Beiträge von Sicarius

    heyho erstmal =)


    von mir aus kannste gern mitmachn, zurzeit hat das rpg etwas an schwung verloren.. ich glaub jemand neues würd das ganze wieder etwas aufleben lassen.
    vll solltest du vorher noch ein bisschen reinlesen was bis jetzt geschrieben wurde, damit dir der einstieg auch leichter fällt =)

    Kei wachte schlagartig auf, besser gesagt, er hatte beschlossen aufzuwachen. Und in dem Moment, in dem er wieder zu klarem Verstand kam, schien eines der Rußzeichen sich einfach in Luft aufzulösen. Mit einem halben Gähnen auf den Lippen drückte er sein Kreuz durch und lockerte den verspannten Nacken. Insgesamt vier mal Knackten irgendwelche Gelenke dabei. Diese Art von Schlaf war zwar sicher, fühlte sich aber lange nicht so erholsam an wie natürlicher Schlaf. Das Siegel an der Wand war nun nicht mehr zu erkennen. Aber seinen Zweck hatte es erfüllt. Die Magie des uralten Zeichens hatte die ganze Nacht über all das, was um den Schläfer herum passiert war, in seine Träume gepflanzt. Somit war es jemanden, der nur halbwegs darin geübt war seine Träume zu beherrschen, möglich im Traum seine Umwelt zu beobachten und wenn nötig sofort zu erwachen. Kei rieb sich müde die Augen und gähnte noch einmal herzhaft. Erholender Schlaf war etwas anderes! Sein Misstrauen war schon wieder unnötig gewesen. Der Traum war monoton gewesen und leer.


    Auch wenn er alles mit angehört hatte, enthielt er sich vorerst jeden Kommentar zu dem Thema, ob er ein Mensch sei. Überrascht war er nicht, er hatte schon beim Anblick des Wolfsdämon geahnt, dass Menschen hier in der Unterzahl waren. Dennoch, eine Mischung aus Vampir und Lichtelf war durchaus interessant.


    'Wie man so etwas bekämpft?'


    Er schob seine Gedanken zur Seite. Kei war sich nun sicher, das von den anderen derzeit keine Gefahr ausging. Immernoch schweigend gürtete er wieder Rapier und Parierdolch um, hob den Mantel vom Boden und klopfte notdürftig den Staub ab. Dann verschmierte er mit einer kurzen Handbewegung das verbleibende Zeichen. Die beiden Frauen wären wohl die einzigen gewesen, die seine Aktivierung nicht betroffen hätte. Die anderen schienen, wenigstens zur Hälfte, Kreaturen des Schattens zu sein.


    'Ein Halbvampir, ein Wolfsdämon, eine Göttin, ein Mädchen ...'


    "... und ich bin wohl auch nur ein langweiliger Mensch. Guten Morgen, erst einmal." Mit einem ironischen Gesichtsausdruck deutete er eine Verbeugung an. Dann fiel Keis Blick auf den Mann der immer noch schlafend auf dem Boden lag. Ihn hätte er fast vergessen! Ob er auch ein Mensch war? Etwas an ihm war jedenfalls nicht normal.

    Grübelnd an die Wand gelehnt schaute Rei den anderen zu. Das alles kam ihm noch zu paradox vor. Sie werden alle sechs durch einen Brief, der scheinbar aus dem Nichts bei ihnen aufgetaucht war in ein völlig verfallenes Gebäude im Wald gelockt. Jeder mit einem unterschiedlichen Schriftzeichen die zusammen auch nur wieder ein neues Rätsel hinterlassen.
    Snotra... Diesen Namen hatte er weder einmal von seinen Meistern gehört, noch hatte er ihn jemals in einen der alten Folianten der Klosterbibliothek gelesen. Auch nicht in den "Kettenschriften", den Büchern, die eigentlich nicht für die Augen der Novizen bestimmt waren. Ihren Namen verdankten sie den schweren Ketten, die um ihre Einbände gelegt waren. Bei dem Gedanken daran, wie er es damals geschafft hatte, doch ungestört in ihnen lesen zu können, spürte er wieder das selbe Gefühl der Überlegenheit wie damals. Und den Schauer, dem ihm dieses Wissen eingejagt hatte, war ihm seitdem fast immer ein Begleiter gewesen. In so vielen wachen Nächten hatte er darüber nachgegrübelt. Manches Wissen sollte wirklich nicht von jedem geteilt werden. Und manch andres wiederum sollte man erst gar nicht sammeln.


    'Die Feder ist mächtiger als das Schwert.'

    Das Gespräch der anderen riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Sie wollten also nach diesem Tempel suchen? "Na, wenn ihr den Weg kennt... Es verspricht jedenfalls interessant zu werden. Jetzt aber werd ich mich auch erst einmal schlafen legen." Das Mädchen hatte eine fast unversehrte Bank gesucht, während der Mann, der ihn im Gebüsch überrascht hatte einfach an der Wand gelehnt schlief. Er gab es wenigstens vor. So schnell schlief man nicht, und sein Atem war zu bedacht regelmäßig. Für Rei war das ein gutes Zeichen. Auch er musste noch misstrauisch sein, somit löste sich sein Verdacht auf eine Falle ein weiteres Stück auf.


    'Aber Misstrauen hält am Leben.'


    Auch Rei hatte nicht vor allen hier blind zu vertrauen. Aber er würde dennoch seinen ruhigen Schlaf bekommen. Etwas beiläufig schaute er sich zwischen den Trümmern um, bis er schließlich gefunden hatte, was er suchte. Der gemauerte Kamin befand sich nur ein Stück weg von der einstigen Theke. Nach kurzem Wühlen fand er auch gleich ein altes verkohltes Stück Holz. Dann ging er zur Raumecke nahe der Tür, zog den Mantel aus und gürtete sein Rapier ab. Auf dem ausgebreiteten Mantel legte er sich schließlich hin, aber erst, nachdem er unauffällig zwei Zeichen mit der Kohle an die Wand gezeichnet hatte. Sie waren wohl lang nicht so stark wie eine Rune, die mit frischen Blut gemalt wurde, aber sie würden schon als ausreichender Schutz reichen. Außerdem wollte er sich nicht gleich wieder die Hand aufschneiden, wo die Wunde von verhin gerade erst aufgehört hatte zu bluten.

    Inzwischen hatte Reis Neugierde über seine Vorsicht gesiegt und er war zu den anderen an den Tisch getreten. Im Halbdunkel des Raumes studierte er die auf dem Tisch ausgebreiteten Pergamentfetzen. Zwar mochten ihn einige der Zeichen entfernt an magische Runen oder Glyphen erinnern, jedoch konnte er darin keine Sprache oder andere Hinweise herauslesen. Teils ratlos, teils gespannt verschränkte er die Arme vor der Brust. "Sonst jemand noch eine Ahnung? Für mich sind und bleiben das leider nur krakelige Zeichen."

    12:00 Uhr ~ Stadt [Takeya Hirakawa]


    Schwer ausatmend setzte Takeya die überladenen Einkaufstaschen ab und rieb sich die schmerzenden Oberarme. Er hatte das Gefühl, seine Arme seien bestimmt schon einige Zentimeter länger geworden! Wie konnte man so viel in so kurzer Zeit einkaufen? Na ja, ziemlich viele der Klamotten waren auch für ihn, jedoch hätte er selbst sie nie gekauft, wenn Chi nicht dabei gewesen wäre. Takeya wusste schon, dass Mode nicht gerade seine Stärke war, und aus diesem Grund waren seine Einkaufstüten vorher immer nur halb und meistens auch nur mit einfarbigen, dunklen Klamotten gefüllt gewesen. Chinatsu schien sich in dem Hinblick jedoch sehr wohl auszukennen und hatte ihm ein Kleidungsstück nach dem andren auf den Arm geladen, 'was ihm bestimmt stehen würde'.


    Wenn sie jedoch seine Meinung einforderte, fühlte er sich fast schon hilflos. Jedes mal kamen aus seinem Mund doch die gleichen Worte wie 'Steht dir sehr gut' oder 'Ich finds schön'. Und wenn sie das Kleid, die Hose oder das Shirt dann doch zurücklegte, hatte er immer das schlechte Gewissen gerade was dummes Gesagt zu haben. Dabei stimmte immer, was er sagte: Er fand, das sie in jeder Kleidung wunderschön aussah. Trotzdem waren die Tüten nach nur drei Läden schon so voll, das die Plastiklaschen der Tüten in Takeyas Finger schnitten und er fürchtete, sie könnten jeden Moment reißen.


    "Soll ich wirklich nichts nehmen?"
    "Quatsch, geht schon, sind ja nur Klamotten..." Diese Blöße konnte er sich einfach nicht geben! Auch wenn dahinter wohl nur ein übersteigertes Ego steckte.


    "Okay, aber ich hol uns dafür mal etwas zu trinken. Du hast doch auch Durst, oder?"
    Takeya ließ nur ein bekräftigendes 'mhhh' von sich hören. Durst war schon gar kein Wort mehr dafür!

    Reis Muskeln spannten sich an, als der schwarzhaarige Mann sich aus dem Schatten der Bäume löste, dann gab er sich jedoch genau so überrascht wie die anderen, und zuckte nur kurz mit den Schulter, als er den wütenden Seitenblick bemerkte. Für Rei stand jetzt fest, dass sein Verfolger und die anderen nicht zusammen arbeiteten.


    'Er hat gezögert.'


    Vielleicht waren sie doch alle nur wegen dieses Briefes hier gelandet, unabhängig von einander? Aber nur weil sie vielleicht keine potentiellen Feinde darstellten, konnte es sich immer noch um einen Hinterhalt handeln. Eine Falle, gelegt für sie alle und von einem bis jetzt Unbekannten.
    Er stimmte Lardos Vorschlag zu, doch achtete darauf als letzter durch die Tür ins Innere des Hauses zu treten. Einen kurzen Moment konnte er im Halbdunkel nichts erkennen, bis sich seine Augen an die veränderten Lichtverhältnisse angepasst hatten. Bei dem Raum schien es sich um die ehemalige Schankstube eines Gasthauses zu handeln. Doch die Einrichtung war fast vollends zerstört, und auf dem Boden sammelten sich Trümmer, Unkraut und Scherben von zerschlagenen Flaschen.
    Während die anderen sich rund um einen noch heil gebliebenen Tisch scharten, stelle Rei sich mit dem Rücken zu Wand nahe der Tür auf. Er legte sein Stück Pergament schnell zu den anderen auf den Tisch und meinte nur: "Ich hoffe wir finden jetzt des Rätsels Lösung... Mein Name ist übrigens Rei." Jetzt kam wirklich der Moment der Entscheidung. Für einen Hinterhalt gab es keine denkbar bessere Situation.


    'Ein Rätsel wird jetzt sicher gelöst....'

    Das Lächeln wie eine stumme Maske aufgesetzt, betrachtete Rei das Mädchen, das ihr Stück Pergament in die Sonne hielt, um zu erkennen, welches Symbol darauf abgebildet war.
    "Es tut mir Leid, sollte ich dich erschreckt haben. Dieser Brief kam mir einfach zu seltsam vor, und ich wollte lieber einigen Sicherheitsabstand halten. Außerdem war ich nie der beste Kartenleser..." Er bemühte sich um eine muntere Plauderstimme, doch innerlich waren all seine Nerven und Muskeln angespannt.
    Kurz schielte er wieder über seine Schulter zurück zum Wald.


    'Ist er noch da?'


    Dass der andere Mann um seine Verletzung wusste, ohne dass er sie hätte sehen können überraschte Rei und schürte seine Zweifel. Einen winzigen Augenblick lang drohte ihm seine Maskerade zu entgleiten, doch dann machte er schnell mit der verletzten Hand eine wegwerfende Bewegung. "Nur ein paar kleine Kratzer... Ich habe mich wohl etwas ungeschickt angestellt, als ich der jungen Dame hier durch einiges Dornengestrüpp gefolgt bin. Aber schließlich macht man so was auch nicht, also geschieht es mir wohl recht", fügte er noch mit einem freundlichen Lächeln hinzu um vor den immer noch blutenden Schnitten in seinen Fingern abzulenken.


    'Nicht zu freundlich wirken!'


    "Aber wenn wir schon beim Puzzlespiel sind, kann ich auch gleich meinen Beitrag leisten." Rei zog das zerfledderte Stück Pergament aus dem Umschlag. Dabei benutzte er nur die Linke Hand, denn vielleicht war der Fetzen doch zu wichtig, um ihn jetzt mit Blut zu verschmieren. Mit der anderen Hand holte er schnell ein Stück Stoff aus der Innentasche seines Mantels und wickelte es um die Finger, um die Blutung zu stillen und die Schnitte zu verbergen.


    'Das hätten verdammt lange Dornen sein müssen...'

    so hab auch noch ein paar Fragen:


    -In welcher Zeit spielt das ganze (bis jetzt ist gegenwart anzunehmen oder?)
    -Am welchem Ort ("reale" Welt/welches land?)


    und wie ist das geklärt mit den anderen humanoiden Rassen? Wissen die "normalen" Menschen von der Existenz von Dämonen etc?

    'Noch jemand mit so einem Brief?'


    Die Klinge schob sich einige Zentimeter von seiner Kehle weg und Kei nutzte die Gelegenheit, um sich in eine Haltung zu bringen, die ihm eine leichtere Flucht ermöglichte. Kommentarlos zog er mit seiner Linken den zerknitterten Umschlag aus der Manteltasche, während er seine blutende Rechte unauffällig in Position brachte, um mit dem Blut jederzeit das Siegel zu aktivieren.
    Langsam drehte sich Rei ein Stück weiter aus der Reichweite der Klinge heraus. Die Personen an der eingestürzten Hütte besaßen alle einen Brief wie er, und auch der junge Mann bei ihm hatte angedeutet, ebenfalls etwas von den Briefen zu wissen. Rei musterte ihn einen Augenblick. Er hatte schwarze Haare und trug rüstungsähnliche Kleidung. Außerdem schien er etwa im gleichen Alter zu sein.


    'Haben sie alle genau wie ich diesen Brief erhalten, der sie hier her lockt? Oder ist das Teil eines Hinterhalts?'


    Hätte der andere ihn töten wollen, hätte er längst Gelegenheit dazu gehabt. Und würden die anderen seine Komplizen sein, wäre der Mann nicht genau so leise und auf seine Tarnung bedacht wie er selbst. Was tun? Rei wollte es nicht auf einen Kampf mit ihm ankommen lassen. War es das Klügste, sich auf das Spiel einzulassen?
    "Das zerfledderte Stück Papier stellt wohl die Eintrittskarte zu dieser Plauderrunde da. Also wenn du auch ein Ticket hast, steigst du vielleicht auch mit auf den Zug." Bei diesen Worten blitzten seine Augen kurz schelmisch auf. Rei gab dem anderen jedoch gar keine Zeit zum reagieren, sondern sprang mit einem Satz auf und löste sich ohne nochmal einen Blick nach hinten zu werfen aus dem Schatten des Waldes. Er setzte ein gespieltes Lächeln auf und trat zu der Gruppe, während er mit dem Brief in der Hand rum wedelte. Doch den ganzen Weg über fürchtete er, dass ihn ein stechender Schmerz in den Rücken traf.
    Als er am Gebäude schließlich ankam, blieb er ein paar Schritt von den andren stehen, nickte dem jungen Mädchen zu und sagte: "Hab dich, du musst!"


    'Zu übertrieben?'


    Rei warf einen flüchtigen Blick über seine Schulter, doch der schwarzhaarige hielt sich immer noch versteckt. Seine Rechte schmiegte sich diesmal um den beinernen Griff des Rapiers, den er gut versteckt unter dem Mantel umgegürtet hatte.

    Ein Adrenalinschock durchschoss Reis Körper, als er die leisen aufgesetzten Schritte hinter sich hörte. Er unterdrückte den Reflex, sich um zudrehen oder auch nur zusammen zu zucken, und hielt den Blick starr nach vorne gerichtet, jedoch ohne auch nur noch das Geringste wahrzunehmen, was in seinem Sichtfeld geschah. Alle Sinne waren auf das hinter ihm gerichtet.


    'Zu nah...'


    Wer oder was es auch war konnte sich sehr geschickt bewegen, sonst hätte er das Rascheln des Laubes früher gehört. Sein Hirn arbeitete fieberhaft und die feinen Härchen in seinem Nacken stellten sich auf. Durch seinen Rücken von hinten abgeschirmt zog Rei mit einer fahrigen Geste ein Zeichen in die feuchte Walderde. Langsam und unauffällig fuhr seine rechte Hand unter den Mantel, doch die Finger schlossen sich nicht um den Griff des Rapiers, sondern um die etwas gelockerte Klinge. Er spürte gerade den schneidenden Schmerz, als hinter ihm eine Klinge aus der Scheide scharte.
    "Einen Mucks und du wirst nie wieder leben," hauchte ihm eine Stimme zu. Die Klinge eines Dolchs legte sich vor seine Kehle.
    "Nicht nur 'nicht mehr' sondern sogar 'nie wieder' ?"
    Seine Stimme war ebenfalls nur ein leises Flüstern. Doch im Gegensatz zu der Ruhe, die in Reis Worten lag, pulsierte das Blut immer schneller durch seine Venen. Er spürte etwas warmes von seinen Fingerspitzen tropfen. Ein einzelner Blutstropfen und das Siegel wäre aktiviert. Nur könnte bei einer zu ruckartigen Bewegung schon vorher in seiner Kehle ein zweiter Mund klaffen.
    Auf der Lichtung trat eine weitere Person aus dem Schatten des Hauses. Das braunhaarige Mädchen hob einen Brief hoch.


    'Der gleiche Umschlag...'


    Der Mann aus dem Gebäude hob ein Schert.
    "Bitte nehmt doch Platz. Es wird interessant."


    'Verdammt...'


    Rei sah keinen Ausweg aus seiner Lage, ohne dabei viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Gehörten der Mann hinter ihm und die Leute auf der Lichtung zusammen? War er so blindlings in eine Falle getreten?