Haruka schloss sich nach dem Essen irgendeiner Gruppe an, nachdem sie Mai im Wirrwarr verloren hatte.
Die Führung fand sie, wie die Meisten, nicht sehr interessant.
Auch das Funhouse schien ihr eher unwichtig. Sie stellte es sich so wie eine Art Spielkasino im Inneren vor. Außerdem würde da sicher immer sehr viel los sein. Viele Leute, wenig Platz, das gefiel Haruka gar nicht.
Als sie endlich in die Freizeit entlassen wurden, ging sie zurück auf ihr Zimmer. Als sie vor ihrer Tür stand und zum Türgriff langte, hielt sie kurz inne.
"Schon komisch sein Zimmer nicht abschließen zu können... Jeder könnte jederzeit alle meine Sachen durchsuchen..."
Klar, bei ihr zu Hause herrschte bei so vielen Geschwistern immer Chaos und man hatte nur selten seine Ruhe.
Aber wenn man sie wirklich brauchte, konnte man immerhin einfach mal die Tür abschließen.
Haruka öffnete schließlich die Tür und betrat ihr kleines neues Zuhause. Am anderen Ende vom Zimmer stand ein Karton. Mit skeptischem Blick ging sie darauf zu. Er war an Haruka adressiert.
"Seltsam. Was da wohl drin ist?"
Sie kniete sich hin und öffnete es.
"Oh mein Gott! Das sind ja meine Inliner!!!" freute sie sich. Vor Freude riss sie beide sofort aus dem Karton. Ein gefalteter Zettel fiel heraus.
Haruka bemerkte ihn, stellte ihre Lieblingsschuhe ab und las ihn:
«Liebe Haru-chan,
wir haben dir deine Inliner nachgeschickt, als wir merkten, dass du sie zu Hause vergessen hast. Wir hoffen du hast damit ein bisschen Spaß und denkst an uns, wenn du damit fährst. Hoffentlich geht es dir gut und du machst bald Fortschritte mit der Teleportation. Stell nichts an und passe auf dich auf.
Deine Mama, Papa, Shinichi, Momoko, Kenjiro, Yumi & Akemi»
"Sie haben alle unterschrieben... wie lieb..." Haruka kamen fast die Tränen, so gerührt war sie. "Ich liebe meine Familie... wenn meine Geschwister doch auch nur Fähigkeiten hätten und bei mir wären...."
Haruka stellte sich ans Fenster und schaute hinaus. Sie konnte die ganze Insel sehen.

[Geschichte] Abunai-Akademie - Buch 1 "Ankunft"
- Soulshadow
- Geschlossen
-
-
Im ersten Moment schaute er ihr nur verdutzt hinterher, aber dann musste er noch breiter Grinsen als Mai. Mit zügigen Schritten schloss er wieder zu ihr auf.
Zum Glück wuchsen am Waldrand nicht allzu viele Sträucher, sodass sie sich keinen Weg durch Dornen oder Brennnesseln bahnen mussten. Aber obwohl er es gewohnt war, piekste es selbst ihn einige Male schmerzhaft in die Sohle.
"Du hast gesagt, du bist wegen deinem Bruder hier. Ist er auch ein Schüler?"
Die Bäume um sie herum standen ziemlich eng, aber dafür gab es fast kein Gestrüpp. Als er über das weiche Moos lief, das die Wurzeln und Steine mit einem dunklen Grün bedeckte, beschloss er, hier öfters "spazieren" zu gehen. -
Tag 1 – 19:30 Uhr - Auf dem Gelände der Akademie - Der "Bunker"
Das gleichmäßige Schnurren der Katze wirkte dem Pochen der Kopfschmerzen entgegen. Hagen hatte sich auf der Pritsche ausgestreckt und versuchte sich so gut wie möglich zu entspannen.
Die Wirkung der Unterdrückungsdroge würde noch etwa zwei Stunden anhalten und die würden kein Zuckerschlecken! Die Nebenwirkungen, die bei der Unterdrückung von PSI-Begabungen auftraten, waren recht groß, trotzdem setzten die Geheimdienste das Zeug auf der ganzen Welt ein.Milani bewegte sich leicht und legte ihren Kopf auf sein linkes Auge. Die Vibrationen ihres Schnurrens waren jetzt wie ein Gegenfeuer, dass zum Löschen eines Brandes eingesetzt wurde.
Hagen seufzte, als die Kopfschmerzen dadurch schwächer wurden.
Jetzt konnten seine Gedanken etwas auf Wanderschaft gehen.Die große Bedrohung! Davon sprachen nur die eingeweihten Kreise auf der Erde. Niemand außerhalb davon hatte Kenntnis, was da wirklich vorging. Für den Rest der Welt lief alles seinen gewohnten Gang.
Hagen blinzelte mit dem rechten Auge.
"Was meinst du, Milani? Ist es besser zu wissen, oder eher nicht?!" Er streichelte der Katze über die Ohren und schloß das Auge wieder.
Dies war also die Abunai-Akademie. Die Wahl, die das Tribunal ihm gelassen hatte, war ja nicht gerade groß gewesen. Und trotzdem hockte er schon wieder in einer Zelle.
Hatte sich seine Situation wirklich geändert? -
Der Boden unter ihren nackten Füßen war unerwartet weich, aber trotzdem tat es ein wenig weh.
"Ich hoffe, ich kriege hier noch irgendwo Pflaster..."
"Nein, er ist Lehrer hier. Du wirst ihn sicher noch kennenlernen." antwortete sie auf Mamorus Frage.
Gedankenverloren ließ sie den Blick schweifen. Die Bäume standen relativ dicht, dieser Wald hatte irgendwas das nicht zu dieser Insel passen wollte.
"Glaubst du, es wird noch viele Probleme hier geben? Also ich meine untereinander, viele hier scheinen ja nicht die besten Manieren zu haben..." -
"Hast du den Tumult auf dem Schiff auch mitbekommen? " Mamoru glaubte auch, dass er hier nicht einfach so auf einer Wiese einschlafen sollte.
Sie gingen schon eine ganze Weile durch den Wald.
'Verdammt', dachte Mamoru. 'Der Wald scheint größer zu sein, als ich gedacht habe.'
Er hatte auch keine Uhr dabei, und wollte nicht gerade an seinem ersten Tag hier herausfinden, was sie in dieser Anstalt mit den Leuten machten, die sich nicht an die Regeln hielten und zu spät zum Wohnhaus zurückkehrten. Einen kurzen Moment hielt er inne und lauschte. Er konnte zwar das rauschende Geräusch der Brandung hören, jedoch war der Wald zu dicht, sodass er noch keinen Strand oder so etwas zwischen den Stämmen erkennen konnte.
Auch wenn es barfüßig unangenehmer war, beschleunigte er etwas seine Schritte. Wer wusste, wann er hier wieder Freizeit hatte, und er wollte unbedingt wissen, wie groß die Insel war und was am anderen Ende des Waldes lag.
"Hey, mal so aus Interesse. Was hast du eigentlich für eine Fähigkeit?" Mai war etwas hinter ihm zurückgeblieben. -
Als Mamoru seine Schritte beschleunigte, musste auch Mai etwas an Geschwindigkeit zulegen. Nachdem sie wieder neben ihm stand, hielt sie die Hand hoch.
"Elektrokinese." sagte sie grinsend und einige kleine Blitze zuckten um ihre Finger.
"Und welche Fahigkeit hast du?" -
Als sie wieder zu ihm aufgeschlossen hatte, hatte Mamoru plötzlich ein Gefühl, wie man es an einem heißen Tag kurz vor einem Sommergewitter spürt.
"Elektrokinese."
Mai ließ spielend einige Funken und Blitze um ihre Finger zucken. Es gab sogar Menschen mit der Gabe, Strom bändigen zu können!
Als sie ihn fragte, was seine Gabe war, wollte er gerade einfach nur 'Heilen' sagen, als ihm etwas einfiel. So spektakulär wie sie konnte er es nicht vorführen, aber vielleicht konnte er sein Können wenigstens zeigen...
Mit einem Grinsen schaute er auf ihre Füße, die schon fast so dreckig waren wie seine.
"Hast du schon Blasen?" -
"Hast du schon Blasen?"
Verwirrt sah Mai ihn an, wieso wollte er das jetzt wissen?
"Au"
Plötzlich durchfuhr ein leichter, brennender Schmerz ihren Fuß. Als sie stehen blieb und sehen wollte, was das war, entdeckte sie einen kleinen spitzen Stein, auf den sie getreten sein musste. Sie warf einen Blick unter ihren, mittlerweile schon sehr schmutzigen, Fuß. Blut quoll langsam aus einem kleinen Schnitt.
"Blasen nicht, aber dafür das hier... Wieso wolltest du das wissen?" -
"Lass mal sehen."
Ohne sich sonderlich darum zu kümmern, dass er seine Hose schmutzig machte, kniete er vor ihr nieder und nahm ihren Fuß zwischen beide Handflächen.
Es hätte eigentlich genügt, nur ihre Hand zu nehmen, aber Mamoru hatte zu gute Laune und wollte es etwas dramatischer gestalten.
Der Schnitt blutete zwar, war aber nicht sehr lang oder tief. Er konzentrierte sich, und ließ dann die Kraft, die er nicht beschreiben konnte, die aber immer seinen Körper durchströmte, durch seine Finger in ihren Fuß fließen. Langsam konnte er spüren, dass sich die Wunde schloss und gleichzeitig merkte er ein leichtes Stechen in seinem eigenen Fuß.
Dann stand er wieder auf und deutete eine Verbeugung an.
"Es war mir eine Freude, euch meine Dienste zeigen zu können." Es war vielleicht das erste Mal, dass er stolz auf seine Fähigkeit war. -
Mai war sprachlos.
"Wie... Oh mein Gott, das ist... Wow!"
Ohne großartig nachzudenken, umarmte sie Mamoru ganz fest.
"Das ist wirklich etwas besonderes."
Als sie ihn wieder losließ, sah sie ihn an.
"Wollen wir weiter?"
Ein wenig war sie errötet, weil sie ihn einfach so umarmt hatte, obwohl man so etwas ja nicht machte. -
Sie umarmte ihn so plötzlich und fest, das er beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.
Und einen kurzen Moment lang befürchtete er, gleich einen Stromschlag zu bekommen.
"Weiter? Ähh ja, klar."
Mit einem diesmal etwas verlegenem Grinsen ging er wieder in die Richtung, aus der er die Meeresgeräusche hören konnte.
Die Bäume lichteten sich allmählich, und bald erreichten sie den Waldrand. Es gab hier aber keinen Strand, wie Mamoru eigentlich vermutet hatte. Der schmale Streifen Wiese endete plötzlich an einer steil zum Meer hin abfallenden Klippe.
In einiger Entfernung konnte er eines dieser turmähnlichen Gebäude sehen, welche ihm schon vom Schiff aus aufgefallen waren. Seine Umrisse hoben sich dunkel gegen die orangefarbene Abenddämmerung ab.
"Hey Mai, weißt du vielleicht von deinem Bruder, was das für seltsame Türme sind?" -
"Nein, keine Ahnung! Er darf mir nichts erzählen..."
Sie ließ den Blick etwas weiter schweifen und entdeckte ein kleines Häuschen an einer Felswand.
"Hey, siehst du das? Lass uns mal da hingehen." -
Er zuckte kurz mit den Schultern und folgte ihr dann zu der kleinen Hütte.
Mamoru machte sich immer noch etwas Sorgen, dass sie zu spät wieder zurückkommen könnten. Aber wenn er sich richtig orientiert hatte, dann musste die Hütte in Richtung Wohnheim liegen, es wäre also kein großer Umweg. Außerdem war er auch neugierig, welchen Zweck das Häuschen hatte.
Er hatte schon eine Vermutung, welche sich verstärkte, als sie näher kamen und er das Plätschern von Wasser hören konnte. Außerdem meinte er weiter oben in den Felsen etwas Dunst aufsteigen zu sehen, jedoch spendete die untergehende Sonne nicht genug Licht, um Gewissheit zu haben. -
Ricarda Montenegro kam die steinerne Treppe vom Badehaus herunter und sah die beiden Schüler aus dem Wald treten. Da sie gerade Freizeit hatte und keine Fragen beantworten wollte setzte sie ihre Fähigkeit ein und glitt durch die Wand der kleinen Hütte, die unten am Fuß der Treppe stand.
Warum diese kleine Hütte hier unten stand, hatte man ihr nicht gesagt. Und da das Badehaus oben in den Felsen groß genug war, interessierte es sie eigentlich auch nicht.
Sie hatte nach der Führung ihre Gruppe gleich verlassen und war zum Badehaus gelaufen. An diesem Abend war noch nicht mit großem Betrieb zu rechnen, so dass sie den Frauenteil ganz für sich allein gehabt hatte.
Die Bambuswand, die beide Teile der natürlichen steinernen Wanne trennten, war wohl als eine Art Sichtschutz oder Schamwand eingebaut worden.
Die Methode, dass man sich vorher säuberte, bevor man in das heiße Wasser der Quelle stieg, war ihr noch nicht so vertraut gewesen. Aber wer in die Fremde zieht, der passt sich an. Also hatte sie sich auf dem kleinen Hocker gewaschen und die Haare schamponiert, sich danach gründlich mit der Brause abgeduscht, so dass keine Seife in das eigentliche Thermalbad gelangte.
Aus dem dunklen Inneren der Hütte lauschte sie, ob die beiden etwas gesehen hatten.
Gleichzeitig auf dem großen Platz des Akademiegeländes:
Auf dem großen Vorplatz liefen einige Schüler in kleinen Gruppen herum, die nach der Führung wieder in die Wohnbereiche zurückkehrten.
Die beiden großen Becken der ummauerten Brunnen hatten schon für sich fast Schimmbeckenqualität, aber der mittlere, runde Brunnen war auch noch etwas höher gemauert. Anhand von den Symbolen konnte man erkennen, dass diese Wasserspeicher im Notfall auch für Löscharbeiten benutzt werden konnten.
Dem Schulgebäude am nördlichen Ende des Platzes brachten die Schüler ein verständlicherweise geringes Interesse entgegen. Die Klassenräume in den drei Stockwerken würden sie noch früh genug kennen lernen!
Beim Verwaltungsgebäude hatte man die große Treppe so gebaut, dass ein Hochparterre entstanden war. Das so entstandene Kellergeschoss war hauptsächlich mit Lagerräumen versehen worden. Hier hatte auch die große Küche ihre Kühlräume und die dazu gehörende Anlieferzone. An den in das Kellergeschoss führenden Türen und Abgängen waren überall die „Unbefugten ist der Zutritt verboten“ - Schilder angebracht.
Bei dem Schulgebäude führten nur fünf Stufen in das Erdgeschoss, so dass hier der Keller tatsächlich unterirdisch war. In dem Bereich war die Bibliothek der Akademie untergebracht. Der gesamte Bibliotheksbereich war klimatisiert, Lichtleiter sorgten auch dort für Echtlicht während des Tages. Die breite, nach unten führende Treppe führte zu einem freundlichen gläsernen Portal. Der Informationstresen befand sich gleich im Zugangsbereich und hatte drei komplett eingerichtete Arbeitsplätze. Da derzeit aber nur eine ausgebildete Bibliothekarin zur Verfügung stand, würde man hier auf die Hilfe von Schülern zurückgreifen müssen. -
Tag 1 ~ 21:00 Uhr Esszimmer des Wohnhauses
Nach einer Weile des Rumstocherns hatte er die Schnauze voll. Er ließ die Gabel laut auf den Teller fallen, schob diesen von sich weg und stand auf. Er versenkt die linke Hand in der Hosentasche und ging Richtung Tür.
"Ich geh auf mein Zimmer... der Tag war beschissen genug..."
Seine Mutter reagierte erst gar nicht drauf. Sie war solche Aktion von ihm leider schon gewohnt. Er öffnete die Tür und ließ sie laut ins Schloss fallen, als er sie durchschritten hatte. Noch einen kurzen Augenblick blieb er vor der Tür stehen. Seine Gedanken spielten verrückt. Was war nur los? Er schüttelte den Kopf und ging in sein Zimmer. Es war sehr schlicht eingerichtet, so wie er es wollte. Ein Bett, ein Tisch und ein Schrank. Mehr nicht. Es wirkte kalt und leblos. Keine Farbe hatte den Weg an seine Wände gefunden. Andere hätten dieses Zimmer als "Loch" beschrieben. Er ließ sich auf die Matratze des Hölzernen Bettes fallen und legte die arme hinter den Kopf. Noch eine Weile schaute er an die Decke, bis ihm die Augen zufielen und er einschlief.
Er erwachte in einem schwarzen Raum. Nur schwer konnte er sich aufraffen. Was war das für eine Welt?
"Wo zum Teufel...bin ich...?"
Seine Stimme schien von allen Seiten widerzuhallen. Es schien als würde er mitten im nichts stehen. Der Boden war mit Steinen gepflastert. Am Ende dieser...Welt... Sah er eine Steinerne Tür. Das Einzige, was ihm jetzt noch in den Sinn kam war, das er hier weg musste. Diese Welt machte selbst ihm Angst. Und das war was ihm am meisten missfiel. Er ging zu der steinernen Tür und versuchte sie zu öffnen, doch sie war fest verschlossen.
"Verdammt..."
Plötzlich hörte er Schritte hinter sich.
"Tz Tz Tz...Ryu... du und Angst? Das hätte ich jetzt aber nicht erwartet."
Ryu drehte sich Blitzartig um und brachte sich in Kampfposition. Doch als er sah wer da vor ihm stand war er total verwirrt. Er sah in sein eigenes Gesicht.
"Wer zum Teufel bist du und warum machst du mich nach? Antworte!"
"Ich mache dich nicht nach...ich bin du... mein lieber Ryu. Und dies ist unser beider Welt."
Diese Person sah wirklich aus wie er. Jedoch klang die Stimme böser und durchtriebener. Und dieses fiese Grinsen im Gesicht gefiel Ryu überhaupt nicht.
"Ryu...warum sträubst du dich, mich freizulassen? Wir könnten so viel erreichen! Die Welt könnte uns gehören, Ryu."
"Erzähl nicht so einen Scheiß..."
"Ich muss dich wohl überzeugen... ich werde dir zeigen wozu wir im Stande wären. Schau her!"
Der böse Ryu schnippte mit den Fingern und es war als würde der Raum verschwimmen. Langsam bildete sich eine Art Leinwand, auf der er die Schule zeigte.
"Schau her Ryu... ist es nicht das was du wolltest?"
Er schnippte mit den Finger und plötzlich stand das ganze Gelände in Flammen. Ryu hatte zwar Gedanken daran gehabt, aber er würde es nie tun. Nein... er wollte niemanden mit seinen Fähigkeiten verletzen.
"Aaaah, siehst du wie sie Leiden, Ryu?"
"Nein... mach das weg...i ch will es nicht sehen..."
"Doch schau her!"
Nun musste Ryu mit ansehen, wie das aufgeweckte Mädchen, das ihn begrüßt hatte, in Flammen aufging.
"NEIN..."
Ryu fasste sich mit beiden Händen an den Kopf. Schmerz durchzuckte ihn.
"NEIN! Hör auf mir so was zu zeigen. Ich... ich will niemanden mit meinen Kräften verletzen."
"SCHAU GEFÄLLIGST HIN!"
Der böse Ryu packte den guten Ryu am Kopf und ließ ihn auf den Bildschirm schauen. Es liefen ihm schon einige Tränen aus den Augen. Plötzlich sah er seine Mutter in Flammen aufgehen. Dann war es vorbei... Seine Augen fingen an zu glühen.
"NEEEEEIIIIIINNNNN..."
"Ryu...nicht..."
Die Stimme eines kleinen Mädchens durchzuckte seine Gedanken. Das Glühen war plötzlich weg und er beruhigte sich wieder. Er kannte diese Stimme von irgendwo her. Woher kannte er sie? Plötzlich ließ ihn der böse Ryu los.
"Verdammt..."
Ryu kippte zu Boden.Tag 2 ~3:00 Uhr Ryu's Zimmer
Total verschwitzt wachte Ryu plötzlich auf. Seine Bettdecke war angekokelt doch schien nichts weiteres Feuer gefangen zu haben. Ein Glück dachte er sich. Er stand auf und öffnete das Fenster. Er nahm einen tiefen Zug der frischen Nachtluft. Dann setzte er sich auf den Stuhl, der am Fenster stand und dachte nach. War es wirklich nur ein Traum?
-
"Uaaa... Ein Badehaus!" rief sie begeistert, als sie die Dachspitze in den Felsen entdeckte.
Mai lief schneller und blieb direkt davor stehen. Sie liebte diese Thermalbäder einfach.
"Das ist ja großartig! Oh..." Kurz sah sie auf ihre Armbanduhr.
Während der Zeit die sie mit Mamoru verbracht hatte, hatte sie nicht bemerkt wie spät es eigentlich schon war.
"Du, ich glaube, wir müssen bald zurück..." -
"Mh ich glaube auch... Ich möchte nicht gleich am ersten Tag blöd auffallen."
Mamoru hätte gerne einmal einen Blick auf diese 'Heiße Quelle' geworfen. Eigentlich konnte er sich darunter nichts vorstellen. Und was wohl daran groß anders sein sollte, als bei einer warmen Dusche? Aber er würde in Zukunft wohl noch genug Gelegenheiten bekommen, sich davon ein Bild zu machen.
"Ich werde hier wohl ein anderes Mal herkommen müssen..."
Er ging auf dem mit Kies bestreuten Pfad, der zum Badehaus führte, wieder Richtung Wohnheim.
"Ach ja, willst du nicht lieber wieder deine Schuhe anziehen? Nicht, dass du dich nochmal schneidest." fragte er mehr belustigt als besorgt. -
Sie warf ihm einen gespielten bösen Blick zu.
"Hey!? Lachst du über mich? Pass auf was du sagst."
Ihre Schuhe zog sie trotzdem an und ein Lächeln breitete sich wieder auf ihrem Gesicht aus. Sie konnte einfach nicht lange so gespielt ernst sein.
"Ich sollte Haru fragen, ob sie morgen mit mir baden geht..." sagte sie eher zu sich selbst als zu Mamoru. -
Nachdem er sich von Mai verabschiedet hatte, ging Mamoru auf sein Zimmer. Er hatte ja sonst nichts zu tun.
Außerdem würde die Ruhezeit bald beginnen, zu der sich alle im Wohnheim eingefunden haben sollten.
Da Mamoru nicht sein Zimmer oder die frischen Bezüge auf seinem Bett verschmutzen wollte, duschte er nochmal schnell, um vor allen den Schmutz an seinen Füßen weg zu bekommen.
Sein Hemd hängte er auf einen Bügel in den Schrank. Die dreckige Jeans konnte er wohl nicht noch einmal anziehen. Vielleicht hätte er sich angesichts seines leeren Kleiderschranks doch mehr darum kümmern sollen, dass sie nicht zu dreckig wurde.
Nachdem er sich umgezogen hatte, ließ er sich auf sein Bett fallen. Die Matratze war etwas zu weich, jedoch roch das Bettzeug angenehm nach Waschmittel.
Eine Stelle an der Decke anstarrend dachte der Junge noch einmal über die Ereignisse des ganzen Tages nach.
Es war definitiv eine Wende in seinem Leben.
Ob zum Besseren würde er wohl erst nach dem ersten Unterricht wissen... -
03:15 Uhr ~ Gelände der Abunai-Akademie
Kuraiko tauchte plötzlich oberhalb der Insel auf. Sie war stinksauer, dass sie das Schiff verpasst hatte und selbst her fliegen musste.
"ARGH!!!! Was soll der Mist?! Nur weil ich verschlafen hatte!!!", schrie sie und hoffte nach einigen Minuten, dass niemand sie gehört hatte.
Sie sah ein offenes Fenster und versuchte rein zuschauen. Sie erkannte einen genervten jungen Mann im Inneren.
Sie flog zu dem Fenster und probierte mit ihm zu sprechen.
"Hallo. Was ist los?" fragte sie mit einem besorgten Gesicht.