Flowers are speeking to you

  • Flowers are speeking to you
    von NaomiChii

    Kapitel 1.
    Little Rose

    Es war nun also schon zwei Jahre her, seit ich Hideo kennengelernt hatte. Ich verliebte mich sofort in ihn. Seine ganze Art überwältigte mich und obwohl wir oft miteinander stritten, verstanden wir uns sehr gut.
    Als ich ihn das erste Mal sah, las er gerade ein Buch. Ich musste ihn einfach ansprechen. Er war ein sehr ruhiger, zurückhaltender Junge mit wenigen Freunden. Doch seit ich fast jeden Tag mit ihm zusammen war, besserte er sich und ich sah ihn oft lachen. Seine Augen bekamen einen Glanz.
    Ich weiß noch ganz genau wie er sich bei mir bedankte. Er sah so fröhlich aus. Ich konnte meine Augen nicht mehr von ihm lassen. Eines Tages gestand ich Hideo auch meine Liebe. Er wies nicht völlig ab. Dies war für mich ein kleiner Hoffnungsstrahl. Mein Glück hatte Übermaße.
    Bis vor einem Monat!!
    Ich war gerade auf dem Weg nach Hideo um ihm meine Valentinsschokolade zu geben. >>Ob er sich freuen wird?<< dachte ich in Gedanken nach und schaute mir meine selbstgemachte Schokolade an. Meine Sorgen waren damals nur, ob sie ihm schmecken würde. Ich war so dumm.
    Ich ging an Geschäften vorbei, schlenderte durch enge Straßen, und blieb kurz an einem kleinen Laden stehen. Dort stand ein Fernseher im Schaufenster. Die Nachrichten liefen gerade. >>Oh, dazu habe ich noch Zeit.<< sagte ich leise zu mir und wartete auf Berichte aus aller Welt. Doch ich wusste nicht, dass das, was ich in diesem Moment hören sollte, mein ganzes Leben beeinflussen würde. Eine Frau erzählte diese Tatsache. >>In Kyoto ereignete sich heute ein schwerer Autounfall.<< meinte diese. >>Ein LKW raste mit 130 km/h in einen vollen Bus hinein. Es gibt 6 Tote und 11 Verletzte. Erst ein Name der Toten konnte identifiziert werden. Sein Name ist…<< Ich hörte wie gebannt zu und wartete nun auf den Namen. Da erschien ein Bild auf der Leinwand neben der Moderatorin. >>Hideo Lugia<< hörte ich sie seinen Namen noch sagen.
    Ein tiefer Schmerz breitete sich in meiner Brust aus. Meine Hand ließ die Schokolade fallen, die sofort in zwei Teile brach.
    Es war ein sehr großer Schock für mich. Ich konnte es nicht fassen und rannte los. So schnell ich konnte. Ich redete mir viele Dinge ein. >>Das ist nicht wahr!<< >>Sie lügt!<< >>Wenn ich bei ihm klingel, wird er wie immer einen blöden Spruch ablassen wenn er auf macht!<< Aber… Im Grunde wusste ich, dass er nicht mehr da war. Ich spürte eine Leere in mir.
    Ohne auf den Weg zu achten, kam ich bei ihm zu Hause an. Zitternd drückte ich auf die Klingel. Ich atmete tief durch. >>Wer ist da?<< erklang aus der Sprechanlage. Ohne zu zögern antwortete ich. >>Ich bin es. Airi.<< Eine kurze Pause trat ein. >>Komm rein!<< war die knappe Antwort. Hideos Eltern saßen schweigend im Wohnzimmer. >>Wo ist Hideo-kun? In seinem Zimmer?<< fragte ich sie. Erst da sah ich, dass beide Elternteile weinten. >>Es… Es tut mir Leid dir das sagen zu mü... müssen, A… Airi-chan… Aber….<< brach es aus Hana, Hideos Mutter, heraus. Das Sprechen fiel ihr schwer. >>Hideo… Er…<< Ich wusste es.
    Ich wusste es! Aber akzeptieren wollte ich es nicht.
    >>…To…<< >>Nein<< schrie ich aus voller Seele. >>Ihr macht mir doch alles was vor!<< Mir kamen Tränen um Tränen. Ich konnte sie nicht stoppen. >>Er wartet bestimmt in seinem Zimmer und lacht sich kaputt<< Meine Stimme wurde immer schlaffer. >>Ich habe ihn doch gestern noch gesehen. Das kann ich euch einfach nicht glauben<< Ich hielt mir die Hände vor das Gesicht. >>Das kann einfach nicht wahr sein…<< Verzweiflung stieg in mir hoch. Reiji, Hideos Vater, kam zu mir herüber, mit ausgestreckter Hand. >>Airi…<< versuchte er es mit beruhigender Stimmem aber so etwas brauchte ich in diesem Moment überhaupt nicht. Ich schlug sie ihm weg und schrie erneut. >>Ihr versteht mich einfach nicht<< Hana schluchzte noch lauter und ich rannte hoch.
    Hoch, bis ich vor Hideos Zimmer stand. Mein Herz begann zu rasen. Ich durfte doch noch hoffen, oder? Leicht klopfte ich an die Türe. Für einen Moment hielt ich inne, doch ich wollte es wissen. Wissen, ob nun alles vorbei war. Mich vergewissern. Schließlich öffnete ich die Türe.
    Noch einmal atmete ich tief durch und trat dann hinein. Der Wind aus dem offenen Fenster wirbelte meine Haare umher und eine Mischung aus Kamille und Pfefferminz breitete sich im Zimmer aus. Ich hatte Angst. >>Hideo…<< sagte ich leise in den leeren Raum. >>Komm aus deinem Versteck! Darüber macht man keine Scherze<< Hinter mir legte jemand seine Hand auf meine Schulter. >>Hideo?<< fragte ich hoffnungsvoll und drehte mich um. Es war aber nur Reiji. >>Ich möchte dir etwas geben, Airi<< meinte er und hielt mir etwas entgegen. >>Das hatte er in der Hand als er starb, hat man uns gesagt<< Reiji hielt sachte eine Rose in der mir ausgestreckten Hand. >>Schau dir den Zettel an<< bat er. Tränenüberflutet guckte ich mir die Rose an. Ein kleiner Zettel in meiner Lieblingsfarbe baumelte am Stiel. Drauf stand:

    >>Für Airi! Happy Valentinstag!<<

    Manche würden wohl nicht verstehen, warum mich dies so aus der Fassung brachte. Da müsste man bei meiner Liebeserklärung dabei gewesen sein. Dies spielte sich nämlich mit einer genau so aussehenden Rose ab, wie die, die von Hideo war.
    >>Hier, Hideo<< hatte ich damals gesagt und ihm eine Rose geschenkt. >>Eine Blume?<< fragte er nur überrascht und nahm sie entgegen. In diesem Moment lachte ich. >>Nicht irgendeine Blume! Eine rote Rose<< antwortete ich und fügte dann die entscheidenden Worte hinzu. >>Rot wie die Liebe. Du… Hideo! Ich… liebe dich<< Ganz rot schaute mich Hideo an und neckte mich spielerisch. >>Bist du peinlich und kitschig. Kannst ja nur ein Mädchen sein<<
    Das war damals mein schönstes Erlebnis. Doch jetzt die Erinnerung so unendlich schmerzend. Ganz starr und stumm stand ich nun also in Hideos Zimmer und schaute auf die Rose in Reijis Hand. >>Alles okay?<< fragte mich dieser. Meine getrockneten Tränen bekamen Nachfluss. >>Ja… Alles okay<< hörte ich mich dann sagen und zwang mich zu einem Lächeln auf, was aber nicht wirklich gelang. >>Mir geht es gut…<<
    Ich erinnerte mich an die Momente mit Hideo, vernahm seine Stimme. >>Kleine Nervensäge<< >>Du bist komisch… Aber das mag ich an dir<< >>Ich kann dich gut leiden<< Wie konntest du nur einfach aus meinem Leben treten? Man kann doch nicht die Welt einfach so verlassen. >>Noch gestern hast du mit mir herum gelacht…<< dachte ich still für mich alleine. Ich mochte es, wie du meinen Namen sagtest… Wie du meinen Kopf tätscheltest, als ich mal traurig war. Dies alles konnte doch nicht einfach aus ein >>ist<< ein >>war<< werden. Ich fiel auf die Knie. >>Hi…deooo<< schrie ich, doch ich wusste… Du konntest es nicht mehr hören. Und dabei konnte ich mich noch nicht mal bei dir verabschieden. Schwach schrie ich meinen ganzen Trauer, meinen Schmerz, meine unglückliche Liebe aus mir heraus. Und niemand nahm es mir übel.

    Kapitel 2.
    The last day with you

    Letzte Woche war sein Geburtstag und gleichzeitig auch die Beerdigung. Viele schauten mich an, weil ich kein Schwarz trug. Doch Hideo meinte immer, es stehe mir nicht. Außerdem war Schwarz doch nicht wirklich die Farbe für den siebzehnten Geburtstag.
    Die Kirche war dunkel geschmückt. Der schwarze Sarg auf dem Altar überhäufte sich mit Blumensträußen. Viele Gäste waren gekommen. Eigentlich wollte ich gar nicht, aber dies war ich Hideo nach all den Streitereien und wegen meiner Liebe schuldig.
    Still hörte ich dem Pastor seine Anrede zu. Dann sollten die Eltern ein paar Worte über ihren Sohn sprechen. Die Stimmung war bedrückt und Hana fing an. >>Obwohl Hideo nicht alles hatte, was ein Kind sich erträumte, war er immer fröhlich und besonnen. Er hat unser Herz erhellt. Ich bin froh, dass er mein Sohn war… Und ich hoffe, dass es ihm in diesem Moment gut geht.<< Reiji machte weiter. >>Er steckte alle mit seiner Art an und lachte auch dann, wenn ihm zum Weinen zumute war. Hideo war ein starker, junger Mann geworden und auch ich bin froh sein Vater gewesen zu sein.<< Weiter konnten sie nicht, denn wie mir stockten ihnen vor lauter Tränen die Worte und durch das Schluchzen könnte man eh nichts verstehen.
    Nach der Beerdigung, bevor man den Sarg wegstellen wollte, durfte ich noch alleine mit Hideo sein. Ich kniete mich an den geschlossenen Sarg und kramte in meine Tasche. Heraus holte ich zwei Pakete.
    >>Hey, Hideo<< sagte ich zu dem schwarzen Gegenstand. Ich nahm eins der Päckchen und legte es gut sichtbar auf den dunklen Sarg. >>Das ist meine Valentinsschokolade. Ich musste sie leider noch einmal machen. Die andere hatte ich ja fallen gelassen. Tut mir leid, dass du sie erst so spät bekommst… Und dies…<< Ich stoppte und tat das zweite Päckchen auf einen Berg von Blumen. >>Dies ist dein Geburtstagsgeschenk… Ein Buch! Ich weiß doch wie sehr du liest. In jeder freien Minute nahmst du ein Buch heraus und verschwandst in deiner eigenen kleinen Welt. Ich hoffe es gefällt dir<< Ich lächelte.
    Seit dem Tod von Hideo das erste Mal, dass ich mich zu einem Lächeln überwinden konnte. Allerdings vermischte es sich mit tränenüberflutenden Augen.
    >>Danke<< vernahm ich eine Stimme neben mir. Ich schaute mich um und jemand wischte mich meine Tränen weg. Wer dieser Jemand war? Ich sage mal… Mein Liebesengel! >>Hide…<< kam er nur aus mir heraus. Er saß da, an beiden Schultern große, weiche Flügel tragend. Ohne etwas Weiteres zu sagen, beugte sich Hideo zu mir herab und küsste mich. Ich spürte seine kalten Lippen.

    War ich so verzweifelt, dass ich schon Halluzinationen bekam?

    Aber dies war mir in diesem Moment egal.
    >>Ich kann nicht lange bleiben…<< sagte er dann und strich mir über die Wange. Erschrocken sah ich ihn an. >>Bleib bei mir<< flehte ich. Hideo schüttelte den Kopf. >>Es geht nicht. Eigentlich dürfte ich gar nicht hier sein… Aber ich wollte, dass du es wenigstens einmal von mir hörst<< meinte er. >>Was hören?<< fragte ich weinend. Er berührte mir seiner Hand noch einmal meine Wange. >>Ich liebe dich auch, Airi<< Die Erscheinung von ihm wurde immer schwacher. >>Und danke…<< sagte er noch, als er sich nun ganz in Luft auflöste. >>Wofür?<< rief ich in die Kirche. Und ganz leise hörte ich noch ein Flüstern.

    >>Dass ich dich kennengelernt habe! Bleib so wie du bist, denn so liebe ich dich<<

    Auf einmal war fast aller Kummer und alle Traurigkeit weg. So wie meine zwei Geschenke. Wie in Luft aufgelöst.
    Ich brauch nicht mehr traurig zu sein, denn meine Liebe wird mir immer im Herzen sein und wenn ich meine Augen schließe, höre ich ihn wie er sanft meinen Namen sagt. >>Airi!<< Und sein Gesicht erscheint.

  • Ich find echt gut gelungen du kannst echt gut schreiben wenn ich sowas mache kommt irein komischer unbrauchbarer text raus der noch nich mal sinn ergiebt XD


    aber eins würd ich dir raten mehr absätze ;)
    dann wird alles ein wenig übersichtlicher sonst rutscht mann immer aus der zeile.

    • Offizieller Beitrag

    Kann mich den anderen nur anschließen. Ist wirklich ne super Geschichte. Hoffentlich schreibst du noch mehr :) Wenn ich das nur so könnt.


    Für die Übersicht hätt ich da noch ein paar Fragen. Die Geschichte scheint abgeschlossen. Stimmt das? Wenn ja, ist es ok, wenn ich sie unter "Kurzgeschichten" packe? und Nummer 3: Schreibst du noch ne kleine Beschreibung, oder soll ich?^^

  • *schnief* richtig gut... ich konnte mich richtig reinfühlen... gerade nach dem ersten kapitel sin tränen gekullert


    schreibste weiter??? kann man überhaupt eine fortsätzung schreiben???


    mach auf jeden fall weiter so... hast talent ^^

  • eigentlich hab ich gedacht, dass es so zuende ist ^^
    zwar traurig, aber trz iwie noch ein happy end..
    ihr werdet staunen.. ich hab geheult, als ich mir die geschichte nachdem ich sie geschrieben habe durchlies xDDD meine güte....
    ja is wohl wirklich eher eine kurzgeschichte.

    @Moody: beschreiben... hm... xD das kann ich nich wirklich. wär echt lieb, wenn du das machen könntest... wenns dir nix ausmacht.

    zur info: die geschichte ist eigentlich schon etwas älter. hatte auch mal angefangen einen manga daraus zu machen. aber wie gesagt -> schon so alt. mal schaun ob ich bald mal wieder damit anfange ^^ also von vorne.


    und ich hoffe, dass die geschichte nun besser zu lesen ist ^^

  • Klasse! Erst mal will ich sagen: Normalerweise les ich sowas nicht durch, da viele Leute [nicht böse gemeint] einfach ein schlechtes Sprachgefühl haben (Wozu ich auch gehört) und die Texte dann trocken und emotionslos wirken.


    Deinen Text wollte ich auch nicht durchlesen, ich wollt nur mal reinschnuppern.
    Aber nach ein paar Zeilen wusste ich, dass hier kein blutiger Anfänger am Werk ist, das klingt alles ziemlich gut durchdacht und sehr flüssig.
    Das Thema spricht mich jetzt nicht sonderlich an, aber es hat sich einfach gut gelesen, und irgendwie auch packend.
    Hast du dir das echt alles selbst ausgedacht?
    Das ist nicht misstrauisch gemeint, ich mein nämlich, dass du Talent für so was hast.
    Von daher-Daumen hoch ;).

  • Dizzler: danke für deinen lieben kommi ^^
    eigentlich ist so eine art geschichte auch nicht mein ding. also so ein thema, aber iwie bin ich auf die idee gekommen. eigentlich wollte ich nach ende kapitel 1 auch schluss machen, aber dann ist mir eben ein anderes ende eingefallen :) ich mag es so lieber ^^
    ich liebe es zu schreiben, denn da muss man soviel nachdenken und man verschwindet in seine geschichte. man glaubt es kaum: ich liebe auch rechtschreibung (naja am pc nicht wirklich).
    und ja, ich hab mir alles selbst ausgedacht :) so schwer zu glauben, oder was? :P


    liebe grüße

  • Nein, keineswegs, ich will dir nichts unterstellen.
    Aber man sieht schon, dass das nicht deine erste Geschicht ist.
    Vielleicht bin ich auch deswegen so fasziniert, weil du das Geschehen in einer mir unzugänglichen Art und Weise wiedergeben kannst.
    Ich kann nämlich Gefühle und Geschehnisse schwerlich in Worte fassen, und wenn ichs doch tu, liest sich das grauenhaft.
    Weiter so ;).