Dämonisch

  • Hi meine Guten :)


    Ich dachte, weil ihr alle so fleißig schreibt, zeige ich auch mal etwas von den ganzen "Romanen", die ich bisher geschrieben habe bzw. bisher noch schreibe.
    Warum gerade dieser? Weil das mein erster Versuch war, etwas außerhalb des Krimigenres zu schreiben.
    Möchte gerne wissen, wie es wirkt - Seid ehrlich, ich vertrage das schon ^^





    - Prolog -



    Der riesige Falke, der mehr als zehnmal so groß ist wie seine tierischen Verwandten, fliegt seit einer Stunde tief über dem Dorf Newport. Seine Schwingen verursachen einen Sturm unter ihm, der fast die Häuser wegreißt. Die Dörfler zogen sich schon in ihre Keller zurück; die Männer, die noch kämpfen dürfen, wurden in Alarmbereitschaft versetzt und warten nun mit ihren Gefährten darauf, dass der Falke angreift. Doch der zieht seine Kreise über den Dorf und beobachtet mit seinen blutroten Augen nur ein einziges Haus. Aus dem kommt gerade ein kleines Mädchen gelaufen, das die Gefahr wohl noch nicht bemerkt hat, und geht schnurstracks in Richtung Dorfzentrum. Der Falke wartet noch immer. Er scheint nicht das Mädchen zu wollen. Als der Vater des Mädchens es gut genug sieht, ist es schon zu spät. Die Kleine scheint unter einer Art Bann zu stehen, er sieht nur das Weiße in ihren Augen. Ein weiterer Blick zum Dämonenfalken zeigt ihm, dass er Recht hat: Das Vieh hat vermutlich einen Bann auf sie gelegt... Nur damit Lydia... Seine Gedanken werden von dem Schrei einer Frau unterbrochen. »Garuda! He!«, ruft er, doch es ist schon zu spät. Als Garuda los fliegt und den anderen Dämonenfalken angreift, hat dieser Lydia bereits in seinem gewaltigen Schnabel. Garuda versucht, sie zu retten, doch der bösartige Dämon lässt nicht locker. Garuda stößt einen Schrei aus und in diesem Moment fegt ein Sturm über den riesigen Falken hinweg, sodass dieser Probleme hat, sich in der Luft zu halten. Garuda, der kleiner ist, als der andere Dämonenfalke, fliegt über ihn und jagt mit aller Kraft seine Krallen in dessen Schädel. Dieser taumelt, fällt fast, fängt sich aber wieder und streckt Garuda mit seinem riesigen Flügel, der aussieht, als bestehe er aus Wind und nur wenigen Federn, nieder. Er fällt und Greg schnellt aus seinem Versteck, um ihn zu fangen. Sieht aus, als hätte er sich den Flügel gebrochen..., überlegt er schnell und sieht dann nach oben. Seine Frau war noch immer gefangen. »Lydia!!«, schreit er, doch sie scheint ihn nicht zu hören. Er dreht sich zu seinen Kameraden um. »Tut doch etwas!!«
    In seinem Dorf gibt es nur noch vier ausgebildete Dämonenzähmer. Die jüngeren und ihre jungen Dämonen wurden von den Frauen sofort in Sicherheit gebracht, als der Falke gesichtet wurde.
    Seine drei Kameraden sehen zu ihren Dämonen. »Lightning! He da!«, ruft einer dann plötzlich und ein riesiges Pferd galoppiert heran, hebt seinen Zähmer auf seinen Rücken und springt auf eines der Dächer. Greg hört seinen Kameraden Atel verschiedene Befehle schreien und Lightning gehorcht. Ein Sandsturm kreist den bösartigen Falken ein und nimmt ihm die Sicht und seine Sicherheit in der Luft. Das pechschwarze Pferd mit den roten Zeichnungen auf dem Körper beherrscht das Element Erde/Sand. Gut gemeint, doch gegen Wind hat es vielleicht nicht wirklich eine Chance, obwohl es gut aussieht..., überlegt Greg und hört einen nächsten Ruf. »Shiva! He da!«, ertönt die kräftige Stimme seines Nachbarn Gus und er sieht sich um. Die große Dämonenwildkatze, die er schon seit seiner Jugend kennt, kommt anmutig, aber schnell auf ihn zu, hebt Gus und ihn auf ihren Rücken und ist mit einem einzigen Sprung auf dem Dach auf der anderen Seite des bösen Falken. Da Greg ohne seinen Dämon nicht allzu viel ausrichten kann, bewirft er den Falken mit Ziegeln und versucht möglichst nah an seine Augen zu schießen. Durch seine Schwingen fielen sie einfach hindurch. Greg hört ein scharfes Fauchen und einige Eiszapfen, scharf wie Rasierklingen, fliegen dicht an seinem Ohr vorbei. Gezielt wurde auf den Kopf des Falken. »Gib ihr Befehl, woanders hin zu zielen! Meine Frau ist dort!«, ruft er und setzt seine Werferei fort. Shiva kommt in einer Atempause einen Schritt an ihn heran und deutet mit ihrem anmutigen Kopf vor seine Füße. Im nächsten Moment liegen dort Eisspeere. »Danke.«, flüstert er und wickelt seine Hand in ein Stück Stoff ein, bevor er beginnt, die Speere zu werfen. Der bösartige Dämonenfalke versucht aufzusteigen, doch Lightning hält ihn mit seinem Sandwirbel knapp über den Dächern. »So wird das nichts!«, ruft Gus und Atel nickt. »Wir brauchen die Hilfe von Thor und Tom! Wir halten das Vieh ruhig und Thor könnte ihn platt machen!«
    Greg sieht nach unten. »Tom! Schick Thor rauf! Bitte!«
    »Niemals!«, ertönt es von unten. »Ich opfere Thor nicht für Deine Frau!«
    Greg ist schockiert. Wie kann er so etwas sagen? Sie standen bisher immer füreinander ein! Greg startet einen letzten Versuch: »Thor! Bitte hilf mir!!«
    Erst geschieht nichts, doch dann hört er einen Schrei, der bis in Mark und Bein geht. Thor, der doppelt so groß ist, wie sein eigener Dämonenfalke Garuda, schnellt an ihm vorbei und fliegt nun über dem bösartigen Dämonen. Rundherum verdunkelt sich alles, schwarze Wolken ziehen auf und Regen setzt ein. Ein erneuter Schrei von Thor zerreißt die Luft und ein heller Blitz teilt die Welt beinah in zwei Hälften. Der Falke mit den blutroten Augen stürzt – Nur kurz, denn dann lässt er Lydia fallen und fliegt davon. Thor, fang sie auf!, denkt er sich, doch Thor scheint verstanden zu haben: Er fliegt unter Lydia und sie fällt nur auf seine kräftigen Schwingen. Er sinkt nach unten und legt sie sanft auf dem Boden ab, bevor er zu seinem Zähmer zurückkehrt.
    Shiva trägt Gus und Greg nach unten und auch Lightning bringt seinen Zähmer auf sicheren Boden. Greg kümmert sich um seine Frau. Erst jetzt sieht er, dass sie schwerer verletzt ist, als er dachte. Das Riesenmistvieh hat sie fast komplett an der Taille durchtrennt!, schießt ihm durch den Kopf und augenblicklich spürt er seine Tränen auf den Wangen.
    »Scha...tz.«, bringt Lydia noch heraus. »Hö...r gu... zu...! Kümm...re D...ch um uns...re To..ch..er...«
    Greg streichelt ihre Wangen und küsst sie auf die Stirn. Tränen tropfen unablässig auf sie und den Boden, doch er hat nur Augen für seine Frau. »Ja, mein Engel, ich höre zu. Ich werde mich sehr gut um sie kümmern, sie wird eine hervorragende junge Frau werden! Ich verspreche es.«
    Lydias Lippen formen ein Lächeln. Ein letztes. »I...ch lie...be euch...«
    Greg umarmt seine verstorbene Frau und lässt den Tränen freien Lauf. Seine Kameraden senken die Häupter und trauern mit ihm. Selbst sein Falke Garuda steht neben ihm und wüsste er nicht genau, dass Dämonen zwar in der Lage sind, zu lieben, aber nicht weinen können, hätte er wohl gedacht, dass auch er Tränen vergießt.
    Das kleine Mädchen, das nur kurz nach Garudas Flug aus ihrer Trance erwachte und seitdem alles mit ansah, bemerkt keiner. Erst, als sie zu ihrem Vater geht, um ihre Mutter zu betrauern.

    ~~~~~


    Zwei Jahre später ist dieses kleine Mädchen im Wald. Zusammen mit dem Dämonenfalken ihres Vaters, der auf sie aufpassen soll, weil sie erst sechs Jahre alt ist. »Garuda! Such mir ein Dämonenjunges! He da!«, sagt sie zu ihm und er scheint zu gehorchen. Zehn Minuten später schleppt er ein Wildkatzenjunges an und setzt es sanft vor ihren Füßen ab. Es ist eindeutig ein Dämon, die Zeichnung verrät es. Jetzt muss ich es nur noch berühren...!, denkt sie und streckt die Hand aus. Obwohl sich das Junge noch nicht wehren kann, kann sie es nicht berühren. Es ist wie... ein Schutzschild? Sie kann es nicht genau sagen, aber eine Kraft hindert sie daran, es zu berühren. Schon wieder., geht ihr durch den Kopf und sie ruft Garuda. »Bring es zurück! He da! Aber an den Platz, wo Du es her hast, verstanden?«
    Am Abend spricht sie mit ihrem Vater darüber und er erklärt ihr, warum es ihr unmöglich ist, ein Dämonenjunges zu berühren. »Was? Ich bin nicht dafür bestimmt?«, ruft sie ungläubig aus und ihr Vater nickt. »Das Dämonenzähmen ist die Aufgabe von Jungs und Männern, seit Generationen schon. Die Buben bekommen im Alter von 14 Jahren ein Dämonenjunges, welches ausgewählt wird, indem der Bub' mit seinem Vater in den Wald geht und dort verweilt, bis sich ein Junges zeigt. Es wird vom Jungen angelockt und falls er es berühren darf, wird es ihm folgen, wenn nötig bis in den Tod. Ab diesem Moment gehört es zu ihm und er muss es zähmen und trainieren.
    Es gibt verschiedene Dämonenarten und das Schicksal entscheidet, welcher Dämon zu dem Buben kommt. Das Element kann Feuer, Wasser/Eis, Erde/Sand oder Wind/Blitz sein. Die Arten orientieren sich an verschiedenen Tierarten: Wolf, Wildkatze, Falke und Pferd. Wie Du ja weißt, unterscheiden sie sich am Anfang nur durch eine typische Zeichnung von normalen Tieren. Und zwar eine Flamme auf dem Hals, welche blau leuchtet, wenn man sie berührt. Im Lauf der Entwicklung nehmen diese Unterschiede mehr und mehr zu. Auch die Fähigkeiten bilden sich weiter aus.
    Nach dem Training ist es die Pflicht der jungen Männer, die meist dann im Alter von 20 Jahren sind, das Dorf zu verteidigen und wenn nötig einem bösartigen Dämon bis in seinen Bau zu folgen und zu erlegen. Viele Jungs starben bei solch einem Vorhaben...
    Männern ab einem Alter von 40 Jahren ist es strikt untersagt, in den Kampf zu ziehen, sie müssen sich dann mit den Frauen um die Felder und das Dorf kümmern. Dämonen dieser Männer verlieren ihre Fähigkeiten sofort in dem Moment, in dem der Zähmer sein Amulett ablegt und werden zu Tieren.«
    »Meinst Du das Amulett, dass Du um den Hals trägst, Papa?«, fragt sie dazwischen und ihr Vater nickt, während er auf das Lederband an seinem Hals zeigt. »Das Amulett ist ein spezieller Edelstein aus den Krallen des größten Dämonen, der bisher bezwungen wurde. Es ermöglicht die Zähmung erst, weil es eine Art ‚Telepathie’ zwischen Zähmer und Dämon herstellt. Es wird abgelegt und vererbt, sobald der Zähmer 40 Jahre alt ist. Gibt es allerdings keinen würdigen Erben, muss er das Amulett vernichten und das, was übrig bleibt – sei es nun Asche oder Scherben – tief vergraben.«, schließt er und streichelt ihr den Kopf. »Du siehst, es ist Männer-Sache, das mit den Dämonen, June.«
    June verschränkt die Arme vor der Brust. »Das ist ja so blöd!«

    ~~~~~


    In den nächsten Jahren geht sie jede Woche in den Wald, um zu versuchen, ein Dämonenjunges zu berühren. Es klappt nie. Und erst, als ihr Vater 40 Jahre alt ist, gibt sie es auf. Sie ist nun schon 15 Jahre alt und Garuda kann ihr nicht mehr helfen, Junge zu finden. Tom und Thor verließen nach dem Tod von Junes Mutter das Dorf. Shiva wurde schon vor zwei Jahren zur Schmusekatze und Lightning ist auch bald dran, denn Atel ist bereits 38 Jahre alt. June wunderte sich immer, dass das Pferd, dessen Element eigentlich Erde/Sand ist, ‚Lightning’ heißt, doch vor einem Jahr wurde ihr erklärt, dass dies nur daran liegt, dass es donnerte und blitzte, als Atel ihn fand. In diesem Moment konnte sie einen Gedanken nicht vertreiben: Hoffentlich regnet es, wenn ich mein Dämonenjunges finde. Dann nenne ich es ‚Rain’!
    Heute weiß sie, dass die Hoffnung vergebens ist. Sie ist 15, also aus dem Alter schon heraus, in dem Jugendliche ihre Dämonen bekommen.

    мне это нравится - дать мне больше - Ах да, мне это нравится - плакать, как никогда раньше!
    Can we pretend that airplanes in the night sky are like shooting stars? I could really use a wish right now !
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    Наверно, это мой рай...!

  • Also ich muss sagen, die Idee gefällt mir schon mal sehr gut. Aus der Geschichte lässt sich sicherlich so einiges machen. Ich hoffe nur es läuft nicht gänzlich auf dieses "Mädchen das durch Zufall zur Kriegerin wird und deswegen mit der Männerwelt konfrontiert wird, in der sie niemand respektiert" hinaus. Ich bin da allerdings ganz zuverlässig, dass du dir da noch einiges einfallen lässt bzw. dir schon einiges eingefallen ist, um deine Geschichte einzigartig zu machen. Die Idee mit den Dämonenzähmen, finde ich jedenfalls richtig cool und finde die Vorstellung so eine coole Dämonenkatze an der Seite zu haben ziemlich verlockend =)


    Die Umsetzung finde ich bis jetzt recht gelungen, hie und da sind zwar noch ein zwei Stellen, wo die Beschreibungen noch etwas unverständlich sind, aber da handelt es sich wirklich um Kleinigkeiten. Ungewöhnlich fand ich die Tempus Wahl, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran und mir sind da keine Fehler aufgefallen.


    Als einzigen Kritikpunkt würde ich den Einschub mit den Elementen, als der Vater mit June redet, nennen. Der wirkte irgendwie etwas gekünzelt. June wird das ja sicherlich schon wissen, schließlich wusste sie zu diesem Zeitpunkt ja beispielsweise auch, das der Bund durch das Berühren ausgelöst wird. Wenn du es erst später erklärst, kann sich der Leser da seine eigenen Gedanken zu machen und beschäftigt sich schon mal ein bisschen mit deiner Geschichte. Im Übrigen ist Eis auch nur Wasser, von daher würde ich die Sache ein bisschen vereinfachen und nur Erde, Wasser, Feuer und Wind schreiben ;)


    Hat mir wirklich gefallen also lass die Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten =D

  • Vielen Dank, Lerra, es freut mich, dass zumindest die Idee schon mal Anklang findet.
    Habe ja schon eine ganze Ecke weitergeschrieben, so um die 120 Seiten habe ich bisher. Problem ist nur, dass ich zurzeit ein wenig hänge und daher noch einen ›Roman‹ angefangen habe - Bei dem bin ich auf Seite 70.
    Aber ich werde sobald wie möglich an »Dämonisch« weiterschreiben.


    Nee Du, »Mädchen das durch Zufall zur Kriegerin wird und deswegen mit der Männerwelt konfrontiert wird, in der sie niemand respektiert« sind so gar nicht mein Stil =D
    Ist eher so in Richtung, dass sie beizeiten als gleichwertig geschätzt wird. Nur am Anfang gibt es kleine Probleme, die sich aber rasch klären (es gibt ja nicht nur Neid, sondern auch Bewunderung) ^^
    Aber ja, stimmt, den Fakt mit den Elementen wollte ich unbedingt im Prolog noch klären, damit der Leser Bescheid weiß. Deshalb wirkt es so gekünstelt.
    Doch da June diese Dinge später im Unterricht selbst aufsagt, kann ich sie im Prolog wohl rausnehmen.^^ Ja, kann sein, dass June das wissen könnte, aber sie ist ja immerhin erst sechs Jahre alt ;)


    Bei dem Kommentar mit der Tempuswahl musste ich lächeln. Ja, schon nicht unbedingt gewöhnlich, nicht wahr? :D
    Doch ab Kapitel Eins schreibe ich im Präteritum, da ist das Lesen im gewohnten Fluss.
    Präsens im Prolog deutet nur eine Art Traum, Erinnerung oder Ähnliches an und so in der Art wollte ich es darstellen.

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