Beiträge von Sicarius

    von mir aus gern ^^


    Tag 1 ist ja bei den meisten jetzt auch gelaufen, und da es ja noch alles ziemlich am Anfang ist, dürfte es leicht sein noch einzusteigen ^^

    Gegen 17:00 Uhr Wohnheim der DayClas


    Takeya nahm die kleinen Schachteln aus der Tasche und verstaute sie im obersten Fach seines Kleiderschrankes. Es hatte gedauert, bis er in der fremden Stadt endlich einen Laden gefunden hatte, der die von ihm gesuchten Medikamente verkaufte. Aber er hatte nicht in den Krankenflügel der Schule gehen wollen. Sie hätten ihm wohl nie diese Mengen an starken Schmerzmitteln einfach so gegeben, ohne ihn mit Fragen zu durchlöchern. Seine Schmerzen gingen nur ihn etwas an!
    Bis jetzt hatte er auch mit wenigen Ausnahmen noch nie Mittel gegen die heftigen Kopfschmerz-Attacken genommen. Wie es sein Vater gewollt hatte. Es aus eigener Kraft zu überstehen, das war immer sein Vorwand gewesen.
    Takeya ballte die Fäuste. Jetzt war es aber genug. Der Schmerz sollte nicht mehr sein Leben bestimmen. Egal was er dagegen tun musste.
    Woher dieser Wandel seiner Einstellung so plötzlich kam, wusste er aber selbst nicht genau.


    Während er in der Stadt war, hatte er lange über seine Begegnung mit Kuraiko nachgedacht. Hatte er sich vielleicht doch alles eingebildet? Oder konnten manche Menschen wirklich in die Gedanken von anderen eindringen? Waren deshalb die NightClas Schüler so komisch, weil sie alle diese Begabung hatten?
    Er hatte einfach keine Erklärung dafür.
    'Egal was, ich werde es heute Nacht mit Chi herausfinden!'
    Unbewusst schweiften seine Gedanken wieder zu ihr ab.

    Nachdem er sich von Mai verabschiedet hatte, ging Mamoru auf sein Zimmer. Er hatte ja sonst nichts zu tun.
    Außerdem würde die Ruhezeit bald beginnen, zu der sich alle im Wohnheim eingefunden haben sollten.
    Da Mamoru nicht sein Zimmer oder die frischen Bezüge auf seinem Bett verschmutzen wollte, duschte er nochmal schnell, um vor allen den Schmutz an seinen Füßen weg zu bekommen.
    Sein Hemd hängte er auf einen Bügel in den Schrank. Die dreckige Jeans konnte er wohl nicht noch einmal anziehen. Vielleicht hätte er sich angesichts seines leeren Kleiderschranks doch mehr darum kümmern sollen, dass sie nicht zu dreckig wurde.
    Nachdem er sich umgezogen hatte, ließ er sich auf sein Bett fallen. Die Matratze war etwas zu weich, jedoch roch das Bettzeug angenehm nach Waschmittel.
    Eine Stelle an der Decke anstarrend dachte der Junge noch einmal über die Ereignisse des ganzen Tages nach.
    Es war definitiv eine Wende in seinem Leben.
    Ob zum Besseren würde er wohl erst nach dem ersten Unterricht wissen...

    "Mh ich glaube auch... Ich möchte nicht gleich am ersten Tag blöd auffallen."
    Mamoru hätte gerne einmal einen Blick auf diese 'Heiße Quelle' geworfen. Eigentlich konnte er sich darunter nichts vorstellen. Und was wohl daran groß anders sein sollte, als bei einer warmen Dusche? Aber er würde in Zukunft wohl noch genug Gelegenheiten bekommen, sich davon ein Bild zu machen.
    "Ich werde hier wohl ein anderes Mal herkommen müssen..."
    Er ging auf dem mit Kies bestreuten Pfad, der zum Badehaus führte, wieder Richtung Wohnheim.
    "Ach ja, willst du nicht lieber wieder deine Schuhe anziehen? Nicht, dass du dich nochmal schneidest." fragte er mehr belustigt als besorgt.

    Sie schaute ihn so an, als täte es ihr wirklich Leid.
    "Äh ja...Schon okay... Mach das einfach nie wieder! Egal wie du das machst!" Erst jetzt bemerkte er wieder das mittlerweile zerknüllte Stück Papier in seiner Hand. Er wollte ja noch in die Stadt!
    "Tschuldigung äh Kuraiko-chan. Ich muss noch in die Stadt... Man äh sieht sich." Erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass sie ja in einer anderen Klasse war.

    Er spürte wie sie ihm in die Schulter kniff. Dann kam endlich wieder Bewegung in ihn. Er sprang auf und ging einige Schritte rückwärts von ihr weg.
    "Wenn du wirklich in meinen Gedanken lesen kannst, dann hör auf damit!" Den Gedanken, dass er es ja gar nicht nachprüfen konnte, ob sie seine Gedanken kannte oder nicht, verdrängte er absichtlich.

    Das war jetzt für ihn zuviel. Mit apathischen Blick setzte sich Takeya neben sie. "Du... kannst... Gedanken lesen..."
    Er konnte ihre Frage nicht beantworten. Er konnte noch nicht einmal einen klaren Gedanken fassen. "Woher soll ich das denn wissen?"
    Er zeigte auf sie. Seine Hand zitterte.
    "Du bist aber echt oder? Ich hab keine Halluzinationen?"
    'Oh bitte lass es Halluzinationen sein!'
    So etwas konnte es doch gar nicht geben! Nicht in seinem ganz normalen Leben!

    -.- headbang bei RS, bullet, heaven shall burn oder InEX für mich mit ^^



    ja nach meinen gesegneten Ferien werd ich leider auch nich immer zum schreiben kommen, wegen zu vielen klausuren auf einmal -.-
    Edit: Rena, vll könntest du die Gabe mit dem herzaubern ein bisschen näher beschreiben^^ das kann ja im mom noch alles sein, und mit zu starken Fähigkeiten ist es ja so ne sache...

    Das Mädchen wandte sich um und ging weiter. Zurück ließ sie Takeya, dessen Welt gerade zusammenbrechen schien.
    Er hatte sie wieder in seinem Kopf gehört, da war er sich jetzt sicher. Aber das konnte doch gar nicht sein! Sowas gab es nicht, nur in Büchern oder Filmen!
    Er realisierte jetzt erst was sie überhaupt gesagt hatte. Hatte er etwa leise vor sich hin geflucht? Er hatte sich das doch nur gedacht!
    "Verdammt warte mal!"
    Dafür musste es eine logische Erklärung geben! Endlich kam er wieder etwas aus seinem Schockzustand und lief ihr nach. Sie hatte sich in den Schatten eines Kirschbaumes gesetzt, der zu dieser Zeit in voller Blüte stand.
    "Was war das?" 'Oh mann, musste das unbedingt so dämlich klingen!'

    Ruckartig schlug er sich mit der Hand auf den Hinterkopf. Seine Finger krallten sich in seine zerstrubbelten Haare. 'Scheiße... was war das?'
    Er hatte sie verstanden. Sogar ganz genau. Aber dabei hatte sie ihren Mund nicht aufgemacht! Es war, als wäre ihre Stimme in seinem Kopf gewesen! Oder hatte er sich geirrt?
    "Äh ja... Wir verstehen uns!", sagte er, auch wenn er im Moment gar nichts mehr verstand.

    Als sie sich so über sein Erscheinen erschrak zog er nur die Augenbrauen hoch. 'Das sollte ich dich wohl lieber fragen...' "Takeya, und als normaler DayClas Schüler richtig hier. Und du?" Da die meisten NightClas Schüler sich für etwas besseres hielten und immer arrogant daherredeten, konnte er sich nicht zu einem freundlicheren Tonfall durchringen. Takeya spürte zwar, dass er damit nicht besser war als die und dem Mädchen eigentlich Unrecht tat, aber das ignorierte er einfach.

    10:50 Uhr Gelände der DayClas [Takeya]


    'Ein Quatsch, das man so etwas überhaupt braucht...'
    Takeya schaute auf den Zettel in seiner Hand. Um unter der Woche das Gelände verlassen zu können, hatte er sich extra eine Abmeldung holen müssen. Und das hatte Ewigkeiten gedauert, bis der Rektor da war um es mit seiner Unterschrift zu genehmigen. Takeya war sich sicher, dass die meisten anderen Schüler nicht diese Umstände auf sich nahmen und oft einfach das Gelände verließen. So würde er es wohl auch in Zukunft halten...


    Zu allen Überfluss hatte er auch noch seinen Geldbeutel vergessen, und durfte deshalb nochmal zurück laufen. Aber er musste dringend in die Stadt, es sollte an diesem Abend nicht wieder an ihm scheitern.


    Als er leise fluchend aus dem Gebäude kam, blieb er aber plötzlich erstaunt stehen. 'Was will die hier?'
    Auf dem Vorplatz stand eine junge Frau, die die Uniform der NightClas trug. Hätte sie nicht so orientierungslos in die Gegend geschaut, hätte er sie wohl einfach ignoriert und wäre weiter gegangen. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, als er sich ihr bis auf ein paar Meter näherte.
    "Falsches Gebäude und falsche Tageszeit, für eine NightClas Schülerin, oder?"

    Er zuckte kurz mit den Schultern und folgte ihr dann zu der kleinen Hütte.
    Mamoru machte sich immer noch etwas Sorgen, dass sie zu spät wieder zurückkommen könnten. Aber wenn er sich richtig orientiert hatte, dann musste die Hütte in Richtung Wohnheim liegen, es wäre also kein großer Umweg. Außerdem war er auch neugierig, welchen Zweck das Häuschen hatte.
    Er hatte schon eine Vermutung, welche sich verstärkte, als sie näher kamen und er das Plätschern von Wasser hören konnte. Außerdem meinte er weiter oben in den Felsen etwas Dunst aufsteigen zu sehen, jedoch spendete die untergehende Sonne nicht genug Licht, um Gewissheit zu haben.

    Sie umarmte ihn so plötzlich und fest, das er beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.
    Und einen kurzen Moment lang befürchtete er, gleich einen Stromschlag zu bekommen.
    "Weiter? Ähh ja, klar."
    Mit einem diesmal etwas verlegenem Grinsen ging er wieder in die Richtung, aus der er die Meeresgeräusche hören konnte.
    Die Bäume lichteten sich allmählich, und bald erreichten sie den Waldrand. Es gab hier aber keinen Strand, wie Mamoru eigentlich vermutet hatte. Der schmale Streifen Wiese endete plötzlich an einer steil zum Meer hin abfallenden Klippe.
    In einiger Entfernung konnte er eines dieser turmähnlichen Gebäude sehen, welche ihm schon vom Schiff aus aufgefallen waren. Seine Umrisse hoben sich dunkel gegen die orangefarbene Abenddämmerung ab.
    "Hey Mai, weißt du vielleicht von deinem Bruder, was das für seltsame Türme sind?"

    "Lass mal sehen."
    Ohne sich sonderlich darum zu kümmern, dass er seine Hose schmutzig machte, kniete er vor ihr nieder und nahm ihren Fuß zwischen beide Handflächen.
    Es hätte eigentlich genügt, nur ihre Hand zu nehmen, aber Mamoru hatte zu gute Laune und wollte es etwas dramatischer gestalten.
    Der Schnitt blutete zwar, war aber nicht sehr lang oder tief. Er konzentrierte sich, und ließ dann die Kraft, die er nicht beschreiben konnte, die aber immer seinen Körper durchströmte, durch seine Finger in ihren Fuß fließen. Langsam konnte er spüren, dass sich die Wunde schloss und gleichzeitig merkte er ein leichtes Stechen in seinem eigenen Fuß.
    Dann stand er wieder auf und deutete eine Verbeugung an.
    "Es war mir eine Freude, euch meine Dienste zeigen zu können." Es war vielleicht das erste Mal, dass er stolz auf seine Fähigkeit war.

    Als sie wieder zu ihm aufgeschlossen hatte, hatte Mamoru plötzlich ein Gefühl, wie man es an einem heißen Tag kurz vor einem Sommergewitter spürt.
    "Elektrokinese."
    Mai ließ spielend einige Funken und Blitze um ihre Finger zucken. Es gab sogar Menschen mit der Gabe, Strom bändigen zu können!
    Als sie ihn fragte, was seine Gabe war, wollte er gerade einfach nur 'Heilen' sagen, als ihm etwas einfiel. So spektakulär wie sie konnte er es nicht vorführen, aber vielleicht konnte er sein Können wenigstens zeigen...
    Mit einem Grinsen schaute er auf ihre Füße, die schon fast so dreckig waren wie seine.
    "Hast du schon Blasen?"

    "Hast du den Tumult auf dem Schiff auch mitbekommen? " Mamoru glaubte auch, dass er hier nicht einfach so auf einer Wiese einschlafen sollte.
    Sie gingen schon eine ganze Weile durch den Wald.
    'Verdammt', dachte Mamoru. 'Der Wald scheint größer zu sein, als ich gedacht habe.'
    Er hatte auch keine Uhr dabei, und wollte nicht gerade an seinem ersten Tag hier herausfinden, was sie in dieser Anstalt mit den Leuten machten, die sich nicht an die Regeln hielten und zu spät zum Wohnhaus zurückkehrten. Einen kurzen Moment hielt er inne und lauschte. Er konnte zwar das rauschende Geräusch der Brandung hören, jedoch war der Wald zu dicht, sodass er noch keinen Strand oder so etwas zwischen den Stämmen erkennen konnte.
    Auch wenn es barfüßig unangenehmer war, beschleunigte er etwas seine Schritte. Wer wusste, wann er hier wieder Freizeit hatte, und er wollte unbedingt wissen, wie groß die Insel war und was am anderen Ende des Waldes lag.
    "Hey, mal so aus Interesse. Was hast du eigentlich für eine Fähigkeit?" Mai war etwas hinter ihm zurückgeblieben.

    Im ersten Moment schaute er ihr nur verdutzt hinterher, aber dann musste er noch breiter Grinsen als Mai. Mit zügigen Schritten schloss er wieder zu ihr auf.
    Zum Glück wuchsen am Waldrand nicht allzu viele Sträucher, sodass sie sich keinen Weg durch Dornen oder Brennnesseln bahnen mussten. Aber obwohl er es gewohnt war, piekste es selbst ihn einige Male schmerzhaft in die Sohle.
    "Du hast gesagt, du bist wegen deinem Bruder hier. Ist er auch ein Schüler?"
    Die Bäume um sie herum standen ziemlich eng, aber dafür gab es fast kein Gestrüpp. Als er über das weiche Moos lief, das die Wurzeln und Steine mit einem dunklen Grün bedeckte, beschloss er, hier öfters "spazieren" zu gehen.

    Mamoru schaute zum Boden und ein melancholisches Lächeln legte sich auf seine Lippen.
    "Bei einem Kampf kommt es nie vor, das alle positiv davon betroffen sind".
    Er wusste zwar nicht, wer ihre Gegner waren, aber auch sie mussten Schmerzen empfinden können.
    Er blickte ihr jetzt wieder ins Gesicht. "Wo gehen wir hin? Runter zum Strand oder durch den Wald."
    Plötzlich musste er grinsen, als er auf den erdigen Waldboden sah.
    "Aber Schuhe können ja leicht schmutzig werden."