Die Prophezeiung

  • Ein Adrenalinschock durchschoss Reis Körper, als er die leisen aufgesetzten Schritte hinter sich hörte. Er unterdrückte den Reflex, sich um zudrehen oder auch nur zusammen zu zucken, und hielt den Blick starr nach vorne gerichtet, jedoch ohne auch nur noch das Geringste wahrzunehmen, was in seinem Sichtfeld geschah. Alle Sinne waren auf das hinter ihm gerichtet.


    'Zu nah...'


    Wer oder was es auch war konnte sich sehr geschickt bewegen, sonst hätte er das Rascheln des Laubes früher gehört. Sein Hirn arbeitete fieberhaft und die feinen Härchen in seinem Nacken stellten sich auf. Durch seinen Rücken von hinten abgeschirmt zog Rei mit einer fahrigen Geste ein Zeichen in die feuchte Walderde. Langsam und unauffällig fuhr seine rechte Hand unter den Mantel, doch die Finger schlossen sich nicht um den Griff des Rapiers, sondern um die etwas gelockerte Klinge. Er spürte gerade den schneidenden Schmerz, als hinter ihm eine Klinge aus der Scheide scharte.
    "Einen Mucks und du wirst nie wieder leben," hauchte ihm eine Stimme zu. Die Klinge eines Dolchs legte sich vor seine Kehle.
    "Nicht nur 'nicht mehr' sondern sogar 'nie wieder' ?"
    Seine Stimme war ebenfalls nur ein leises Flüstern. Doch im Gegensatz zu der Ruhe, die in Reis Worten lag, pulsierte das Blut immer schneller durch seine Venen. Er spürte etwas warmes von seinen Fingerspitzen tropfen. Ein einzelner Blutstropfen und das Siegel wäre aktiviert. Nur könnte bei einer zu ruckartigen Bewegung schon vorher in seiner Kehle ein zweiter Mund klaffen.
    Auf der Lichtung trat eine weitere Person aus dem Schatten des Hauses. Das braunhaarige Mädchen hob einen Brief hoch.


    'Der gleiche Umschlag...'


    Der Mann aus dem Gebäude hob ein Schert.
    "Bitte nehmt doch Platz. Es wird interessant."


    'Verdammt...'


    Rei sah keinen Ausweg aus seiner Lage, ohne dabei viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Gehörten der Mann hinter ihm und die Leute auf der Lichtung zusammen? War er so blindlings in eine Falle getreten?

  • Lardo beobachtete die anderen Anwesenden, während er sein Schwert bereit hielt. Dann fiel sein Blick auf den Brief von Yukiko. Er vernahm Kiba's Äußerung, woraufhin er langsam das Schwert senkte und einsteckte. Er schaute kurz zu Akiro, der immer noch auf seiner Schulter saß, griff dann in eine seiner Manteltaschen und holte seinen Brief hervor. "Lardo.......mein Name ist Lardo".

  • Kiba schaute das Mädchen an und dann Lardo, der einen Brief in der Hand hielt.
    "So wie es aussieht hat hier wohl jeder so nen Brief."
    Er holte seinen Brief aus der Tasche und zeigte ihn.
    "Weiß den jemand, wofür die da sind?"
    Er schaute jetzt hoffnungsvoll in die runde.
    "Würde nämlich gerne wissen, wie die mich gefunden haben und was die von mir wollen. Achja, und mein Name ist Kiba, für die die gerade noch nicht hier waren, sehr erfreut eure Bekanntschaft zu machen."
    Er lächelte jetzt ein wenig.

  • Day verschränke nachdenklich die Arme und musterte die Anwesenden. Da waren jetzt Kiba, der Wolfdämon, das Mädchen, dessen Name sie noch nicht kannte und Lardo. Die letzten beiden hatte sie noch nicht zuordnen können, aber das würde sich sicher noch ergeben.
    "Also wenn ich das richtig verstehe wurden wir jetzt alle vier von dem Verfasser dieses Briefes hierher gelockt, wissen aber nicht, was er oder sie jetzt genau von uns will?... Ich bin übrigens Day und ob es mich freut euch kennenzulernen muss ich noch herausfinden."
    Sie lächelte wieder.
    >Vielleicht wartet der Verfasser auch draußen auf uns... oder noch jemand mit einem Brief...<

  • Als Marcus den Brief in der Hand des Mädchens sah war er sich doch nicht mehr so sicher was dort vor sich ging. Er fragte sich vor allem warum dieser Junge sich hier versteckte denn offenbar hatte er es wohl doch nicht auf das Mädchen abgesehen. er zog seinen Dolch ein wenig wenn von dem Jungen seiner Kehle und flüsterte ihm wieder zu: "Hast du auch so ein Brief bekommen?"

  • Aus dem Umschlag des Briefes holte Lardo einen Fetzen Papier, der schon sehr alt zu sein schien und an jedem Ende ein Zeichen aufwies, welche man aber nur bei genauem Hinsehen erkennen konnte. "Akiro und ich denken, dass jedes der Teile nur ein Bruchstück ist"

  • Kiba schaute jetzt auf Lardo.
    "Teil eines Bruchstücks?"
    Er holte den Fetzen Papier aus seinen Brief und betrachtete ihn genauer und tatsächlich, dort waren Zeichen zu sehen.
    "Heißt dass dann, wenn alle Teile beisammen sind, ergeben diese komischen Zeichen einen Sinn?"
    Er schaute jetzt wieder auf Lardo in der Hoffnung mehr zu erfahren.

  • 'Noch jemand mit so einem Brief?'


    Die Klinge schob sich einige Zentimeter von seiner Kehle weg und Kei nutzte die Gelegenheit, um sich in eine Haltung zu bringen, die ihm eine leichtere Flucht ermöglichte. Kommentarlos zog er mit seiner Linken den zerknitterten Umschlag aus der Manteltasche, während er seine blutende Rechte unauffällig in Position brachte, um mit dem Blut jederzeit das Siegel zu aktivieren.
    Langsam drehte sich Rei ein Stück weiter aus der Reichweite der Klinge heraus. Die Personen an der eingestürzten Hütte besaßen alle einen Brief wie er, und auch der junge Mann bei ihm hatte angedeutet, ebenfalls etwas von den Briefen zu wissen. Rei musterte ihn einen Augenblick. Er hatte schwarze Haare und trug rüstungsähnliche Kleidung. Außerdem schien er etwa im gleichen Alter zu sein.


    'Haben sie alle genau wie ich diesen Brief erhalten, der sie hier her lockt? Oder ist das Teil eines Hinterhalts?'


    Hätte der andere ihn töten wollen, hätte er längst Gelegenheit dazu gehabt. Und würden die anderen seine Komplizen sein, wäre der Mann nicht genau so leise und auf seine Tarnung bedacht wie er selbst. Was tun? Rei wollte es nicht auf einen Kampf mit ihm ankommen lassen. War es das Klügste, sich auf das Spiel einzulassen?
    "Das zerfledderte Stück Papier stellt wohl die Eintrittskarte zu dieser Plauderrunde da. Also wenn du auch ein Ticket hast, steigst du vielleicht auch mit auf den Zug." Bei diesen Worten blitzten seine Augen kurz schelmisch auf. Rei gab dem anderen jedoch gar keine Zeit zum reagieren, sondern sprang mit einem Satz auf und löste sich ohne nochmal einen Blick nach hinten zu werfen aus dem Schatten des Waldes. Er setzte ein gespieltes Lächeln auf und trat zu der Gruppe, während er mit dem Brief in der Hand rum wedelte. Doch den ganzen Weg über fürchtete er, dass ihn ein stechender Schmerz in den Rücken traf.
    Als er am Gebäude schließlich ankam, blieb er ein paar Schritt von den andren stehen, nickte dem jungen Mädchen zu und sagte: "Hab dich, du musst!"


    'Zu übertrieben?'


    Rei warf einen flüchtigen Blick über seine Schulter, doch der schwarzhaarige hielt sich immer noch versteckt. Seine Rechte schmiegte sich diesmal um den beinernen Griff des Rapiers, den er gut versteckt unter dem Mantel umgegürtet hatte.

    Und diese Augen raubten meine Seele...

    2 Mal editiert, zuletzt von Sicarius () aus folgendem Grund: ups, sollte &quot;hab Dich&quot; heißen =D

  • Lardo wollte gerade etwas erwidern, als dieser Junge aus dem Gebüsch heraus sprang und zu ihnen rannte. In der Hand hielt er einen Brief, wie sie alle scheinbar einen zu haben schienen. Die Kutte sagte aus, dass er wohl eine Art Geistlicher war.....aber eine dunkle Kutte? Noch dazu viel ihm jetzt ein Geruch auf der von diesem Jungen ausging und er wunderte sich darüber, diesen Geruch nicht schon früher wahrgenommen zu haben. Es war ein süßlicher Geruch und Lardo erkannte ihn sofort "Bevor wir nun dich fangen solltest du deine Wunde versorgen.....sonst wird es zu leicht" sagte er mit einem leichten grinsen. "Mein Name ist Lardo, wie ich sehe hast du etwas das uns alle verbindet..."

  • "Hab ich, du musst!", sagte der junge Mann, der auf einmal neben ihr stand. "Woah! Hast du mich erschreckt!" Sie hielt sich ihre Hand lachend ans Herz. "Puhh..Naja wie auch immer ich bin Yukiko. Also ich hab bei mir ein Pentagramm...Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, weil ich es nicht richtig erkenne." Sie hob den Brief einem Sonnenstrahl entgegen. "Ja, ein Pentagramm.."

    LG Twinkie, クラーラー




    Assassins Creed *-*

    Einmal editiert, zuletzt von Soulshadow () aus folgendem Grund: Rechtschreibung *Schnellschrift*

  • Das Lächeln wie eine stumme Maske aufgesetzt, betrachtete Rei das Mädchen, das ihr Stück Pergament in die Sonne hielt, um zu erkennen, welches Symbol darauf abgebildet war.
    "Es tut mir Leid, sollte ich dich erschreckt haben. Dieser Brief kam mir einfach zu seltsam vor, und ich wollte lieber einigen Sicherheitsabstand halten. Außerdem war ich nie der beste Kartenleser..." Er bemühte sich um eine muntere Plauderstimme, doch innerlich waren all seine Nerven und Muskeln angespannt.
    Kurz schielte er wieder über seine Schulter zurück zum Wald.


    'Ist er noch da?'


    Dass der andere Mann um seine Verletzung wusste, ohne dass er sie hätte sehen können überraschte Rei und schürte seine Zweifel. Einen winzigen Augenblick lang drohte ihm seine Maskerade zu entgleiten, doch dann machte er schnell mit der verletzten Hand eine wegwerfende Bewegung. "Nur ein paar kleine Kratzer... Ich habe mich wohl etwas ungeschickt angestellt, als ich der jungen Dame hier durch einiges Dornengestrüpp gefolgt bin. Aber schließlich macht man so was auch nicht, also geschieht es mir wohl recht", fügte er noch mit einem freundlichen Lächeln hinzu um vor den immer noch blutenden Schnitten in seinen Fingern abzulenken.


    'Nicht zu freundlich wirken!'


    "Aber wenn wir schon beim Puzzlespiel sind, kann ich auch gleich meinen Beitrag leisten." Rei zog das zerfledderte Stück Pergament aus dem Umschlag. Dabei benutzte er nur die Linke Hand, denn vielleicht war der Fetzen doch zu wichtig, um ihn jetzt mit Blut zu verschmieren. Mit der anderen Hand holte er schnell ein Stück Stoff aus der Innentasche seines Mantels und wickelte es um die Finger, um die Blutung zu stillen und die Schnitte zu verbergen.


    'Das hätten verdammt lange Dornen sein müssen...'

  • Lardo beäugte Rei misstrauisch. Ein so intensiver Blutgeruch? Von Dornen? Sein Blick ruhte noch eine kurze Weile auf dem Jungen, dann lächelte er aber und nickte freundlich "Mein Name ist Lardo" - Er deutete auf Akiro, welcher auf seiner Schulter saß - "und das hier ist mein Freund und Falke Akiro". Dann wandte er sich wieder an die anderen "Wie es aussieht hat jeder von uns einen Teil......wir sollten vielleicht einen der Tische nutzen die noch ganz sind"

  • Als der Junge wegerannt war hatte Marcus erst das Verlangen ihm den Dolch nachzuschmeißen. Doch der Dolch war zu wertvoll für ihn um ihn einfach so zu schmeißen. Doch er beobachtete den Jungen und die anderen Leute in der Hütte noch eine Weile, bevor er sich entschied aus dem Busch zu kommen. Langsam schob er sich durch das Geäst auf die Lichtung und in Richtung Haus. Als er bei dem Jungen aus dem Busch ankam warf er nur einen kurzen bösen Blick auf ihn und sagte dann in die Runde:"Ich habe auch so einen Brief."

  • Kiba war leicht verwirrt.
    "Sind jetzt aber ne Menge Leute, die einen Brief bekommen haben."
    Er schaute in die Runde.
    >Das werden langsam ne Menge komischer Leute.<
    "Ich denke, er hat recht was das mit dem Tisch angeht. Ist auf jeden Fall besser, als hier herum zu stehen und die Briefe in die Luft zu halten."

  • Lardo nickte "in der Tat, es werden immer mehr komische Leute". Dann lachte er "das ganze scheint sich ja doch gelohnt zu haben!" sagte er und wandte sich ab, um einen Tisch im Gasthaus zu suchen.

  • Day streckte ihre Arme in die Luft und folgte Lardo.
    "Au ja, sitzen ist gut. Langsam tun meine Füße echt weh!"
    Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und einige Sekunden später war der Dolch verschwunden. Stattdessen trug sie jetzt wieder den goldenen Schmuck an ihrem Arm. Sie holte ihren Papierfetzen aus dem Briefumschlag und legte ihn auf den Tisch. In ihrer Miene war jetzt nur noch Ernsthaftigkeit zu erkennen. Das, was hier vor sich ging, hatte jetzt auf jeden Fall ihre volle Aufmerksamkeit, denn es war tausendmal besser, als sich mit lästigen Dämonen herumzuschlagen oder an vergangene Zeiten zu denken.

  • Lardo setzte sich ebenfalls und legte seinen Zettel auf den Tisch, obwohl hier drinnen Dämmerlicht war konnte er die Zeichen auf den beiden Zetteln ohne Probleme erkennen "Diese beiden gehören nicht zusammen......"
    Er schaute nach den anderen... würden sie kommen? Was auf diesen Zetteln geschrieben stand war, so weit er es beurteilen konnte, für sie alle Fremd.

  • Auch Yukiko setzte sich auf einen Stuhl und nahm den Waffengurt von ihrem Oberschenkel. "Der ist ganz schön unbequem zum sitzen...." Sie legte ihren Brief in die Mitte des Tisches und ihre Waffe direkt vor sich auf den Tisch. >Na das wird ja noch interessant..<

  • Kiba folgte ihnen und setzte sich auch an den Tisch und legte den Brief ab.
    "Ich habe nur keinerlei Ahnung vom puzzeln."
    Er schaute auf den Tisch...
    "Für mich sieht das alles gleich rätzelhaft aus."
    Er lies die Ohren leicht hängen.
    "Manchmal ist es wohl doch nützlich wen man Puzzle mag."

  • Reis Muskeln spannten sich an, als der schwarzhaarige Mann sich aus dem Schatten der Bäume löste, dann gab er sich jedoch genau so überrascht wie die anderen, und zuckte nur kurz mit den Schulter, als er den wütenden Seitenblick bemerkte. Für Rei stand jetzt fest, dass sein Verfolger und die anderen nicht zusammen arbeiteten.


    'Er hat gezögert.'


    Vielleicht waren sie doch alle nur wegen dieses Briefes hier gelandet, unabhängig von einander? Aber nur weil sie vielleicht keine potentiellen Feinde darstellten, konnte es sich immer noch um einen Hinterhalt handeln. Eine Falle, gelegt für sie alle und von einem bis jetzt Unbekannten.
    Er stimmte Lardos Vorschlag zu, doch achtete darauf als letzter durch die Tür ins Innere des Hauses zu treten. Einen kurzen Moment konnte er im Halbdunkel nichts erkennen, bis sich seine Augen an die veränderten Lichtverhältnisse angepasst hatten. Bei dem Raum schien es sich um die ehemalige Schankstube eines Gasthauses zu handeln. Doch die Einrichtung war fast vollends zerstört, und auf dem Boden sammelten sich Trümmer, Unkraut und Scherben von zerschlagenen Flaschen.
    Während die anderen sich rund um einen noch heil gebliebenen Tisch scharten, stelle Rei sich mit dem Rücken zu Wand nahe der Tür auf. Er legte sein Stück Pergament schnell zu den anderen auf den Tisch und meinte nur: "Ich hoffe wir finden jetzt des Rätsels Lösung... Mein Name ist übrigens Rei." Jetzt kam wirklich der Moment der Entscheidung. Für einen Hinterhalt gab es keine denkbar bessere Situation.


    'Ein Rätsel wird jetzt sicher gelöst....'