[Geschichte] HSoD (FSK 18)

  • [Kyoya] Z-Day - 6.April - 15:4o Uhr – Stadtgebiet von Tokyo
    Mit einem letzten klappernden Röchler erstarb der Motor. Kyoya und Sakura schwiegen. Durch die blutverschmierten Scheiben waren gerade keine Untoten zu sehen.
    War es wirklich erst drei Stunden her?

    Sie hatten alles in zwei handliche Taschen gestopft...Kyoya merkte, dass er langsam anfing eher praktischer und taktischer nachzudenken als sonst. 'Vielleicht ist das ja gar nicht so schlecht' dachte er zufrieden.
    Sakura hatte ihre Mutter erreicht und war überglücklich, denn sie war noch rechtzeitig aus ihrem Krankenhaus raus gekommen bevor dort alles zusammenbrach, jetzt war sie auf dem Weg zum Hafen, um Tokyo über den Seeweg zu verlassen, aber da auch Sie eher praktisch veranlagt war lehnte sie ein Zusammentreffen ab, denn das wäre viel zu gefährlich.
    Allerdings machten sich die beiden Frauen sorgen um den Männlichen Part ihrer Familie, normalerweise war Sakuras Vater gut zu erreichen, da er einen langweiligen Bürojob in einem der unzähligen Bürotürme in der Innenstadt hatte, aber heute ging er nicht an sein Telefon.
    Auch Kyoya erreichte seinen Vater nicht, was ihn jedoch nicht sonderlich beunruhigte, da sein Vater als Lehrer an der Hikijidai JHS sein Telefon vormittags auszuschalten hatte. Seine Mutter hingegen war, wie gewohnt, nach dem zweiten Klingeln rangegangen. Kyoya unterrichtete sie schnell über die Aktuelle Lage außerhalb ihres relativ sicheren Hauses.
    "Ja Kyo ich weiß! Ich bin ihnen bereits begegnet."
    "Oh...wie...unerfreulich, geht’s dir gut? Wurdest du gebissen? Wo bist du gerade?" Kyo machte sich in diesem Moment große Sorgen um seine Mutter.
    "Ich sitze im Wagen von Neko. Du weißt schon die Mutter von Yoko, sie hat mich aus dem Supermarkt mitgenommen als es losging. Pass auf!"
    Am anderen Ende der Leitung konnte Kyoya Schüsse hören und dann Freudenschreie.
    "Mama?"
    "Alles in Ordnung mein Schatz. Wir haben uns nur entsprechend der Situation...ausgerüstet. Aber das ist auch egal. Du musst aus der Stadt raus. Wir fahren jetzt zu Tante Yunas Landsitz. Ich möchte, dass du mit Sakura auch dort hinkommst. Wir bleiben dort 5 Tage dann ziehen wir weiter. Wenn du bis dahin noch nicht da bist halt ich dich per Sms auf dem Laufenden. Hast du verstanden Liebling?"
    "Ja Mama. Wir werden kommen."
    "Gut. Ich schick dir per Sms Anweisungen, was du als nächstes zu tun hast. Ich hab dich lieb Kyoya."
    "Ich dich auch Mama. Bis dann." damit war das Gespräch beendet und Kyoya nervlich am Ende.
    Da Kyoya das Gespräch über Lautsprecher hat laufen lassen, wusste Sakura um die aktuelle Lage.
    "Hey, es hätte alles so viel schlimmer kommen können Kyo. Jetzt warten wir erst mal auf die Sms."
    Kyoya kam die 5 minütige Pause unheimlich lang vor, und hätte Sakura ihn nicht abgelenkt wäre er vermutlich ausgerastet, aber dann kam die Sms. Er las sie sich 2-mal durch, sendete ein kurzes "Okay" zurück und folgte dann den Anweisungen.
    "Wir müssen in die Garage, in den Abstellraum. Dort gibt es wohl eine Bodenluke und darin befindet sich, wie meine Mutter es ausdrückte, eine 'Besonderes' nützliche Hilfe. Ich habe keine Ahnung was sie meint, also lass uns keine Zeit verlieren."
    Sie befolgten die Anweisung, und Sakura fand die Bodenluke schnell.
    Langsam öffnete sie Sie. Kyoya erblickte zwei in ein Leinentuch oder ähnliches gewickelte, längliche Gegenstände, die er behutsam hervor nahm und auspackte. Er konnte gar nicht glauben, was er da sah.
    "Wooooow!" entfuhr es Sakura, "Das sind die schönsten Samuraischwerter die ich je gesehen habe!"
    "Ja. Sie sind wahre Schönheiten." Nahezu ehrfürchtig begutachtete er die Schmuckstücke, dann entdeckte er die Gravur 'Kitori'
    "Die müssen ewig in unserem Familienbesitz sein!"
    'Okay' überlegte Kyoya, 'Mama meinte außerdem ich soll mir Aikos Auto schnappen und sofort los fahren...woher weiß sie das ich heimlich fahren gelernt habe!?'
    "Wir nehmen Aikos Auto und machen uns auf den Weg würde ich sagen. Oder gibt es etwas das du noch erledigen möchtest Sasa?"
    "Nö, bei mir ist alles klar. Wir können los. Ähm...womit willst du eigentlich hier weg kommen?"
    "Aikos Auto steht doch noch vorm haus!"
    "Aber Aiko ist doch seit einem Jahr in Paris?"
    "Ja und?"
    "Sie ist dort 18 geworden!? Wieso hat sie schon ein Auto!?"
    Kyoya zuckte mit den Schultern, er selbst wurde doch aus seinen Eltern auch nicht schlau.
    Nach einem letzten Blick auf die Uhr, die 11:40 zeigte, nahm er sich vor am Abend da zu sein.

    Seine Gedanken kehrten wieder in die Gegenwart zurück. Aikos Auto hatte sie bis hierher durch die verstopften Straßen gebracht. Durch Straßensperren und andere Hindernisse hatten sie immer wieder ausweichen müssen und waren jetzt südlich des Stadtkerns. Der Tomei Expressway war besser zu befahren gewesen, aber die Schäden von den unzähligen Kollisionen hatten dem Wagen den Rest gegeben! Sie waren gerade noch über den Tama Fluss gekommen und mussten irgendwo bei Kuji sein.

  • [Andreas]
    „Dann lass uns zu Fuß gehen! Falls wir kein Glück haben, können wir immer noch zurück gehen.“
    Auf dem Weg zur Ankerstelle spürte ich langsam, wie mir jeder Schritt schwerer und schwerer fiel. Wie lang war ich jetzt schon unterwegs? Es dürften knapp 6 Stunden sein, oder? Wie lange Takuyas Körper das wohl noch mit machte? ...die Wirkung der Schmerztabletten hätte schon vor einer Weile nachlassen müssen und noch eine Tablette konnte ich ihm nicht geben, sonst setzten vielleicht die Nebenwirkungen ein und er wurde müde. Schlimmstenfalls katapultierte es ihn in ins Reich der Träume.
    Als wir an der Ankerstelle ankamen waren dort tatsächlich ein paar Fischerboote.

  • [Takuya]
    Z-Day, 15:20, Tokyo, Östlich der Shibaura Pier


    Takuya und Andreas liefen auf eines der ein bisschen kleinen Fischerboote zu und sprangen auf das Deck.
    "Wir müssen erst einmal schauen ob wir den Schlüssel finden und ob und wenn ja wie viel Benzin im Tank ist." In diesem Moment dachte Takuya darüber nach wie einfach es doch immer in diesen Hollywood Zombiefilmen gemacht wurde. 5 Minuten später hatten sie den Schlüssel gefunden und den Tank überprüft, welcher noch ca. halb voll war.
    "Der Sprit sollte bis raus aus der Tokyo Bay und dann wieder ans Ufer reichen denke ich", sagte Takuya zu Andreas. Doch eines machte ihm noch ein bisschen Sorgen und zwar die Verpflegung. Er schaute zurück zur Straße und sah was er suchte, eine Tankstelle. "Hör zu Andreas ich habe mir überlegt das wir vielleicht über Nacht mit dem Boot auf einer der kleinen Sandbanken in der Tokyo Bay landen und dort erst mal die Nacht abwarten da ich keine große Lust habe bei dem Chaos durch die Stadt zu rennen oder mich allgemein auf dem Land aufzuhalten." Andreas hörte ihm aufmerksam zu. "Deshalb denke ich sollten wir noch für ein bisschen mehr Reserven als diese paar Schokoriegel aus der Schule sorgen. Also hör zu hier ist der Plan ich werde mich mit dem Gewehr auf das Führerhaus des Bootes legen und dir Deckung geben während du dort drüben in die Tankstelle gehst und soviel Wasser und Essbares in deinen und meinen Rucksack stopfst. Also was meinst du?"

  • [Kyoya] Z-Day – 6.April -15:40 Uhr – Stadtgebiet von Tokyo

    Nicht jetzt. Und nicht HIER!“ brach Kyoya das Schweigen.
    Resigniert stellte er fest, das es bis zur nächsten Ausfahrt noch ein langer Weg war.
    “Ähm…und jetzt?“ fragte Sakura vorsichtig.
    “Lass mich überlegen…“
    Kyoya ging in sich um darüber nachzudenken, wie sie aus dieser misslichen Lage unbeschadet herauskommen könnten.
    “Ich hab’s!“ unterbrach Sakura ihn, “Vor ein paar hundert Metern hab ich eine Tür im Windschutz gesehen! So kommen wir immerhin schon mal vom Expressway.“
    „Und dann? Wir brauchen ein Auto, damit wir weiterkommen und ich habe keine Lust die Landstraße zu nehmen, das verlängert die Fahrt nur unnötig.“
    „Wir sind eh schon viel zu lange unterwegs, das Auto ist kaputt und die Straßen verstopft. Wir schaffen es heute nicht mal mehr aus Tokyo raus, das sag ich dir jetzt schon.“
    „Wahrscheinlich hast du Recht. Blöde Scheiße.“
    “Vielleicht sollten wir uns einen Unterschlupf für heute Nacht suchen? Und Vorräte sammeln und morgen machen wir uns auf die Suche nach einem robusteren Auto?“
    Kyoya durchdachte den Plan seiner Freundin, und versuchte alles zu bedenken, die jetzige Situation, die Nach- und Vorteile und die Möglichkeiten die ihnen blieben.

    • Offizieller Beitrag

    [Alex] Z-Day - 16:21 Uhr Tama-Fluss, Takatsu Bezirk

    Das Gebäude stand alleine und hatte eine Mauer um das Grundstück herum. Da es hier schon die Randzone von Tokyo darstellte, waren auch nicht mehr die dicht gedrängten Häuserketten bestimmend für das Umgebungsbild. Vom Stadtzentrum aus gesehen, befanden wir uns auf der anderen Seite des Flusses.
    Die Hauptverkehrsstraßen des Stadtbereiches von Yamato hatten bereits Probleme mit den Fahrzeugen gehabt, die von ihren Besitzern dort einfach stehen gelassen worden waren. Weiter draußen war es zurzeit noch relativ entspannt. Ein paar wenige stehen gelassene Fahrzeuge waren am Straßenrand abgestellt worden. Ich hatte die mehrspurigen Straßen erst einmal gemieden und war auf Nebenstrecken gefahren.
    Kitsune hatte hier mit gut 80 km/h fahren können. Bislang hatte ich größere Schäden am Fahrzeug vermeiden können, da dies ja auch nur ein gepanzertes Fahrzeug war. Da sollte man nun wirklich nicht gegen LKW antreten wollen! Kōri hatte auf ihrer Seite Ausschau gehalten, während wir in die etwas dünner besiedelten Regionen hinausgefahren waren.
    Da ich mich aber nicht auskannte, waren wir wohl doch eher in Richtung Tokyo gefahren, so dass wir nun schon in der Nähe des Tama Flusses waren. Wenn ich es richtig auf der Karte eingepeilt hatte, waren wir im Takatsu Bezirk.

    Die großen Verbindungsstraßen waren scheinbar irgendwo gesperrt worden, jedenfalls hatten sich da schon Staus aufgebaut. Vermutlich waren die Brücken durch Polizei und weitere Ordnungskräfte gesperrt worden, um eine Ausbreitung der Schlurfer-Epidemie zu verhindern. Wenn ich die Nachrichten, die am Mittag bereits zu sehen waren richtig deutete, dann war es nicht ein regionales Problem! Und damit war es auch nicht durch Straßensperren aufzuhalten. Das würde es meiner Meinung nach eher noch beschleunigen, weil die Leute dicht gedrängt beisammen waren. Allerdings bedeutete das auch, dass wir nicht über eine der Brücken den Fluss überqueren konnten! Deshalb war ich einfach in die Landschaft gefahren.
    Wem das eingezäunte Haus gehört hatte, konnte ich nicht lesen, aber irgendjemandes blutige Überreste lagen auf der Auffahrt am offenen Gittertor. Die etwa 2m hohe Mauer umgab das ganze Grundstück. Da kein Fahrzeug in der Auffahrt stand, war der Rest scheinbar verschwunden.
    „Ich fürchte, wir sind doch nach Tokyo geraten. Ist eben nicht so gut, wenn man sich in der Gegend nicht auskennt!“ meinte ich zu Kōri. „Ich schlage daher vor, dass wir erst einmal hier in diesem Haus bleiben, nachdem wir das Tor gesichert haben und sich keine Viecher hier befinden!“

    • Offizieller Beitrag

    [Alex] Z-Day - 16:23 Uhr Tama-Fluss, Takatsu Bezirk

    Nachdem das große Tor hinter Kitsune geschlossen war, machten wir einen Rundgang über den Hof. Aber außer den kläglichen Überresten war dort nichts zu finden, deshalb machten wir uns an die Erkundung des Hauses. Arm waren die Besitzer dieser Hütte nicht gerade gewesen, wie einem die Ausstattung zeigte. Falls wir hier aber in Ruhe nächtigen wollten, mussten wir vorher alles absuchen, damit es nicht eine unliebsame Überraschung gab. Die kleine Stellwand, die dem Eingangsbereich etwas Sichtschutz gewährte, zeigte deutliche Blutspuren. Hier war offenbar das Aufeinandertreffen erfolgt. Auf dem Boden war auch das dunkle Blut zu sehen, was von den Infizierten erbrochen wurde, wenn sie sich verwandelten. Einiges von dem, was wir heute vor Augen geführt bekommen hatten, war inzwischen in das Denken eingesickert, so dass bestimmte Beobachtungen damit verknüpft wurden.
    „Wenn hier noch irgendwelche Viecher im Haus sind, dann sollten wir sie, wenn möglich, nach draußen locken!“ sagte ich leise zu Kōri, als wir das Haus betraten. „Je weniger Sauerei wir hier drinnen anrichten, desto angenehmer können wir den Rest des Abends verbringen!“
    Außer dem leisen Knarren der Lederkleidung verursachten wir keine Geräusche. Auch wenn wir nicht, wie eigentlich üblich, die Schuhe auszogen.
    Geräusche aus dem Wohnzimmer und Blutspuren auf dem Boden wiesen uns den Weg. Dort fanden wir drei halbwüchsige Schlurfer vor, die schwankend inmitten einer ziemlichen Sauerei standen. Ohne einen akustischen Anreiz waren sie einfach an Ort und Stelle verblieben. Die Überreste am Boden würden zumindest nicht mehr aufstehen! Dass ich den Anblick mit klinischem Interesse, so als würde ich eine Sendung über Gerichtsmedizin im Fernsehen verfolgen, hin nahm, war bereits ein deutliches Zeichen für die Veränderung meines Weltverständnisses.
    Was draußen in der Auffahrt lag, gehörte zur selben Person, die hier von den Schlurfern gefressen worden war. Möglicherweise waren sie auf der Flucht von den drei Viechern angegriffen worden, oder diese drei hatten vorher zur Familie gehört, wer konnte das jetzt noch sagen?! Wie sich die bereits tödlich verwundete Person hier rein hatte schleppen können, war wohl nur mit reinem Willen zu erklären. Das Fehlen eines Fahrzeugs in der offenen Auffahrt ließ zumindest den Schluss zu, das andere entkommen waren, weil diese Person sich geopfert hatte!
    Auf der anderen Seite waren große Fenster, die auf eine Terrasse führten. Leise ging ich an den drei Viechern vorbei, während Kōri am Zugang stehen blieb. Das Rattern der Glastür machte die Untoten aufmerksam und sie wandten sich in die Richtung. Ich hatte aus dem Laden, wo wir die Kleidung raus geholt hatten, auch ein Montiereisen mitgenommen, was ich jetzt zu verwenden gedacht. Da ich keine lauten Geräusche gemacht hatte, setzten sich die Untoten nur langsam in Bewegung. Ich trat gleich nach der Glastür zur Seite und wartete, dass die Schlurfer an mir vorbeizogen.

  • [Lily] Z-Day ~ 16:23 Uhr ~ Tama-Fluss, Takatsu Bezirk


    "Hi, komm her!" zischte Lily dem Hund zu. Eigentlich wollte sie Alex folgen, doch der Hund sollte auch nicht alleine rumlaufen! Hi wollte einfach nicht hören und lief weg. Als sie ihn endlich gefunden hatte kratzte er an einem Familienschrein herum. Ihr Blick wanderte ein wenig nach oben und blieb bei einem Katana hängen, dass auf dem Schrein thronte.
    "Okay... Das hast du gut gemacht."
    Sie zog das Schwert aus der Scheide und lief möglichst lautlos zurück zu Alex. Das Katana würde sicher bei der Haussäuberung helfen. Langsam schlich sie durch die Wohnzimmertür und sah wie Alex gerade ein paar Zombies nach draußen lockte.


    • Offizieller Beitrag

    [Alex] Z-Day - 16:27 Uhr Tama-Fluss, Takatsu Bezirk

    Die gruseligen Gestalten, die einmal Jugendliche gewesen waren, stolperten auf die Tür zum Balkon zu. Die schnell vom Tisch gegriffene Zeitung erzeugte ein lautes Rascheln und Knistern, als sie auf die Steinplatten draußen aufschlug und einen weiteren Anreiz gab.
    Zwei der drei Viecher kamen auch ganz gut durch die offene Tür, aber der dritte donnerte gegen den Türrahmen und taumelte wieder zurück.
    Nach dem Prinzip „Eines nach dem anderen“ kümmerte ich mich trotzdem erst einmal um die zwei bereits draußen befindlichen Untoten. Der Erste von ihnen brach vom Montiereisen getroffen lautlos zusammen, bevor das Knacken seines Schädels den zweiten überhaupt aufmerksam gemacht hatte.

    Da ich den Blutspritzern auswich, um mir nicht gleich die neuen Klamotten zu versauen, kam ich kurz aus der Reichweite.
    Irgendwie hatten ich mich vom Taumeln der Viecher doch noch einmal täuschen lassen! Der zweite stürzte mit einem Ächzlaut vor und griff meinen Arm. Schmerzhaft wurde mir die Stärke dieser Dinger bewusst! Ohne lang nachzudenken, warf ich mich nach hinten und zog die Beine dabei an. Die Stiefelsohlen gegen das Monstrum gerichtet drückte ich die Beine mit aller Kraft durch, während ich auf dem Rücken ankam.
    Die plötzliche Richtungsänderung hatte den Griff gelockert und ich stemmte das Viech über mich hinweg, so dass es mit einem dumpfen Laut auf den Steinplatten landete. Die Fallbewegung nutzte ich für eine Schulterrolle und kam so wieder auf die Füße.
    Der Untote hob gerade seinen Kopf, als ich ihm einen bleibenden Scheitel zog!
    Gerade als ich aufatmend wieder hoch kam, fiel mir der dritte Schlurfer wieder ein, der mit erhobenen Armen auf mich zu kam.

  • Als sie sah, wie der dritte Zombie auf Alex zu torkelte, während er noch Boden lag, reagierte Lily instinktiv und lief hinaus. Von hinten schlug sie ihm von mit einem glatten Schnitt den Kopf ab. Der Untote ging zu Boden und sie legte das beschmutzte Schwert daneben. Später würde sie es gründlich sauber machen. Ein wenig lächelnd hielt sie Alex jetzt eine Hand hin.
    "Alles okay bei dir?"
    Hi drückte sich an die Rückseite ihrer Beine und knurrte die Überreste der Zombies an.
    "Diese Post-Vitalen sind stärker als sie aussehen, nicht wahr?"

    • Offizieller Beitrag

    [Alex] Z-Day - 16:29 Uhr Tama-Fluss, Takatsu Bezirk

    Ich ergriff die Hand und stand wieder auf.
    „Kann man wohl sagen“, begann ich und musste dann erst einmal über den Begriff lachen. „Danke!“
    Wieder einmal hatte die Situation bewiesen, dass man sich nicht von diesen Schlurfern täuschen lassen durfte! Wenn sie einen zu fassen kriegten, hatte man echt schlechte Karten.
    „Wir sollten den Rest des Hauses auch noch absuchen. Nur um ganz sicher zu gehen!“ kam ich dann wieder zur Sache.
    Der Hund mit seiner besseren Wahrnehmung blieb bei Kōri , während wir uns aufteilten. Das Gewehr ließ ich über der Schulter hängen und lockerte nur die Pistole im Holster der Einsatzweste, die ich wieder über der Lederjacke trug. Außer dem leisen Knarren der Ledermontur war nichts mehr im Haus zu hören.
    Ich nahm mir einen Raum nach dem anderen vor. Oben im ersten Stock waren die Räume völlig unberührt von der Situation geblieben. Alles sah so aus, als ob die Bewohner nur kurz raus gegangen waren.

    Ein Raum sah aus wie das Arbeitszimmer des Hausherrn. Dort stand auch ein Oberklasselaptop in seiner Dockingstation. Ich trat näher. Das Gerät war eingeschaltet und zeigte Börsengraphen an. Mit dem Teil konnte man zumindest was anfangen, auch wenn die Börsenkurse wohl nicht mehr wichtig waren.
    Wir trafen uns unten in der Halle wieder, wo die Blutspuren uns den Weg gewiesen hatten. In der Küche fanden wir neben einem gut gefüllten Kühlschrank auch einiges an Putzmitteln.
    „Da wir vorerst hier bleiben, sollten wir die Blutspuren hier im Haus wegwischen“, schlug ich vor. Aber zuerst schlugen wir die Überreste im Wohnzimmer in den Teppich ein und schleiften sie raus auf die Terrasse.
    Der Anblick der Toten war irgendwie beunruhigend… Ich wollte sie plötzlich nicht mehr so liegen lassen! Während sich Kōri drinnen um das Wischen kümmerte, grub ich im Garten ein großes Loch.
    Die drei jetzt ganz Toten schleifte ich an den Füßen in das Loch und der in den Teppich eingeschlagene Rest kam oben drauf. Schließlich schippte ich das Loch wieder zu. Wenigstens würden sie so nicht die Luft verpesten!
    Der Hausbesitzer hatte wohl gerne im Garten gewerkelt, jedenfalls fand ich einen Gartenschlauch am Haus, mit dem auch die Blutspuren von der Terrasse verschwanden. Außer dem Hügel im Garten war danach nichts mehr zu sehen.

    Als ich nach getaner Arbeit außen um das Haus herum lief, entdeckte ich am geschlossenen Tor der Zufahrt ein kleines Mädchen. Sie war vollkommen mit Blut verschmiert, blickte mich aber mit klaren Augen an. Da die Schlurfer nur verdrehte Augen aufwiesen, war sie offenbar keiner von ihnen.
    „Hey, Kleine!“ rief ich sie an. Ihr Blick blieb auf mich gerichtet, aber sie sagte kein Wort. Da Japanisch eh nicht meine Stärke war, rief ich zum Haus hin:
    „Kōri? Könntest du mal herkommen?“

  • "Los du blöder Fleck, verschwinde."
    Energisch schrubbte Lily auf einem besonders hartnäckigen Fleck rum. Hi lag neben ihr und beobachtete sie interessiert.
    "Guck nicht so... Du könntest mir auch helfen."
    Sie seufzte und wandte sich wieder dem Fleck zu, der endlich verblasste.
    'Diese ekeligen Zombie Viecher... dass die auch immer so einen Dreck machen müssen.. widerlich...'


    Dann hörte sie Alex Stimme. Irgendwas musste passiert sein und als sie neben ihm ankam sah sie auch schon den Grund dafür, dass Alex sie hergerufen hatte. Ein kleines Mädchen vielleicht sechs oder sieben Jahre alt, blutverschmiert, aber schien nicht verletzt zu sein. Allerdings sah sie reichlich geschockt aus, was Lily nun überhaupt nicht wunderte. Sie ging ein paar Schritte vor und hockte sich vor das Mädchen.
    "Hallo Kleine, wer bist du denn? Wohnst du etwa hier?"
    Keine Antwort. Die Kleine stand sicherlich unter Schock. Lily erhob sich wieder und wandte sich Alex zu.
    "Wir sollten sie erst mal rein bringen."
    Alex stimmte zu. Sie hielt der kleinen eine Hand entgegen und lächelte.
    "Komm mit, wir tun dir schon nichts."
    Die Kleine bewegte sich immer noch nicht, also bückte Lily sich und nahm sie kurzerhand auf den Arm.
    Drinnen angekommen marschierte sie mit dem kleinen Mädchen schnurstracks in das Badezimmer. An einem Foto an der Wand blieb sie hängen. Darauf war die Familie zu sehen, die hier bis vor kurzem noch gewohnt hatte und auch die kleine war darauf zu sehen. Also wohnte sie tatsächlich hier.


    Lily setzte die Kleine auf dem Toilettendeckel ab und ließ warmes Wasser in das Waschbecken. Dann zog sie ihre Jacke aus und suchte nach einem Waschlappen. Während sie das Mädchen von dem Blut befreite versuchte sie wenigstens ein paar Worte aus ihr herauszukriegen.
    "Schau mal, Tante Kori macht alles wieder sauber. Möchtest du mir nicht wenigstens verraten wie du heißt?"
    Weiterhin schweigen. Lily hatte ein Kinderzimmer gesehen, als sie das Haus nach weiteren Zombies durchsucht hatten, das war bestimmt ihres gewesen. Also nahm sie die Kleine, nachdem sie wieder Blutfrei war, erneut auf den Arm und sie machten sich auf den Weg dorthin.
    "So, jetzt wollen wir dir mal was sauberes anziehen."
    In dem Zimmer befand sich ein Kleiderschrank, an dem in großen, pinken Buchstaben ein Name stand. Yui.
    Jedenfalls war die Sache mit dem Namen jetzt geklärt. Schnell suchte sie ihr was zum Anziehen heraus und ging mit einer, wieder komplett sauberen Yui zurück nach Unten.
    Im Wohnzimmer lag Hi immer noch auf dem Boden und schnarchte sehr leise.
    “Alex, ich habe ihren Namen herausgefunden. Sie heißt Yui.”
    Der Blick der Kleinen heftete jetzt fest an dem Hund.
    “Na Yui-chan, gefällt der dir?”

  • [Kyoya] Z-Day – 6.April -15:50 Uhr – Stadtgebiet von Tokyo

    „Okay. Ich kann nirgendwo einen entdecken. Siehst du bei dir was?“ fragte Kyoya ein bisschen angespannt.
    “Nö, alles frei von den Viechern…ich sehe nur Blutbespritzte Autos.“
    “Okay gut. Dann los.“
    Sie stiegen aus dem Auto, nahmen sich jeweils einen Rucksack und ihre neuen Schwerter und gingen mit schnellen Schritten los in Richtung Ausgang. Nach ungefähr 10 Minuten erreichten sie die unauffällige Tür in der Lärmschutzwand des Expressways.
    Die Tür war nicht verschlossen, und sie konnten die zwangsweise stillgelegte Hauptverkehrsader der Stadt lautlos verlassen. Hinter der Tür befand sich eine Metalltreppe die über und über mit blut bespritzt waran ihrem Ende lagen vermutlich einge unkenntliche Überreste verzweifelter Fahrer. Die im Gedränge an der unteren Tür wahrscheinlich einen Infizierten unter sich hatten, gebissen wurden und dann vom Widerhallenden Echo unter der Brücke angezogen Weiter gegen die Tür gedrückt hatten. Diese war letztendlich unter dem Druck aufgesprungen und gab Kyoya und Sakura den Weg frei.
    Vorsichtig schlichen die beiden in Richtung Straße um sich erst einmal zu orientieren. Kyoya erkannte schnell das sie sich direkt am Tama Fluss befanden, konnte den Stadtteil aber nur erraten. Er tippte auf Kuji.


    „Psst! Da unter der Brücke!“ Die Zombies hatten sich unter der Brücke gesammelt und nun standen dort circa 20 Untote die durch das Echo von ihren eigenen Geräuschen angezogen wurden, wesshalb sie, dümmlich wie sie nunmal waren die ganze Zeit gegeneinander oder gegen abgestellte Wagen prallten.
    „Okay Sasa, solange wir nicht zu viel Lärm machen, sehe ich kein Problem hier wegzukommen. Also pass auf wo du hintrittst und vor allem was du sagst.“
    Sakura nickte schweigend und deute nach links um Kyoya zu signalisieren, dass sie diesen Weg vorerst für den besseren hielt. ‚Ach wirklich!? Auf die Idee wäre ich auch alleine gekommen’ dachte er ein wenig Sarkastisch.


    Sie gingen ungefähr 5 Minuten in diese Richtung bis sie sich sicher waren, das niemand oder etwas mehr in der Nähe war, ehe Sakura vor Freude über ihre Entdeckung fast los quietschte.
    „Da! DAS ist unsere Übernachtungsmöglichkeit!“
    Kyoya folgte ihrem ausgestreckten Finger und sein Blick fiel auf ein großes, weißes Amerikanisches Wohnmobil.
    “Die Amerikaner und ihr Nationalstolz“ sagte er grinsend und spielte auf die unübersehbare Flagge an der Seite des neu entdeckten Mobils an.

    • Offizieller Beitrag

    [Alex] Z-Day - 16:54 Uhr Tama-Fluss, Takatsu Bezirk

    Ich hatte noch einen abschließenden Gang um das Grundstück gemacht, aber nichts weiter gefunden. Inzwischen war Kōri mit der Kleinen im Haus verschwunden.
    Wie viele Kinder würden heute wohl, ähnlich wie diese Kleine, vor dem absoluten Nichts gestanden haben? Ich verdrängte den Gedanken schnell wieder.
    Im Haus waren inzwischen alle Blutspuren verschwunden. Ich ließ jetzt Waffe, Stiefel, Weste und Jacke vorne in der Garderobe und lief auf Socken weiter.
    Wir hatten hier eine hervorragende Unterkunft gefunden! Ich blickte auf den Hund, der sich im Wohnzimmer auf dem Boden ausgestreckt hatte. Er schien die Situation auch recht zufriedenstellend zu finden, denn er schnarchte leise.


    Ich schaltete den Fernseher ein, nachdem ich noch einen Blick aus den wieder geschlossenen Fenstern geworfen hatte. Sofort waren Bilder von Sondersendungen zu sehen. Horden von Schlurfern, die gegen Straßensperren brandeten, Menschen die schreiend zu fliehen versuchten und immer wieder Polizisten und Soldaten, die ihre Waffen abfeuerten…
    Bei den Feuerstößen, die dabei zu sehen waren, verzog ich mein Gesicht. Das hatten sie immer noch nicht gelernt! Was sollte das bei bereits Toten bewirken? Gut sie wurden zurückgeworfen, aber das war es dann auch schon! Und das Magazin war dann ebenfalls leer!
    Viele von den armen Seelen würden dann wohl auch keine zweite Chance bekommen.


    „Alex, ich habe ihren Namen herausgefunden. Sie heißt Yui“, unterbrachen Kōris Worte meine Gedanken. Reflexartig schaltete ich den Fernseher wieder aus, ehe ich mich umwandte.
    „Na, Yui-chan, gefällt der dir?“ fragte sie die Kleine, die immer noch kein Wort sprach.
    „Dann ist sie also in dem Chaos nach Hause gelaufen…“, schloss ich leise daraus. Vielleicht hatte sie mit im Auto gesessen, dass den Hof wohl verlassen hatte, oder sie war in der Grundschule gewesen. Solange sie selber nichts dazu sagte, konnte man da viel spekulieren…
    „Hallo Yui. Freut mich dich kennen zu lernen!“ sprach ich sie an.
    Wie an Schnüren gezogen wandte sich ihr Gesicht mir zu. Ihre Augen blickten mich an, aber sie blieb stumm.
    „Wir sollten dann wohl was zu essen machen!“ fuhr ich nach einem Moment des Schweigens fort. Dieses Wort schien sogar der Hund zu kennen, denn er setzte sich sofort auf. Auch Yui blickte noch intensiver.
    Nach meinen Worten setzte ich mich auch gleich in Bewegung und marschiert in die Küche. Dort führte der erste Weg an den Kühlschrank. Da dort einiges an Frischwaren drin enthalten war, kamen diese als erstes dran.
    Als ich das Fleisch und das Gemüse heraus nahm und damit zur Anrichte ging, setzte sich Yui selbst in Bewegung und öffnete einen der Unterschränke, um den Reis heraus zu nehmen. Diese Bewegung war wohl so selbstverständlich für sie, dass selbst die psychische Blockade umgangen wurde. Als Kōri dann den Reis auch ganz selbstverständlich annahm und zum Reiskocher ging, gehörte das wohl zum bekannten Programm. Ich beobachtete, wie die Kleine einen Messbecher mit Wasser füllte, indem sie einen Tritt an der Spüle benutzte und damit dann zu Kōri lief.
    Als Kōri sie daraufhin wieder ansprechen wollte, schüttelte ich schnell den Kopf. Scheinbar hatte die Kleine immer in der Küche mit geholfen, ohne dass dabei viel geredet wurde.
    Sprach man sie jetzt an, wäre der Effekt wohl eher negativ.
    „Einfach weiterarbeiten!“ flüsterte ich drängend und begann das Gemüse zu waschen.

  • Lily nickte schnell und nahm lächelnd den Messbecher entgegen. Sie füllte den Reiskocher und schaltete ihn an. Als sie nach kurzer Suche drei Paar Stäbchen aus einer Schublade fischte kam Yui sofort wieder angelaufen und streckte ihr die Hände entgegen. Sie reichte der Kleinen die Stäbchen. Gemeinsam deckten sie den Tisch, doch immer noch wurde kein Wort gewechselt.
    Sobald sie fertig waren legte Yui sich ein großes Kissen auf einen Stuhl und kletterte hinauf. Sicher saß sie immer dort. Immerhin schien das Mädchen langsam wieder aufzutauen, vielleicht würde sie ja bald mit ihnen sprechen. Alex hatte schon recht, sie sollte von allein damit anfangen.

  • [Risa]
    Z-Day, 15:30 Uhr, Tokyo, Stadtteil Ota, in der Nähe der Kamata Mädchen Hochschule


    Seufzend stand ich auf einer Mauer, die rund um ein Haus ging und betrachtete das Szenario, das sich vor mir abspielte.
    "Was ist bloß mit der Welt los?"fragte ich mich und blickte kurz zum Himmel hinauf.
    Ihr fragt euch sicher, was ich genau auf einer Mauer suche und was ich beobachtete.
    Am Besten fange ich wohl ganz von vorne an.
    Mein Name ist Risa Matsumoto, ich bin 20 Jahre alt und bin Aushilfe in einem kleinen Café in der Nähe einer Schule.
    Heute Morgen schien noch alles ganz normal. Ich stand auf, machte mich für die Arbeit fertig und machte mich auf den Weg zum kleinen Café.
    Auf den Weg betrachtete ich die in Blüten stehenden Bäume, bald würde das Kirschblütenfest stattfinden und ich freute mich schon darauf.
    Wenn ich doch nur gewusst hätte, dass ich die Welt bald in einem ganz anderen Licht sehen würde.
    Als ich am Café ankam, war ich ziemlich verwundert.
    "Wieso ist noch immer geschlossen? Es müsste doch schon längst offen haben." dachte ich mir und blickte durch die Fenster hinein.
    Absolut niemand war zu sehen, keine Menschenseele. Schnell zog ich mein Handy aus der Hosentasche und sah auf das Datum und die Uhrzeit.
    "Nein, ich hab mich nicht geirrt. Heute ist ein Arbeitstag und geöffnet sollte es auch schon sein." dachte ich mir und steckte das Handy wieder in meine Hosentasche. Mit verschränkten Armen und einem nachdenklichen Blick, sah ich durch das Fenster.
    Plötzlich hörte ich ein Schreien, das wohl von einem kleinen Mädchen kam. Schnell rannte ich um die Ecke und sah wie ein kleines Mädchen neben einer Frau saß, weinte und immer wieder "Mama" rief. Gerade als ich zu ihr gehen wollte, um nach zu sehen was die Frau hatte, setzte sich die Frau auf und biss ihrer kleinen Tochter in den Hals. Erschrocken blieb ich stehen und konnte es nicht fassen.
    Langsam und taumelnd, stand die Frau auf und erst in diesem Augenblick merkte ich, dass die Frau selber Bissspuren an ihren Armen und Beinen hatte.
    Vor Angst konnte ich mich nicht bewegen und starrte nur in die verdrehten Augen der Frau, die gerade ihre eigene Tochter gebissen hatte.
    Taumelnd kam sie auf mich zu, doch ich konnte nicht einen Schritt machen. Mein Herz pochte wie verrückt, als die Frau immer näher und näher kam, jedoch ging sie an mir vorbei. Mit den Augen folgte ich ihr und sah dann wieder zum kleinen Mädchen. Ich sah auf die offene Wunde, die sie am Hals hatte, doch was mir am meisten aufgefallen war, war ihr Blut. Es war nicht rein und rot, so wie es eigentlich hätte sein sollen. Es war schwarz.
    "Schwarzes Blut? Das bedeutet doch, dass das Blut geronnen ist."dachte ich mir und sah schockiert zu wie auch das Mädchen taumelnd aufstand und vor sich hin trottete, mit den selben verdrehten Augen und blassem Gesicht, wie die Frau, die an mir vorbeigegangen war.
    Ein weiterer Schrei war zu hören und die Frau, die gerade noch an mir vorbei getaumelt war, drehte sich um und ging in die Richtung aus der dieser Schrei kam.
    Gänsehaut breitete sich an meinem gesamten Körper aus, als die Frau wieder an mir vorbeiging. Das Mädchen folgte ebenfalls den Schreien.
    Langsam trat ich ein paar Schritte zurück und als ich mir sicher war, dass sie nicht an mir interessiert waren, fing ich an zu rennen.
    "Was ist hier bloß passiert?! Wieso greift eine Frau ihre eigene Tochter an und wie können die zwei überhaupt noch leben mit diesen Verletzungen?!" dachte ich und rannte die Straße entlang. Plötzlich blieb ich stehen und merkte wie mehrere Leute vor mir ebenfalls taumelten.
    Leise schlich ich mich nahe der Wand entlang. Ich war direkt vor einer Schule, die auch einen Kendoclub hatte.
    Langsam sah ich mich um und rannte schnell ins Gebäude, in dem das Training stattfand. Ihr fragt euch sicher woher ich all dies so genau wusste.
    Ich half dem Kendolehrer manchmal aus, da ich selber von meiner Kindheit aus Kendo trainierte.
    Drinnen angekommen ging ich zu den Kendoschwertern und nahm mir eines davon und erblickte dann ein richtiges Katana, das der Lehrer dieser Schule immer wieder mitbrachte und den Schülern zeigte. Es war sein ganzer Stolz, wieso also würde es einfach hier rumliegen.
    Gerade als ich es aufnahm und mich umdrehte stand der Lehrer vor mir, jedoch schlurfte er ebenfalls vor sich hin und war blutverschmiert.
    "Verzeihen sie mir Sensei."dachte ich und holte mit dem Kendoschwert aus und schlug ihm gegen den Kopf. Ein dumpfer Schlag war zu hören und er sank zum Boden. Mit dem Kendoschwert und dem Katana, das ich gefunden hatte ging ich wieder aus dem Gebäude und zur Mauer.
    Dort angekommen, ging mir etwas in die Nase und bevor ich es stoppen konnte, entfloh mir ein Nieser.
    Als ich hinter mich sah, merkte ich wie die taumelnden Gestalten auf mich zu kamen. Schnell reagierend, trat ich auf einen der Mülleimer und zog mich auf die Mauer. Nun stand ich dort oben und analysierte meine Lage. "Circa zehn Stück vor mir und noch circa fünf Stück hinter mir. Einer steht direkt hinter mir, aber knallt die ganze Zeit an die Mauer. Das muss wohl heißen sie sehen nichts." dachte ich und vorsichtig stuppste ich ihn mit meinem Kendoschwert an. "Fühlen tun sie auch nichts, aber sobald ich geniest hatte, haben sie alle reagiert und kamen in meine Richtung, dass heißt sie achten nur auf Geräusche." reimte ich mir zusammen und überlegte was ich tun könnte, um diese Gestalten von mir abzulenken.

  • [Andreas]
    Z-Day, 15:30, Tokyo, Östlich der Shibaura Pier


    „Klingt nach einer sehr guten Idee!“ erwiderte ich. Den Inhalt der beiden Rucksäcke ließ ich auf dem Boot zurück. Auch den größten Teil meiner Bewaffnung überließ ich Takuya. Mit zwei Rucksäcken, zwei Pistolen, einem Beil und der Hoffnung die neueste Ausgabe des Shonen Jump zu finden, machte ich mich auf dem Weg. Bis zur Tankstelle hin waren kaum Monster zu sehen. Es dauerte eine ganze Weile bis ich wieder aus der Tankstelle kam und wie von einer Tarantel gestochen auf ihn zu rannte. Da er auch schon Munter in meine Richtung auf die Zombies schoss, wusste ich wenigstens das auf ihn Verlass war. Mit zwei Rucksäcken voller Essen und Trinken, einem Shonen Jump und einem Schokoriegel im Mund warf ich mich aufs Boot. Fast im selben Moment in dem ich auf dem Boot aufschlug und die Landung gekonnt mit dem Gesicht bremste, fuhr das Boot los. Takuya schaute mich fast schon entsetzt an.
    „Das tat weh ...auch einem Bissen, Bro?“
    „Nein Danke, eine Erklärung wäre aber nicht schlecht“
    „ Naja also beim Betreten der Tankstelle ertönte ein Klingeln was bei mir ein oh-Scheiße Gefühl auslöste. Im Inneren begrüßte mich auch schon der Kassierer und ein ehemaliger Kunde sehr herzlich mit einem Grölen und liefen mit offenen Armen auf mich zu. Aber da diese netten Leute von Kopf bis Fuß Blut verschmiert waren und auch sonst keinen sehr gesunden Eindruck hinterließen, lehnte ich es ab in ihren Kreisen aufgenommen zu werden. Anscheinend traf ihnen meine Ablehnung so sehr, das sie beschlossen sich als Andenken ein Stück von mir mit zunehmen. Da das ziemlich ungesund ist und ich das als angehender Arzt nicht verantworten konnte, zeigte ich dem Kassierer dafür wie gefährlich es ist sein Kopf ruckartig um 180° zu drehen. Und dem anderen wie ein Beil aus nächster Nähe aussieht. Deshalb hab ich solange gebraucht. Nach dem meine Vorstellung sie umgehauen hatte, konnte ich in Ruhe alles nötige mitnehmen. Beim durchsuchen der Tankstelle hörte ich laute Geräusche von draußen. Der Lärm wurde immer schlimmer, also entfernte ich mich etwas von der Richtung aus der es kam. Und vielleicht sind dir die Rauchschwaden und der donnernde Krach aufgefallen. Es ist, man mag es kaum glauben, wie in einem Anime, ein verdammter Van in die Tankstelle rein gerauscht. Das daraus resultierende Loch in der Wand und die Dissonanz führten zur der geraden erlebten Szene.“

  • [Risa]
    Z-Day, 15:35 Uhr, Tokyo, Stadtteil Ota, in der Nähe der Kamata Mädchen Hochschule


    Nachdem ich noch eine Weile auf der Mauer stand und mir überlegte, was ich für eine Ablenkung gut benutzen konnte,
    fiel mir ein, dass vielleicht in meiner Tasche, die sich auf meinem Rücken befand, etwas nützliches sein könnte.
    Vorsichtig zog ich die kleine Tasche vor mich und wühlte leise darin herum.
    "Ein Notizbuch, ein paar Bonbons, eine Packung Taschentücher, ein kleiner Spiegel und ein Bleistift." dachte ich mir und zog den kleinen Spiegel heraus.
    Der kleine Spiegel war zwar ein Geschenk, aber er würde den meisten Krach machen und somit diese zombieartigen Wesen von mir ablenken.
    Vorsichtig, damit ich nicht von der Mauer fiel, holte ich aus und warf den Spiegel so weit von mir weg wie es ging.
    Nachdem der Spiegel auf den Boden auf traf, zersplitterte er in mehrere kleinen Stücken und riss die Aufmerksamkeit, von all den Schlurfern auf sich.
    Während sich die Schlurfer dem zerbrochenen Spiegel näherten, stieg ich langsam von der Mauer und fing an langsam und vorsichtig mit dem Kendoschwert in den Händen und dem Katana auf meinen Rücken gebunden, durch die Gegend zu laufen.
    Leise und unauffällig ging ich an den schlurfenden Kreaturen, die noch vor kurzen Menschen waren, vorbei.
    Gerade als ich an einer Ecke vorbeigehen wollte, hörte ich Schreie aus dieser Richtung kommen und fluchte leise.
    Ich blickte hinter mir und sah schon wie ein paar der Schlurfer langsam die Richtung wechselten.
    Schnell blickte ich um die Ecke und bemerkte, dass dort noch zwei Überlebende sich so gut es ging wehrten.
    "Nur fünf Stück dieser Zombies und mit mir sind es drei Überlebende, dass kann man schon irgendwie schaffen." dachte ich mir und rannte zu ihnen um zu helfen und schlug einem der Schlurfer gegen den Schädel. Leider biss einer der Schlurfer im selben Augenblick einen der beiden anderen Überlebenden und ich musste auch diesen schnell beseitigen.
    "Komm schon, steh da nicht so rum, sondern hilf mir die anderen fertig zu machen und dann schnell von hier abzuhauen!" fuhr ich den Letzten leise an, jedoch war er auf dem Boden zusammen gekauert und starrte nur die Zombies an.
    Wieder und wieder rief ich ihm zu, ich rüttelte ihn und schlug nebenbei den Schlurfern den Schädel ein, jedoch bewegte er sich nicht und weitere Schlurfer kamen um die Ecke gebogen. Ein letztes Mal sah ich den Überlebenden an. Er wollte sich nicht rühren und alle konnte ich nicht fertig machen, also tat ich das einzige was mir einfiel und rannte so leise wie ich konnte von dem Szenario weg.
    Ich wusste nicht wo ich lang lief und als ich endlich stehen blieb, stand ich vor einem Fluss. "Na toll, ich hab mich sicher verirrt, jedoch vielleicht ist das gar nicht mal so schlecht." dachte ich mir grinsend.
    "Die Viecher können nicht sehen, also können sie sicher auch nicht schwimmen." schlussfolgerte ich und suchte etwas in dem in meine Tasche und mein Handy tun konnte, damit sie nicht nass werden konnte. Ich fand eine Mülltonnendeckel und tat sie hinein. "Nun dann, machen wir mal eine kleine Schwimmtour." sagte ich zu mir selber und fing an zu schwimmen.
    "Hoffentlich finde ich auf der anderen Seite, einen Klamottenladen." dachte ich und schwamm vorsichtig weiter, damit kein Wasser in den Mülltonnendeckel drang.

  • [Kyoya] Z-Day – 6.April -16:20 Uhr – Stadtgebiet von Tokyo

    „Ähm…ja, wenn du jetzt bitte endlich mal deine Augen von der Innenausstattung lassen könntest und einen Blick auf die Karte werfen würdest!? Das wäre ja wohl super nett von dir.“ meckerte Sakura ihn an. Kyoya hätte von alleine wahrscheinlich auch nie aufgehört, denn die Leder-Sitzmöbel und Echtholz-Schranktüren sowie die ziemlich hochwertigen Arbeitsflächen überstiegen seine Vorstellung vom Innenraum eines Wohnmobils um Längen. ‚Wieso campen wir Japaner bloß so ungern?’ Er konnte es kaum erwarten das Wohnmobil zu erkunden, wenn sie endlich einen ruhigen Parkplatz gefunden hätten, aber im Moment gab er Sakura Recht. Es gab Wichtigeres zu tun.
    “Aaaaaaaalso…“ sagte er gedehnt, „ Wir sind hier. Direkt am Tama Fluss…da ist Kuji und vor uns liegt der Tomei Expressway. Das nächste Parkhaus ist…Ähm...“


    Es dauerte eine Weile bis sie das nächste Parkhaus auf ihrem Kartenmaterial entdeckten.
    „Das ist ja noch eeeeeewig weit weg! Da brauchen wir bei dem Verkehrschaos bestimmt ne halbe Stunde. Und dann müssen wir auch noch die Umgebung prüfen und die Einfahrten zu Parken…“
    “Wieso denn das!?“
    “Wir bauen uns ne Festung mein Schatz. Und unser Palast auf 4 Rädern kommt oben drauf.“
    “Okay…unsere erste gemeinsame Wohnung hatte ich mir zwar anders vorgestellt aber ein Palast in einem postapokalyptischen Tokyo finde ich auch nicht unattraktiv.“
    Vorsichtig startete Kyoya den Motor und stellte zufrieden fest, dass Sie mit der Tankfüllung wohl noch ein Stück weit kommen dürften.
    [FONT=&quot]„Na dann mal los.“[/FONT]

  • [Risa]
    Z-Day, 16:05 Uhr, Tokyo, Saiwai Präfektur, Tama Fluss


    Es dauerte eine Weile bis ich am anderen Ufer ankam, doch es hatte sich gelohnt, da die Schlurfer anscheinend wirklich nicht schwimmen konnten.
    Behutsam und so leise wie es nur ging, stieg ich aus dem Wasser und nahm meine Sachen von Mülltonendeckel.
    Damit mein Rucksack nicht nass wurde, hob ich ihn gemeinsam mit dem Katana in meiner linken Hand und das Kendoschwert in der Rechten.
    Ihr fragt euch sicher, wieso ich nicht das Katana benutze anstatt dem Kendoschwert. Ganz einfach, dieses Katana war der ganze Stolz des Kendolehrers und ich hatte ihm damit sein Leben genommen, wenn man das bei einem Zombie überhaupt so sagen konnte.
    Ich würde es dann, wenn ich einen ruhigen Schlafplatz gefunden habe, gründlich von seinem Blut reinigen. Erst dann konnte ich es wieder ohne schlechtes Gewissen gegen diese schlurfenden Monster benutzen.
    Mit einem ernsten Gesicht machte ich mich dann auf den Weg.


    Nachdem ich dann zum zweiten Mal an der gleichen Straße vorbeikam, wurde mir eins klar. Ich hatte mich verlaufen.
    "Wieso?! Wieso muss ich nur so orientierungslos sein?!" kreischte ich in Gedanken und versuchte diesmal einen anderen Weg zu finden.
    Schlurfer schlurften hier und da vor sich hin. Wahrscheinlich warteten sie nur auf ein Geräusch damit sie wieder was zum Beißen haben würden.
    So leise wie es ging schlich ich mich an allen vorbei und bemerkte einen kleinen Kleiderladen wenige Meter von mir entfernt.
    "Sehr gut, so kann ich diese kalten und nassen Sachen ablegen und mir ein paar trockene Kleider suchen." dachte ich und ging zum Laden.
    Vorsichtig sah ich durch die Fensterscheiben hinein. "Mist! Zwei von diesen Schlurfern sind dort drinnen." dachte ich mir und überlegte kurz.
    Langsam ging ich hinein und schlich mich hinter den ersten Schlurfer, holte mit dem Kendoschwert aus und brachte ihn in die ewigen Abgründe.
    Bevor der andere auf irgendein Geräusch reagieren konnte, schnellte ich vor und stieß ihm ebenfalls gegen den Schädel.
    "So, das wäre schon mal geschafft." murmelte ich und sah mich vorsichtig im Laden um, ob es nicht noch weitere Schlurfer geben würde.
    Nachdem ich alles durchforstet hatte, nahm ich mir ein paar Kleidungsstücke und zog mich schnell um.


    Nun hatte ich eine lange schwarze Jeans, mit einem hellblauen Tanktop an und ich suchte mir eine Jacke, die viele Taschen hatte.
    Ich hatte Glück, denn im Geschäft gab es auch Schuhe und Taschen im Angebot. Also nahm ich auch ein paar neue Schuhe, die beim Schritt kaum hörbar waren und suchte mir eine große Tasche. Schnell packte ich mein Handy in die Hosentasche und all die Sachen aus meinem kleinen Rucksack in die große Tasche.
    Zur Sicherheit legte ich mir noch zwei Oberteile in die Tasche hinein und packte sie dann genauso wie das Katana auf meinen Rücken und ging vorsichtig aus dem Laden hinaus.


    "Sehr gut, jetzt müsste ich nur noch irgendwo einen Lebensmittelladen oder eine Tankstelle finden, damit ich auch etwas zum Essen habe." überlegte ich und allein bei dem Gedanken an Essen grummelte mein Magen ganz leise.
    "Nicht gut, wenn mein Magen jetzt laut vor sich hingrummelt, werd ich bald von all den Zombies hier verfolgt," dachte ich mir und stopfte mir ein Bonbon aus meiner Tasche in meinen Mund. "Das wird wenigstens ein bisschen meinen Hunger stillen. Wieso musste ich auch mein Frühstück sausen lassen?"
    Ich wusste wirklich nicht wo lang ich gehen sollte, da ich in diesem Stadtteil noch nie gewesen war und somit war ich im wahrsten Sinne des Wortes, orientierungslos. An ein paar Schlurfern vorbeiziehend bemerkte ich ein Fahrrad, das eigenartigerweise unbeschädigt war.
    Vorsichtige setzte ich mich drauf und fuhr an all den Schlurfen vorbei. "Irgendwo werd ich schon einen Platz finden und vielleicht find ich ja auch noch irgendjemanden, der auch noch am Leben ist und auch am Leben bleiben will." dachte ich mir und fuhr meinen Weg ins Ungewisse.

  • [Takuya]
    Z-Day, 15:45, Tokyo, Östlich der Shibaura Pier


    Takuya schaute Andreas noch eine kurze Zeit ungläubig an, doch dann musste auch er lachen. Nach etwa 10 Minuten waren sie bereits an der Tokyo Bay angekommen und trieben langsam auf die Öffnung zum Ozean zu. Doch Takuya sah vorher schon einen geeigneten Anlegeplatz für das Boot. Es war eine relativ große Sandbank mit einigen kleinen abgestorbenen Bäumen.
    "Ich würde sagen wir lassen den Anker runter und knoten ein Tau an einen der Bäume dort, schlafen können wir ja auch hier auf dem Boot." sagte Takuya zu Andreas. Er war einverstanden, also ließen sie den Anker herab und befestigten das Boot an einem der Bäume. Danach setzte sich Takuya auf den Boden des Bootes, legte sein Gewehr vor sich hin und begann einen der Schokoriegel von Andreas auszupacken. Als er dort saß fiel ihm wieder etwas ein.
    "Sag mal Andreas," begann er. "Ich weiß, es geht mich nichts an, aber wer war das Mädchen das du.. nun ja befreit hast an der Tamachi Station?"