Menschen. Das kannst du auch nicht bestreiten.“
    Froh über seine Antwort erwiderte Joy:
    „Dann sind es aber keine Wesen, die nachts umherschleichen und die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Es sind ganz einfach Einbildungen. Zufälle und bestimmte Situationen werden so ausgelegt, dass sie zu den Geschichten passen. Ein Dämon ist geboren. Nur eine wahnwitzige Idee.“
    „Vielleicht. Vielleicht auch nicht.“
    „Also glaubt du doch dran?“
    „Ich weiß nicht…“, kurz schwieg er, dann suchte er Joys Blick,
    „Willst du es herausfinden?“
    „Heh?“, stieß sie verblüfft aus und blieb für einen Moment wie angewurzelt stehen. Unbeirrt ging Kyrill weiter und wartete, bis sie wieder mit wehenden Haaren aufgeholt hatte.
    „Wie meinst du das?“, fragte sie skeptisch.
    „Ich…“, doch ehe Kyrill seine Gedanken weiter ausführen konnte, ertönte ein leises Miauen aus der nächsten Seitengasse. Sofort blieb Joy stehen, ihr Blick durchbohrte die Dunkelheit der kleinen Straße und machte dort ohne Probleme die Quelle des leisen Geräuschs aus. Ein kleines, rot-grau getigertes Kätzchen lugte dort aus einem Karton hervor, der von einem überfüllten Mülleimer heruntergefallen war. Noch währen Kyrill ihrem Blick zu folgen versuchte, hatte sich Joy schon in Bewegung gesetzt und kniete sich mit glänzenden Augen vor den Karton.
    „Nicht schon wieder…“, murrte Kyrill und folgte ihr. Sie war gerade dabei vorsichtig die Hand auszustrecken, um das kleine Wesen zu streicheln ohne es zu verscheuchen, als er sich hinter Joy gegen die Steinwand lehnte. Dann wischte er sich die widerspenstigen schwarzen Haare aus der Stirn und mahnte:
    „Übertreib es nicht wieder. Das letzte Mal durfte ich dich ins Krankenhaus tragen, weil du das arme Tier dazu gezwungen hast sich zu wehren, weil du es beinahe zu Tode geknuddelt hast.“
    „Jaja, diesmal halte ich mich zurück…“, schlichtete Joy geistesabwesend, vollends darauf konzentriert das kleine Kätzchen nicht zu verscheuchen. Neugierig schnupperte es an ihrem Finger und im nächsten Moment sprang es heraus, um seinen Kopf gegen ihre Handfläche zu drücken. Joy stieß quietsche glücklich und fing an das flauschige Fell hingebungsvoll zu streicheln.
    „Du kriegst Ausschlag. Und Juckreiz“, prophezeite Kyrill, während er sie beobachtete. Doch Joy ignorierte ihn, schnappte sich darauf das Kätzchen und nahm es auf ihren Arm, um es an sich zu drücken.
    „Du lernst es nie, oder?“, fragte Kyrill kopfschüttelnd.
    „Aber guck sie dir doch mal an. Das Fell ist so unglaublich flauschig! Ich könnt den ganzen Tag mit Jasmin knuddeln“, rief sie vergnügt aus.
    „Jasmin? Haben wir vor zwei Wochen nicht genau die gleiche Katze aufgelesen?“
    „Was? Nein!“, rief Joy entsetzt aus, wirbelte schwungvoll zu Kyrill herum und klärte ihn auf:
    „Die von vor zwei Wochen war Rudi. Der Kloß war niemals ein Weibchen. Außerdem hatte war er allgemein ein bisschen größer als Jasmin und hatte kleinere Augen. Wahrscheinlich ist Jasmin auch noch um einiges jünger, als Rudi. Außerdem hatte er einen grauen Fleck genau auf der Spitze des rechten Ohrs und Jasmin…“
    Doch dann wurde sie von Kyrill unterbrochen, der beschwichtigend die Hände hob und meinte:
    „Schon gut, schon gut. Ich habs verstanden.“
    Joy antwortete mit einem fröhlich bejahenden „Hm!“ und widmete sich wieder den Streicheleinheiten der schnurrenden Katze. Dann wanderte ihr Blick aber plötzlich zu Kyrill. Die stumme Aufforderung, die in ihren Augen lag, ließ ihn laut aufstöhnen.
    „Das ist jetzt nicht dein Ernst? Schon wieder?“
    „Jap, der Supermarkt ist direkt um die Ecke. Diesmal brauchst du nicht durch die halbe Stadt hetzen.“
    „Niemals.“
    „Och komm schon. Nur noch dieses eine Mal.“
    „Das hast du beim letzten Mal auch schon gesagt. Und bei dem Mal davor auch und davor auch und…“
    „Bieeeette, Kyrill. Du hast dann auch etwas gut bei mir. Bitte!“
    „Ngh…“
    „Bitte, bitte, bitte!“
    Joy sah ihn flehend an, hob das Kätzchen, das Kyrill ebenfalls mit großen Augen ansah, vor ihren Ausschnitt und bearbeitete Kyrill weiter. Diesem entglitt schließlich ein resignierendes Seufzen.
    „Okay, warte hier… Ich bin schon weg.“
    „Juhu, du bist ein Held!“, rief sie erfreut aus und fing wieder an intensiv zu knuddeln.


    Zehn Minuten später kam Kyrill mit einer Einkaufstüte zurück, in der sich eine Packung Milch und zwei Flaschen Wasser befanden. Schniefend und mit roten Augen begrüßte ihn Joy:
    „Du bist super!“ Mit dem Wasser spülte sie eine flache Dose, die als provisorische Schale dienen sollte aus und füllte sie anschließend mit der Milch. Sofort sprang das Kätzchen darauf an und fing freudig an zu schlecken. Joy kniete daneben und beobachtete das kleine Tier vergnügt. Kyrill stellte sich neben sie und reichte ihr stumm die Wasserflasche. Joy nahm sie zuerst nicht, sondern sah nur ein weiteres Mal flehend zu ihm herauf. Darauf wanderte jedoch nur eine seiner Augenbrauen nach oben. Sie seufzte resignierend, nahm ihm die Flasche ab, brachte ein bisschen Abstand zwischen sich und ihren kleinen Schützling und fing an sich grob mit dem Wasser zu waschen. Wie zur Bestätigung fing sie dabei heftig an zu niesen. Auch ihre Nase wurde aktiv und drohte ihr geradewegs davonzulaufen.
    „Es ist genug“, meinte Kyrill, als Joy das Tier zum Abschied noch einmal drücken wollte.
    „Aber… Aber… Aber…“, doch das Niesen verhinderte, dass sie den Satz zu Ende führte.
    „Nichts aber. Sonst liegst du dank deiner Allergie morgen wieder flach.“ Geknickt füllte Joy die Dose ein letztes Mal auf und trottete dann mit traurigem Blick zurück zu Kyrill.
    „Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie du so in Katzen vernarrt sein kannst. Besonders, wenn die dich für Tage ins Bett bringen können“, schmunzelte Kyrill.
    „Aber genau deswegen! Weil wir wegen der Allergie Zuhause keine Katzen halten dürfen, muss ich jede Chance nutzen, die sich mir bietet!“, erklärte sie eifrig, was in einem lauten Niesen endete. Doch ehe Kyrill sie weiter tadeln konnte, fragte sie:
    „Was meintest du vorhin? Was wollen wir herausfinden?“
    Sofort breitete sich ein breites Grinsen auf Kyrills Gesicht aus.
    „Stopp das. Das ist gruselig“, merkte Joy kritisch, aber ohne jeglichen Nachdruck an.
    „Kennst du schon das Gerücht vom Tor der Wünsche?“

    Prolog


    „Dämonen? Ihr Kinder habt Mut zu fragen… Seid ihr denn sicher, dass ihr eine Antwort haben wollt? - Also gut. Aber beschwert euch nicht, denn diese Geschichte ist solch eine, die euch nicht mehr aus ihren Klauen entkommen lässt. Egal wohin ihr geht, egal was tut, egal was ihr denkt, sie wird da sein. In einer hinteren Ecke eures Bewusstseins lauert sie und springt hervor, wenn ihr es am wenigstens und doch am ehesten erwartet…
    Ganz recht eine Geschichte. Nicht die eure, aber die der Dämonen. – Wie ihr habt geglaubt, dass zuerst die Dämonen da waren und dann die Geschichten kamen? Dass die Gerüchte ein Beweis des Seltsamen sind? Nein. Die Dämonen sind Beweis für die Geschichten. –Was das bedeutet? Nun ein Haus baut sich auch nicht aus Luft, oder? – So ist es. Erst kommt die Geschichte, der Gedanke, die Idee, dann folgt der Dämon, wie ihr ihn nennt. Ein Wesen der Menschen, und doch ihr größter Feind. – Warum? Die spannendsten Geschichten sind die gruseligen. Legenden von Wesen, die Ängste wecken, euch im Schlaf heimsuchen und euch schweißgebadet aus euren dunklen Träumen reißen. Der Terror, die Panik und Hysterie… Das Dunkle und Böse ist es, was den Menschen schon immer fasziniert hat. Der Dämon lauert nun in den Worten… - In den dummen Menschen, die das glauben, meinst du Mädchen? Ha ha… Vielleicht hast du Recht, aber was ändert es? Die Macht der Worte bleibt erhalten, weil sie geglaubt und gefühlt wird. Und dann, ab einem gewissen Punkt, wird der Glaube an die Angst so stark, dass sich der Dämon erhebt. Fleischgeworden aus einer Geschichte, aus bloßen Worten, die eine Idee des Geistes waren. Seltsam, nicht wahr? Was nicht alles in der Macht des Menschen liegt? – Warum, fragst du Junge? Warum sich die Menschen ihre eigenen Ängste auf den Hals hetzen? Ich weiß es nicht. Doch ihr werdet es vielleicht bald erfahren. Ich sagte euch doch schon. Es ist eine Geschichte. Und jede Geschichte braucht Protagonisten. Wie ist es mit euch? Werdet ihr gegen eure Ängste verlieren, oder sind es eure Wünsche, die obsiegen?“

    Bevor ich wieder in der Inaktivität versinke, werde ich mich hier im Geschichtenbereich austoben und meine kreativen Ergüsse mit euch teilen. Zögert nicht konstruktiv zu kritisieren, ich kann das ab.


    @Moderation
    Ich hoffe es ist okay, wenn ich diesen ersten Post als Inhaltsverzeichnis benutze und die Kapitel dann jeweils getrennt reinstelle und hier dann verlinke. Ich habe gerne ein bisschen Ordnung bei sowas. ^^
    Ich werde dann in regelmäßigen Abständen die Kapitel posten, um niemanden mit der Länge zu erschlagen (falls es Leser geben sollte).


    Wofür steht UdtG?
    Es ist für die Geschichte nicht wirklich wichtig, wer will kann die Erklärung ruhig überspringen.
    UdtG steht für Universum der tausend Geschichten. Dahinter verbirgt sich ein Projekt von einer guten Freundin und mir, in dem wir uns eine Welt erschaffen, die für verschiedene weitere Geschichten die Grundlage bildet. Es ist nicht als RPG-Universum gedacht, auch wenn ich mir durchaus vorstellen kann, dass man es gut als solches verwenden kann (wenn es denn fertig ist).
    Jedenfalls immer wenn ihr UdtG auf irgendwelchen Internetseiten seht und es mit Geschichten zu tun hat, die in einer fiktiven Welt der Jetztzeit spielen, könnt ihr davon ausgehen, dass es sich um die Welt handelt, die mit "Tor der Wünsche" eröffnet wird.
    Mit anderen Worten: Dies hier ist die erste von einer unbestimmten Anzahl an Episoden, die euch durch diese Welt führen sollen. :)
    So genug geschwafelt.


    Inhaltsverzeichnis:


    Prolog
    1. Kapitel
    2. Kapitel
    3. Kapitel
    4. Kapitel
    5. Kapitel
    6. Kapitel
    7. Kapitel
    8. Kapitel
    9. Kapitel