Zwielicht

  • *so hier gibts nun den nächsten teil, sorry das es so lange gedauert hat*


    47 – (Erinnerungen)

    Alle Lichter im Haus waren aus. Nelly und Justin waren schon längst gegangen und die beiden Frauen lagen in ihren Betten und schliefen. Mala lief die Treppen nach oben und geradewegs in das Zimmer von Chiara. Leise öffnete sie die Tür und trat an ihr Bett. Chiara lag auf der Seite, und Mala streckte ihre rechte Hand zu ihrem Gesicht aus. Sie schloss ihre Augen und als sie sie wieder öffnete, da leuchteten ihre Augen weiß. „Hapyy Birthday, Chiara.“

    Chiara öffnete ihre Augen und schaute in die weißen Augen von Mala. Sie hörte gerade noch wie sie ihr zum Geburtstag gratulierte, obwohl der ja schon seit ein paar Stunden vorbei war, als sie ihre weiß leuchtenden Augen sah. Die Feuerrose in ihr erwachte, doch es war zu spät. Sie hatte einen Moment zu spät reagiert.

    Mala unterdrückte mir ihrer Kraft die Feuerrose. Sie spürte wie diese sich wehrte, dagegen ankämpfte, doch es es war schon zu spät gewesen. Mala war bereits in die Gedanken von Chiara eingedrungen. Sie schauten sich in die Augen, und verharrten so.

    Chiara fühlte wie ihre Seele aus ihrem Körper gedrängt wurde. Aber es war auch ein Gefühl dass sie noch nie gespürt hatte. Es war nicht unangenehm. Nur etwas kühl. Und dann sah sie ganz viel Bilder an sich vorbeiziehen. Einige ganz schnell, andere konnte sie genau erkennen:
    Glückliche Menschen, die zusammen lebten, als ein großer Stamm; Streit; Menschen die sich gegenseitig Beschuldigten; Morde geschahen, nicht nur Erwachsene, auch Kinder; zwei Seiten die sich gegenseitig bekriegten; ein großer Krieg;


    Lichtwesen, sich unter die Menschen der einen Seite mischten; Vampire, die auf der anderen Seite kämpften; ein noch größer Krieg; Hütten und Häuser zerstört; Familien auseinander gerissen; Sklaven;Menschen, Lichtwesen und Vampire die versklavt werden; Lichtwesen die sich mit den Menschen vereinen, um noch stärker zu werden; Vampire die dies nicht tun können, weil sie die Menschen dabei töten würden; Hass, unbändiger Hass auf beiden Seiten

    Die Bilder wurden Chiara zu viel. Sie wollte wegschauen, ihre Augen schließen, doch das brachte nichts. Sie sah die Bilder vor ihrem geistigem Auge wieder. >>Aufhören. Diese Bilder sollen aufhören.<< Doch die Bilder verschwanden nicht. Immer und immer wieder liefen sie an ihr vorbei, wie in einem Film. Und dann, als sie sich eines der Bilder näher anschaute, obwohl sie es eigentlich gar nicht vorhatte, stutzte sie. Unter all diesen Menschen sah sie ein kleines Mädchen. Erst wusste sie nicht, warum sie das Mädchen so interessierte, doch als sie sich das Gesicht genauer betrachtete, erkannte sie es. Es war das Gesicht von Mala. Einem kleinen eingeschüchterten Mädchen, einem Kind, dass das Blut von Mensch und Lichtwesen in sich vereinte. Sie klammerte sich an eine Frau, deren Gesicht nicht zu erkennen war, sehr wohl aber, wie diese plötzlich tot zusammensackte. Ihr ganzer Körper war übersät mit Blut.

    Das kleine Mädchen fing an zu rennen. Es rannte immer weiter. Wollte in den Wald, wo sie sich verstecken konnte, doch sie war zu langsam. Ihre Verfolger holten sie ein, umstellten sie und wollten auch sie töten. Das Mädchen kauerte auf dem Boden, kniff die Augen zusammen. Wusste, dass nun auch sie sterben musste.
    Aber dann geschah etwas mit dem kleinen Körper. Er fing plötzlich an zu leuchte, immer stärker, sodass die Vampire zurückweichen mussten. Und dann war es vorbei.

    Das Mädchen lag bewusstlos auf dem Boden und hatte eine Platzwunde am Kopf. Einer der Vampire war hinter sie getreten, hatte sich dem Licht entgegengestellt, wobei er verletzt wurde und hatte sie bewusstlos geschlagen.
    Der verletzte Vampir beugte sich über das Kind und drehte es auf den Rücken. Was nun geschah, konnte Chiara nicht erkennen, etwas zerrte an ihr. Wollte sie zurück in ihren Körper holen. Doch sie wehrte sich, sie wollte wissen was aus dem Mädchen wurde. Das Bild wurde verschwommen, doch trotzdem sah sie es. Auf ihrer Stirn war eine Narbe, ein halber Stern. Das Mädchen saß mit leeren, ausdruckslosen Augen da und verbeugte sich vor den Vampiren. Sie war zu einem Sklave der Vampire geworden.


    Justin hatte so ein ungutes Gefühl und wollte noch einmal nach Chiara schauen und Nelly hatte sich bereit erklärt mitzukommen. Und dann spürten sie es. Beide gleichzeitig. Wie eine Kraft freigesetzt wurde, die nicht von Chiara stammte. Sekundenbruchteile sahen sie sich an, dann rannten sie los um nur wenig später vor Chiaras Fenster zu sein. Sie sahen wie Mala mit ausgestreckter Hand über Chiara stand und sich die beiden in die Augen schauten, sie schienen wie erstarrt.
    Justin ließ ein knurren vernehmen. Und Nelly ging es nicht anders.

    Sie öffnete das Fenster, stürmte hinein und während sie Mala festhielt, dafür sorgte, dass sie nicht weiter mit ihrer Kraft auf Chiara einwirken konnte, hatte Justin sich über sie gebeugt. Er rief ihren Namen, versuchte sie zu erreichen, wo immer sie auch war. „Schaff sie hier raus, bevor ich sie umbringe, sofort!“ Justins Stimme war eiskalt und seine Schwester wusste, dass das keine leere Drohung war. Mala wehrte sich zwar, doch Nelly befahl ihr, mit all ihrer Macht, sich ruhig zu verhalten und Mala musste gehorchen. Nelly hielt ihr die Hände hinterm Rücken fest zusammen, zerrte sie aus dem Fenster und brachte sie weg.


    Während dies alles geschah, achtete keiner von ihnen darauf, dass es noch eine weitere Person gab, die das Geschehen mit angesehen hatte. Sie hatte ihre Hand erhoben und hielt einen Anhänger, in der Form eines Rosenblattes, in ihrer Hand. Doch sobald die beiden Vampire das Zimmer betreten hatte, hatte sie ihre Hand gesunken und den Anhänger eingesteckt. Noch einen Moment hatte sie die Szene beobachtet, dann war sie gegangen.

    Zwielicht
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    Trenne dich nie von deinen Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, doch aufgehört haben zu leben.

  • * und zur abwechslung gibts gleich noch ein zweites dazu, da ich so lange gewartet hab*
    :enjoy *erdbeertee schlürf*


    - 48 -

    An wirklich viel konnte sich Chiara nicht mehr erinnern, als sie aufwachte. Nur das sie einen sehr seltsamen Traum gehabt hatte. Und was sie noch mehr wunderte war, das Justin neben ihrem Bett saß und sie die ganze Zeit anschaute, ohne auch nur ein Wort zu sagen. „Justin was ist los? Warum bist du hier?“ fragte sie verwundert und setzte sich auf. Er zögerte, wusste nicht ob er ihr die Wahrheit sagen sollte. Und er tat es nicht, er log: „Naja ich wollte einfach nochmal nach dir sehen und dann hab ich dich gefunden, wie du auf dem Boden lagst. Du bist wohl die Nacht aus dem Bett gefallen. Und da du einfach weiter geschlafen hast, nicht aufgewacht bist, dachte ich mir, das ich zur Sicherheit bei dir bleibe. Nicht das du nochmal aus dem Bett fällst.“

    Er stand auf und zog den Vorhang zurück. Lies das wenige Sonnenlicht, das sich seinen Weg durch die Wolken kämpfte, in ihr Zimmer. „Aber da du jetzt wach bist, kann ich ja beruhigt nach Hause gehen und mich für ein paar Stunden hinlegen, oder was meinst du?“ Er drehte sich zu ihr um.

    Chiara hatte die Hände in ihren Schoß gelegt und betrachtete diese, schien gar nicht richtig zuzuhören, was Justin ihr erzählte. Doch als er zu ihr trat, blickte sie auf und nickte. „Ja, ruhig dich auch, jetzt werde ich bestimmt nicht aus dem Bett fallen.“ Sie grinste ihn an. Justin nickte, dann trat er zum Fenster und einen Wimpernschlag später war er verschwunden.

    Noch eine Weile blieb sie auf ihrem Bett sitzen, stand dann aber auf und trat ans offene Fenster. Der Wind wehte ihr ins Gesicht und strich ihre Haare zurück. Sie schloss die Augen und genoss das Windspiel für einen Moment. >>Warum hast du mich angelogen Justin? Warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt? Ich weiß zwar nicht was die Nacht passiert ist, aber ich weiß, dass das, was du mir eben erzählt hast, nicht stimmt. Und es ist nicht das erste mal, dass du mir nicht die Wahrheit gesagt hast.<<

    Auch während sie sich im Bad fertig machte, gingen ihr diese Gedanken nicht aus dem Kopf. Sie zog sich einen Morgenmantel über, die Haare immer noch in ein Handtuch eingewickelt und ging hinunter in die Küche. Als sie diese betrat stutze sie. Mala war nicht da und auch der Tisch war noch nicht gedeckt. Normalerweise kümmerte sich Mala immer darum doch heute war dies nicht der Fall. Sie wollte ins Wohnzimmer gehen, blieb aber auf dem Weg dorthin im Flur stehen, als sie sah, das der Anrufbeantworter blinkte.

    Sie hörte sich die Nachricht an, und löschte sie dann. Gedankenverloren ging sie ins Wohnhzimmer und setzte sich aufs Sofa. Sie zog die Füße an und starrte ausdruckslos aus dem Fenster. >>Warum spricht Mala auf den Anrufbeantworter? Sie hätte mir doch auch sagen können, dass sie für ein paar Tage nach Hause ist, weil es ihrer Mutter nicht gut geht. Warum auf diese Weise?<<

    „Guten Morgen du Schlafmütze.“ Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen und schaute ins das Gesicht ihrer Freundin, dass sich über sie gebeugt hatte. Und vor Schreck lehnte sie sich nach hinten. Ihr Handtuch rutsche vom Kopf und viel zu Boden. Lisa lächelte. „Du scheinst noch nicht richtig wach zu sein. Vielleicht solltest du noch eine Runde schlafen, oder du gehst noch einmal unter die Dusche und versuchst es mit eiskaltem Wasser.“

    Sie ließ sich neben ihrer Freundin auf die Couch sinken und rührte in ihrem Kaffee herum. „Wie lange bist du schon wach? Ich dachte du wolltest heute einen faulen Tag im Bett verbringen.“ Lisa schüttelte den Kopf. „Leider nein. Ich habe vorhin meine E-Mails abgerufen und leider muss ich dir sagen, dass ich übermorgen schon wieder nach Hause muss. Meinem Vater geht es nicht besonders gut und....“ sie brach ab und schaute ihre Freundin betrübt an.

    Diese saß da und kämpfte mit den Tränen. „Es tut mir leid, ich hätte nicht...“
    „Nein, es ist schon okay. Mir geht es gut wirklich. Und ja, du solltest zurück fliegen.“
    „Ich kann auch noch etwas bei dir bleiben.“ Chiara schüttelte den Kopf.

    „Es ist in Ordnung, wirklich. Du solltest froh sein, dass du einen Vater hast, der sich um dich sorgt und....“ weiter konnte sie nicht sprechen. Länger konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurück halten.


    In ihr kamen all die Erinnerungen an ihre Eltern hoch, die schönen und auch die nicht so schönen. Doch sie vermisste jeden einzelnen Tag, an dem ihre Eltern nicht bei ihr wahren, auch wenn sie es nicht zeigte. Versuchte nicht zu sehr darüber nachzudenken. Lisa stellte ihre Tasse ab und nahm ihre Freundin in die Arme. Sachte wiegte sie sie hin und her, wie ein kleines Kind. >>Du hast nie wirklich über den Tod deiner Eltern geweint, und auch auf ihrer Beerdigung warst du nicht gewesen. Jetzt weine. Weine und lass deine Tränen laufen. Es wird dir gut tun und danach wirst du dich besser fühlen.<<

    Zwielicht
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  • *so hier kommt das nächste Kapi* ;)
    :enjoy*Kiba-Tee schlürf*
    *sagt mit büdde büdde wie es euch gefällt*


    - 49 -

    Lisa saß im Wohnzimmer und telefonierte mir ihren Eltern, als Chiara die Treppe herunter kam. Sie hatte sich endlich was angezogen und ihre Haare zu einen Zopf zusammengebunden. Sie zog ihre Jacke und Schuhe an, und zeigte mit dem Finger zur Haustür. Lisa verstand und nickte ihr zu.

    Chiara wollte einen kleinen Spaziergang machen. Obwohl der Wind stärker geworden war, wollte sie raus. Sie brauchte ein bisschen frische Luft. Wollte einen Moment für sich alleine sein. Um ihre Gedanken und Gefühle ordnen zu können. Sie lief in den Wald und beobachtet wie die bunten Blätter zu Boden fielen. Eine Weile lief sie einfach einfach herum, ohne auf den Weg zu achten oder wo sie lang ging. Beobachtete einfach nur das Leben, welches sich um sie herum abspielte. Eichhörnchen die von Ast zu Ast hüpften oder auf dem Boden um ihre Nüsse zu bunkern. Vögel die sich auf den Weg nach Süden machten.

    Dann aber blieb sie an einer große Eiche stehen, betrachtete sie und lehnte sich schließlich mit dem Rücken gegen sie. Sie verschränkte die Arme hinter dem Rücken, legte den Kopf zurück und schloss die Augen. Sie konzentrierte ihre Kraft. So wie Justin es versucht hatte ihr beizubringen. Schloss alles andere aus. Konzentrierte sich nur auf diesen einen Punk, den sie unbedingt erreichen wollte. >>Feuerrose.... Feuerrose...... Sie ist ein Teil von mir. Mein Erbe. Gehört zu mir. Wir sind sind jeweils ein Teil einer Seite der Medaille. Ich muss sie in mir spüren, muss sie fühlen können...<<

    Du bist ganz schön hartnäckig. Dafür dass du mich nicht kontrollieren kannst. Aber du strengst dich an, und das schätze ich an dir. Also was ist los? Warum willst du mit mir sprechen?“Hörte sie die Stimme der Feuerrose in ihrem Kopf, ihr andere Teil. >>Ich habe so viel Fragen an dich, wie soll ich da anfangen?<<
    „Versuch es einfach? Vielleicht antworte ich dir, vielleicht aber auch nicht. Also sag mir was du auf dem Herzen hast.“
    >>Es geht um Justin. Ich weiß nicht woher das kommt, aber ich glaube Justin hat mir heute Morgen nicht die Wahrheit gesagt. Und das ist nicht das erste mal. Warum lügt er mich an? Warum sagt er mir nicht was los ist? Habe ich nicht das Recht zu erfahren was passiert ist?<<
    Justin will dich nur schützen. Er will dir nicht wehtun. Deshalb hat er dir nicht gesagt was passiert ist.“
    >>Aber du weißt es, ja? Du weißt was die Nacht passiert ist und auch damals, als wir auf dem Weg zum Flughafen waren um Lisa abzuholen. Ich weiß dass er mir nicht alles erzählt hat.<<
    Warum sprichst du ihn dann nicht darauf an? Frag ihn doch einfach!“
    >>Das könnte ich, ja, aber was ist wenn er es mir nicht sagt, mich wieder anlügt.<<
    „Du hast gemerkt das er dich anlügt. Also sollte es dir doch auch auffallen, wenn ihr darüber redet.“

    Chiara schwieg. „Ich finde du solltest ihn einfach drauf ansprechen, frag ihn einfach warum er dich anlügt.“
    >>Und warum sagst du es mir nicht? Du bist doch ein Teil von mir. Wir gehören zusammen, warum also sagst du es mir nicht?<< Es blieb Still. Sie bekam keine Antwort mehr und dann war es vorbei mit ihrer Konzentration, als sich ein Eichhörnchen auf ihre Schulter setzte.

    Verwundert schaute sie auf, erschreckte damit das kleine Eichhörnchen, welches wieder den Baum hinauf rannte, um sich dort zu verstecken. Sie seufzte. Chiara verstand beide nicht. Die Feuerrose, und Justin. Beide waren für sie ein Rätsel. Sie merkte wie sie fröstelte, zog ihre Jacke enger und machte sich auf den Weg zurück.

    >>Es tut mir leid Chiara. Aber ich kann es dir nicht sagen. Wenn du nicht von selbst darauf kommst, nicht endlich lernst zu akzeptieren, dann wirst du mich auch niemals kontrollieren können. Und dann wirst du es vielleicht niemals erfahren. Und du wirst es niemals wissen. Du wirst dein Todesurteil unterschreiben, ohne dass du es merkst, und wenn doch, dann wird es zu spät sein. Aber ich kann dir nicht helfen.
    Ja, ich bin ein Teil von dir, wir gehören zusammen, aber das ist dein Weg. Ganz allein deiner, nicht mein Weg. Meiner wurde schon beschlossen, bevor es uns überhaupt gab. Bevor die Feuerrose existierte. Daran wird sich nichts ändern. Aber dein Weg ist noch nicht entschied, noch nicht endgültig...<<

    Zwielicht
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    Einmal editiert, zuletzt von Soraya ()

  • so hier gibts nun das nächste kapi, auf ein weiteres müsst ihr leider etwas warten, da ich mitten im Umzug bin und ich in ein paar tagen auch kein internet mehr haben werde *für ne weile*
    lg


    - 50 -

    Justin hatte sich dazu bereit erklärt die beiden Freundinnen zum Flughafen zu fahren. Natürlich wieder mit der Limousine. Chiara wollte ihrer Freundin diesen Wunsch erfüllen, wer wusste schon, wann sie ihre Freundin wiedersehen würde. Denn sie wollte auf jedenfall noch hier bleiben. Es war Nachmittag als die Limousine aus der Einfahrt fuhr und auf den Weg zum Flughafen war.

    „Sag mal Chiara was ist mir dir los?“ fragte Lisa und sah ihre Freundin besorgt an. Diese hob den Kopf. „Es ist alles in Ordnung, mach dir.....“
    „Fang jetzt nicht damit an, das alles Okay ist. Ich sehe doch das etwas nicht stimmt. Ist es wegen mir? Soll ich noch länger bei dir bleiben?“ Chiara schüttelte den Kopf. „Nein das ist es nicht.“ Betrübt schaute sie ihre Freundin an.

    Liebevoll, als ob Chiara eine kleine Schwester für sie wäre, zog Lisa sie an sich und strich ihr über den Rücken. „Was bedrückt dich dann? Geht es um Justin?“ Sofort hob Chiara ihren Kopf. Ja, sie konnte ihrer Freundin nichts vormachen. Sie wusste und sah es immer sofort, wenn es ihr schlecht ging. Sie nickte.
    „Chiara, was auch immer es ist, was dich so bedrückt, du solltest mit ihm reden. Du könntest mir auch erzählen was los ist, aber ich glaube, dies ist eine Sache die nur euch zwei betrifft. Hab ich recht?“ Lisa sah ihre Freundin fragend, aber mit einem wissenden Lächeln auf dem Gesicht an. Diese nickte.

    Als sie am Flughafen ankamen, hatten sie noch etwas Zeit, und so saßen die beiden Freundinnen noch etwas zusammen und unterhielten sich, während Justin etwas abseits lag und in einer Zeitung blätterte. Es hatte den Anschein, als wolle der ihnen noch einen Moment alleine geben.
    Doch schließlich wurde Lisas Flug aufgerufen.
    „Ich danke dir das du hier warst.“ Chiara umarmte ihre Freundin.
    „Ja, es hat mir auch gefallen. Und denk an das was ich dir gesagt habe, rede mit ihm.“ Noch eine letzte Umarmung, dann musste Lisa los.

    Als Chiara ihre Freundin nicht mehr sah, drehte sie sich um und währe fast mit Justin zusammengestoßen. Sie stieß ein seufzen aus. „Hast du mich eben erschreckt. Ich dachte du stehst dort hinten.“ Sie zeigte auf die Stelle, an der Justin noch vor wenigen Minuten gestanden hatte. Doch als er ihr nicht antwortete, schaute sie zu ihm auf. „Justin?“ Er reagierte immer noch nicht. Sie wollte einen Schritt zurück machen, doch er hielt sie am Handgelenk fest, drehte sich dann um und zog sie mit sich nach draußen. „Justin was soll das?“ Er drängte sie in eine dunkle Ecke des Parkhauses und schaute ihr einen Moment schweigend in die Augen.

    „Sag mir auf der Stelle was los ist!“ forderte er sie auf. Sie zuckte zusammen beim Klang seiner Stimme. Sie war irgendwie anders als sonst. Kälter und schärfer. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus. Sie wollte den Kopf schütteln und etwas erwidern, doch er unterbrach sie, bevor sie auch nur ein Wort gesagt hatte. „Sofort!“

    Sie zuckte zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust. Kurz herrschte Stille. Sie senkte ihren Kopf und sagte: „Du hast mich angelogen. Damals im Wald, als wir Lisa vom Flughafen abholen wollte und letztens erst, als du gesagt hast, ich wäre aus dem Bett gefallen. Beide Male hast und mich angelogen, und ich möchte von dir wissen: Wieso? Und ich will das du mir Antwortest, und zwar die Wahrheit!“ Chiara schrie die letzten Worte fast. „Und ich will wissen wo Mala ist. Denn ich glaube nicht, das sie bei ihren Eltern ist. Sag mir was es mit ihr auf sich hat!“

    >>Chiara nein! Das nicht.<< Die Feuerrose streckte ihre Hand aus, als wolle sie Chiara aufhalten, sie daran hindern weiterzusprechen. Doch es war zu spät. Sie hatte die letzten Worte: „Sag mir was es mit ihr auf sich hat“ schon ausgesprochen. Sie konnte Chiara nicht erreichen, nicht zu ihr durchdringen. Die Feuerrose ließ ihre Hand sinken. >>Das war ein Fehler, das hättest du ihn nicht fragen dürfen. Es tut mir leid, aber jetzt....<< Sie senkte den Kopf und schaute nach unten. Schaute in einen See. In einen See der aus Tränen entstanden war.

    Zwielicht
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  • soooo, nach ettlich langer zeit gibt es nun endlich das nächste kapitel
    sorry das es so lang gedauert hat

    viel spaß beim lesen
    :enjoy *cappuchino schlürf*

    - 51 -

    Justin trat einen Schritt zurück. Schaute sie entsetzt an. Doch er schwieg. Und sein Schweigen war ihr Antwort genug. Sie wusste, dass sie recht hatte. Dass er sie angelogen hatte. Doch er gab keine Antwort. Starrte sie nur an. Schließlich jedoch wandte er sich ab, drehte sich um und lief zur Limousine. „Steig ein. Ich fahr dich nach Hause,“ war alles was er sagte. Er sprach es nicht laut, doch sie hörte jedes einzelne Wort.

    Aber Chiara rührte sich nicht. Sie wollte Antworten. Und sie würde nicht eher gehen, bis sie welche bekam. „Nein!“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht einsteigen. Ich will Antworten, jetzt!“ Er drehte sich zu ihr um, funkelte sie mit seinen dunklen Augen an. „Steig ein, oder ich lass dich nach Hause laufen,“ seine Stimme war kalt. Nicht mehr warm, wie sie sie sonst kannte. Sie rührte sich nicht. Justin gab ihr keine Antwort. Würde er ihr überhaupt Antworten geben? Und wieso war er auf einmal so anders, seine Stimme.

    Eine ganze Weile standen sie so da, schauten sich an und keiner von beiden wollte nachgeben. Schließlich jedoch wurde es Chiara zu bunt. >>Fein! Wenn er mir nicht antworten will, dann soll er es lassen!<< Sie drehte ihm den Rücken zu und lief zum Aufzug. Sie würde wohl nach Hause laufen müssen. Aber sie konnte sich ja auch einfach ein Taxi nehmen. Sie spürte förmlich wie sich Justins Blick in ihren Rücken bohrte. Aber sie hörte keine Schritte.

    Und dann, stand er plötzlich vor ihr und versperrte ihr den Weg, als sie gerade in den Aufzug steigen wollte. Justin geh mir aus dem Weg!“ Sie war sauer, sehr sogar. Und diesmal würde sie nicht nachgeben. Sie war fest entschlossen in diesen Aufzug zu steigen, um sich dann mit dem Taxi nach Hause fahren zu lassen. Doch er bewegte sich keinen Millimeter zur Seite. Aber auch ein Versuch an ihm vorbeizukommen war zwecklos. „Ich hab die Nase voll von deinen Lügen! Und ich bin sauer. Also lass mich jetzt vorbei oder ich schreie!“ drohte sie ihm. Er reagierte darauf nicht. Sagte nur in einem leisen, kalten Ton: „Steig ins Auto, ich fahr dich nach Hause.“ Chiara schüttelte den Kopf. Wütend schaute sie ihn an, dann öffnete sie den Mund und wollte schreien.

    Jedoch kam kein Laut über ihre Lippen. Für einen Moment wusste sie nicht was passiert war, dann aber spürte sie einen kühlen Luftzug. So schnell konnte sie gar nicht reagieren, deshalb begriff sie auch erst was passierte, als es zu spät war. Justin hatte ihr die Hand vor den Mund gehalten, sie gleichzeitig gepackt und mit einer Geschwindigkeit, die für das normale Auge nicht zu erfassen war, zur Limousine getragen und sie hineingesetzt. Er schloss die Tür, stieg ein und fuhr los.

    Chiara brauchte einen Moment um das alles zu realisieren. Dann aber griff sie zur Tür, wollte diese öffnen, aus der Limousine aussteigen, doch sie ließ sich nicht öffnen. Auch die andere Seite war verschlossen. „Justin lass mich sofort raus,“ rief sie. Aber er ignorierte sie. Betätigte einen der Hebel und verhinderte so, dass irgendein Geräusch von hinten, zum Fahrer drang. Zumindest für menschliche Ohren. Doch er war ja keiner. Und konnte so trotzdem immer noch hören, das sie fluchte und raus wollte.

    Sie hatten die Stadt endlich hinter sich gelassen und in weniger als einer Stunde würden sie zu Hause sein. Für eine Weile hatte sich Chiara wirklich ruhig verhalten, doch nun hörte er ein Geräusch, das ihm überhaupt nicht gefiel. Er hörte wie die Scheibe geöffnet wurde und schaute in den Außenspiegel. Erst geschah gar nichts. Dann aber erkannte er, das Chiara sich heraus beugte. Versuchte, während der Fahrt, und er fuhr nicht gerade langsam, auszusteigen – durchs Fenster! >>Das darf doch nicht wahr sein. Ist sie verrückt geworden?<< Würde Chiara bei dieser Geschwindigkeit springen, würde sie sich garantiert verletzten. Und sehr wahrscheinlich die nächsten Wochen im Krankenhaus verbringen.

    Er kurbelte das Fenster hinunter und rief: „Hör auf damit, Chiara.“ Sie schaute ihn kurz an, drehte dann den Kopf beleidigt zur Seite und tat das, womit er nicht gerechnet hätte. Sie sprang tatsächlich. >>Sie ist Wahnsinnig!<< Justin trat auf die Bremse. Doch die Limousine würde nicht schnell genug zum stehen kommen. Also musste er wohl oder übel eine geschrottete Limousine in kauf nehmen. Aber das war egal. Er durfte nicht zulassen, das sich Chiara schwer verletzte. Also schnallte er sich ab, öffnete die Tür und rannte hinaus, die Limousine fuhr weiter auf die Bäume zu. Er rannte an Chiara vorbei, fing sie auf, bevor sie auf den Boden aufschlagen konnte und hielt sie fest. Sekunden später kam er zum stehen, Chiara fest in den Armen halten.

    Und dann kam der Knall. Er war Ohrenbetäubend. Mehrere Bäume wurden aus ihren Wurzeln gerissen, bis die Limousine zum stehen kam. Benutzen konnte man diese mit Sicherheit nicht mehr. Chiara öffnete ihre Augen, die sie beim Sprung zusammengekniffen hatte und als sie sah, das Justin sie fest hielt und sie böse anstarrte. Verhielt sie sich für einen Moment still. Der Schock, was mit dem Auto passiert war, saß noch in ihren Knochen. Dann aber strampelte sie mit den Beinen und sagte: „Lass mich auf der Stelle runter!“ Justin zuckte mit den Schulten, und ließ Chiara los. Unsanft landete diese auf ihrem Po.
    Sie war wütend, und funkelte ihn böse an.

    Zwielicht
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    Trenne dich nie von deinen Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, doch aufgehört haben zu leben.

  • *und hier gibts den nächsten Teil*
    :enjoy *Kiba Tee schlürf*



    - 52 -

    Mittlerweile war es dunkel geworden und vereinzelt waren Sterne am Himmel zu erkennen. Aber dafür hatte Chiara keinen Blick. „Ich hab dir gesagt du sollst mich loslassen!“ schrie sie und versuchte sich aus Justins griff zu befreien. Sie griff in seine Jacke, zerrte daran, doch sein Griff lockerte sich kein bisschen.
    „Jetzt halt doch endlich mal den Mund. Du schreist den ganzen Wald zusammen. Und wenn du noch lauter wirst, wirst du die ganze Stadt aufwecken,“ knurrte er wütend. Langsam hatte er es aber satt. Und seine Jacke war teuer gewesen. Doch das schien ihr egal zu sein. Aber er gab nicht nach.

    Erst waren sie eine Weile schweigend gelaufen. Justin vor Chiara, doch er hatte sie immer im Auge behalten. Aber irgendwann war es ihm zu viel geworden. Sie lief mit Absicht langsam, ließ sich Zeit. Normalerweise war es für ihn kein Problem, doch ausgerechnet heute, machte sie so einen Stress, dabei hatte er versprochen mit Nelly auf die Jagd zu gehen. Doch das konnte er sich jetzt abschminken. Und dann hatte er sie kurzerhand gepackt, über seine Schulter geworfen und sie getragen. Es war nicht gerannt, aber er lief schnell, schneller als ein normaler Mensch.

    Als sie schließlich vor dem Haus ankamen, wartete bereits Nelly vor der offenen Tür auf sie. Sie hatte das Geschrei schon von weitem gehört und war nach draußen gekommen. Als sie sah das Justin sich Chiara über die Schulter geworfen hatte hob sie fragend eine Augenbraue. Um dann, als sie in Hörweite waren zu fragen: „Wart ihr nicht mit der Limousine unterwegs?“ Justin schaute sie mit einem Blick an, der sie verstummen ließ. Sie trat zur Seite und ließ die beiden herein. „Lass mich endlich runter!“ Justin ignorierte sie, ging ins Wohnzimmer und lies sie auf die Couch fallen.
    Nelly beobachtete das Ganze vom Flur aus.

    Nachdem Chiara sich aufgesetzt hatte fragte Justin sie wütend: „Warum stellst du solche Fragen?“
    „Weil ich das Recht habe. Und ich habe das Recht auf Antworten, und auf die Wahrheit.“
    „Warum kannst du es nicht einfach dabei belassen?“
    „Warum kannst nicht aufhören mich wie ein kleines Kind zu behandeln? Ich bin zweiundzwanzig.“
    Nelly trat ins Wohnzimmer und wollte etwas sagen, doch Justin hob die Hand. „Halt du dich da raus!“ Nelly hob abwehrend die Hände. „Ich bin in der Küche.“ Damit drehte sie sich und ließ die beiden allein.

    „Sag mir endlich die Wahrheit!“
    „Chiara bitte. Ich will doch nur dass...“
    „Ich hab dir gesagt du sollst aufhören mich wie ein kleines Kind zu behandeln.“
    „Aber es ist doch nur zu deinem besten.“
    „Ach und das willst du wissen? So gut willst du mich kennen? Ich kann wohl selbst entscheiden was gut für mich ist, oder?“ Chiara war aufgestanden und stand nun ganz dicht bei Justin.

    Für einen Moment herrsche Stille. Totenstille. Eine Stecknadel könnte fallen und man hätte es im ganze Haus gehört. Schließlich seufzte Justin. Er hatte keine Lust noch weiter zu streiten, also gab er nach. „Also gut, ich erzähl dir, was du damals im Wald noch gesagt hast.“ Chiara verschränkte erneut ihre Arme vor der Brust und sah ihn erwartungsvoll an.
    „Du hast gesagt das der Nebel unnatürlich ist, dass es ein Werk der Lichtwesen ist, und dass sie hinter etwas hinterher sind. Hinter jemanden, hinter dir. Sie wollen dich.“
    „Ach und das konntest du mir nicht sagen weil?“ fragte sie auffordernd.
    „Hätte ich dir etwa sagen sollen, das sie hinter dir her sind?“
    „Ja, das hättest du! Verdammt noch mal das ist mein Leben! Ich habe alles Recht der Welt selbst darüber zu bestimmen! Und weder du, noch sonst irgendjemand hat das Recht dazu!“

    Justin schüttelte den Kopf, gab darauf aber keine Antwort.
    „So und jetzt will ich wissen was in der Nacht, in der ich angeblich aus dem Bett gefallen bin, wirklich passiert ist. Und sag mir nicht, Mala hat damit nichts zu tun. Ich weiß dass das nicht stimmt.“

    „Chiara... Ich glaube wirklich das es besser ist wenn...“ begann Nelly. Sie drehte sich zu ihr um, hatte gar nicht mitbekommen wie sie wieder ins Wohnzimmer kam. Jetzt reichte es Chiara aber. Wütend lief sie im Zimmer auf und ab. „Das ist nicht euer ernst...“ plötzlich veränderte sich ihre Stimme. Sie wurde schärfer und wütender, viel zu wütend.

    Zwielicht
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    Trenne dich nie von deinen Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, doch aufgehört haben zu leben.

  • dankeschön, sie ist aber noch nicht fertig, wenn ich heute nachmittag die zeit finde, stell ich endlich des nächste kapi on =)

    :enjoy *Kiba-Tee schlürf*

    Zwielicht
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  • *endlich hab ich die Zeit gefunden und bin mal wieder on- und hier stell ich auch gleich das nächste kapi on*
    :enjoy *KiBa Tee schlürf*


    - 53 -

    Die Feuerrose spürte eine Druckwelle. Sie ging durch ihren gesamten Körper. Für einen Moment ging sie in die Knie. Hielt sich die eine Hand am Bauch, die andere hatte sie auf ihre Stirn gepresst. Dann lächelte sie, öffnete ihre Augen. Ihre Augen, die in der Farben des Feuers leuchteten. Sie richtete sich auf und sie lächelte. Darauf hatte sie gewartet. So lange Zeit musste sie warten. Und nun war es endlich soweit. Das was sie hielt, der Bann der über jede Feuerrose bei ihrer Geburt gesprochen wurde, war gebrochen.



    Justin und Nelly sahen sich fragend an. Beobachteten, wie sich Chiara langsam zu ihnen umdrehte. Etwas stimme nicht. Etwas stimmte ganz und gar nicht mit ihr. „Chiara?“ fragte Justin, doch er blieb wo er wahr. Chiara, die ihre Augen geschlossen hatte öffnete diese. Und in ihnen war nichts mehr von diesem samten Braunton. Ihre Augen leuchteten in den Farben des Feuers.
    „Justin...“ Nellys Stimme war leise. Er schaute zu seiner Schwester. Diese zitterte am ganzen Körper. Aber kalt konnte ihr nicht sein. Vampire kannten keine Kälte. Er fasste sie an und merkte, das sie glühend heiß war. Schützend legte er seine Arme um sie und zog sie an sich.


    „Chiara hör auf damit! Oder willst du Nelly umbringen?“ rief er. Doch sie reagierte nicht. >>Verdammt! Warum passiert das ausgerechnet jetzt? Warum setzt sie ausgerechnet jetzt ihre Kräfte ein? Nur von dem Streit kann das nicht kommen. Da muss doch noch etwas anderes dahinter stecken. Was also bringt sie dazu ausgerechnet jetzt soviel ihrer Kraft frei zusetzten?<< Weiter Gedanken daran blieben ihm verwehrt. Er musste einem Stuhl ausweichen, der nur wenige Zentimeter von ihm entfernt gegen die Wand flog und splitternd zerbrach.



    „Chiara hör gefälligst auf damit! Sofort! Wenn du nicht aufhörst bringst du uns alle um.“ Doch seine Worte blieben ungehört. Die Fenster im Wohnzimmer zersprangen und die Glassplitter verteilten sich. Sowohl im Zimmer als auch nach draußen. >>Ich muss Nelly hier raus bringen. Und zwar schnell!<< Er musste Nelly festhalten, denn sie war bereits nicht mehr bei Bewusstsein. Und auch er spürte allmählich die Hitze. Die Hitze, die er am Anfang in ihrer Nähe auch gespürt ihm aber nichts ausgemacht hatte. Doch jetzt, tat genau diese Wärme, diese Hitze auch ihm weh. Wie lange konnte er das noch aushalten?



    Den schönen großen Flachbildfernseher gab es bereits nicht mehr. Er war durch die ernorme Hitze geschmolzen. Und auch das Sofa würde nicht mehr zu gebrauchen sein. Und Chiara, sie stand immer noch da, umgeben von dieser Kraft und unternahm nichts um dies zu verhindern. „Chiara ich bitte dich, komm zur Vernunft.“ Doch es geschah nichts. Ihm blieb also keine Wahl als erstmal hier raus zu kommen. Er musste Nelly von hier fort bringen, und zwar schnell. Und der einzige Weg der ihn schnell nach draußen brachte, war der durch den Garten, dicht vorbei an Chiara.



    „Chiara...“ Justin kam ganz langsam näher, drückte seine Schwester noch fester an sich. „Ich will dir nichts tun, ich will Nelly nur hier raus bringen,“ sprach er langsam. Er sah wie sie ihm mit dem Blick zwar folgte, aber keine Anstalt machte ihn aufzuhalten. Als er draußen blieb sein Blick noch einen Moment an Chiara hängen, dann drehte er sich um und...... er stutzte.
    Außerhalb des Anwesens, standen sowohl sein Bruder Markus als auch noch ein paar andere Vampire. Doch sie kamen nicht näher, riefen im zu er solle sich beeilen. Er wusste zwar nicht was los war, doch er nickte. Und er rannte los.



    Kaum hatte er das Anwesen verlassen, spürte er die Hitze kaum noch. Markus und ein weiter Vampir traten zu ihm. „Sasa, bring Nelly zu Vater und kühl sie, sie braucht viel Kälte, schnell!“ Der Vampir, der etwa genauso groß war wie Markus hatte seine langen Haare zu einen Zopf zusammengebunden. Er nickte, nahm Nelly in die Arme und rannte mit ihr los.



    Gleichzeitig drehten sich die beiden und auch die anderen Vampire dem Anwesend zu. Die Hitze wurde unerträglich, man konnte sie sogar bis hierhin spüren, und dann wurde sie kälter. Aber immer noch war die Wärme zu spüren, auf ihrer Haut und in der Luft. Vorsichtig trat Justin näher, streckte eine Hand aus, zur Grenze des Anwesens, doch er kam nicht drüber. Er und sein Bruder sahen sich einen Moment fragend an. Dann sprach dieser: „Sie hat wirklich erstaunliche Kräfte. Sie hat es geschafft eine Barriere, nur mit ihrer Wärme um das gesamte Anwesen zu legen. Ich fürchte da kommen wir nicht rein. Auch du nicht, Justin!“

    Zwielicht
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    Trenne dich nie von deinen Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, doch aufgehört haben zu leben.

  • so, endlich hab ich mal die Zeit um ein neues Kapi on zu stellen *G*
    :enjoy *Erdbeertee schlürf*

    - 54 -

    >>Du hast mich freigelassen. Durch dich ist der Bann gebrochen. Jetzt gehört meine Kraft dir. Nun musst du sie auch beherrschen, sonst wird sie dich vernichten, Chiara.<<


    Die ganze Kraft der Feuerrose stürmte auf Chiara ein. Warm... Wärmer... immer und immer Wärmer wurde ihr. Diese Kraft, die sie plötzlich in sich fühlte, sie war so mächtig, das Chiara das Gefühl hatte von ihr erdrückt zu werden. Sie spürte wie sich ihr Körper umdrehte und sie sah Justin, und Nelly. Das Bild verblasste und für einen Moment sah sie nichts als Dunkelheit vor ihren Augen. Doch sie kämpfte dagegen an. Und dann, als sie wieder Farben erkennen konnte, sah sie wie Justin seine Schwester schützend fest hielt. Er bewegte seine Lippen. Schien etwas zu sagen. Schien mit ihr zu sprechen. Aber sie verstand ihn nicht. Kein einziges Wort hörte sie. Wieso? Was war los mit ihr? Sie öffnete ihren Mund und wollte etwas sagen, doch kein Wort kam über ihre Lippen.


    Sie streckte ihre Hände nach Justin aus und wollte auf ihn zugehen, doch ihr Körper reagierte nicht. Auf keine ihrer Bewegungen. „Was ist los mit mir? Warum reagiert mein Körper nicht?“ Sie bewegte ihre Lippen, sie stellte die Frage, wusste dass sie sie ausgesprochen hatte, doch niemand hörte es. Nicht einmal sie selbst. Was hatte das zu bedeuten? Wieder verzerrte sich das Bild vor ihren Augen und dann herrschte Dunkelheit....



    „Sie hat es also endlich geschafft ihre Kräfte frei zusetzten...“ Nicht weit vom Haus entfernt in dem Chiara vor wenigen Augenblicken ihre Kräfte freigesetzt hatte, stand ein Mann und beobachtete das ganze Geschehen. Obwohl er ein weißes Gewand trug, verdeckte die Dunkelheit und der Schutz der Bäume, ihn. Er kniete auf einem der Äste und beobachtete schweigend. Er sah wie immer mehr Vampire zum Anwesend kamen. Doch keiner von ihnen konnte über die Grenze. Keiner konnte die Grenze überqueren. Eine weitere Gestalt tauchte auf. „Paul, hier steckst du. Ich hab dich überall gesucht. Der Rat will wissen, wie weit du.....,“ doch er brach mitten im Satz ab, als er sah, was dort unten vor sich ging. Für einen Moment schaute er schweigend und fasziniert zu. „Ist es das wonach es aussieht?“ Lares blickte Paul von der Seite her an. Er antwortete nicht, schien völlig auf eine andere Sache konzentriert zu sein. Er folgte seinem Blick und sah es ebenfalls. Justin verließ das Anwesend, einen Vampir auf dem Arm halten. Dann kam ein andere Vampir, nahm das Mädchen an sich und brachte es weg. Und Justin, der Beschützer der Feuerrose wollte zurück, das Anwesen wieder betreten, doch er konnte es nicht.


    Über Pauls Gesicht huschte ein Lächeln, als er sah, wie sich die Aura der Feuerrose ausbreitete und sich wie eine Art undurchdringliche Hülle um das Anwesen legte. Niemand konnte hinein. Selbst der Beschützer der Feuerrose war ausgeschlossen. Auch er hatte keinen Zugang mehr zur Feuerrose. Noch einen Moment beobachtete er das Schauspiel, dann drehte er sich zu Lares um. „Du kannst dem Rat ausrichten, dass ich mich jetzt um die Sache kümmern werde.“ Erstaunt schaute Lares ihn an. Nickte aber nur und zog sich dann, so lautlos wie er gekommen war auch wieder zurück, um dem Rat Bericht zu erstatten.

    Zwielicht
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  • und gleich noch eins =)

    - 55 -

    Die silbernen Glocken auf den zwölf Säulen, die in einem Kreis aufgestellt waren, fingen an zu leuchten. Erst eine, dann zwei, drei und schließlich leuchteten alle in einem silberfarbenem Licht. Die Säulen, die aussahen, als standen sie schon seit Jahrtausenden an diesem Platz, von einem Volk erbaut, dass es heute nicht gibt, dessen Existenz nur die wenigsten, Menschen kannten und im Laufe der Jahrtausende verloren gegangen war, waren mit zahlreichen, Mustern verziert und einer Schrift, die als solche gar nicht zu erkennen war.


    In dem Kreis, den die zwölf Säulen umgaben, war ebenfalls ein Muster eingearbeitet. Alles voller Linien die sich durch den ganzen Kreis zogen und weder einen Anfang noch ein Ende zu haben schienen. Aber wenn man sich das Bild von oben betrachtet ansah, konnte man, trotz der ganzen verwirrenden Linien ein klares Muster daraus erkennen: Eine Rose!


    In genau dieser Mitte saß eine Person. Ihre Haare flossen ihr in leichten Wellen bis zur Schulter. Sie trug ein enges Gewand, dass von einem hellen weiß in ein feines hellblau überging. Schmuck trug die Frau keinen, bis auf eine Kette, die an ihrem Hals hing. Es war ein Anhänger, in der Form eines Rosenblatts. Die Frau hatte die Augen geschlossen, die Hände zu einem Gebet gefaltet und bewegte lautlos ihre Lippen.


    Die erste Glocke fing an zu läuten. Das silberne Licht sammelte sich und floss in einem wirren durcheinander, die Muster entlang, bis hinunter zur Erde. Es kroch über den Boden und suchte sich einen weiteren Weg auf dem Boden, bis es schließlich im Zentrum ankam. Genau dort, wo die Frau saß. Erst jetzt öffnete sie ihre Augen, schien zu begreifen das etwas passiert war. Das Läuten der Glocke schien sie aus ihrem Gebet geholt zu haben. „Das ist unmöglich... Wenn die erste Glocke ihren Ton abgibt, bedeutet dies: Das Siegel der Feuerrose ist gebrochen und ihre Kraft wurde freigelassen.“


    Die zweite Glocke ertönte und auch bei ihr sammelte sich dass Licht und suchte sich langsam ihren Weg die Säule hinunter. „Das darf nicht sein. Niemals dürfen die zwölf Glocken läuten! Niemals!“ >>Was ist passiert? Was ist geschehen? Wie konnte Chiara eine solche Kraft entwickeln um die Feuerrose, nein um das Siegel zu zerbrechen, das die Kräfte der Feuerrose bändigte? Wie?<<


    „Chiara ich bitte dich, hör auf. Lass nicht zu, dass die Kräfte der Feuerrose dich beherrschen. Bitte, denn wenn du das tust, ist das unser aller Untergang. Ich bitte dich!“ Die Frau stand auf und schaute zum Himmel. Der Mond kam hinter eine Wolke hervor und ihre strahlen erhellten, für einen kurzen Moment, das Gesicht der Frau.

    Zwielicht
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  • jetzt kommt der nächste Teil
    :enjoy *erdbeertee schlürf*


    - 56 -


    Ein kalter Raum. Ein Raum aus sehr alten Steinen erbaut. Ein Raum, der schon seit Jahrhunderten benutzt wird um diejenigen zu bestrafen, die sich gegen ihre Meister auflehnen. Vereinzelte Tropfen, fielen in den feuchten Raum und zerschlugen die Stille, als sie auf dem Boden aufschlugen. Es gab kein Fenster, nur ein paar Löcher in den Wänden, die dafür sorgten, dass die Luft entweichen und neue herein strömen konnte.


    Mala lag auf dem kalten Steinboden. Sie hatte die Beine eng an ihren Körper gezogen, um sich so etwas warm zu halten. Doch bei dieser Jahreszeit, war es hier fast unmöglich sich warm zu halten. Nicht nur dass es draußen regnete, auch der Wind war heftiger geworden und wollte einfach nicht nachlassen. Sie zitterte, ihr war kalt und ihre Haare klebten ihr im Gesicht.


    Wie lange war sie schon hier? Ein paar Stunden? Tage? Oder war bereits noch mehr Zeit vergangen? Sie wusste es nicht. Welcher Tag heute war, oder wieviel Uhr es war, ob es Tag oder Nacht war, das alles konnte sie nicht sagen. Wer hier eingeschlossen war, dachte nicht darüber nach. Hier in diesem Raum, herrschte ein grelles Licht, woher es kam wusste niemand, den Strom gab es hier nicht, und man war gezwungen die Augen geschlossen zu halten. Andernfalls bestand die Gefahr zu erblinden. Nur einen Spalt breit öffnete Mala ihre Augen und schaute auf ihre geschundenen Hände.


    Sie waren aufgeschürft, rau und bluteten. Ihren Knien erging es nicht anders. Wie lange war sie auf dem Boden herum gekrochen, hatte gegen die Holztür geschlagen, die sich doch nicht öffnen ließ, da sie mit einem uralten Zauber, weit vor dem Beginn der Menschen, entstanden war. Wie lange hatte sie gefleht, und geweint dass man sie heraus lassen sollte? Wie ging es ihrem kleinem Bruder? Und den anderen? Wurden sie ebenfalls bestraft, oder nur sie? Würde sie hier überhaupt lebend heraus kommen?


    „Bitte, ich will hier raus...“ flüsterte sie. Ihre Stimme war leise und schwach. Sie versuchte ihren Blick auf die Tür zu fokusieren, vergeblich. Immer wieder verschwamm alles vor ihr und schließlich gab sie erschöpft auf. Sie schloss die Augen und schon bald glitt sie dahin in einen Dämmerzustand. Sie war nicht richtig wach, aber sie schlief auch nicht wirklich. Das war hier nicht möglich, nicht bei diesem Licht.


    Als Mala erneut erwachte, wusste sie erst nicht was sie so erschreckt hatte. Ihr Atem ging schneller und sie musste sich erst einmal beruhigen. Als ihre Atmung sich wieder normalisiert hatte, spürte sie es. Ja, sie konnte es sogar bis hierher spüren. Die Kraft der Feuerrose. Selbst dieser uralte Raum, konnte die Kraft der Feuerrose nicht von sich fern halten. Ganz kurz huschte ein Lächeln über Malas Gesicht. Wenn sie die Kraft der Feuerrose bis hier spüren konnte, konnte das nur bedeuten, dass die Feuerrose erwacht war. Vielleicht war ja endlich die Zeit gekommen. Sie wollte es hoffen, daran glauben, doch sie konnte es nicht. Denn dann sah sie plötzlich ein Bild in ihren Gedanken, das ihr eine Gänsehaut über den gesamten Körper jagte und sie erinnerte sich an Justins Worte, als er hier, bei ihr gewesen war, kurz nach Chiaras Geburtstag: „Ich werde niemals zulassen, dass sie euch erlöst. Niemals!“ Und seine Stimme war eiskalt gewesen als er das gesagt hatte. Danach erinnerte sie sich nur noch wie sie gegen die Mauer geschleudert wurde ein stechender Schmerz durch ihren gesammten Körper zog. „Bitte Chiara, du musst uns helfen, du musst...“ Erneut durchzog ein gewaltiger Schmerz ihren Körper und trieb sie in die Bewusstlosigkeit.

    Zwielicht
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  • nächstes kapi
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    - 57 -



    Justin stand so nahe an dem Grundstück, wie es nur ging. Doch die Unmenge von Hitze war noch immer geblieben. Sie hatte sich nicht verändert. Sie war kein Grad gesunken. Ununterbrochen starrte Justin zu dem Haus, in dem sich Chiara befand. Er rührte sich nicht von der Stelle. Auch nicht, als Nelly neben ihn trat. „Vielleicht solltest du es für heute gut sein lassen. Es hat sich die letzten Tage nichts geändert, und so wie es aussieht, wird sich auch heute nichts ändern. Komm, du musst dich ein bisschen ausruhen.“ Nelly griff nach Justins Arm, doch er rührte sich noch immer nicht. Leise seufzte sie. „Unser Vater hat veranlasst, dass das Anwesen rund um die Uhr bewacht wird, sollten sie auch nur das kleinste Anzeichen von einer Veränderung bemerken, werden sie uns sofort benachrichtigen. Also komm jetzt, du stehst schon seit zwei Tagen hier, außerdem müssen wir langsam mal wieder auf die Jagd gehen.“



    Endlich rührte sich Justin. Er blickte seiner Schwester einen Moment in die Augen und drückte sie dann an sich. „Vielleicht hast du recht, ich sollte mich etwas ausruhen. Wirst du bei mir bleiben, wenn ich mich schlafen lege?“ Nelly antwortete nicht, doch dass sie seine Umarmung erwiderte, war ihm Antwort genug.





    Der Regen prasselte gegen die Scheibe und der kühle Wind wehte in das Zimmer. Die Balkontür stand offen und wurde nur durch einen seidenen Tuch bedeckt, das mit dem Wind zu spielen schien. Nelly hatte die Tür geöffnet. Sie liebte den Wind und genoss das angenehme kribbeln auf ihrer Haut. Sie schlang die Arme um Justin und rückte damit noch näher an ihn heran. Justin hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und hatte gebannt aus dem Fenster geschaut, bis sich Nellys Gesicht in sein Blickfeld schon. „Wolltest du nicht schlafen und dich ausruhen?“
    „Ich habe doch geschlafen,“ antwortete er und verzog das Gesicht.
    „Aber du bist nicht ausgeruht, das sehe ich dir an. Hat es dir etwa nicht gefallen?“



    Justin schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht. Es ist nur...“
    „Ssscht“ Nelly legte ihm ihren Finger auf den Mund und schaute ihm eindringlich in die Augen. Schließlich nähere sie sich seinem Ohr. Justin wollte Nelly an sich ziehen, doch auf einmal flüsterte sie ihm etwas ins Ohr und er erstarrte mitten in der Bewegung. Er war unfähig sich zu bewegen auf dass, was sie eben gesagt hatte. Doch sie lächelte nur, stand dann auf und zog ihren Morgenmantel an. „Ich werde auf die Jagd gehen, und du solltest dich noch etwas ausruhen. Und denk mal darüber nach, was ich dir eben gesagt habe.“ Sie verließ das Zimmer und zog die Tür leise hinter sich zu.





    Einen Stockwert weiter oben, lehnte sich Nelly mit den Rücken gegen die Wand und schloss die Augen. >>Ich wusste dass es irgendwann soweit kommt. Doch dass es ausgerechnet jetzt passiert, hätte ich nicht gedacht. Aber es war gut dass ich es ihn gesagt habe, oder?<< Nelly lief eine Träne aus dem Augenwinkel. Doch so schnell sie dort auch erschienen war, so schnell war sie auch wieder verschwunden. Sie stieß sich von der Wand ab und ging in ihr Zimmer. >>Mach etwas daraus Justin, denn eine zweite Chance wirst du nicht bekommen!<<

    Zwielicht
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  • - 58-



    Ein kühler Wind wehte und der Nebel zog sich nur langsam zurück. Die Wintersonne kämpfte sich durch die dicht behangenen Wolken. Die Menschen, die schon auf der Straße unterwegs waren, zogen ihre Jacken dichter an sich, und beeilten sich um so schnell wie möglich ins warme zu kommen. Das Gras hatte seine Farbe schon gänzlich verloren und nur noch wenige Vögel waren da, die sich noch nicht auf den Weg nach Süden gemacht hatten.



    Der Wecker klingelte und sein schriller Ton, wollte einfach nicht aufhören. Brummend, griff Chiara zu ihrem Nachtisch und schaltete den Wecker aus. „Nur noch fünf Minuten, dann steh ich auf,“ murmelte sie in ihr Kissen und schlief wieder ein.
    Plötzlich schreckte Chiara auf und schaute auf ihren Wecker. „Halb acht.... halb acht? ….. ICH HAB VERSCHLAFEN!“ Mit einem Ruck war sie auf den Beinen, rannte ins Bad und schaffte es, wieder einmal, gerade so um Punkt acht Uhr fertig zu sein, als es auch schon an ihrer Tür klingelte. Das Taxi wartete. Schnell schnappte sie sich ihre Tasche und Schlüssel und verließ eiligst die Wohnung. >>Na super, jetzt fällt das Frühstück schon wieder aus<< kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, meldete sich auch schon ihr Bauch.





    In ihrer Mittagspause, traf sich Chiara mit ihrer besten Freundin Lisa in der Stadt, in einem Café. Schon seit ihrer Ausbildung war das ein Ritual von ihnen gewesen, sich jeden Freitag dort zu treffen. Während Lisa an ihre Kaffee nippte und ein Stück Käsekuchen vor sich stehen hatte, hatte sich Chiara einen Teller Spagetti inklusive Salat als Vorspeise und ebenfalls ein Stück Käsekuchen, als Nachtisch bestellt. Lisa musste sich das Lachen verkneifen. „Du hast also mal wieder verschlafen, ja,“ neckte sie ihre Freundin.
    „Ich kann nichts dafür, dass ich so spät aufgewacht bin. Der blöde Wecker hätte mich ruhig wecken können,“ schimpfte Chiara mit vollem Mund.
    „Hast du dir mal überlegt, früher ins Bett zu gehen?“
    „Dann verpass ich ja meine Sendung?! Niemals.“ Lisa schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippe.



    Die beiden Frauen wollten sich gerade auf den Weg machen, als Chiara mitten in ihrer Bewegung inne hielt. Ihr Blick fiel auf die andere Straßenseite. Dort stand ein Mann in einem schwarzen Anzug. Er hatte blonde Haare und seine Augen...
    „Hey Chiara trödel nicht, sonst macht dir dein Chef die Hölle heiß.“ Lisa stieß ihre Freundin mit dem Ellenbogen leicht an, und unterbrach damit ihren Blickkontakt zu dem Fremden. Sie nahm ihre Tasche und als sie erneut auf die andere Straßenseite blickte, war der Mann verschwunden. >>Vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet, aber irgendwie, kam mir der Mann bekannt vor, als ob ich ihn schon irgendwo einmal gesehen hätte.<< Mit einem Schulterzucken verdrängte sie ihre Gedanken.



    Am Abend ging Chiara noch schnell in den Supermarkt, der direkt um die Ecke ihrer Wohnung lag, um noch ein paar Kleinigkeiten für das Wochenende einzukaufen. Als sie den Supermarkt wieder verlassen hatte, prallte sie plötzlich mit jemanden zusammen. Sie ließ ihre Einkaufstüten fallen und die Milchpackung sprang auf und spritze auf ihre Kleidung. „Oh, entschuldigen Sie, ich habe nicht aufgepasst,“ sagte eine Männerstimme. Chiara schaute auf. „Nein. Ich sollte mich entschuldigen, ich habe ihren Anzug ruiniert.“
    „Machen Sie sich keine Gedanken, ich bringe ihn gleich morgen früh in die Reinigung.“ Der Mann lächelte sie an und Chiara lief eine Gänsehaut über den Rücken. Der Mann hatte dunkle, etwas längere Haare, die er zu einem kleinen Zopf zusammengebunden hatte. Er war groß und auch etwas muskulös. „Darf ich Ihnen als Entschädigung, wenigstens die Einkäufe nach Hause tragen?“ Ohne Chiaras Antwort abzuwarten, griff er nach den beiden Plastiktüten. Schweigend lief Chiara neben dem Mann her. Irgendwann brach er das Schweigen, indem er sie fragte: „Sind Sie hier in Frankfurt aufgewachsen?“ Verwundert schaute sie ihn an.
    „Entschuldigung, das war etwas aufdringlich vor mir, aber immer wenn ich einer netten jungen Dame begegne, fange ich einfach immer an zu plaudern, ohne vorher einmal nachzudenken.“ Chiara lächelte, und damit war das Schweigen, das zwischen ihnen geherrscht hatte, gebrochen.



    „So hier wohne ich, also nochmals danke.“ Chiara nahm ihre Einkäufe wieder in die Hand und wollte auf den Eingang des Hauses zugehen, als wie aus dem nichts ein Stein vor ihren Füßen auftauchte und sie stolperte. Sie wäre sogar hingefallen, hätte der Fremde sie nicht aufgefangen. Nur dass er sie an sich drückte und ihre Hand auf seine Brust, drückte, genau über seinem Herzen, gefiel ihr nicht. Erneut vielen die Plastiktüten zu Boden. Chiara wollte protestieren, doch als sie Kopf hob und direkt in die Augen des Mannes blickte, vergass sie alles um sich herum. Seine Augen hielten sie gefangen. Sie waren so tief und doch waren sie gleichzeitig auch hell. Heller als sie jemals ein anderes Licht erblickt hatte. Es tat ihr weh in diese Augen zu schauen, doch wie eine Art Magnet, konnte sie nichts dagegen tun und auch ihr Widerstand erstarb langsam und sie gab sich nur noch diese Augen, diesem Licht hin.



    >>Gib deinen Widerstand auf... ja genau so, sieh mir in die Augen. Immer tiefer... genau so, lass mich in dich hinein und ich werde dir das Licht schenken.... hab keine Angst, wir werden dir helfen... du wirst nicht mehr alleine sein.... niemand wird dich mehr enttäuschen..... du musst nicht mehr weinen..... ja gut so Chiara, lass mich in dich hinein.....<<



    Der Mann fing an zu leuchten, erst ganz schwach, doch nachdem Chiaras Widerstand schwächer wurde, immer heller. Und dann übertrug sich das Licht auch auf sie. Erst ihr Arm, den der Mann fest hielt und dann breitete er sich ganz schnell über ihren gesamten Körper aus, bis auch sie schließlich von einem hellen Leuchten umgeben war. Sie wollte schreien, sich dagegen wehren, doch ihr konnte es nicht. Alles in ihr tat weh, und ihr Körper wehrte sich gegen das Licht, doch es schien zwecklos. Schließlich wurden die Schmerzen zu stark und ihr Geist schaltete ab. Alles um sie herum wurde schwarz, auch der Mann, der sie immer noch festhielt schien zu verschwinden und dann.... dann fiel sie. Immer weiter und weiter fiel sie in die tiefe, schwarze Dunkelheit....

    Zwielicht
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  • So, endlich habe ich die komplette Geschichte, bis jetzt durch gelesen. Aber jetzt auch zu meinen Punkten, was mich ziemlich gestört hat.
    Erstens, du hast Diskus und Geschichte komplett zusammen gemacht, so das ich echt mühe hatte, das ganze so nach und nach zu scrollen. Das fand ich nicht wirklich berauschend, denn es hat den Lesefluß gestört. Wenn du schon so eine lange Geschichte schreibst und auch postest, solltest du das schon irgendwie trennen. (ist aber wirklich meine Meinung, und ich finde, das es nicht schlecht ist)


    Jetzt zu deiner Geschichte:
    Sie ist unglaublich gut geschrieben, leicht zu lesen und sehr spannend. Die kleinen Fehler, die ich ab und zu finde, sind nicht der Rede wert. Schade, das du allerdings die Kapitel durch einen Trick länger machst, in dem du so viele Absätze machst. Das heißt, du hättest die Hälfte der Kapitel, wenn du sie zusammen machen würdest.


    Ich freue mich, wenn es weiter geht.

  • dankeschön für deinen kommi =)


    was die kapitel einteilung betrifft, da geb ich dir recht, aber ich muss auch dazu sagen; ich bin gerade dabei (wenn i nicht grad mit lesen beschäftigt bin *G*) die Geschichte noch mal komplett zu überarbeiten und die kapitel auch anders zu "setzten" so dass dann nicht mehr ganz so viele da sind *G


    lg


    :enjoy *erdbeertee schlürf*


    so und weil ich ja so nett bin *G* gibts gleich auch noch das nächste kapi dazu
    viel spaß beim lesen


    - 59 -


    Vorsichtig machte Paul einen Schritt, immer darauf bedacht, sofort umzukehren, sollte er das Gefühl haben zu verbrennen. Doch dem war nicht so. Der Zauber den Lares auf sich und Paul gelegt hatte hielt. Er gab Lares ein kurzes Handzeichen und machte noch einen Schritt. Erleichtert atmete er auf, dann war auch sein Partner bei ihm. „War ja klar, dass ich das Versuchskaninchen spielen darf,“ sagte Paul. Lares zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Dies ist dein Plan, also beschwer dich nicht, es hat doch geklappt. Und nun lass uns endlich weiter gehen, bevor die Vampire noch etwas merken. Sie dürften jeden Moment, an dieser Stelle vorbei kommen.“ Paul nickte und die beiden rannten, geduckt und unter äußerster Vorsicht auf das Haus zu.


    Die Barrikade, die die Feuerrose errichtet hatte, hielt noch immer und verweigerte weiterhin den Vampiren den Durchgang. Doch durch einen alten Zauber, den Lares gewirkt hatte, konnten die beiden Lichtwesen ungehindert durch die Barrikade gelangen. Die Hitze die hier herrschte, verbrannte sie zwar nicht, da dies der Zauber verhinderte, doch sie konnten ihn spüren und je näher sie ihrem Ziel, der Feuerrose, kamen, desto heißer und stickiger wurde es.
    „Sie besitzt eine unglaubliche Kraft. Wenn sie die Richtig einsetzt, könnte sie sogar noch stärker werden als damals Sh......“
    „Hör auf Paul!“ Lares schnitt ihm das Wort ab. „Du weißt dass es uns verboten ist darüber zu sprechen. Und hier erst recht nicht. Schon vergessen, wir befinden uns auf feindlichem Gebiet.“ Paul neigte demütig den Kopf. Auch wenn er es hasste, so musste er sich unterordnen. >>Und wenn was schief geht, wirst du mir alles in die Schuhe schieben und ich werde dafür bestraft, nicht du. Aber verlass dich drauf, sollte mein Plan wirklich gelingen, dann werde ich dafür sorgen, dass ich die Anerkennung bekommen und nicht du!<<


    Da vorne war sie, die Feuerrose. Sie saß in einem Sessel, der einzige der noch übrig geblieben war und hatte die Augen geschlossen. Paul gab Lares ein Zeichen und auf sein nicken hin, verschwand er aus dem Sichtfeld. „Alle Achtung, du hast ja fast das halbe Haus in die Luft gejagt,“ sagte Lares und ging langsam auf die Feuerrose zu. Diese öffnete ihre Augen und beobachtete ihn, machte sich aber nicht die Mühe aufzustehen.
    „Ein Lichtwesen... wie interessant. Du hast es also geschafft durch die Barriere zu kommen,“ ein leichter Spot lag in ihrer Stimme. Doch Lares ließ sich nicht darauf ein. Er schwieg und lächelte als die Feuerrose fragte: „Was willst du?“
    „Ich bin hier, weil ich möchte, dass du mich begleitest. Komm zu uns. Dir wird es bei uns besser gehen.“
    „Das hört sich auf eine Art verlockend an, aber ich glaube, damit wäre Chiara nicht einverstanden. Sie hängt, trotz allem, was passiert ist, viel zu sehr an den Vampiren.“


    „Ach und du lässt dir das einfach so gefallen? So wie ich das sehe, kann dich das Mädchen nicht beherrschen. Du hast doch gerade die Kontrolle über ihren Körper. Also obliegt die Entscheidung doch bei dir?“ Die Feuerrose überlegte einen Moment bevor sie darauf eine Antwort gab. „Da magst du recht haben, aber.... Nein, meine Antwort lautete nein, ich werde nicht mit euch kommen.“ Lares verzog das Gesicht. Die Feuerrose stand auf und in ihrer Hand erschien eine Feuerkugel. „Also verschwinde. Ich habe genug von....“ Der Feuerball in ihrer Hand viel zu Boden und zerplatzte mit einem leisen ´Puff´. Sie taumelte ein paar Schritte nach vorne und als sie sich wieder gefangen hatte, drehte sie sich um. Hinter ihr stand noch ein Lichtwesen. Da spürte sie erneut ein Schlag im Rücken. „Du hättest besser aufpassen sollen,“ hörte sie die Stimme dessen, mit dem sie sich eben noch unterhalten hatte. Er war hinter ihr. Sie drehte sich zu ihm um, um den nächsten Angriff von ihm abzuwehren, als sie ihren Fehler bemerkte. Doch es war zu spät. Genau auf diesen Moment hatte Paul gewartet. Von hinten, hielt er ihr die Augen zu, bereit jeden Moment zur Seite zu springen und seine Hände fingen an zu leuchten.
    Die Feuerrose riss sich von ihm los und taumelte. Sie konnte nichts sehen. Lares und Paul wichen zurück. „Hat es geklappt?“ Lares war angespannt.
    „Werden wir gleich sehen.“


    Als der Körper von Chiara anfängt zu zittern und auf den Boden fällt, gehen die beiden Lichtwesen noch ein Schritt zurück. „Das kann jetzt wehtun,“ flüsterte Paul. Für einen Moment liegt der Körper leblos auf dem Boden, doch dann bricht das Feuer aus ihrem Körper aus und umhüllt sie. Ebenso wie das Licht. Beide, sowohl das Feuer, als auch das Licht, versuchen die Herrschaft für diesen Körper für sich zu beanspruchen. Mal hat das Feuer die Oberhand, dann mal das Licht und immer weiter und weiter bekämpfen sich die Zwei. Bis Chiaras Körper das schließlich nicht mehr mitmacht. Sie fängt an zu schreien. So laut, dass es ein Riss in die Barrikade reißt, noch über die Vampire hinaus, bis hin in die nächste Stadt noch zu hören war.


    Dann herrschte Totenstile. Kein Ast bewegt sich, kein Vogel war zu hören und auch der Wind schien erstarrt zu sein. Auch kein Flugzeug-Geräusch am Himmel war zu hören.
    Für fast eine Minute lang, rührte sich nichts mehr.
    Der Wind fing wieder an, durch die Äste zu streichen, die wenigen Vögel, die noch nicht nach Süden gezogen waren, nahmen ihr Lied wieder auf, und auch die entfernten Geräusche der Flugzeuge waren wieder zu hören. Nur die Vampire, sie standen noch immer da wie erstarrt.

    Zwielicht
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  • und gleich noch eins dazu, weil ich heute so gute laune hab =)


    :enjoy *erdbeertee schürf*


    - 60 -
    Justin war gerade mit seiner Schwester auf den Weg, zur Barriere, um zu wissen, ob es schon was neues gab, da er nicht still zu Hause sitzen bleiben konnte, als die beiden den Schrei hörten. Wie erstarrt blieben sie beide gleichzeitig stehen. Sie schauten sich an und ihre Gesichter wurden noch eine Spur bleicher, als sie es ohnehin schon waren. Lautlos formten Justins Lippen Chiaras Namen. Unfähig etwas zu sagen, nickte Nelly. Als der Wind sich wieder regte, ließ auch die Starre der beiden nach und fast gleichzeitig rannten sie, so schnell sie konnten zur Barriere.


    Als die Beiden wenig später bei der Barriere und den anderen Vampiren eintrafen, wusste Justin nicht was er sagen sollte. Mitten in der Barriere, ragte ein Loch. Und es war groß genug um hindurchgehen zu können. Justin trat auf das Loch zu und streckte die Hand hinein. Es war zwar heiß, doch er verbrannte nicht. >>Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?<<
    „Nelly, ich geh hinein. Ich muss wissen was passiert ist. Bleibst du hier oder kommst du mit?“ Er drehte sich zu seiner Schwester um. Sie grinste.
    „Du glaubst doch nicht, dass ich dich alleine gehen lassen. Das kommt überhaupt nicht in Frage!“ Justin nickte und noch weitere Vampire traten vor, die ebenfalls mitkamen.
    „Sasa,“ Justin drehte sich zu einem Vampir um, der etwas abseits stand und das ganze nur beobachtete. „Geh zu Varlon und sag ihm das er die Jäger schicken soll.“
    „Werden wir sie brauchen?“ erkundigte sich Sasa.
    „Vielleicht brauchen wir sie, vielleicht auch nicht.“ Sasa nickte und machte sich sofort auf den Weg.


    In geduckter Haltung, wie Jäger auf der Jagd nach ihrer Beute, und so lautlos, rannten die Vampire durchs Dickicht, immer näher zum Haus. „Ich spüre die Gegenwart von Lichtwesen,“ flüsterte Nelly. Justin verzog das Gesicht, das hatte gerade noch gefehlt. Noch bevor sie ihre Deckung aufgegeben hatten, sah Justin Chiara auf dem Boden liegen und über ihr, zwei Lichtwesen. Er knurrte, und zwar so laut, dass es die Lichtwesen nicht überhören konnten. Und doch drehten sie sich nicht um. Nelly machte es Justin nach und dann auch die andren Vampire. Sie alle knurrten und stießen damit einen Warnruf aus. Justin trat auf die Wiese, er hörte wie seine Schwester nur Sekundenbruchteile nach ihm zum stehen kam. Die anderen Vampire hatten sich so verteilt, dass die zwei Lichtwesen umzingelt waren.


    „Na sieh mal einer an, die Vampire tauchen auch endlich auf. Ihr habt ja ganz schön lange gebraucht,“ spottete Paul.
    „Was habt ihr mit der Feuerrose gemacht?“ Justin ging in Angriffsstellung. Nelly versuchte ihn zu beruhigen, indem sie ihm eine Hand auf die Schulter legte, doch auch sie konnte sich nur mit mühe zurückhalten.
    „Nichts, wir haben ihr nur das Licht gezeigt.“ Pauls Gesicht verzog sich zu einer Amüsierten Fratze, als er sah wie Justin sich aufregte.
    „Gib sie uns zurück! Sofort!“ Paul zuckte mit der Schulter. „Warum sollte ich? Lasst sie doch selbst entscheiden...“ Er bückte sich, fasste Chiara an den Hals und hob sie hoch. Jetzt wurde auch Nelly wütend. „Lass sie los, sie kriegt sonst keine Luft.“
    „Ach ich soll sie fallen lassen?“
    „Nein, du sollst....“
    „Warum fragen wir sie nicht selbst? Los, antworte, Feuerrose.“


    Doch sie antwortete nicht, immer noch kämpften in ihrem inneren das Feuer und das Licht gegeneinander. Sie brauchte noch einen Moment, bis sie leise sagte: „Ich, entscheide mich für... für...“ Chiara schließt die Augen und sieht plötzlich die Feuerrose vor sich stehen. Ihr Körper verkrampft sich, doch als sie merkt, dass die Feuerrose nicht wieder die Kontrolle über ihren Körper erlangen will, entspannt sie sich ein wenig. Die Feuerrose steht einfach nur da und schaut Chiara an. Sie wartete auf eine Antwort. Auch sie will wissen, wie sich Chiara entscheidet.
    „Wie entscheidest du dich? Wählst du erneut die Vampire? Oder die Lichtwesen?“


    Chiara schloss die Augen..... und sie wählte erneut.
    Ihr Körper fing an zu brennen, das Feuer breitete sich über ihren gesamten Körper aus. Sie hebt ihre Hand zum Hals und hält sich an Pauls Arm fest. „Was soll das?“ verwirrt versucht Paul sich los zureisen, doch er kann nicht. Sie hält ihn fest. „Lass mich los, du tötest mich...“ Er verstummt, als das Feuer von ihr auf ihn überging und ihn verbrannte. Ein kurzer schriller Schrei, dann ist es vorbei und an der Stelle, an der Paul eben noch gestanden hat, ist nur noch Asche übrig. Lares, zog sich ein paar Schritte zurück und bevor ihn die Vampire greifen konnte, fing er an zu leuchten und war verschwunden.


    Chiara dreht sich zu Justin um und streckt die Arme nach ihm aus. Ohne zu zögern, geht er auf sie zu und nimmt ihren immer noch in flammen stehenden Körper in die Arme. „Justin ich bin müde und würde mich gerne etwas ausruhen.“
    „Das darfst du. Ich bring dich zu uns nach Hause, dort bist du in Sicherheit.“ Justin schaut seine Schwester an, dann macht er sich mit Chiara auf den Weg. Nelly würde sich hier um alles weitere kümmern.

    Zwielicht
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    Trenne dich nie von deinen Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, doch aufgehört haben zu leben.

  • Ich habe richtig mitgefiebert und bin froh, das Chiara sich für die Vampire entschieden hat. Auch, wenn es ziemlich haarig zu ging. Ich bin gespannt, wie du die Veränderung posten wirst, denn wenn, sollte es irgendwie die ganzen Post dann betreffen oder?


    Geschichte gefällt mir, wie ich ja schon gesagt habe, sehr gut. Freue mich auf die weiteren.

  • so dann gibts hier noch ein Kapitel
    (morgen kommt -62-)


    - 61 -


    Nelly stand auf der Wiese, und hatte die Augen geschlossen. Die Vampire die um sie herum beschäftigt waren, nahm sie kaum noch wahr. Viel zu sehr war sie darauf konzentriert herauszufinden welchen Zauber die Lichtwesen gewirkt hatten, um die Barriere, die inzwischen verschwunden, zu durchdringen. >>Es ist ein alter Zauber, das steht außer Frage. Aber welcher? Er ist so verstrickt, dass es fast unmöglich ist seinen Uhrsprung zu finden.<< Nelly konzentrierte sich wieder. Langsam, setzte sie einen Schritt vor den anderen, und ging den gleichen Weg zurück, den die Lichtwesen genommen hatten, um zur Feuerrose zu gelangen.


    Schließlich blieb sie unter einem Baum stehen und legte ihre Hände auf den Stamm. „Hier ist es. Hier wurde der Zauber gewirkt!“
    „Weißt du schon, was für ein Zauber es war?“Die Stimme von Sasa drang wie aus weiter Ferne an ihr Ohr, obwohl er nur ein paar Schritte von ihr entfernt stand.
    „Er ist sehr alt und sein Ursprung kommt...“ Sie verstummte, ließ die Hände sinken und öffnete ihre Augen.
    „Was ist? Du siehst geschockt aus. Was hast du?“
    „Sie haben einen verbotenen Zauber gewirkt.“ Ihre Stimme klang fremdartig.
    „Das ist ein Scherz? Oder?“ Doch als sie den Kopf schüttelte, wusste er, dass sie die Wahrheit sagte.
    „Aber das ist... Ich werde sofort den Rat davon unterrichten.“ Er drehte sich um und rannte los.


    >>Warum haben sie einen verboten Zauber gewirkt? Die Konsequenz sind so schlimm, und das gilt nicht nur für sie sondern auch für uns, deshalb wurde doch auch das Abkommen geschlossen, diese Zauber niemals einzusetzen. Warum also riskieren sie es?<< Ganz in Gedanken versunken, lief sie auf der Wiese auf und ab, bis die Abenddämmerung hereinbrach.


    „Ich überlass den Rest hier euch,“ sagte sie zu den anderen, ohne jemand direkt anzusprechen und machte sich auf den Weg zu Varlon, ihrem Vater und Justin.


    Sie rannte und berührte dabei kaum den Boden. Sie liebte es zu rennen, so hatte sie das Gefühl frei zu sein. Dass sie nichts und niemand aufhalten konnte. Doch ihre Gedanken kamen wieder auf den Boden der Tatsache zurück, als sie sich dem Haus näherte. Sie spürte die Aura ihres Vaters und die eines weiteren Mitgliedes des Rates. Sasa hatte sie also schon informiert. Wenn es um solche Dinge ging, waren sie schnell und bei anderen Sachen, da brauchten sie ewig um sich zu entscheiden. Nelly schmunzelte. Noch bevor sie das Haus betrat, verdrängte sie diese Gedanken in den hintersten Teil ihres Geistes und konzentrierte sich wieder auf das, was wichtig war.

    Zwielicht
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    Trenne dich nie von deinen Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, doch aufgehört haben zu leben.

    Einmal editiert, zuletzt von Soraya ()

  • hier der versprochene nächste Teil


    - 62 -


    Der weiße Schnee hatte den Wald und die Landschaft in ein traumhaftes Wintermärchen verwandelt. Die Wintersonne, die kaum hinter den dichten Wolken zu sehen war, tauchte alles in ein prächtiges Farbenspiel aus funkelnden Diamanten. Der See war zugefroren und wahrscheinlich hätte man auch gut darauf Schlittschuh laufen können. Doch an so etwas dachte Chiara nicht. Sie hatte sich auf eine Bank im Garten des großen Hauses gesetzt, eine Decke, unter gelegt und in einen dicken Mantel gehüllt. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Gesicht reckte sich den wenigen Strahlen der Sonne entgegen.


    Seitdem sie das schöne Haus, dass sie von ihrer Tante geerbt hatte, zerstört war, lebte sie hier. Im Haus von Justin und seiner Familie. Ein paar Habseligkeiten die ihr etwas bedeuteten, hatte sie ein paar Tage später abgeholt und in ihr neues zuhause gebracht. Justin, und auch sein Vater hatten ausdrücklich gesagt, sie solle sich hier wie zu Hause fühlen, konnte sie das Gefühl nicht loswerden, dass hier etwas nicht stimme. Auch fehlte ihr etwas, nur was, das konnte sie nicht sagen. Ihr war, als ob es da noch eine Person gab, sich aber nicht daran erinnern konnte. Immer wenn sie es versuchte, sich versuchte vorzustellen, wie die Person ausgehsehen haben konnte, tauchte nur das Bild von Lisa in ihrem Kopf auf. Doch sie war sich ganz sicher, dass sie nicht die Person war, die ihr als Schatten durch den Kopf geisterte.


    „Nein, ich weiß genau, dass ich mir das nicht nur einbilde. Ich weiß, dass es dich gibt. Aber warum kann ich mich nicht an dich erinnern? Bist du eine schlechte oder eine gute Erinnerung, an die ich mich doch nicht erinnern kann?“ Sie flüsterte die Worte und dabei stiegen kleine Wölkchen auf. Sie lehnte sich zurück und spürte die Kälte in ihrem Rücken. Doch für den Augenblick störte sie es nicht, ganz im Gegenteil, die Kälte half ihr einen etwas klareren Kopf zu bekommen. Und für einen kurzen Moment, bekam die Unbekannte, in ihrem Kopf ein Gesicht. Doch bevor sie danach greifen, es festhalten konnte, war es auch schon wieder verschwunden.


    Sie stand auf, reckte sich, und ignorierte Sasa, ein Wächter, der für ihre Sicherheit verantwortlich war, wenn Justin gerade unterwegs war, der in der Nähe eines großen, kahlen Baumes stand und die Umgebung betrachtete. Sie sollte die Decke wieder zusammen, klemmte sie sich unter den Arm und ging zurück ins Haus. Vor dem Abendessen, dass man ihr wieder auf ihr Zimmer bringen würde, wollte sie noch ein schönes heißes Bad nehmen.


    Ein wunderbarer Jasmin-Geruch, lag in der Luft, als Chiara das heiße Wasser ausdrehte und sich langsam ins Wasser gleiten ließ. Das Licht im Bad war gedämpft und ein paar Kerzen hatte sie auch noch angezündet. Sie lehnte ihren Kopf nach hinten und starrte an die Decke. Schatten tanzten darüber hinweg und schon nach kurzer Zeit fühlte sich Chiara in ihren Bann gezogen. Ihre Umgebung nahm sie nur am Rande war. Viel zu sehr war ihr Blick auf die Schatten gefesselt. Die Schatten schienen lebendig zu werden: Vampire, Lichtwesen, Menschen, Zerstörung, Trauer und Hoffnungslosigkeit. Aber auch Liebe, Geborgenheit, die Bereitschaft für andere da zu sein, sie zu beschützen und neues Leben.


    Als Chiara, im Morgenmantel bekleidet, das Badezimmer verließ, wusste sie, wer die Unbekannte Person war, die in ihrem Geist herumtanzte: Mala!
    Wie konnte sie die Person, die so lange Zeit bei ihr gewesen war, seit sie hier nach Amerika gekommen war, nur vergessen? Die Person, die sie hier nicht nur zum Lachen gebracht hatte, sondern die auch dafür gesorgt hatte, dass etwas zu Essen auf dem Tisch stand. Wie konnte sie nur vergessen, wer ihr jeden Morgen einen Tee oder manchmal auch einen Kaffe an Bett gebracht hatte? Wie nur? Wie konnte sie die Person vergessen, die ihr, an ihr, kurz nach ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag, etwas so wertvolles, ein Teil ihrer Erinnerung geschenkt hatte, vergessen. Wie?
    Sie schlüpfte in ihr knöchellanges, seidenblaues Nachthemd, dass sie bei einem Einkauf mit Nelly gekauft hatte, öffnete den Zopf, der ihre Haare zusammengehalten hatte und kuschelte sich ins Bett. Die Decke wickelte sie sich eng um den Körper und mit Malas Namen auf den Lippen, schlief sie schließlich ein.

    Zwielicht
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    Trenne dich nie von deinen Träumen. Wenn sie verschwunden sind wirst du weiter existieren, doch aufgehört haben zu leben.