Die Ära mit dem Wahlspruch „Heisei“=“Frieden Überall“ endete mit dem April diesen Jahres in Japan.
Gerade mal vier solcher Epochen erlebte Japan in den letzten 150 Jahren: Die Meiji- (1868 bis 1912), Taisho (1912 – 1926), Showa- (1926 – 1989) und Heisei-Ära (1989 bis 2019).
Für die Japaner sind dies keine abstrakten Begriffe, sondern werden im Alltagsleben aktiv von ihnen verwendet. Beim Ausfüllen von Formularen ist es für die Japaner nichts Ungewöhnliches, dass man die japanische Variante hinschreibt und nicht etwa die Jahreszahl.
Viele Japaner haben gleich am Anfang mit dem Platzen der Aktien- und Immobilienblase in den frühen neunziger Jahren einen schweren Schlag erhalten. Diese Bubble Economy wurde auch in den Anime erwähnt und stürzte Japan in „zwei verlorene Dekaden“ (ushinawareta nijunen), die das Land im Innersten erschütterten.
Aber es war auch die Zeit der beginnenden Game-Industrie auf dem Globus. 1989 brachte Nintendo den Game Boy auf den Markt, der das Zeitalter der portablen Spielkonsolen begann. Nur ein Jahr später antwortete Sega mit dem Game Gear, der zwar ein Farbdisplay besaß, aber nie die Popularität des Game Boys erreichte. Nintendo entwickelte 1990 mit dem Super Nintendo (auf Japanisch Sūpā Famikon genannt) eine Heimkonsole, die weltweit die Jugend der 90er in ihren Bann zog. Schließlich wurde die Playstation von Sony ab 1994 der größte Konkurrent von Nintendo.
Da gab es aber auch das Tamagotchi von Bandai, das virtuelle Haustier auf dem Mini-Display. Das Elektronikspielzeug in der Form eines Plastikeis erschien 1996 in Japan und wurde zum Kult für eine ganze Generation. Pokémon, dessen Erfolg bis heute anhält, erlebte im selben Jahr seine Premiere. 1995 wurde mit der Serie Neon Genesis Evangelion eine der einflussreichsten Anime-Produktionen überhaupt auf den Markt gebracht. 2001 feierte «Spirited Away» von Hayao Miyazaki und seinem Studio Ghibli in Japan Premiere. Der Anime ist bis heute der erfolgreichste japanischen Kinofilm.
Auch bautechnisch setzte Japan neue Standards. Der Tokyo Skytree, mit 634 Metern das zweithöchste Bauwerk der Welt wurde zum neuen Wahrzeichen der Hauptstadt. Seinen großen Test bestand der Skytree, als er noch in der Bauphase das große Erdbeben von 2011 schadlos überstand.
Mit dem Nachfolger auf dem Chrysanthementhron, Kaiser Naruhito, beginnt die „Reiwa“-Ära (Reiwa bedeutet etwa „guter Frieden“ oder auch „glückliche Harmonie“)