[Geschichte] Abunai-Akademie - Buch 1 "Ankunft"

08:05 Uhr - Abunai-Gelände

Yuna ging nach der Versammlung in das Schulgebäude und schaute auf die Listen.
"Mhmmm... Klasse A also? Na gut, dann werde ich wohl jetzt Sport haben. Was werden das wohl für Prüfungen sein?", sagte sie leise und ging an den anderen Schülern vorbei. In Gedanken an den Unterricht, merkt sie nicht, dass sich einige in ihren Weg stellten und somit stieß sie mit jemanden zusammen und fiel hin. "Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst." Sie schaute hoch und blickte einem jungen Mann mit grauschwarzem Haaren an, der bei einigen Mädchen stand.
"Ist dir etwas passiert?"

Plötzlich sah Rena ein sehr junges Mädchen, das aus Versehen an einen Jungen gestoßen war und ging zu ihr rüber.
Sie half beiden hoch und lächelte als sie sah, dass niemandem was passiert war.

"Danke... Äh..." Yuna schaute ihrer schnellen Hilfe ins Gesicht.
Ihr wurde Unwohl, da sie ihren Namen nicht kannte und ihr so viele Unannehmlichkeiten bereitete.

"Oh ich hab mich wohl noch nicht vorgestellt! Ich bin Rena.", platzte es aus Rena heraus, als sie das Gesicht sah und lächelte das fremde Mädchen an, "Und du?"

Yuna lachte nun wieder. "Ich heiße Yuna. Freut mich." Sie reichte Rena die Hand, davor wischte sie diese aber sauber.
"Wie bist du denn hierher gekommen? Ich wurde von meinem Vater gezwungen." Yuna sprudelte nur so.
Endlich hatte sie jemand kennengelernt.

"Ich bin von selbst hergekommen.", antwortete Rena,
"Aber es macht dir doch nichts aus, gezwungen zu werden, oder Yuna?". Rena wurde ein bisschen besorgt.

"Nein, ich bin es gewohnt. Mein Vater war schon immer so. Meine Mutter macht sich nur Sorgen." Jetzt wurde Yuna wieder unruhig.
Sie wollte nicht, dass sich jemand Sorgen machte.

Tag 2 ~ 8:10 Uhr - Abunai-Gelände

Er erreichte seinen Zielort und schaute kurz auf die Liste.
"Hm..."A" also...so soll es sein...Sport, huh? Kann ja nur ein Spaziergang sein im Gegensatz zu meinem Spezialtraining..."
Er fuhr sich durch die Haare und seufzte kurz. Mittlerweile waren die meisten, schon auf dem Weg in ihre Klassen, oder zum Sportplatz. Er versenkte die Hände in den Hosentaschen und folgte, in gutem Abstand, der Meute zum Sportplatz. Er strahlte eine so negative Aura aus das ihm jeder Schüler aus dem Weg ging.

Weil Rena die Begabung hatte, bei Menschen in die Augen zu schauen und zu merken, wie sie sich fühlen, machte sie kein besorgtes Gesicht mehr.
"Und wie war es auf dem Schiff? Ich hatte verschlafen und musste her fliegen", sagte Rena fröhlich, obwohl sie innerlich eine Wut darauf hatte, dass Yuna traurig war. Rena schaute kurz weg und sah wieder mal "ihn".
"Na sieh mal einer an!"

"Ich habe auf dem Schiff nicht viel mitbekommen. War eigentlich nur in meiner Kabine und habe gelesen." Yuna sah Renas Blick nach.
"Kennst du ihn? Lass uns doch zu ihm gehen, dann kannst du 'Hallo' sagen." Yuna ging schon einmal voraus, obwohl ihr etwas an dem Jungen nicht gefiel.

Bei dem Schwarzhaarigen angekommen, tippte sie ihm auf die Schulter. "Hallo. Ist bei dir alles OK? Du wirkst sehr... wütend?"

"Oh verdammt!", rief Rena und lief Yuna nach.
Sie wusste, dass der Junge ihr bestimmt was antun könnte. Als sie da, war kniete sie sich runter zu Yuna und hielt sie fest bei sich.
Obwohl sie sich sehr viele Sorgen machte, grinste sie den Jungen an, wie sie es eigentlich immer tat.

[Ryu]
Als er etwas auf seiner Schulter spürte drehte er sich kurz um. Da war ein ihm unbekanntes Mädchen, das ihm eine Frage stellte. Ehe er darauf reagieren konnte, tauchte das Mädchen von gestern wieder auf.
"Was...Du schon wieder?!?"
Genervt fasste er sich an die Stirn.
"Kannst du mich bitte endlich in Ruhe lassen..."
Er seufzte, drehte sich um und ging weiter.

Nachdem Mamoru sich bei dem Mädchen entschuldigt hatte, welches gegen ihn gerempelt war, als er wieder einmal ohne groß auf seinen Weg zu achten durch die Menge gelaufen war, hielt er zusammen mit Mai Ausschau nach den Klassenlisten.
Er hatte im Moment ganz die Orientierung verloren, denn nachdem die Versammlung von der Direktorin beendet wurde, rannten die meisten Schüler durcheinander und suchten ihre zukünftigen Klassenkameraden oder Klassenräume.
Als er endlich sich so weit vorgedrängt hatte, so dass er die Buchstaben auf den Aushanglisten erkennen konnte, fand er nach einigem Suchen seinen Namen.
Er wurde gleich der Klasse A zugeordnet. Laut ihrem Stundenplan hatte er jetzt also Sport.
'Aber wo muss ich jetzt genau hin, verdammt?'

Rena stand auf und blickte den Jungen ernst an.
"Was kann ich dafür, wenn die Kleine zu dir gekommen war und ich mir Sorgen gemacht habe?" stellte sie eine Gegenfrage.

"Es tut mir Leid, aber ich kenne dich doch gar nicht.... Ich wollte dich nicht belästigen." Niedergeschlagen löste sich Yuna von Renas Griff und ging zum Sportplatz. Im Laufen lief ihr eine kleine Träne die Wange herunter.

[Ryu]
"Was auch immer..."
Er machte mit der Hand eine Bewegung, als wenn er etwas über die Schulter schmeißen würde.
Damit wollte er zeigen das es ihm scheißegal war, wo, wann oder wie er sie sah und durch welche Umstände auch immer. Er ging ohne ein weiteres Wort weiter Richtung Sportplatz. Auf das kleine Mädchen hatte er gar nicht reagiert.

Rena lief ihr hinter her und umarmte sie vorsichtig von hinten.
"Mach dir nichts daraus! Es war nicht deine Schuld, du kennst ihn ja nicht. Er ist einfach nur immer wieder genervt.". Rena holte ein Taschentuch aus dem Nichts und tupfte Yunas Tränen ab.

"Danke," Yuna nahm das Taschentuch und schniefte hinein.
"Mit solchen Typen will ich ja gar nichts zu tun haben. Wollen wir gehen? Die Prüfung müsste gleich anfangen."

"Oh, stimmt ja! Also, lass uns gehen.", sagte Rena mit einem sehr freundlichen Gesicht.
Beide gingen wieder zum Sportplatz und waren neugierig, was sie wohl erwarten würde.

"Gruppe, Gruppe...welche Gruppe?", summte Takashi vor sich hin, ohne daran zu denken, dass er nicht allein vor der Anschlagstafel stand. Ganz im Gegenteil. Für seine "Gesangskünste" erntete er nicht gerade bewundernde Blicke.

"Ah, ich bin Gruppe A. Und dann habe ich jetzt......."
Er durchsuchte kurz den Stundenplan.
"S...Sport?", stammelte er. Man konnte nicht unbedingt behaupten, dass sportliche Aktivitäten zu einer von Takashis Stärken gehört hätten.
Doch dann erinnerte er sich, was die Frau auf dem Rednerpult vorhin gesagt hatte.
'Achso, wir haben ja heute statt Sport diesen Test...'

Noch ein kurzer Blick auf den Plan der Insel und Takashi kannte sein nächstes Ziel. Den Sportplatz.
'Hauptsache ich weiß heute Abend, wo ich schlafe!'