Vor einer halben ewigkeit hatte ich ja versprochen mein Buch, dem ich grade eben den Titel >Dimension< gegeben hab, zu posten. Allerdings ist das erste Kapitel noch nicht fertig... ich werd's vlt. noch später posten. bin für kritik offen^^
Prolog:
Der Baum war riesig, mit vielen Ästen, die, oft fast unerreichbar, voneinander entfernt am mehrere Meter dicken Stamm waren. „Das wird anstrengend… “, dachte sie und machte sich daran den monströsen Baum zu erklimmen, der mitten im Wald an einer großen Felswand stand und alle Anderen um einiges überragte.
Sie war 15 Jahre alt, hatte langes, struppiges, dunkles Haar und war im Wald immer barfuss unterwegs. Das war ihr Lieblings-Hobby: auf Bäume klettern. Dieses Mal hatte sie sich einen besonders großen und schwer zu erklimmenden Baum vorgenommen, sie hatte schon mehrfach versucht jenen Baum zu erklimmen.
Einmal war sie dabei sogar runter gefallen, das passierte ihr sonst nie. Sie hatte den ersten monströsen Ast erreicht, stellte sich hin und atmete tief ein und aus. Sie liebte die Natur, mit all ihren Unebenheiten, Kanten, Ecken, und Winkeln, sie liebte das Gefühl der Baumrinde unter ihren Füßen. Die Natur war ganz anders als die Technik und so, die oft scheinbar grundlos nicht funktionierte. Ebenso sah es bei den Menschen aus, viele wussten oft nicht was sie taten oder warum. Die Natur hatte einige Fehler; Die Menschen waren der Größte.
Kira, so hieß das hübsche Mädchen, sah zum nächsten Ast. Sie musste springen. Oder sie benutzte das Seil, welches sie extra von zuhause mitgenommen hatte. Sie sprang, und schaffte es gerade so sich an dem Ast mit den Händen fest zu halten. So weit, so gut. Sie schwang sich hoch und setzte sich auf den Ast. Besonders schwierige Bäume wie diesen erklomm sie immer mit viel Zeit, ein Ast nach dem anderen. Denn ansonsten würde sie Fehler machen, und das war bei einem Baum, der über 100 Meter hoch war, nicht gerade praktisch.
Ihre Klassen-Kameraden hatten eine andere Ansicht als sie und bildeten sich sehr viel darauf ein, ein Mensch zu sein. Sie hatte den Spitznamen: „Wald-Elfe“, weil sie etwas spitzere Ohren hatte und ihre ganze Freizeit damit verbrachte im Wald herumzustöbern und auf Bäume zu klettern.
Sie war jetzt bei der Hälfte angelangt. Jetzt kam das schwierigste Stück der großen Eiche. Weiter war sie noch nie gekommen. Nur wie sollte sie darüber kommen? Jetzt würde sie wohl das Seil verwenden müssen. Sie packte das Seil aus und band es an dem kleinen Ankerförmigen Haken, den sie auch dabei hatte, fest. Sie schwang das Seil mit dem Haken im Kreis und schleuderte ihn schräg nach oben, wo sich dieser um den Ast wickelt, der fast direkt über ihr war und schüttelte das Seil, bis es sich verhakt hatte. Nun schwang sie wie Tarzan an dem Seil hin und her. Als sie nun still dort hing kletterte sie an dem Seil ungefähr 2 Meter höher und begann damit sich wieder hin und her zu schwingen.
Als sie dann so stark schwang, dass sie den gewünschten Ast fast berühren konnte, sprang sie im richtigen Moment ab. Geschafft!! Sie baumelte noch so lange am Ast herum, bis ihr die Arme weh taten, dann schwang sie sich auf den Ast, setzte sich hin und genoss diesen glorreichen Augenblick. Doch die Freude sank schnell: Der nächste Ast war viel zu weit entfernt, als dass sie ihn hätte irgendwie erreichen können. Auch nicht mit dem Seil. Niedergeschlagen machte sie sich wieder an den Abstieg.
Sie war schon eine Weile Gedankenversunken am Herabklettern da hörte sie eine stimme: „Heeeey!! Kiiiraa!!! Wo bist du!?!?!?! Elfchen!!“ Sie drehte sich um. Es war ihr bester Freund.
„Kiiiraaaaaaaa!!“ Konstantin.
„hiieeer!! Konsti, hier!“
„Ach, da bist du!“
„Ja. Warte, ich komme runter!“
„Gut.“
Sie schlang ihr Seil um den Ast auf dem sie stand und lies sich langsam daran herab. Noch zwei Meter bis zum Boden. Das geht. Sie sprang herunter und landete, wenn auch etwas unsanft, aber unverletzt auf dem Boden. Sie rollte das Seil wieder ein und setzte sich auf einen sonnigen Flecken auf das Gras, was auf der Lichtung der alten Eiche wuchs, und deutete mit, einer Geste an, dass er sich auch setzen sollte. Er setzte sich hin.
„Hast du es geschafft?“
Bevor sie ihm antwortete, legte sie sich flach auf den Rücken und streckte sich. Er sah sie an.
„Nein.“
„hmm“, er nickte „Das hab ich mir gedacht.“
„Pessimist.“
„Nein, Realist.“
„Du stärkst mein Selbstvertrauen mal wieder ungemein.“
„Nein,..“
„Stimmt.“
„.. Ich hab nur gesehen das der Abstand zwischen dem nächsten und dem anderen zu groß ist.“
„Den hab ich aber geschafft!“
„Und den nächsten?“
„Hmm....“
Sie drehte sich auf die Seite, das Gesicht abgewandt von ihm.
„Komm schon, Kopf hoch!“
Keine Reaktion. Er stöhnte und legte sich auch hin. Er war etwas größer als sie, hatte kurzes schwarzes Haar und trug eine Brille. Er war auch nicht so naturbezogen wie sie, sondern interessierte sich mehr für „diesen Technik-Mist“, wie sie es immer formulierte. Sie war also der einzige Grund warum er dennoch den Großteil seiner Freizeit hier in diesem Wald verbrachte.
„Was ist?“
Sie hatte sich etwas aufgerichtet und bemerkt, dass er sie die ganze Zeit anstarrte.
„Nichts“
Er legte sich auch flach auf den Rücken genau wie sie.
„Nein sag schon! Sehe ich irgendwie komisch aus?“
„Nein. Es ist nix.“
„Hmm...“
Sie legte sich auch wieder auf den Rücken.
„Der Himmel ist echt schön.“
„Ja, kein Wunder bei dem tollen Wetter.“
„Du bist so unromantisch!!“
„Was hast du denn jetzt schon wieder?!?!?!“
„Gar nix!“
„Doch, das ist doch nicht zu übersehen!“
„Bei mir ist alles bestens!!“
„Du bist doch einfach nur enttäuscht, weil du es mal wieder nicht geschafft hast.“
„Was soll das denn jetzt wieder heißen?!?!?“
„Gar nix; Nur, dass du deinen Frust mal wieder an mir auslässt!“
„Mach ich gar net!!“
„Doch.“
„Nein.“
„Doch.“
„Nein!!“
„Das ist albern.“
„Hmpf.“
Sie stand auf und stellte sich mit dem Rücken zu ihm. Er stellte sich auch hin und legte seine Hände auf ihre Schultern und drehte sie um. Er sah sie an; Sie sah weg.
„Na komm schon.“
Sie sah ihn an. Irgendetwas stimmte nicht.
„Und du bist dir ganz sicher, dass du nicht in den Theater-Verein willst?“
„Mal sehen wie lange sie es aushält“, dachte er.
„Woher nimmst du das denn jetzt schon wieder?!?“
Da war es wieder.
„Ach, weißt du, ich finde du kannst echt toll schauspielern.“
„Lenk net vom Thema ab!!“
„Lenke ich vom Thema ab?“
„Ja, verdammt, ich mache keine Witze!!“
Da war es schon wieder, aber so lange hatte sie es noch nie ausgehalten.
„Ich weiß.“
Dies sagte er mit tiefer, sinnlicher Stimme und nahm sie dabei in den Arm.
„ ------- “
„Du ..“
Er kam ihrem Gesicht immer näher. Sie war ganz bleich. Er hatte sie fest im Arm. Sie waren sich so nahe wie zwei Liebende. Er konnte sogar ihr Parfum riechen; Kirsche, sie liebte Kirschen. Nach einer langen Pause in der sie immer bleicher wurde und ihn entsetzt anstarrte, sagte er: „…..hast verloren.“
„W-w-was?“
Er ließ sie los und tat als ob nichts passiert wäre.
„Hast du etwa….! Nein. DUUUUU!!!!!!!!!!!!“
„Ja, Kira?“
„Ich werde dich umbringen!“
Sie ging mit hochgekrempelten Ärmeln auf ihn zu.
„Was? Wieso denn?“
„Du weißt genau was ich meine!“
„Ich habe doch nur dein Schauspiel erwidert!“
„Mann, ey!!“
Sie boxte ihm gegen die Schulter.
„Aua!“
Sie hatte einen festen Schlag, denn auch wenn man ihr es nicht sofort ansah, hatte sie doch ganzschön Muskeln vom Klettern.
„Sei keine Memme! Und Kämpfe wie ein Mann!!“
„Nee lass ma, das machst du schon.“
„Boah, das war fies!“
„Du bist fies, hast mich eben die ganze Zeit zum Narren gehalten!“
„Ach, bist du drauf reingefallen?“
„Du aber auch!“
„Hmpf!“
Er setzte sich wieder hin und sah sie an, wie sie vor ihm stand.
„Feigling.“
Sie setzte sich auch hin.
„Göre.“
Sie legte sich wieder hin und starrte in den Himmel. Er sah auch hoch.
„Interessante Wolken.“
„Ja, du hast Recht. Die da, sieht aus wie ein Vulkan, der gerade Feuer spuckt.“
Sie zeigte in den Himmel. Er legte sich neben sie um besser sehen zu können welche sie meinte.
„Ja, stimmt. Und die da sieht aus wie ein Tiger.“
Ein ganz normaler Tag.
„Ja, aber andersherum ist es eine Geburtstagstorte!“
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