[Geschichte] Angel Beats! Again

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 10:13 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenzimmer


    Missmutig warf Yukiko einen Blick auf die Waffe, die in der Jacke aufgefunden worden war, nachdem dieser TK sie Hayato gegeben hatte.
    "Ich glaub es ist recht wahrscheinlich, dass sie ihn mit Gewalt davon abhalten mussten ihre Pläne zu durchkreuzen. Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, warum sie sonst Waffen mit sich geführt hatten. Und wenn es konkurierende Gruppen gegeben hätte, hätte er bestimmt ein Wort darüber verloren."
    Sie schluckte den schlechten Geschmack herunter, den allein der Gedanke an die folgenden Worte hervorrief.
    "Wenn sie sich schon als 'Front' bezeichnet haben, ist es kaum abwegig, dass der Tenchi es war, gegen den sie ihren Krieg geführt haben."


    Die Vorstellung eventuell auf den Tenchi schießen zu müssen, ließ einen kalten Schauer ihren Rücken hinab rieseln.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 3 – 10:13 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenzimmer


    Rika hatte dem kurzen Gespräch zugehört, während sie weiter in den noch lesbaren Daten im Missions-Manager stöberte. Tatsächlich erschien ihr Yukis Annahme, dass sich die Kämpfe zwischen den Schülern, die zu dieser Front gehörten, und dem Tenchi abspielten, ziemlich zutreffend zu sein. Alleine dass man den Schülerratspräsidenten auf einen Posten gesetzt hatte, wo er die Regelwerke der Schule durchsetzen musste... Gleichzeitig schien die Auswahl auch immer nur Leute zu treffen, die diese Aufgabe auch wirklich umsetzen konnten.
    Wenn der Schöpfer so jemanden wie "Miss Eisenhart" auf diesen Posten gesetzt hätte, dann würde sie bestimmt schon ein komplettes Disziplinarkommando zusammengezogen haben. Nur würde eine solche Konstellation sofort zu einem Schlachtfest ausufern, bei dem die unbeteiligten Schüler gar keine Chance haben würden, sich dem zu entziehen.
    Aber der Tenchi arbeitete alleine und griff auch nur ein, wenn man die Regeln der Schule oder die Gesetze der Gesellschaft brach. So konnte es ein geheimer Krieg bleiben, den die NPC gar nicht mitbekamen.
    "Das halte ich auch für am Wahrscheinlichsten", meinte sie laut zu den anderen. "Die Auswahl dieser einen Person muss dabei ziemlich wichtig sein, denn sie darf keine große Gruppe bilden. Als Ausgleich gesteht man ihr dafür einige spezielle Möglichkeiten zu, um den Vorteil der größeren Gruppe auszugleichen."
    Aus den Daten, die sich auf dem Laptop noch lesen ließen, war dazu nichts weiter zu finden. Aber es musste so etwas sein!

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 10:13 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenzimmer


    Auf Rikas Worte versank Yukiko wieder in Gedanken, was den Raum in eine unangenehme Stille tauchte, welche sie selbst jedoch nicht bemerkte. Sie war zu sehr damit beschäftigt sich vorzustellen, wie der Charakter solch eines Menschen aussehen musste, um den Anforderungen zu entsprechen. Die wichtigste Eigenschaft ihrer Meinung nach musste wohl sein, dass er einem Felsen aus strengen Prinzipien inmitten eines Meeres gleichen musste. Ohne die Fähigkeit Emotionen und eventuell eigene Wünsche und Verlangen den aufgestellten Regeln unterzuordnen, und das in einer verlässlichen Manier, war unersetzlich. Zugleich musste er an diesen Prinzipien festhalten, egal was passiert, da ihn sonst eventuell die normalen Schüler von seinem vorhergesehenen Weg abbringen könnten. Irregularitäten wären dann noch einmal eine ganz andere Sache.
    Die physische Stärke wurde vom System bereit gestellt, wie Leo und Kenshin es am eigenen Leib erfahren hatten. Doch in diesem Bunk der Prinzipien musste auch verankert sein, dass er diese Stärke nicht missbrauchte. Er musste durch und durch beherrscht sein und eine Ideologie und Ethik vertreten, die dem System zu Gute kommt.
    Doch all diese spezifische Stärke hatte auch seine Nachteile, die schon fast auf natürliche Art und Weise Hand in Hand mit ihr gingen. Nicht nur hatte er die Bürde der höchsten Position zu tragen. Er befand sich auch noch in einer Umgebung deren Menschen anscheinend in regelmäßigen Abständen verschwanden und wiedergeboren wurden. Schloss er Freundschaften, würden sie nicht für lange halten. Seine Freunde würden auch verschwinden und er war durch seine Prinzipien dazu verdammt ihnen dabei zuzusehen und auch noch zu helfen. Und das möglicherweise für Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte.
    Allein wenn sie daran dachte, wurde sie traurig. Er musste all die Einsamkeit ertragen. Sie wusste wie schwer das war, doch seine Situation erschien ihr noch schwerwiegender als ihre es gewesen war. Sie konnte sich nicht vorstellen jemals seinen Job zu machen.


    "Diese speziellen Fähigkeiten sind glaub ich nicht alles", sagte sie und zwang ihre Gefühlslage damit wieder in geregelte Bahnen.
    "Wahrscheinlich kann er den Lehrkörper mehr oder weniger nach Beliebem steuern. Im Falle von dem Konzert kann ich es mir nicht vorstellen, dass er die ganze Schülermenge alleine unter Kontrolle bekommen könnte, falls bei der Durchführung der Mission etwas schief gehen sollte. Und dann gibt es ja auch noch die Vize-Präsidentin. Da sie wahrscheinlich ähnliche Fähigkeiten besitzt, sollten wir sie nicht vergessen."
    Sie seufzte und sagte mit belegter Stimme:
    "Mir gefällt das alles ganz und gar nicht. Je mehr wir erfahren, desto mehr hört es sich nach einem Krieg zwischen den beiden Lagern an. Wir können zwar dabei nicht sterben, aber das macht es kein bisschen humaner. Eher das komplette Gegenteil. Wenn man es wollte, könnte man diese Welt in eine ewig brennende Hölle verwandeln, da wir alle noch Schmerzen fühlen." Dabei warf sie Ibuki einen unterschwelligen Blick zu, da sie wieder deren Hände an ihrem Hals spürte.
    "Egal was wir tun, unsere erste Priorität sollte es sein so wenig Konflikte wie möglich einzugehen. Sind Konflikte unausweichlich dann sollten wir auf Hinhalte Strategien zurückgreifen. Kommt es aber zum Kampf... Weiß ich ehrlich gesagt nicht was wir tun sollen. Ich mein, ihr habt ihn ja gesehen. Also ich könnte mich nicht in 1000 Jahren mit ihm messen. Nicht mit seinen Fähigkeiten. Und ohne eure Fähigkeiten anzweifeln zu wollen, aber ich glaube das geht allen hier ähnlich."

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    Tag 3 – 10:14 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenzimmer

    Hayato verfolgte Yukikos Ausführung aufmerksam. Dabei wurden jetzt eine Menge Mutmaßungen angestellt, die sich mit den bekannten Informationen verknüpfen ließen. Dabei ließ sie, wie auch alle anderen, die Möglichkeit der Anpassung außen vor. Schließlich waren alle hier versammelten nicht gerade für ihre Anpassungsfähigkeit bekannt.
    Eigentlich schien man gerade die schwierigen Fälle auf der einen Seite aufzustellen, um ein Gefälle zu den Prinzipien der Schulordnung aufzubauen.
    Je länger man die Positionen der beteiligten vor Augen führte, desto deutlich wurde der planende Gedanke dahinter. Niemand hier kannte sich aus dem vorherigen Leben. Alle waren von einem eher unerfreulichen Schicksal frühzeitig abberufen worden. Außerdem neigten viele zu Aggressionen, wobei er sich selbst nicht ausnahm.
    Dabei waren die Positionen auch nicht zufällig ausgewählt, wie schon die Rothaarige ausgeführt hatte. Nur glaubte Hayato nicht daran, dass die junge Vizepräsidentin eine tatsächliche Vertretung für den Tenchi darstellte. So wie sie mit der Zicke nach der Tötung von Yukiko umging, war sie ebenfalls auf eine eigene Position gesetzt worden. Sie hatte ihn nicht auf den Plan gerufen, sondern vollkommen selbstständig entschieden. Demzufolge waren auch dort Unterschiede geplant worden.
    „Es ist schon wie ein geplantes Szenario, wie man uns hier positioniert hat, findet ihr nicht?“ stellte er laut eine Frage. „Außerdem glaube ich nicht, dass diese Informationen von der anderen Gruppe vor uns, durch den Schöpfer hier deponiert wurden. Es ist wie ein immer währender Kampf zwischen zwei Parteien, bei denen nur die Gesichter wechseln.“

    [Rika Sumiyoshi]
    Rika wusste nicht, in welche Richtung Yukis Gedanken abgeschweift waren, aber es konnte nichts Erfreuliches gewesen sein. Als sie dann ihre Überlegungen ausführte, hatte sie ihre Gefühlswelt wohl wieder im Griff. Dass sie dabei auch schon Überlegungen zu den Fähigkeiten eingebaut hatte, ließ auf ein paar Gefühlsmäßige Bindungen schließen, die Yuki mit der Situation des Tenchi verbanden.
    Natürlich hatte Rika auch Yukis Blick auf die Ausbeulung in der Jacke gesehen, hinter der sich die Pistole befand, die Akuma-san jetzt mit sich führte.
    Bislang wussten ja nur Yuki und sie selbst, dass es noch eine weitere Pistole in diesem Raum gab. Da wurde das Thema Vertrauen und Gruppe nicht gerade einfacher. Möglicherweise ging auch etwas in der Art Yuki durch den Kopf, wenn sie aussah, als wollte sie den anderen alles erzählen.
    Als ihr bei diesem Gedankengang einfiel, dass sie ja auch den anderen Jungen einfach dort liegen gelassen hatten, röteten sich für einen Moment ihre Wangen. Da er mit seinen Fragen einfach unbequem war, hatte niemand auch nur einen Gedanken an ihn verschwendet. Das sprach nicht gerade für alle hier im Raum.
    Falls er dort unten inzwischen wieder aufgewacht war, dann würde er nicht gerade begeistert sein. Aber daran war nun auch nichts mehr zu ändern. Einmal zerschlagene Eier bekam man nicht mehr in die Schale, wie ihre Großmutter zu sagen pflegte.
    Es würde wohl den hier anwesenden Personen überlassen sein, sich irgendwie zu arrangieren. Denn sie würden wohl eine Position festlegen müssen!
    Als Yuki bei ihren Ausführungen zu den Auswirkungen eines ewigen Kampfes einen Blick in Richtung von „Miss Eisenhart“ verschickte, musste Rika schmunzeln.
    Nachdem sie geendet hatte, kam auch von Akuma-san eine Anmerkung.
    Alle dachten dabei in eine Richtung, was zumindest auf eine Lösung hin zielte.
    „Ich würde vermuten, dass man den Tenchi nur verlangsamen kann, nicht aber vollkommen aufhalten. Dazu wird man Waffen einsetzen können oder sogar müssen. Ihn zu besiegen, kann ich mir auch nicht vorstellen“, setzte Rika daraufhin an. „Das wir nicht auf Konfrontationskurs gehen dürfen liegt auch auf der Hand. Alles was ihn langfristig gegen uns aufbringt, würde ihn auf Sicht angreifen lassen! Also dürfen es nur Aktionen sein, die sich auf einem schmalen Grad bewegen. Auf keinem Fall dürfen die NPC dabei gefährdet oder bedroht werden.“
    Um die Gruppe zu ernähren mussten sie an Essensmarken herankommen. Dies durfte nicht gewaltsam passieren. Also musste es schon etwas phantasievolles sein…
    „Damit bleiben wohl Aktionen wie das Konzert, wo man eigentlich nur das Eindringen des Tenchi verzögern muss. Sie haben ihm jedenfalls keine Leute zum Abschlachten in den Weg geworfen, so dass er beschäftigt gewesen wäre. Sie haben es auch immer so eingerichtet, dass die anderen Schüler etwas davon hatten, wie wir es mit der kleinen Tauschaktion ja auch gemacht haben“, erinnerte sie dann. Deshalb hatten sie ja auch schon die heutige Tauschaktion vorbereitet, die ebenfalls in dieses Raster passte.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 10:14 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenzimmer


    "Wie schon die Leute vor uns brauchen wir also zwei Gruppen. Eine für das Besorgen der Essensmarken, in unserem Beispiel das Äquivalent für die Band, und eine die dafür sorgt, dass der Tenchi diese Aktion nicht zu schnell unterbinden kann."
    Sie machte eine kurze Pause, in der sie die Leute anguckte.
    "Wenn wir uns entscheiden sollten ähnliche 'Missionen' durchzuführen, dann würde ich bitten der ersten Gruppe für die Essensmarken zugeteilt zu werden. Es ist zwar egoistisch von mir, aber ich glaube nicht, dass ich bei einem Kampf sonderlich nützlich sein würde. Insbesondere ohne Waffe."
    Wieder pausierte sie einen kurzen Moment, in dem sie ihren Mut sammelte und dann sagte:
    "Falls sich Kenichi-senpai nach seiner Auszeit auf unsere Seite schlagen sollte, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass er sich der Gruppe für die Ablenkung anschließen wird." Ein resignierendes Lächeln schlich sich während ihres nächsten Satzes zögerlich auf ihr Gesicht:
    "Ich kann mir kaum vorstellen, dass er es einfach so hinnehmen wird vom Tenchi abgestochen worden zu sein." Dann verschwand es wieder, als sie sich halb an Ibuki wandte:
    "Außerdem würde ich vorschlagen, dass Ibuki der selben Gruppe zugeteilt wird aus Gründen, die wohl nicht noch einmal dargelegt werden müssen. Wie Leo zu dem Ganzen steht, müssten wir dann abwarten. Wobei ich denke, dass er Kenichi-senpai in Sachen Können und Kampfkraft in nichts nachsteht und deshalb auch eher in die erste Gruppe passen würde. Außer Ibuki könnte dazu schon etwas Konkretes sagen. Natürlich nur falls sie sich nicht dazu entscheiden sollte auf ihre eigene Weise Essensmarken zu besorgen."

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:14 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim - Direktorenzimmer

    "Ich denke nicht das Leo sich wirklich gut im Ablenkungsmanövern schlagen würde.", begann Ibuki. Die Diskussion hatte beinahe wieder einen Schlenker in das übliche Gefasel hinein zu driften, aber zu ihrer Überraschung machte man nun konkrete Vorschläge und Überlegungen. Und von allen Anwesenden erwägt ausgerechnet Yukiko es, sie ebenfalls effektiv einzusetzen. Doch ihre Freude ließ sie sich nicht anmerken, da dies noch lange nicht bedeutete, dass sie ihr nicht misstraute.
    "Jedenfalls jetzt noch nicht.", fuhr sie fort. "Er hat, denke ich zumindest, noch nicht sehr oft gekämpft und hat bestimmt keine Ahnung wie man seinen Gegenüber hinhalten kann ohne ihn zu verletzen oder zu töten und es trotzdem nach einen erbitterten Kampf wirken zu lassen. Aber das sollte alles nur eine Frage von ein paar Wochen harten Trainings sein."
    Sie lehnte sich weit in ihr Sofa zurück und sah Yukiko mit einen wölfischen Blick an.
    "Und ja, ich würde mich freuen der Barrikadenstaffel beizutreten. Natürlich nur, wenn dein Wachhund nichts dagegen hat." Sie ließ den Satz etwas einsickern bevor sie Rika die Frage stellte, die ihr schon seit einer ganzen Zeit auf den Lippen gebrannt hat.
    "Sag, du hast vorhin etwas von einer Tauschaktion gesagt. Hab ich wohl geschlafen als das passiert ist, aber was könnt ihr denn bitte gegen Marken eintauschen? Schließlich sind wir hier alle ohne persönliches Hab und Gut hergekommen." Sie sah noch einmal kurz an dem rothaarigen Mädchen herunter und ließ ihren Blick kurz auf den Handschuhen ruhen.
    "Nun ja, fast alle."

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 3 – 10:14 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer

    Das sich die Situation diesmal eher konstruktiv entwickelte, ließ zumindest hoffen. Nach den ersten Tagen hatten wohl die persönlichen Motive genug Auslauf gehabt, um nun im Zaum gehalten zu werden. Yuki hatte sich zu dem weiteren Vorgehen geäußert und auch Akuma-san hatte nur konkrete Überlegung hinzu gefügt.
    Erwartungsgemäß meldete sich nun auch „Miss Eisenhart“ wieder zu Wort, die sich bis dahin stumm auf dem Sofa gelümmelt hatte. Sie ging dabei direkt auf die Aussagen von Yuki ein, ließ aber die Anmerkungen von Akuma-san unkommentiert.
    Leopold-san kam bei ihrer Aussage nicht wirklich gut weg, denn es klang eher so, als müsste sie einen Hund noch abrichten. Als Rika danach von ihr als Wachhund bezeichnet wurde, hatte sie im Inneren nur ein schmales Lächeln dafür übrig.
    Da sie sich ja mit ihren eigenen Dingen beschäftigt hatte, war ihr die Tauschaktion nicht wirklich bekannt gewesen. „Miss Eisenhart“ ließ ihren Blick von oben bis unten über Rika gleiten und verharrte einen Moment auf den Handschuhen, die Rikas Hände verdeckten, währenddessen sie ihren Punkt formulierte.
    Nun war es an Rika, „Miss Eisenhart“ ein zuckersüßes Lächeln zu schenken.
    „Dabei hast du doch selbst etwas bei dir, was du bei deiner Ankunft nicht besessen hast“, gab sie in einer Imitation von Nukui-sans Tonfall zurück, dabei fixierte sie die Stelle, an der diese ihr Messer zuletzt deponiert hatte.

    [Hayato Akuma]
    Es gab ihm mal wieder den Stich, als man seine Worte in den folgenden Aussagen ignorierte, aber Hayato hielt sich nicht mit Vorhaltungen auf, die sich in seinem Hinterkopf bildeten. Dass die Zicke Leo beurteilte wie ein noch genauer einzustellendes Werkzeug, ließ auf ihre allgemeine Einstellung zum Leben schließen. Für sie waren wohl die Kategorien „nützlich“ und „nicht nützlich“ ziemlich wichtig.
    Trotzdem hatte sie die Situation recht gut umrissen, wenn es auf das Aufhalten des Tenchi ging. Ein direkter Angriff würde einen nur in Reichweite der Klinge bringen, was dann zu einem raschen Tod führte. Es musste wohl eher auf die Anwendung von Waffen mit größerer Reichweite gegangen sein, wie eben die Pistole, die er in der Jackentasche gefunden hatte.
    Als sie dann wegen der Tauschaktion nachfragte, von der sie wohl nichts mitbekommen hatte, musste Hayato wegen der Antwort der Rothaarigen fast lachen. Tatsächlich hatte die Zicke doch ein Messer in den Händen gehalten, das sie am Tag der Ankunft nicht besessen hatte. War ihr nicht klar, woher dieses gekommen war? Oder hatte sie einfach nur dessen Anwesenheit akzeptiert ohne sich um das wie zu kümmern?

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:14 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Rika warf ihre Aussage gleich wieder zurück, wobei Ibuki erst jetzt wieder bewusst an Kim dachte. Tatsächlich hatte sie sich nur Anfangs ein bisschen gewundert, dass ihr herzallerliebstes Messer wieder in ihren Händen lag, doch sie hatte sich so schnell wieder daran gewöhnt, als hätte sie es nie abgelegt.
    "Was? Meinst du das freche Mädchen hier?", fragte sie perplex während sie es zum Vorschein holte. Wie immer lag Kim wunderbar in ihrer Hand und gab ihr diese gewisse Sicherheit, die ein alter Freund einem gab. Sie sah mit leicht zusammengekniffenen Augen die Klinge an und versuchte sich zu erinnern ob sie irgendetwas besonderes getan hatte damit es hier erschien, doch nichts wollte ihr einfallen.
    "Keine Ahnung weshalb ich sie wieder hab."
    Sie steckte Kim wieder in ihren Halter zurück und sagte nebenher: "Ist ja aber auch nicht so wichtig."
    Sie wand sich wieder Rika zu und beäugte sie kurz nachdenklich.
    "Bedeutet also, dass du nichts mehr hast, was du gegen Marken eintauschen könntest?

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 10:15 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Yukiko musste ehrlich sagen, dass Ibukis Reaktion sie überraschte. Entweder hatte sie nicht verstanden, dass Yukiko sie nur abschieben wollte, um nicht mit ihr zusammenarbeiten zu müssen, oder aber die Trennung kam ihr nur recht. Was auch immer es war, Yukiko wollte sich nicht beschweren.
    Als die Diskussion jedoch zu der Tauschaktion schwenkte, vertrieb Yukiko die Gedanken und konzentrierte sich darauf ihre Unbehaglichkeit zu verbergen. Insbesondere da Ibuki dabei war, wollte sie sich nichts anmerken lassen. Die Abneigung gegen diese Person verlieh ihr eine seltsame Willenskraft und Entschlossenheit, die sie so nicht kannte. Aber sie begrüßte sie, weil sie sich so nichts von ihrem schlechten Gewissen anmerken lassen konnte.
    Dann wurden jedoch die Gegenstände angesprochen, die sie mit in die Welt genommen hatten. Instinktiv fühlte sie mit den Fingerspitzen über das Halsband, das sich seit ihrer Wiederbelebung an ihre Haut schmiegte. Ibuki sprach darauf von ihrem Messer, das sie als 'Mädchen' bezeichnete, was Yukiko einen kalten Schauer über den Rücken schickte. Sie war wirklich froh, dass sie in Zukunft nicht mehr als nötig mit ihr zu tun haben würde.
    "Bedeutet also, dass du nichts mehr hast, was du gegen Marken eintauschen könntest?", fragte Ibuki abschließend. Yukiko war froh, dass sich diese Frage nicht an sie richtete, weswegen einfach nur schwieg und Rika die Situation überließ. Sie hatte Angst, dass sie etwas Falsches sagen könnte, wenn sie sich jetzt einmischte.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 3 – 10:15 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer

    Dafür, dass sie nicht mit anderen zusammenarbeiten wollte, stellte „Miss Eisenhart“ ihre Fragen ziemlich auf den Punkt. Dabei schienen ihre eigenen Interessen nur im Erhalt von Essensmarken zu liegen, nicht wirklich darin, wie diese beschafft wurden. Das sie sogar ziemlich ignorant bei der Tatsache war, dass sie selbst einen Gegenstand erhalten hatte.
    In was für einer Umgebung sie wohl gelebt hatte? Sie zeigte sich nicht besonders intelligent, hatte aber eine Form von Straßenschläue entwickelt.
    Dabei schien sie nur die Position der Anführerin zu kennen, was sie hier eher gefährlich machte, da sie jederzeit wieder ihre Meinung ändern könnte.
    Rika bemerkte zwischendrin eine möglicherweise unbewusste Reaktion bei Yukiko, die sich über den Hals strich. Hatte sie die Erfahrung ihres Todes hier dazu gebracht?
    Nachdem sie wegen den Einteilungen bislang das Gespräch in ruhigen und konstruktiven Bahnen gehalten hatten, würde jetzt eine zu aggressive Reaktion der Atmosphäre eher schaden. Andererseits sträubte sich alles in ihr dagegen, hier offen die Karten auf den Tisch zu legen.
    Akuma-san hatte ja schon selbst gesehen, wie sie Dinge erschaffen hatte. Damit war diese Möglichkeit nicht wirklich ein Geheimnis. Diese Möglichkeit würde „Miss Eisenhart“ auf die eine oder andere Art erfahren, da konnte man es ruhig direkt angehen.
    „Es gibt in dieser Welt Möglichkeiten Dinge zu erschaffen, so dass sich Tauschware herstellen lässt. Es ist wie mit dem Messer, das du bei dir trägst. Es funktioniert nur mit Gegenständen, die man in und auswendig kennt, da man sie im wahrsten Sinne des Wortes aus Dreck neu konstruiert. Alles, was man nur äußerlich kennt, funktioniert nicht“, erklärte sie mit ruhiger Stimme.
    „Damit lässt sich diese Möglichkeit nicht von jedem anwenden. Man muss dabei die Struktur genau kennen. Deshalb funktioniert es mit Lebensmitteln nicht. Es sei denn, wir hätten einen ausgebildeten Biochemiker mit Fachrichtung Nahrungsmittel hier.“
    Rika erlaubte sich ein Lächeln, um diesen Punkt noch zu unterstreichen.

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:16 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Rika erklärte Ibuki, woher sie die Tauschgüter bekommen hatte und dass quasi jeder, der einen Gegenstand lange genug studiert und gut genug kennt, diesen Gegenstand in endloser Anzahl reproduzieren kann. All das einzig und allein durch Dreck, welcher überall zu finden. Sie machte noch einen Kommentar darüber, dass es nicht möglich ist einfach Essen herzustellen, wobei das Lächeln am Ende sie verwirrte.
    Sie lehnte sich wieder etwas weiter nach hinten, wobei sie an die Stelle sah, an der sie Kim wieder verstaut hatte.
    "Interessant...", murmelte sie, die Faust nachdenklich an ihre Lippen gestützt.


    'Doch das wirft nur noch mehr Fragen auf als es Antworten gibt. Hat die Lesbe mir da ausgeholfen?', dachte sie, wobei sie den Blick nicht abwand.
    Ein Punkt der dafür sprach, war, dass sie eindeutig etwas von ihr wollte, sei das nun schlicht und ergreifend Sex oder etwas anderes, was ihr momentan aber nicht klar war. Doch dann hätte sie sie doch gar nicht erst einsperren müssen, oder sollte sie irgend etwas dadurch beweisen? Wollte sie nur wissen, wie sie reagieren würde, wenn man sie einsperrt? Bei diesem Gedanken sprang ihr wieder das Bild des folternden Schulratspräsidenten, des 'Tenchi', in den Kopf, wobei diesmal auch die Lesbe mitmachte.
    Vielleicht war es auch einfach nur zur ihrer Belustigung gewesen, wer weiß wie viele Kameras in diesem Raum gewesen sein könnten.


    Ein paar Augenblicke verharrte die Situation, Ibuki schüttelte jedoch nach einer Weile den Kopf, ohne eine richtige Antwort gefunden zu haben. Sie würde sich später an dieses 'Erschaffen' versuchen und wahrscheinlich wieder die Lesbe treffen müssen, aber das alles hatte vorerst Zeit.
    "Gut, danke. Der Fairness halber..", sie lehnte sich wieder etwas weiter nach vorne und sah Rika direkt in die Augen, "Der Fairness halber frag mich etwas, wenn es da denn überhaupt etwas gibt, was dich an mir interessiert."
    'Geb den Leuten etwas, was nur ein Idiot ablehnen würde und man frisst dir aus der Hand.' hatte ihr Vater ihr einmal gesagt. Bis dahin hatte es sich stets bewahrheitet.

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 3 – 10:18 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer

    Obwohl nun nichts wirklich Neues auf den Tisch gekommen war, schien sich „Miss Eisenhart“ doch recht ausgiebig mit den Informationen zu beschäftigen. Dabei hatte sie eine Position eingenommen, bei der ihre Faust gegen die Lippen gestützt den Mund geschlossen hielt.
    Rika ließ sie nachdenken und auch Hayato schien nichts weiter zu sagen zu haben. Yuki schien im Augenblick auch die weitere Entwicklung abzuwarten.
    Als dann Nukui-san den Kopf schüttelte, schien sie am Ende ihrer Überlegungen angekommen zu sein. Sie blickte Rika direkt an und forderte sie auf, ihr eine Frage zu stellen.
    Abgesehen davon, dass diese Art von Angebot zumeist nur gemacht wurde, um eine Art von Ausgleich zu schaffen, fragte sich Rika, wer diesem Mädchen ihre Lebensweisheiten angedichtet hatte.
    Bislang schienen alle Aktionen von „Miss Eisenhart“ nur darauf ausgelegt zu sein, ihre Umgebung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dass sie dabei im Manipulieren von einigen Personen durchaus Erfolge erzielt hatte, war nicht von der Hand zu weisen. Aber es gab auch genug Leute mit anderem Hintergrund, denen gewisse Vorgehensweisen bekannt waren.
    „Es gibt da tatsächlich etwas… Wo hast du vorher gelebt? Deine Verhaltensweise lässt zwar ein paar Rückschlüsse zu, aber wenn schon mal eine Frage gestattet ist…“, antwortete Rika, ohne den Blickkontakt abzubrechen.
    Einmal konnte sie so besser auf die Reaktion auf diese Frage schließen und zum anderen bekam sie vielleicht einen Hinweis auf den Hintergrund.

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:18 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    "Es gibt da tatsächlich etwas… Wo hast du vorher gelebt? Deine Verhaltensweise lässt zwar ein paar Rückschlüsse zu, aber wenn schon mal eine Frage gestattet ist…", sagte Rika, wobei ihre Wortwahl furchtbar stark an einen Wissenschaftler erinnerte, der eine Theorie untermauern wollte. Langsam schob Ibuki sich zurück in das Sofa um Abstand von Rika zu gewinnen; diese Ausdrucksweise ließ in ihr eine gewisse Unbehaglichkeit aus. Darüber hinaus fragte sie sich, weshalb die erste Frage, die ihr in den Sinn kam etwas so... banales war.
    Ibuki räusperte sich kurz und begann dann, "Ich habe die größte Zeit meines Lebens in Koshigaya, Saitama verbracht. Das liegt ungefähr 30 Kilometer nördlich von Tokio entfernt. Hab in der Nähe des Bahnhofes gewohnt." Sie überlegte, ob es noch irgend etwas gab, was diese Frage beinhalten könnte, was ihr jedoch schwer fiel herauszufinden. Schließlich machte in ihren Augen die Frage selbst keinen Sinn.
    "Davor hab ich am Rande Tokios gelebt, denke das waren ungefähr die erste vier bis fünf Jahre meines Lebens." Beklommen schob sie sich auf dem Sofa herum, wobei sie versuchte irgend etwas in der Mimik des rothaarigen Mädchens zu finden. Doch so sehr sie sich anstrengte, außer einem neutral-kühlen Gesichtsausdruck konnte sie nicht mehr an ihr erkennen. Es wäre für sie weit einfacher, wenn Rika sie einfach belügen würde, schließlich hatte sie in dieser Hinsicht äußerst viel Erfahrung, aber so?
    Sie seufzte resigniert, bevor sie ihre Erklärung beendete :"Ist das genau genug für deine... 'Rückschlüsse'?"

    • Offizieller Beitrag

    [Rika Sumiyoshi]
    Tag 3 – 10:18 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer

    Diese Frage hatte offenbar eine gewisse Unbehaglichkeit bei „Miss Eisenhart“ ausgelöst, denn nicht nur das sie sich deutlich zurücksetzte, sondern auch das ihre Augen sich bewegten. Was genau nun diese Unbehaglichkeit ausgelöst hatte, war nicht zu erkennen.
    In solchen Momenten wünschte sich Rika oftmals diese Fähigkeit aus einigen Geschichten, mit denen man einfach die Gedanken anderer Leute lesen konnte.
    Zumindest ließen die kleinen Bewegungen der Augen darauf schließen, ob sich Nukui-san gerade eine Geschichte ausdachte, oder die Wahrheit sagte.
    Der alte Mann in der Werkstatt hatte ihr von den Thesen erzählt, die von einigen Psychologen als Begründung für die Gewalt unter Jugendlichen in Japan anführten. Dabei ging es um Verbrechen im zweiten Weltkrieg, die wohl gewisse Tendenzen zur Gewalt bei den Japanern bewiesen haben sollten. Jedenfalls sollte es diese latente Bereitschaft zur Gewalt beweisen, die man für die Ereignisse in Schulen in Japan seit 1998 erlebt hatte.
    Da Rika Zeit ihres Lebens vor dieser Welt in Gunma gelebt hatte, war sie eine mehr ländliche Gegend gewöhnt. Von Koshigaya wusste sie nicht so viel. Dort waren Daruma ein berühmtes Erzeugnis und die Bunkyo-Universität lag dort. Obwohl beides zur Kantō-Region gehörte, waren die nördlichen Präfekturen eher nach dem ländlichen Tōhoku ausgerichtet. Tokyo prägte dafür mehr die sie umgebenden Präfekturen.
    Für Rika ließ es nur den Rückschluss zu, dass Nukui-san zumindest in der „richtigen“ Ecke für ihre Anwandlungen gelebt hatte.
    Da Rika durch ihre eigenen Erlebnisse eine vollkommen ausdruckslose Maske der Öffentlichkeit erlangt hatte, zeigte sich weder in Mimik noch Gestik etwas von ihren Überlegungen. Dies schien „Miss Eisenhart“ zusätzlich zu frustrieren, denn auch sie benutzte wohl ein paar Kenntnisse der Körpersprache.
    „Einigermaßen“, gab sie zurück, denn ohne zusätzliche Informationen ließen sich nur intuitive Schlüsse ziehen. Andererseits war im Augenblick keine Konfrontation im Raum, also musste sie sich damit zufrieden geben, wenn sie die Stimmung nicht aufheizen wollte.
    Rika blickte zu der Uhrzeit, die vom Computer auf die Leinwand projiziert wurde.
    „Wir sollten vielleicht die anderen dazu holen, bevor wir mit dem Schmieden irgendwelcher Pläne anfangen“, schlug sie daraufhin vor.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 10:18 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Yukiko verstand, dass Rika von ihrer Fähigkeit erzählte. Und auch warum sie ihren anderen Helfer verschwieg. Was Rika dagegen mit der Frage nach Ibukis Herkunft zu bezwecken versuchte, blieb ihr unklar. Aber sie hätte später noch Zeit sie diesbezüglich auszufragen.
    Wir sollten vielleicht die anderen dazu holen, bevor wir mit dem Schmieden irgendwelcher Pläne anfangen“, schlug Rika schließlich vor, was bei Yukiko ein trauriges Lächeln hervorrief, als sie sich dadurch an Yoshio erinnerte. Den armen Schlumpf hatten sie einfach zurück gelassen.
    "Ich glaube das wäre eine gute Idee", stimmte Yukiko zu. Dann fügte sie ein wenig leiser hinzu:
    "Außerdem sollten wir schauen, ob Ishiguro-san mittlerweile wieder bei Bewusstsein ist. Ich denke wir stimmen darin überein, dass er nicht den besten ersten Eindruck hinterlassen hat, aber ich bin dagegen ihn aus allem weiteren auszuschließen. Zumindest wenn er sich nicht weiter wie der Elefant im Porzellanladen aufführt."

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:19 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Rika schlug vor wieder zurück zum Gewächshaus zu gehen. Entweder hatte sie alles gehört, was sie wollte, oder die Hoffnung vorerst etwas aus ihr herauszubekommen aufgegeben. Doch so sehr Ibuki auch versuchte herauszufinden, was davon denn nun stimmen könnte, aus dem rothaarigen Mädchen war nichts herauszukriegen. Sie überlegte, ob es für sie irgendwelche Sachen in diesem Zimmer gab, die von Interesse waren, doch wie zuvor, als sie sich umgesehen hatte, gab es nichts auffälliges.
    Als sie schon aufstehen wollte, um los zu gehen, kam ihr ein Gedanke.
    "Wenn wir uns schon in bestimmte Gruppen einteilen, dann sollten wir auch einen gemeinsamen Treffpunkt haben. Und dieser Raum hier wurde ja anscheinend auch schon von der früheren Gruppe genutzt."
    Sie sah kurz Richtung Tür. Sie kannte zwar das Passwort, aber das wollte sie den anderen ja nicht auf die Nase binden. Und ganz nebenbei war es auch ein netter Versuch um zu sehen, wie sehr sie ihr misstrauten.
    "Sicher ist es ja auch, aber ich denke nicht das jeder hier das Passwort kennt. Wäre schließlich ein recht nutzloser Treffpunkt wenn nicht jeder kommen könnte, meint ihr nicht?"
    Ihr war klar, dass sich die drei sträuben würden es ihr zu sagen, doch sie mussten auch wissen, dass sie ihnen dann wahrscheinlich nicht helfen würde ihre komischen Aktionen zu starten und den Präsidenten abzulenken, wenn sie ihr nicht einmal so etwas anvertrauten.

    • Offizieller Beitrag

    [Hayato Akuma]
    Tag 3 – 10:19 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Als dieses Thema aufgebracht wurde, musste Hayato all seine Kraft zusammen nehmen, um nicht deutlich seinen Widerwillen zu zeigen. Musste diese Zicke doch tatsächlich den wunden Punkt finden, den bislang noch niemand angesprochen hatte.
    Nachdem er den Zugang so geschickt geregelt hatte, dass niemandem aufgefallen war, dass sich die Eingabe verändert hatte, war nun seine einzige Trumpfkarte in Gefahr, für eine sinnlose Vertrauensgeste, verblasen zu werden. . Außerdem würde sie diese Information doch längst aus Leo heraus geholt haben, auf dem sie ja wie auf einem Klavier zu spielen verstand.
    Mitten in diesem Gedankengang bremste er seine Überlegungen. Im Augenblick war er ja schließlich der Einzige, der von dem Wechsel wusste. Niemand von den anderen hatte am vergangenen Tag diesen Raum aufgesucht.
    Wahrscheinlich hatten Yukiko und die Rothaarige sich ein anderes Quartier eingerichtet und benötigten diesen Raum nicht wirklich.


    [Rika Sumiyoshi]
    Beinahe hätte Rika über den kleinen Vertrauensnachweis gelächelt, den "Miss Eisenhart" da einforderte. Ihr war dieser Raum hier momentan ziemlich egal. Man hatte ihr direkt die Losung auch nicht mitgeteilt, da sie ja erst einmal ihren eigenen Weg gegangen war. Sie war sich bei allem aber ziemlich sicher, dass "Miss Eisenhart" das Passwort längst von Leopold-san bekommen hatte, womit diese Frage nur eine Art von Vertrauensbeweis darstellen konnte.
    "Ich kenne sie nicht, da musst du schon die anderen fragen!" sagte sie daher leicht hin. Dieser Punkt belastete sie nicht im Geringsten. Das sie bislang aber Kouta aus dem Ganzen hatte raushalten können, fand sie durchaus vorteilhaft. Auch war bislang kein Ton von der geplanten Aktion zur großen Pause eingeflossen, was derzeit auch nicht notwendig war.
    Rika war sich sicher, das die Tauschaktion kein Ablenkungsmanöver benötigte, da es nicht im Wortlaut und im Zweck gegen die Schulregeln verstieß. Allerdings war sie sich auch bewusst, dass solche Aktionen nicht endlos durchführbar waren, da sich eine gewisse Sättigung ergeben würde.
    Von dem Gesichtspunkt aus würde dieser Raum durchaus Sinn machen.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 10:19 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Ibukis Frage brachte Yukiko dazu ehrliche Überraschung zu zeigen. Ähnlich auch Rikas Reaktion. Yukiko hätte schwören können ihr irgendwann die Losung verraten zu haben, aber wirklich sicher war sie sich jetzt nicht mehr. Vielleicht hatte sie es auch nur vorgehabt ohne es schlussendlich zu tun, weil etwas Wichtigeres dazwischen gekommen war. Jedenfalls fühlte sie sich vom Schweigen der anderen dazu gedrängt IBuki selbst aufzuklären. Sie verstand die Zurückhaltung in der Situation nicht, immerhin sollte Ibuki diese Information schon längst haben.
    Dann wandte sie sich an Ibuki und fragte verwundert:
    "Du hast das Passwort noch nicht von Leo gehört? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es weiß und an dich weitergeben würde." Nach einer kurzen Pause meinte sie dann:
    "Aber wenn du nicht so lange warten willst, bis er wieder aufwacht, kann ich es dir gerne verraten." In Gedanken fügte sie hinzu 'Und es dir als Vertrauensbeweis wirklich ausreichen sollte.'
    Yukiko hätte nicht gedacht, dass sich Ibuki mit solch einer Information zufrieden geben würde. Immerhin war es kein Vertrauensbeweis, wenn allen klar war, dass sie die Information bereits hatte. Dieser Pseudo-Handel machte sie stutzig. Auch wenn es im Endeffekt gut für sie war.

  • [Ibuki Nukui]
    Tag 3 – 10:19 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Sie funkelte Yukiko wütend an, doch sie behielt bei ihren folgenden Worten einen ruhigen Ton bei :"Es ist mir neu, dass ich dir erzählt habe wie es zwischen mir und Leo-kun steht oder das es dich oder sonst jemanden hier auch nur im entferntesten irgend etwas angehen würde." Es gefiel ihr nicht dass sie sich aufführte, als würde sie schon alles über sie und ihren kleinen Wegbegleiter wissen. Und es machte sie wütend wie sie Leo für sich beanspruchte, indem sie ihn völlig ohne Anrede ließ. Nicht nur das, es war auch nicht das erste Mal, dass sie versuchte ihr Leo streitig zu machen. Schon kurz nachdem sie und Leo sich das erste Mal getroffen haben, kam das Püppchen hier an gewatschelt und hat sofort versucht Leo und sie auseinander zu treiben.
    'Was denkt sie überhaupt wer sie ist!? Nur weil sie ein feiner Yakuza ist, dem alles in den Arsch geschoben wird, denkt sie, dass sie sich nehmen kann, was sie will?
    Oder ist sie neidisch? Neidisch, dass er trotz alle ihrer Bemühung doch lieber bei mir blieb? Das muss es sein! Sie ist neidisch, das ein nutzloser, gewöhnlicher Bürger wie ich es mit ihr aufnehmen kann.'

    Ihre wütenden Gesichtszüge verschwanden langsam und wichen einer leicht missbilligenden Maske. "Aber ja, es wäre wunderbar wenn du mir den das Passwort sagen könntest, Yukiko-kun." Es fühlte sich seltsam an so förmlich zu reden, doch sie wollte dem Mädchen klar machen, wer hier stärker und höher gestellt war. Und das war am besten zu erreichen, indem sie sie gar nicht erst als ebenbürtig ansah.

  • [Yukiko Sakamato]
    Tag 3 – 10:19 Uhr – Gelände der Schule - Lehrerwohnheim – Direktorenzimmer


    Wieder einmal verwunderte Ibukis Reaktion Yukiko. Sie hatte sich zwar schon damit arrangiert dieses Mädchen nie verstehen zu können, unter anderem weil sie es auch gar nicht erst wollte, aber trotzdem kamen ihre Ausbrüche immer wieder als Überraschung. Ein Grund mehr warum sie gefährlich war. In der Beziehung schienen sie und Leo sich erstaunlich ähnlich zu sein.
    "'Gekettet ans Leben im Tod, frei zu wählen den eigenen Weg', zitierte Yukiko die Losung, "Vorher noch dreimal an die Tür klopfen, eine Pause machen und noch ein viertes Mal klopfen.
    "Leo-kun wird es dir bestimmt bestätigen, Ibuki-chan", fügte sie dann noch im selben, gleichgültigen Tonfall hinzu, den sie bereits bei ihrer Begegnung in der Krankenstation genutzt hatte. Die Änderung in Ibukis Stimme war ihr nicht entgangen, weshalb sie derart reagierte. Sie wusste nicht wieso, aber sie hatte von Anfang an das Gefühl gehabt, dass Ibuki ihr irgendwas beweisen wollte. So auch jetzt. Das Problem war nur, dass Yukiko nicht interessiert war. Ihr war es egal was Ibuki dachte, was sie von ihr hielt und wie sie meinte, wie die Rangordnung zwischen ihnen aussah. Sie hätte an der Seite eines Gottes oder eines Dämons stehen können und Yukiko hätte es nicht gekümmert, weswegen sie auch auf die weiteren Äußerungen nicht einging. Warum sollte sie auch? Anscheinend waren Ibuki und sie nicht in der Lage normal miteinander umzugehen. Da konnte Yukiko jegliche unwichtige Kommunikationsversuche Ibukis getrost ignorieren.


    Dann wandte sie sich ohne Ibuki weiter Beachtung zu schenken an die anderen beiden und fragte:
    "Wollen wir dann gehen? Oder gibt es noch etwas Wichtiges zu besprechen?"